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2 Agieren in einer globalisierten Welt

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Präsentation zum Thema: "2 Agieren in einer globalisierten Welt"—  Präsentation transkript:

1 2 Agieren in einer globalisierten Welt
Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

2 1 Phänomen der Globalisierung
Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

3 1 Phänomen der Globalisierung
Globalisierung bezeichnet den weltweiten Prozess der steigenden Integration und Verflechtung der nationalen Volkswirtschaften, die mit einem sehr starken Anstieg der grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit von Unternehmen verbunden ist. Wachstum des länderübergreifenden Handels Wachstum des grenzüberschreitenden Transportverkehrs Anstieg von Direktinvestitionen im Ausland (foreign direct investments,FDI): Kapitalanlagen eines Investors im Ausland steigende Mobilität des Kapitals, Lizenzvergabe, Anstieg der Anzahl an Kooperation und Netzwerkbildungen von Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern („strategische Allianzen“). Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

4 Deregulierung nationaler Märkte: „Siegeszug der Marktwirtschaft“,
Ursachen für die Expansion der internationalen ökonomischen Verflechtungen Deregulierung nationaler Märkte: „Siegeszug der Marktwirtschaft“, Integration von Ländermärkten (z.B. Europäische Gemeinschaft), internationale Abkommen und Organisationen zur Liberalisierung der Wirtschaftsbeziehungen (z.B. GATT) verringern Handelshemmnisse, senken von (Markteintritts-) Barrieren. technischer Fortschritt insbesondere im Bereich des Kommunikations- und Transportwesens, Ausbau der Infrastruktur in vielen Ländern, Kosten für Transport von Waren und für die Informationsübermittlung sind drastisch vermindert bzw. die Prozesse beschleunigt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

5 Erhöhung des Lebensstandards
Ursachen für die Expansion der internationalen ökonomischen Verflechtungen Erhöhung des Lebensstandards quantitativer und qualitativer Anstieg des Konsums neue Geschäftspartner Länder mit starken Wirtschaftswachstum (China,„Tigerstaaten“) sind auf der „ökonomischen Weltbühne“ erschienen „mentale Mobilität“ höherer Bildungsstand, Medien und Tourismus nehmen Einfluss auf Arbeitstätigkeit im Ausland, Produktpräferenz oder Kapitalanlagen Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

6 Kritikpunkte an der Globalisierung
Gefährdung der Ökologie durch verstärkte Ausbeutung der natürlichen Ressourcen sowie steigende Umweltbelastung durch das erhöhte Transportvolumen Verschlechterung der Handels- und Wirtschaftsbedingungen für ökonomisch schwächere Länder („fairer Handel statt Freihandel“) Verlust von Arbeitsplätzen in Ländern mit hohen Lohnkosten, Lohndumping in Niedriglohnländern Verlust kultureller und ethnischer Identitäten durch eine Konvergenz der Lebensstile steigende organisierte Kriminalität Grundsätzlich zeigt die ökonomische Theorie (sog. Wohlfahrtsökonomie) allerdings, dass eine Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zu einer „Wohlfahrtssteigerung“ der beteiligten Länder führt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

7 Für Unternehmen impliziert die Globalisierung eine Internationalisierung der Teilaufgaben des betrieblichen Transformationsprozesses Absatzaufgabe Ausländische Märkte eröffnen neue Absatzchancen, die durch internationales Marketing erschlossen werden. Beschaffungsaufgabe Auswahl an potenziellen Lieferanten erweitert sich. Produktionsaufgabe Der Produktionsstandort wird in dem Land mit den günstigsten Produktionsbedingungen errichtet. Finanzierungsaufgabe Investoren werden auch auf dem internationalen Kapitalmarkt gesucht. Leitungsaufgabe Die Komplexität steigt, wenn das Unternehmen auf mehrere Länder verteilte Standorte aufweist und/oder Mitarbeiter aus unterschiedlichen Kulturkreisen beschäftigt. Globalisierung: Der betriebliche Transformationsprozess wird internationaler. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

8 Internationalisierungsgrad
Der „Internationalisierungsgrad“ eines Unternehmens lässt sich anhand einer Vielzahl von Kennzahlen zum Ausdruck bringen Anteile der im Ausland Beschäftigten an der Gesamtbelegschaft, Anteil des im Ausland erzielten Umsatzes zum Gesamtumsatz, Anteil der im Ausland erbrachten Wertschöpfung an der Gesamtwertschöpfung, Anteil des im Ausland erzielten Gewinns zum Gesamtumsatz, Anteil von Ausländern in den Leitungsorganen des Unternehmens, Anteil der Auslandsinvestitionen an den Gesamtinvestitionen. aus qualitativer Sicht unterscheidet man häufig drei Kategorien des „Going International“ von Unternehmen internationale tätige Unternehmen, multinationale Unternehmen, globale Unternehmen („global players“). Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

9 2 Betriebliche Standortwahl
Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

10 2 Die Wahl des betrieblichen Standorts
Sind diese an verschiedenen geographischen Orten verteilt, dann hat der Betrieb mehrere Standorte. Je nach Teilaufgaben des betrieblichen Transformationsprozesses, die an einem Standort durchgeführt werden, lässt sich unterscheiden nach: Produktions- Forschungs- und Entwicklungs- (F&E)- Verwaltungs- Standort Verkaufs- Als Standort eines Betriebes bezeichnet man den Ort, an dem sich seine Räumlichkeiten (Verwaltungsgebäude, Produktionshallen, Geschäfte, Niederlassungen) befinden. Die Standortwahl zählt zu den konstitutiven Führungsentscheidungen. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

11 Die Standortwahl als Entscheidungsproblem
Hierarchieebenen der Standortwahl internationale Standortwahl, regionale Standortwahl, lokale Standortwahl, innerörtliche Standortwahl. Standortwahl als mehrstufiger Entscheidungsprozess zuerst gilt es interessante Standorte zu „entdecken“. Standorte die bestimmte Mindestkriterien nicht erfüllen scheiden vorab aus. für die verbleibenden Standorte werden dann die standortabhängigen Kosten und Leistungen ermittelt. der Standort mit dem voraussichtlich größten standortabhängigen Gewinn (als Differenz der standortabhängigen Leistungen und standortabhängigen Kosten) wird ausgewählt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

12 Probleme der Standortwahl
Weder die standortabhängigen Kosten noch die standortabhängigen Leistungen sind mit Sicherheit abschätzbar. In der Zukunft sind Abweichungen von den erwarteten Werten möglich, weshalb der Standort sich dann nicht mehr als optimal erweisen könnte. Die Standortwahl ist ein Entscheidungsproblem unter Unsicherheit, dem man mit Alternativrechnungen mit pessimistischen bzw. optimistischen Schätzwerten zu begegnen versucht. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

13 3 Die Standortfaktoren Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

14 Die Standortfaktoren umfassen alle standortabhängigen Kosten- und Leistungsarten, die dann von Bedeutung sind, wenn der betriebliche Standort frei wählbar ist Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

15 3.1 Transportkosten Transportkosten entstehen
bei der Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Halb- und Fertigfabrikate, beim Absatz der im Betrieb erzeugten Güter, Ihre Höhe hängt ab von der Entfernung des Beschaffungs- bzw. Absatzorts, den Quantitäten (Transportvolumen), den eingesetzten Transportmitteln, von der Qualität des Transportguts, was wiederum das „Handling“ durch das Transportmittel bestimmt, ferner kann der Transportkostensatz bei bestimmten Transportmitteln mit dem Wert einer Ware ansteigen (Werttarif). Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

16 3.2 Kosten der Arbeitskräfte
Regionale standortspezifische Arbeitskosten (Beispiele) Ballungsgebiete: Mitarbeiter erhalten z.B. wegen hoher Wohnkosten Lohnzulagen. ländlicher Raum: Kosten für eine Mitarbeiter-Fahrservice, da das Personal „vor Ort“ nicht ausreicht. „Tränenzulage“ für Mitarbeiter in leitenden Positionen. Die Arbeitskosten sind sowohl regional wie international unterschiedlich. Die Arbeitskosten gelten als „magische Standortfaktor“, dürfen aber nicht als alleinige Entscheidungsdeterminanten gesehen werden. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

17 Lohnstückkosten International sind nicht allein die Kosten der Arbeitsstunden relevant, sondern auch die Produktivität (Produktionsergebnis je Arbeitsstunde). Die Lohnstückkosten bringen die angefallenen Lohnkosten je erbrachter Leistung zum Ausdruck. Qualität der Arbeitsleistung lässt sich indirekt durch die Produktivität zum Ausdruck bringen: Fehlendes Know-how der Mitarbeiter hoher Ausschuss niedrige Produktivität hohe Lohnstückkosten Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

18 Es ist der Standort am attraktivsten, der die geringsten Lohnstückkosten aufweist, d.h. der die beste Relation aus Arbeitsleistung und Arbeitskosten aufweist. A B Stundenlohn in € 30 25 Produktivität 100 70 Lohnstückkosten 0,3 0,36 Obwohl am Standort A die Arbeitskosten je Stunde (Stundenlohn) höher als an Standort B sind, weist Standort A aufgrund der höheren Produktivität niedrigere Lohnstückkosten als B auf. Angesichts der modernen Fertigungstechnologien haben Lohnkosten nicht mehr die frühere Bedeutung. Unternehmen ziehen teilweise ihre Fertigung aus asiatischen Niedriglohnländern nach Deutschland zurück und lassen dort nur noch von Zulieferern lohnintensive Komponenten produzieren. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

19 Lohnstückkosten und Produktivität (normiert auf 100 für Deutschland) im verarbeitenden Gewerbe (2004). Lohnstückkosten Produktivität Deutschland 100 Großbritannien 90 Norwegen 95 110 Italien 68 Frankreich 88 112 Schweden 84 USA 82 106 Japan 73 91 Südkorea 71 43 Taiwan 64 28 Die Statistik zeigt, dass Deutschland gemessen an den Lohnstückkosten anderen Industrieländern unterlegen ist. Aus: SZ 8/ , S. 21 Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

20 3.3 Steuern und Subventionen
Steuerunterschiede innerhalb von Deutschland bestehen bei der Gewerbesteuer eine durch die Gemeinde erhobene Steuer auf den Gewerbeertrag, die jährlich von den dort beheimateten Dienstleistungs- und Industriebetrieben zu entrichten ist. Besteuerung des Gewerbeertrags: Dieser setzt sich aus Gewinn und Zinsen zusammen. Grundlage der Berechnung ist ein Steuermessbetrag in Höhe von fünf Prozent. Auf diesen Betrag werden die jeweiligen Hebesätze der Gemeinde angewandt, um die Steuerschuld zu ermitteln, diese liegen in der Regel zwischen 300 und 500 Prozent. Kleine Unternehmen sind wegen des Freibetrages oft von der Gewerbesteuerpflicht zumindest teilweise befreit. Eine weitere regional differenzierte Steuer ist die Grundsteuer, die beim Erwerb von Immobilien (z.B. Betriebsgrundstücken) anfällt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

21 Ausgewählte Hebesätze der Gewerbesteuer (2005)
Hebesatz Bottrop 490 Bonn 420 München Stuttgart 410 Frankfurt a.M. Berlin 400 Leipzig 460 Weimar 380 Dortmund 450 Wolfsburg 360 Kiel 430 Rüsselsheim 340 Berechnungsbeispiel: Gewerbeertrag: Euro, Steuermesszahl: 5%, Steuermessbetrag: Euro, Hebesatz: 400%, Gewerbesteuerschuld: Euro Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

22 Internationale Steuerunterschiede: Steueroasen
Steueroasen weisen eine vergleichsweise geringe Besteuerung auf Unternehmen können durch Gründung von dortigen Gesellschaften (ausländische Tochtergesellschaft) diese Steuerunterschiede zu nutzen versuchen. Sie kaufen bei diesen Gesellschaften ihre Vorprodukte teuer ein und verkaufen die Fertigprodukte billig an sie. Im Land mit einer hohen (geringen) Besteuerung entsteht ein geringer (hoher) Gewinn. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

23 Internationale Steuerunterschiede: Außensteuergesetz
Das Außensteuergesetz versucht diese Gewinnverlagerung ins Ausland einzuschränken Im Rahmen der steuerlichen Gewinnermittlung werden für die internen Lieferungen und Leistungen multinationaler Unternehmen „Transferpreise“ unterstellt. Gesellschaften, die ihren Sitz oder ihre Geschäftsleitung im Inland haben, müssen ihr gesamtes Einkommen in Deutschland versteuern. Ausländische Steuerschuld wird auf die inländische Steuerschuld (teilweise) angerechnet. Bei einem Doppelsteuerabkommen werden Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb in dem Land besteuert, wo sie angefallen sind (Territorialprinzip), während im Inland eine Freistellung der ausländischen Einkünfte von der Besteuerung erfolgt. Für Personengesellschaften gilt allerdings der Progressionsvorbehalt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

24 Subventionen – eine Systematik
Direkte Subventionen sind finanzielle Zuwendungen des Staates an Betriebe in Form von Zuschüssen: Der Geldbetrag muss nicht mehr zurückgezahlt werden (z.B. Investitionszulage) Krediten: Der Geldbetrag muss zurückgezahlt werden, es liegt aber ein vergleichsweise günstiger Zinssatz vor. Bürgschaften: Der Staat steht als Bürge für das Unternehmen ein. Dies verbessert die Kreditwürdigkeit des Unternehmens gegenüber Gläubigern und senkt damit z.B. den Zinssatz, den es für Überlassung von Fremdkapital zu zahlen hat. Indirekte Subventionen Reduzierung staatlicher Geldforderungen an das Unternehmen Steuererlasse, Steuerbefreiung, Steuerermäßigungen, Zollermäßigungen, Verzicht auf Abgaben oder die Gewährung von Rückvergütungen bzw. Erstattungen Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

25 3.4 Abschreibungen und Zinsbelastungen
Abschreibungs- und Zinsbelastungen können für einen Betrieb an verschiedenen Standorten unterschiedlich hoch sein. Die notwendigen Investitionen für den Aufbau eines Betriebes differieren regional und international. Entsprechendes gilt auch für Mietkosten und Leasingraten, die anstelle der Abschreibungs- und Zinskosten entstehen, wenn der Betrieb Grundstücke, Räumlichkeiten oder Maschinen nicht kaufen will. Oft werden vom Staat auch gezielt Abschreibungsvergünstigungen gewährt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

26 Energiekosten Die Preise für Energie (Strom, Gas, Öl) sind in fast allen Ländern politische Preise, die fiskalpolitisch („Energiesteuern“) und/oder umweltpolitisch („Ökosteuer“ motiviert sind. Energie in manchen Ländern aufgrund natürlicher Ressourcen günstiger zu beziehen das Energiekostengefälle zwischen den Ländern stellt für energieintensive Betriebe einen internationalen Standortfaktor dar. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

27 Die Absatzleistungen Die Absatzleistungen als Standortfaktor sind in erster Linie für Einzelhandels-betriebe und Hersteller mit regional begrenzten Absatzgebieten bei der regionalen Standortwahl von Interesse. Das Marktpotenzial einer Region für eine Warenkategorie bestimmt sich aus der Bevölkerungszahl und deren Kaufkraft bzw. Ausgaben in diesem Warenbereich. Marktpotenzial eines lokalen Standorts die Absatzleistungen auch von anderen (konkurrierenden) Einkaufsorten beeinflusst. durch ein insgesamt attraktives Einzelhandelsangebot am Ort kann Kaufkraft aus benachbarten Orten abgezogen werden: (Netto-) Kaufkraftzuflüsse. Agglomerationseffekte: Die Einkaufsattraktivität eines lokalen Standorts bestimmt sich aus dem gesamten Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot an diesem Standort. Diese Agglomerationseffekte werden durch ein Stadtmarketingkonzept unterstützt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

28 Innerörtliche Standortfaktoren
Determinanten, die das Marktpotenzial an einem innerörtlichen Standort beeinflussen hohe Passantenfrequenz, Parkplatzmöglichkeiten, attraktives Ambiente der Umgebung. Eine Verödung der Innenstädte tritt auf, wenn sich der Einzelhandel auf der „grünen Wiese“ vor der Stadt ansiedelt und dadurch weitere Einzelhändler anlockt. City-Management: Belebung der Innenstadtbereiche zum Einkaufen und Wohnen Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

29 Standortproblem für Zulieferbetriebe
Auch die industrielle Zulieferindustrie kommt zu einer Neubewertung des Standortproblems. Just-in-time-Prinzip Industrielle Abnehmer verlangen zunehmend genauere Teilezulieferung teilweise sogar stunden- und reihenfolgegenau. Zulieferer suchen Standorte in der Nähe ihrer Abnehmer oder sogar direkt auf dem Produktionsgelände ihrer industriellen Abnehmer. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

30 Absatzleistungen bei der internationalen Standortwahl
Haben ausländische Märkte eine große Bedeutung für das Unternehmen, so sind Exporttätigkeiten nicht mehr ausreichend; sie fordern vielmehr eine unmittelbare Präsenz, oft verbunden mit Produktionsstätten in diesem Markt. Das Unternehmen folgt mit Standortgründungen im Ausland dem Kunden, der ebenfalls ins Ausland geht. Furcht vor protektionistischen Maßnahmen und Handelshemmnissen, z.B. local content“- Auflagen: Verpflichtungen, zu einem bestimmten Teil, Vorleistungen aus dem Auslandsmarkt zu beziehen. Diese Handelshemmnisse lassen sich vermeiden, wenn Betriebe als „einheimische“ Betriebe durch einen Standort in diesem Land angesehen werden. „Prestigewirkung“: Unternehmen, die sich ein „internationalen Flair“ geben wollen, wählen gerne Standorte an prominenten Orten der Welt. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

31 3.7 Staatsleistungen Der Staat beeinflusst die Standortwahl durch folgende Faktoren: Wie sind die Infrastrukturleistungen? Wie hoch ist die Inflationsrate? Herrscht politische Stabilität? Wie ist das Schul- und Gesundheitswesen eingerichtet? Wie ist die Energie- und Wasserversorgung? Was für eine Kommunikationsinfrastruktur gibt es? Effizienz der Verwaltung staatliche Auflagen für einen Betrieb Grad an Korruption Unzulänglichkeiten schrecken potenzielle Investoren ab. Dies betrifft zur Zeit vor allem die – auf ausländische Direktinvestitionen besonders angewiesenen – Entwicklungsländer. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

32 4 Der Wirtschaftsstandort Deutschland
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33 Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland wird seit Jahren kontrovers diskutiert.
Pro Contra gute Infrastruktur hohe Arbeitskosten gut entwickeltes Ausbildungssystem hohe Sozialabgaben erfolgreiche Forschung und Entwicklung kurze Arbeits- und Maschinenlaufzeiten Wertschätzung von Termintreue und Qualität langwierige Genehmigungsverfahren (Bürokratie, „Einspruchskultur“) leistungsfähige Unternehmen umfangreiche Umweltschutzauflagen zentrale Lage hohe Energiekosten hohe Arbeitsproduktivität umfangreiches Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht Hohe Lebensqualität und kulturelle Vielfalt geringe Mobilität der Arbeitnehmer Liberaler Außenhandel Innovationsskepsis Erstklassige Kreditwürdigkeit Kündigungsschutz Sozialer Friede und soziale Sicherheit Lohnfindung Hohe Kaufkraft Rechtssicherheit Innere Stabilität Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen

34 Kritik: Deutschland „verkommt“ zur reinen Handelsdrehscheibe.
„Basarökonomie“ Ein immer größer werdender Teil der deutschen Exportwaren wird nicht mehr in Deutschland produziert, sondern als Vorleistung aus anderen Ländern (z.B. dem lohnkostengünstigen Osteuropa) bezogen. Dadurch fällt der inländische Wertschöpfungsanteil an der Industrieproduktion. Die Basarökonomie kann aber auch als Zeichen der wachsenden internationalen Arbeitsteilung und Spezialisierung gesehen werden. Der Export deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt trotz der hohen Arbeitskosten liegt nicht zuletzt darin, dass die Unternehmen günstig Vorleistungen in Niedriglohnländern einkaufen können. Kritik: Deutschland „verkommt“ zur reinen Handelsdrehscheibe. Schmalen/Pechtl, Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 13. Auflage. © Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft ∙ Steuern ∙ Recht GmbH Grundlagen


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