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Ingo Bode Bergische Universität Wuppertal

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Präsentation zum Thema: "Ingo Bode Bergische Universität Wuppertal"—  Präsentation transkript:

1 Ingo Bode Bergische Universität Wuppertal
Frankreich: Häusliche Pflegearrangements, öffentliche Regulierung und der informelle Raum Ingo Bode Bergische Universität Wuppertal

2 Gliederung Einleitung
Institutionelles Arrangement und öffentliche Regulierung Angebotsstrukturen Der informelle Raum

3 1. Einleitung Die Pflegeagenda in Frankreich
Eher komfortable Rahmenbedingungen …  Altersquotient (old age dependency ratio) um die 25% (Deutschland: 30%)  Fertilitätsrate bei über 2.0  Zunahme behinderungsfreier Lebenserwartung (alleine um 3 Jahre im 10-Jahres-Rhythmus) und allgemeiner Anstieg der Lebensautonomie (v.a zwischen den Generationen und )

4 aber durchaus absehbare Spannungen …
 abnehmende Altersmortalität (französische Frauen mit Rekordlebenserwartung: 83 Jahre)  Enttraditionalisierung biografischer Lebensmuster  mittelfristig absehbarer Versorgungsengpass im privaten Raum

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6 2. Institutionelles Arrangement und öffentliche Regulierung
Häusliche Pflege wird in Frankreich über ein Dreifachregime gesteuert: das Regime der « soins à domicile » (Behandlungspflege), - spezialisierte Behandlungspflegedienste (SIAD) sowie - freiberufliche « Krankenschwestern » (infirmières libérales) das Regime der « Allocation personnelle d’autonomie » (Haushaltspflege) Empfänger (Ende 2007), davon 61% in häuslicher Pflege € / monatlich im Durchschnitt, je nach Pflegestufe (plus Eigenbeteiligung an « Pflegehilfsplänen », im Schnitt 82 €) Bewilligung der Haushaltspflegeleistung durch die Départements  25% der Anträge abgelehnt wg. geringfügiger Pflegebedürftigkeit  Bewilligungen im Schnitt zu 28% unter der möglichen Obergrenze

7 Haushaltshilfezuschüsse (aide ménagère) von den Sozialkassen (2007 für ca Personen) sowie (in kleinerem Umfang) von den Kommunen für Personen, die keinen Zugang zu den anderen beiden Pflegeregimes haben (Restpflege)  unbekannte Versorgungslücke (Schätzungen gehen davon aus, dass weniger als die Hälfte des von den Senioren artikulierten Versorgungsbedarfs befriedigt wird)

8 Entwicklung der Empfängerzahlen
Quelle: Espagnol 2008

9 Entwicklung der Selbstbeteiligung
Eigenbehalt Zuwendung Conseil général

10 Der Weg zur institutionellen Unterstützung
Erstellung eines Hilfsplans bei einem Pflegeteam (équipe médico-sociale) des Départements, auf der Basis eines Hausbesuchs und einer Bedarfsevaluation Festlegung eines Versorgungspakets im Rahmen einer staatlich fixierten Obergrenze (de facto) Vorschlag von Diensten durch das Pflegeteam, als Angebot für die Leistungsempfänger (Ko-optationsverfahren mit Ausstiegsoption)

11 Das institutionelle Arrangement häuslicher Pflege in Frankreich
CSPA Départements Krankenkassen öffentliche Regulierung „grè à gré“ (deklariert) übrige Sozialkassen Gewerbliche Unternehmen Familie Dienstleister (associations prestataires) Infirmières libérales (Behandlungspflege) Vermittelte Dienste (associations manadataires) Pflegeprozess

12 Die französischen Besonderheiten
öffentlich „bezahlte“ Familienpflege (Ehepartner sind ausgeschlossen) schwach ausgebildet (weniger als 1/10 aller Leistungsempfänger beschäftigt Angehörige) es gibt insgesamt eine relativ breit angelegte institutionelle Förderung nicht-somatischer Pflege Haushaltsnahe Dienste sind seit langem Gegenstand aktiver Sozial- und Beschäftigungspolitik … mit hohem Prekaritätspotenzial  zuletzt im Rahmen eines groß angelegten Förderprogramms zu haushaltsnahen personenorientierten Diensten (services à la personne), gestützt durch neue Ko-Finanzierungs- und Subventionsverfahren (Arbeitgeberschecks; Steuerabsetzung)

13 3. Angebotsstrukturen Ein widersprüchlicher Organisationsrahmen…
Behandlungspflege ist hochgradig institutionalisiert und medizinisch-professionell reguliert Das institutionelle Design der Haushaltspflege betont den Dienstleistungscharakter der Pflege und setzt (normativ) auf Professionalisierung (Normaljobs, Ausbildungszertifikate etc.)  allerdings von einem niedrigen Niveau aus …  … und vor dem Hintergrund von wachsender Vermarktlichungstendenzen, die in bestimmter Weise Professionalisierungsprozessen entgegenwirken

14 Tendenzen im Anbietersystem (Bereich Hauspflege)
… mit reichlich Dynamik rasche Zunahme gewerblicher Haushaltshilfedienste einigen Jahren (von niedrigem Niveau aus) Anstrengungen der gemeinnützigen Anbieter, neue Domänen zu besetzen und Marketingsstrategien zu fahren Aufkeimen lokalen Anbieterwettbewerbs (Durchbrechen des o.g. Ko-Optationsverfahrens durch einzelne Départements)

15 öffentliche Regulierung
4. Der informelle Raum CSPA Départements Krankenkassen öffentliche Regulierung grè à gré (deklariert) Sozialkassen Gewerbliche Unternehmen Familie Dienstleister (associations prestataires) Infirmières libérales (Behandlungspflege) Vermittelte Dienste (associations manadataire Pflegeprozess

16 Der Raum für informelle Pflege in Frankreich
Spezifischer Markt: relativ breiter Ausbau niedrigschwelliger seniorenorientierter Dienste Spezifischer Zuschnitt des Angebots: die „sans-papiers“ Nordafrikas Spezifische Ventile: nicht-deklarierte Stunden (anstelle nicht-deklarierter Tätigkeit)

17 Versuche der Raumverschließung
Schaffung verschiedener Formen vereinfachter Sozial- und Steuerregistrierung Umfangreiche Steuerabzugsmöglichkeiten, auch für Unternehmen, die betriebliche Sozialleistungen finanzieren Erleichterung des Zulassungsverfahrens für private Anbieter v.a. bei niederschwelligen personenorientierten Diensten

18 « Chèque emploi-service universel »
ein Instrument, um privaten Arbeitgebern die Organisation häuslicher Beschäftigungsverhältnisse zu erleichtern - entweder in Gestalt einer reinen Anmeldehilfe (Abwicklung der sozialversicherungsrechtlichen und steuerlichen Formalitäten - oder als Bezahlmedium (einschließlich der Anmeldehilfefunktion) für die Beschäftigten in jedem Fall impliziert der Einsatz des Schecks eine Anmeldung, wobei die Anmeldestelle die Abgabenpflichten errechnet und erledigt die Nutzung des Schecks eröffnet Steuer(abzugs)vorteile bis zu 50% der aufgewendeten Mittel der Scheck kann von Arbeitgebern und Sozialkassen (als freiwillige Sozialleistung) ausgehändigt werden

19 Eine Erfolgsstory? Die Entwicklung deklarierter Haushaltspfege (einschließlich Kinderbetreuung)
Scheck-Arrangements Scheck CES Kinderbetreuungshilfe Scheck CESU Sozialversicherungskonten (Quelle: ACOSS 63, Stat 2/2008)

20 Schluss Häusliche Pflegearrangements in Frankreich sind Gegenstand einer durchaus weitgreifenden öffentlichen Regulierung Die jüngere Entwicklung ist gekennzeichnet vom paradoxen Nebeneinander von Professionalisierung und Deregulierung Der informelle Raum wird „bearbeitet“ durch spezifische Instrumente und erscheint insgesamt weniger prominent als in Deutschland


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