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Veröffentlicht von:Gabriele Ladner Geändert vor über 10 Jahren
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Jedes Mal beim Schlafengehen bete ich zu unserem Herrn:
Heimattraum von Stefan Gyurkovics Jedes Mal beim Schlafengehen bete ich zu unserem Herrn:
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„Lass mich im Traum die Heimat sehen, die dort liegt in weiter Fern’!“
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Ich möchte fliegen wie ein Vogel, möchte bis nach Steierdorf zieh’n,
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stehen auf dem Mühlenkogel und ins Tal hinunterseh’n.
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Und kaum bin ich eingeschlafen, steh’ ich schon am Waldesrand,
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sehe Steierdorf vor mir liegen, mein geliebtes Heimatland.
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Unser Haus und Hof mit Garten seh’ ich liegen unter mir,
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doch ich seh’ auch fremde Menschen, die dort geh’n durch unsere Tür.
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Traurig gehe ich dann weiter über Schönberg und Schöntal
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und von dort durch Wald und Wiesen
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weiter hin bis zum Majal.
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Das Kraxental am Waldesrand liegt plötzlich vor mir da,
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man sieht von hier weit in das Land von Sigismund bis Anina.
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Und oben dann vor dem Bassin, wenn ich hinunterblicke,
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dann sehe ich die Kolonien, die erste, zweite und die dritte.
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Den Berg hinauf bis Hildegard
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geh’ ich über die Wiesen,
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das Kern- und auch das Fuchsental seh’ ich links unten liegen.
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Die Perle einst von Steierdorf, das war die „Sommerfrische“,
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von hier sieht man das halbe Dorf,
den Klub, die Schule und die Kirche.
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Jumanka,
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sind heut nicht mehr vorhanden,
Böhmenkolonie sind heut nicht mehr vorhanden, jetzt sieht es aus,
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als hätt’ hier nie ein Haus jemals gestanden.
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Ponor und Tilva-Sina-Berg,
die wurden abgetragen,
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stattdessen sieht man Kühltürme in den blauen Himmel ragen.
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Vom Friedhof überm Stockerberg ganz einsam durch die Nacht,
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so gehe ich nach Uterisch und bis zum Fünfer Schacht.
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Ich denk’ dabei, wie manches Jahr wir hier sind eingefahren
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und wie wir oft knapp der Gefahr im Schacht entronnen waren.
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Zum Himmel blick’ ich dankbar auf, ich muss jetzt weiter gehen,
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aus voller Brust ruf ich „Glück auf!“ und nicht „Auf Wiedersehen!“
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Den Berg hinab geh’ ich ins Tal bis runter zum „Verein“,
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so wie ich ging hier tausendmal,
doch jetzt kehr ich nicht ein.
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Den Weg zur Judenkolonie bin ich nicht mehr gegangen,
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denn sonst, so dacht’ ich, kann ich nie zum Kalvarienberg gelangen
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beim Kreuz über dem Tale
Doch kaum gedacht, steh’ ich schon da beim Kreuz über dem Tale
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und hör’ die Glocke, ach, so nah, vielleicht zum letzten Male.
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Ich kniee nieder zum Gebet und dank’ für diesen Traum.
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Dann muss ich fort, es ist schon spät, der Tag fängt an zu grau’n.
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Ein letzter Blick auf unser Haus
im Tal, über die Dächer,
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und dann, dann ist mein Traum schon aus, es klingelt schon der Wecker
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Und wenn es auch im fernen Land mir gut geht unterdessen,
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mein Steierdorf, mein Heimatland, dich werd’ ich nie vergessen!
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Musik: Danny Jung – Nothing´s Gonna Change my Love for You
Montage: Horst Krucso Mit besonderen Dank an Dani Dumitru Vlad
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