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Christian Dormann Staatliches Studienseminar

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Präsentation zum Thema: "Christian Dormann Staatliches Studienseminar"—  Präsentation transkript:

1 Lehrkräfte – eine Profession im Spannungsfeld von wissenschaftlich bewährtem Handeln und Stress
Christian Dormann Staatliches Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen Wallstraße 98, Mainz. 4. April 2014, Mainz.

2 Wissenschaftlich bewährtes Handeln (Evidenzorientierung) Projekt EVIS
Stress Stress bei der Arbeit Soziale Stressoren Emotionsarbeit Burnout Wissenschaftlich bewährtes Handeln (Evidenzorientierung) Projekt EVIS Evidenzklassen Evidenz- vs. Substitutorientierung Ausgewählte Ergebnisse C. Dormann

3 Beeinflusst der Job die Gesundheit?
Spannungsfelder Beeinflusst der Job die Gesundheit? Fourth European Working Conditions Survey (2007) EU15 15 EU Member States prior to enlargement in 2004 NMS 10 new Member States that joined in 2004 EU25 15 EU Member States, plus the 10 NMS EU27 25 EU Member States, plus the AC2 AC2 Two countries that joined the European Union in 2007: Bulgaria and Romania CC2 Two candidate countries for membership of the EU: Croatia and Turkey Country groups Continental countries: AT, BE, DE, FR, LU Ireland and the United Kingdom: IE, UK Eastern European countries: CZ, EE, HU, LT, LV, PL, SI, SK Southern European countries: CY, EL, ES, IT, MT, PT Scandinavian countries and the Netherlands: DK, FI, NL, SE Acceding countries: BG, RO Candidate countries: HR, TR EFTA (European Free Trade Association): CH, NO Typology adapted from Esping-Andersen AT Austria BE Belgium BG Bulgaria CY Cyprus CZ Czech Republic DK Denmark EE Estonia FI Finland FR France DE Germany EL Greece HU Hungary IE Ireland IT Italy LV Latvia LT Lithuania LU Luxembourg MT Malta NL Netherlands PL Poland PT Portugal RO Romania SK Slovakia SI Slovenia ES Spain SE Sweden UK United Kingdom HR Croatia NO Norway CH Switzerland TR Turkey Gegoogelt: Stress + Lehrer (letzte 24h, am ): 145 Treffer Gesucht: Stress + Teacher: Studien (keine gescheite Meta-Analyse) C. Dormann

4 Bedingungen (in der Umgebung), die auf eine Person wirken Belastung
Spannungsfelder Zum Stressbegriff Bedingungen (in der Umgebung), die auf eine Person wirken Belastung Stressor Reaktionen einer Person auf die Belastung Bewertung (Appraisal) Bewältigung (Coping) Folgen für eine Person Kurzfristig: Beanspruchung Langfristig: Strain (Burnout, Depression, Rückenschmerzen, Konsum etc.) Bedingungen (in der Umgebung), die auf eine Person wirken Belastung Stressor Reaktionen einer Person auf die Belastung Bewertung (Appraisal) Bewältigung (Coping) Folgen für eine Person Kurzfristig: Beanspruchung Langfristig: Strain (Burnout, Depression, Rückenschmerzen, Konsum etc.) Was ist „Stress“? Oft = Stresszustand (subjektiv unangenehme und intensive Sorge, eine Belastung nicht richtig bewältigen zu können). C. Dormann

5 Klassischer Bereich des Arbeitsschutzes
Spannungsfelder Unterschiedliche Formen von Belastungen/Stressoren Körperliche Belastungen Gesundheitsgefährdungen der Arbeitsumgebung Aufgaben- und organisations- bezogene Belastungen kognitive Belastungen, Beeinträchtigung der Handlungssteuerung bzw. der Informationsverarbeitung Soziale Belastungen - in der Interaktion mit Kollegen - in der Interaktion mit Vorgesetzten - in der Interaktion mit Kunden, Patienten, Schülern etc.. Klassischer Bereich des Arbeitsschutzes Psychische Belastungen C. Dormann

6 Das Gegenstück zu Belastungen/Stressoren: Ressourcen
Spannungsfelder Das Gegenstück zu Belastungen/Stressoren: Ressourcen In der Person, z.B. Berufliche Fähigkeiten Stressbewältigungstechniken Erholung In der Aufgabe oder Organisation, z.B. Handlungsspielraum/Kontrolle/Autonomie Technische Hilfsmittel Work-Life-Balance Kultur Im sozialen Umfeld Soziale Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen Soziale Unterstützung durch Lebenspartner Soziale Unterstützung durch Kunden C. Dormann

7 % Personen mit hohen psycho- somatischen Beschwerden
Spannungsfelder Das Zusammenspiel von Stressoren & Ressourcen % Personen mit hohen psycho- somatischen Beschwerden Handlungsspielraum hoch gering Stressoren hoch gering C. Dormann

8 Stressoren & Ressourcen in Europa
Spannungsfelder Stressoren & Ressourcen in Europa Nicht-belastende Arbeitsorganisation Aktive Arbeitsorganisation EU 27 (Durchschn.) EU 27 (Durchschn.) Handlungsspielraum Das Modell stammt i.W. von Karasek und Theorell (1980). Aus: Parent-Thirion, A., Fernández Macías, E., Hurley, J., & Vermeylen, G. (2007). Fourth European Working Conditions Survey. Dublin: European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions. EU15 15 EU Member States prior to enlargement in 2004 NMS 10 new Member States that joined in 2004 EU25 15 EU Member States, plus the 10 NMS EU27 25 EU Member States, plus the AC2 AC2 Two countries that joined the European Union in 2007: Bulgaria and Romania CC2 Two candidate countries for membership of the EU: Croatia and Turkey Country groups Continental countries: AT, BE, DE, FR, LU Ireland and the United Kingdom: IE, UK Eastern European countries: CZ, EE, HU, LT, LV, PL, SI, SK Southern European countries: CY, EL, ES, IT, MT, PT Scandinavian countries and the Netherlands: DK, FI, NL, SE Acceding countries: BG, RO Candidate countries: HR, TR EFTA (European Free Trade Association): CH, NO Typology adapted from Esping-Andersen AT Austria BE Belgium BG Bulgaria CY Cyprus CZ Czech Republic DK Denmark EE Estonia FI Finland FR France DE Germany EL Greece HU Hungary IE Ireland IT Italy LV Latvia LT Lithuania LU Luxembourg MT Malta NL Netherlands PL Poland PT Portugal RO Romania SK Slovakia SI Slovenia ES Spain SE Sweden UK United Kingdom HR Croatia NO Norway CH Switzerland TR Turkey Passive Arbeitsorganisation Hoch-belastende Arbeitsorganisation 0.65 Stressoren (Arbeitsintensität) C. Dormann

9 Stressoren & Ressourcen in Europa
Spannungsfelder Stressoren & Ressourcen in Europa Nicht-belastende Arbeitsorganisation Aktive Arbeitsorganisation EU 27 (Durchschn. EU 27 (Durchschn. Handlungsspielraum Passive Arbeitsorganisation Hoch-belastende Arbeitsorganisation Stressoren (Arbeitsintensität) C. Dormann

10 Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren
Spannungsfelder Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren In Organisationen Sachkonflikte: arbeitsbezogene soziale Konflikte (z.B. um Ressourcen, Arbeitsweisen) Dauerkonflikte (ständige Streitereien um die gleichen Themen ) Persönliche Konflikte (persönliche Angriffe bei Konflikten) „Schwierige“ Kollegen und Vorgesetzte (z.B. Arroganz, Neid, Feindseligkeit) Negatives soziales Klima (unangenehme Spannung, Kälte, subtile feindselige Atmosphäre) Negatives Sozialverhalten (Ungerechtigkeit, Selbstwertverletzung, Aggression, Gerüchte, soziale Ausgrenzung) Mobbing (systematisch, lang andauernd, häufig) Fourth European Working Conditions Survey (2007) C. Dormann

11 Unterschiedliche Facetten von Mobbing
Spannungsfelder Unterschiedliche Facetten von Mobbing Organisationale Schikanen Zwang zu Selbstwert verletzenden Arbeiten Sinnlose Arbeitsaufgaben Soziale Isolation Kontaktverweigerung mit den Betroffenen wird nicht mehr gesprochen Angriffe auf das Privatleben Gang, Stimme, Gesten, etc. werden imitiert Betroffene werden lächerlich gemacht Angriffe auf die physische Person Sexuelle Annäherungen oder Angebote Androhung körperlicher Gewalt Verbale Aggression Anschreien, lautes Schimpfen; mündliche Drohungen Ständige Kritik an der Arbeit Gerüchte Hinter dem Rücken wird schlecht über Betroffene gesprochen Gerüchte werden verbreitet Fourth European Working Conditions Survey (2007) C. Dormann

12 Mobbing in Europa Spannungsfelder
Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren Mobbing in Europa Paoli & Merllie (2001): Frage: (indirekt Mobbing, nur eine Form davon) Sind Sie in den letzten 12 Monaten Einschüchterungsversuchen ausgesetzt gewesen. C. Dormann

13 Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren
Spannungsfelder Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren Am Rande von Organisationen: Stress mit Kunden Überzogene Anforderungen: z.B. zu viel verlangen; dem Dienstleister minutiöse Vorschriften machen Verbale Aggression: z.B. Den Dienstleister anschreien oder laut beschimpfen Aversives Verhalten: z.B. schwache & unklare Aggression in Mimik & Gestik; Überheblichkeit; fehlende Sympathie Ambivalentes Verhalten: z.B. Vereinbarungen nicht einhalten; unklare oder widersprüchliche Wünsche C. Dormann

14 Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren
Spannungsfelder Unterschiedliche Formen von sozialen Stressoren In Schulen: Stress mit Schülern und Eltern Bei Schülern: Persönliche Aversionen Selbstwertbedrohendes Verhalten Störendes Verhalten Bei Eltern: Protektives Verhalten Störendes VH REDUZIERT!! Depersonalisation – dazu später Es gibt noch mehrere Arten von Schüler-/Elternbezogenen Stressoren, aber diese sind zentral. Und wieso soll das stressen? C. Dormann

15 Business man: Let’s have a smile.
Spannungsfelder Emotionsarbeit Ein Beispiel (heute nur auf englisch – in Deutschland wird gestreikt) Business man: Let’s have a smile. Flight attendant: Okay. I’ll tell you what, first you smile and then I’ll smile, okay? Business man: smiles Flight attendant: Good. Now hold that for 15 hours. walks away Emotionsarbeit: bezahlte Arbeit, bei der eine Regulation der eigenen Gefühle erforderlich ist, um nach außen in Mimik, Stimme und Gestik ein bestimmtes Gefühl zum Ausdruck zu bringen, unabhängig davon, ob dies mit den inneren Empfindungen übereinstimmt oder nicht. Insbesondere dann erforderlich, wenn Kunden/Schüler/Eltern Ursache negativer Emotionen sind, man aber neutral oder sogar positiv erscheinen soll. Bsp. Ist von Hhochschild (1987) C. Dormann

16 Umgang mit Emotionsarbeit
Spannungsfelder Umgang mit Emotionsarbeit Emotionale Abweichung: Die wahre Emotionen werden gezeigt, auch wenn sie nicht den geforderten Emotionen entsprechen Automatische Emotionsregulation: Wenn der geforderte Emotionsausdruck (Mimik, Gestike, Sprache) ohne Zusatzaufwand (automatisch) in einer Situation erfolgt Deep acting: Regulation der wahren eigenen Gefühle, um den eigenen Emotionsausdruck an den geforderten Emotionsausdruck anzupassen Surface acting: Regulation des gezeigten Verhaltens (Mimik, Gestike, Sprache) um dieses Verhalten an den geforderten Emotionsausdruck anzupassen – die wahren eigenen Gefühle bleiben unberührt Surface Acting führt zu anhaltender emotionaler Dissonanz (Abweichung der gezeigten von den wahren Gefühlen). Dies überfordert die mentalen Ressourcen und führt zu Burnout. C. Dormann

17 as straw with fire flameth; She burn'd out love,
Spannungsfelder Burnout – „Rückenschmerz“ des 21. Jahrhunderts 1599 She burn'd with love, as straw with fire flameth; She burn'd out love, as soon as straw outburneth Heute Das Burnout-Syndrom besteht aus: (1) Erschöpfung (2) Depersonalisation/Zynismus (3) reduzierte persönliche Erfüllung Shakespeare (1599). THE PASSIONATE PILGRIM She burn'd with love, as straw with fire flameth; She burn'd out love, as soon as straw outburneth; She framed the love, and yet she foil'd the framing; She bade love last, and yet she fell a-turning. Was this a lover, or a lecher whether? Bad in the best, though excellent in neither. ... C. Dormann

18 Wie oft haben Sie das Gefühl?
Spannungsfelder Burnout – Diagnose mit dem Maslach Burnout Inventory (MBI) Erschöpfung Wie oft haben Sie das Gefühl? nie sehr selten eher selten manch-mal eher oft sehr oft Leider copyright (Christian Maslach: Burnout Inventory MBI) C. Dormann

19 Wie oft haben Sie das Gefühl?
Spannungsfelder Burnout – Diagnose mit dem Maslach Burnout Inventory (MBI) Depersonalisation/ Wie oft haben Sie das Gefühl? Zynismus nie sehr selten eher selten manch-mal eher oft sehr oft Leider copyright (Christian Maslach: Burnout Inventory MBI) C. Dormann

20 Wie oft haben Sie das Gefühl?
Spannungsfelder Burnout – Diagnose mit dem Maslach Burnout Inventory (MBI) Reduzierte persönliche Wie oft haben Sie das Gefühl? Erfüllung nie sehr selten eher selten manch-mal eher oft sehr oft Leider copyright (Christian Maslach: Burnout Inventory MBI) C. Dormann

21 Stress mit Schülern Stress mit Eltern Spannungsfelder
Stress mit Schülern & Eltern und Burnout (Depersonalisation) Reduzierte Leistungsfähigk. Erschöpfung Depersonalis. Persönliche Aversionen Selbstwertbedr. Verhalten Störendes Verhalten Protektives Verhalten .42 .63 -.14 .62 .53 .24 .47 .70 -.29 .50 .14 .30 .19 .03 .45 .35 .06 .08 Stress mit Schülern Stress mit Eltern Sarah Dudenhöffer C. Dormann

22 Wie funktioniert Stress
Spannungsfelder Wie funktioniert Stress + Ressourcen Selbstwirk-samkeit Negative Emotionen + Emotionale Dissonanz + Burnout u.a.m. + Stressoren Wissenschaftlich bewährte Schul- und Unterrichtsentwicklung C. Dormann

23 Universitäten Mainz und Duisburg-Essen
Spannungsfelder Projekt EVIS Interdisziplinärer Forschungsverbund: Evidenzbasiertes Handeln im schulischen Mehrebenensystem Universitäten Mainz und Duisburg-Essen Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung & Forschung (BMBF) Förderungsschwerpunkt empirische Bildungsforschung; Bereich Steuerung im Bildungssystem Förderumfang: Euro Laufzeit: Oktober 2010 bis September 2013 Unterstützt durch das ZBH der JGU Mainz Nachfolgeprojekt EVIS II läuft bereits C. Dormann

24 Spannungsfelder Projekt EVIS – Ziele
Bedingungen, Prozesse und Wirkungen evidenzbasierten (Steuerungs-) Handelns auf der Arbeitsebene (Lehrerkollegien und Schulleitungen) untersuchen Erkenntnisse für die Ursachen & Wirkungen einer evidenzbasierten Steuerungspraxis im deutschen Schulwesen gewinnen Identifizierung von personellen und organisationalen Faktoren, die evidenzbasierte Steuerung in der Schulpraxis begünstigen oder behindern C. Dormann

25 Projekt EVIS – Teilprojekte
Spannungsfelder Projekt EVIS – Teilprojekte Zentralprojekt: Standardisierte Fragebogenerhebung in Schulen in Rheinland-Pfalz zur Rezeption und Nutzung evidenzbasierter Steuerungsinformationen sowie potenzieller Erklärungsfaktoren Teilprojekt I: Längsschnittanalyse zur Genese des professionellen Umgangs von Lehrenden mit evidenzbasierten Wissensbeständen Teilprojekt 2: Vertiefende Fallstudie an 8 Schulen C. Dormann

26 Projekt EVIS – Hintergründe
Spannungsfelder Projekt EVIS – Hintergründe Ausgangspunkt Evidence-based Management (Pfeffer & Sutton, 2006) Konzept gewinnt auch im öffentlichen Bereich zunehmend an Einfluss „Empirische Wende“ in der Bildungspolitik und Bildungsforschung (Koch 2006); Daten als Grundlage für Entscheidungen Umsetzung evidenzbasierter Informationen in die schulische Praxis ist an viele Voraussetzungen gebunden und offenbar bisher gering entwickelt (vgl. EMSE 2008) Zentrale Fragen des Gesamtprojekts: Wie werden evidenzbasierte Wissensbestände von Lehrkräften und Schulleitungen rezipiert und verarbeitet? Welche persönlichen und organisationalen Faktoren und Faktorenkonstellationen beeinflussen die Rezeption und Nutzung evidenzbasierter Wissensbestände auf Schul- und Individualebene? Empirische Wende: Large-Scale-Assessments, Evaluationen etc. C. Dormann

27 Projekt EVIS –Beispiel Entscheidungsfindung
Spannungsfelder Projekt EVIS –Beispiel Entscheidungsfindung Was passiert wenn eine Schulleitung mit einer bestimmten Problemstellung konfrontiert wird? (Zunahme stressbedingter Fehltage im Kollegium) Stress bei der Arbeit ist in den letzten Jahren angestiegen (Studie der Industrial Society). 53% der Teilnehmer (Unternehmensvertreter) haben die o.g. Aussage getätigt. 68% sagten, dass ständige Erschöpfung das Hauptproblem sei. 76% gaben eine Zunahme der Fehlzeiten als schwerwiegendste Folge an. Aber: 76% gaben an, nie das Stressniveau oder die Fehlzeiten analysiert zu haben. Idealerweise… Problemevaluation Gültige Datenbasis Abwägen von Vor- & Nachteilen Ergebnisevaluation Realität… Limitierte Ressourcen Pi mal Daumen Eingeschränktes Wissen Hoffnung Konkrete Fragen im EVIS Zentralprojekt: Kann man Evidenz-basiertes Vorgehen in Schulen von einem auf Ersatzwissen basierten Vorgehen abgrenzen? Wenn ja, welche möglichen Ursachen und Konsequenzen hat dies? C. Dormann

28 Evidenzgrad 6 Evidenzgrad 5 Evidenzgrad 4 Spannungsfelder
Güte von Evidenz in der Medizin Grad 1: Medizin Randomisierte Experimente mit großen Stichproben mit kleinen statistischen Fehlerwarscheinlichkeiten. Meta-Analysen. Evidenz- grad 1 Grad 2: Medizin Randomisierte Experimente mit kleinen Stichproben und großen statistischen Fehlerwahrscheinlichkeiten. Systematische Literaturübersichten Grad 3: Medizin Feldstudien, Fall-Kontrollstudien, prospektive Kohortenstudien. Identifizieren mögliche „Kandidaten“ als Ursache von Problemen. Evidenzgrad 2 Grad 4: Medizin Historische Kontrollstudien. Vergangene Vorgehensweisen als „Kontrollgruppe“ zu einer neuen Intervention. Evidenzgrad 3 Grad 5: Medizin Deskriptive klinische Studien. Sinnvoll z.B. um die Anwendung neuer Techniken an verschiedenen Patientengruppen zu demonstrieren & Probleme aufzudecken. Evidenzgrad 4 In Anlehnung an: D’Agostino, R. B., & Kwan, H. (1995). Measuring effectiveness: What to expect without a randomized control group. Medical Care, 33, AS95–AS105. Reay, T., Berta, W., & Kazman Kohn, M. (2009). What's the evidence on evidence-based management? Academy of Management Perspectives, 23 (4), 5-18. Note: In der Medizin wird von Evidenzklassen oder level of evidence gesprochen. Es gibt mehrere Hierarchiemodelle (z.B., Oxford Centre for Evidence-Based Medicine ( U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF), Yale University TRIP ( In Deutschland ist folgendes Schema weit bekannt:. Die Stufen dort sind V (Fallserie, 1. Exp.-Meinung), IV (Meinungen und Überzeugungen von angesehenen Autoritäten (aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien), III (mehr als eine methodisch hochwertige nichtexperimentelle Studie wie etwa Vergleichsstudien, Korrelationsstudien oder Fall-Kontroll-Studien), IIb (wenigstens eine hochwertige Studie eines anderen Typs, quasi-experimenteller Studie, IIa (wenigstens eine hochwertige Studie ohne Randomisierung), Ib (wenigstens ein ausreichend großer, methodisch hochwertiger RCT), Ia (Wenigstens eine Metaanalyse auf der Basis methodisch hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien, RCT) Das hier gezeigte KIME-System ist angelehnt an: Denyer, D., & Tranfield, D. (2009). Producing a systematic review. In D. A. Buchanan & A. Bryman (Eds.), The SAGE handbook of organizational research methods (pp. 671–689). London: SAGE Publications Ltd. Das entsprechende KIME-System von Denver & Tranfield ist angelehnt an das PICO-System, welches in der Medizin verwendet wird: PICO approach: P — Patient or Problem. For which group is evidence required? I — Intervention. The effects of what event, action, or activity are being studied? C — Comparison. What is the alternative to the intervention (e.g., placebo/different intervention)? O — Outcomes. What are the effects of the intervention? Grad 6: Medizin Meinung anerkannter Autoritäten oder Expertenkomitees ohne weitere Daten. Evidenzgrad 5 Evidenzgrad 6 Prof. Dr. C. Dormann

29 Projekt EVIS – Datengrundlage
Spannungsfelder Projekt EVIS – Datengrundlage N1 = 51 öffentliche Verwaltungen N11 = Mitarbeiter N12 = 269 Führungskräfte N2 = 168 Schulen in RLP N21 = Lehrer N22 = 296 Mitglieder der Schulleitungen C. Dormann

30 Projekt EVIS – Ergebnisse
Spannungsfelder Projekt EVIS – Ergebnisse Bevor ich ein Verfahren von einer anderen Schule übernehme, prüfe ich, inwiefern sich die Rahmenbedingungen in den Schulen ähneln. Interne Evidenz-orientierung Substitut-orientierung Externe Evidenz-orientierung Frage 1 Frage 2 Frage 3 Frage 4 Frage 5 Frage 6 Frage 7 Frage 8 Frage 9 Frage 10 Frage 11 Frage 12 Frage 13 Frage 14 Frage 15 Frage 16 Frage 17 Frage 18 Frage 19 Frage 20 Durch die Beachtung unbequemer Wahrheiten und Fakten kann ich viel über Fehler und ihre Vermeidung lernen. Ich treffe Entscheidungen, indem ich mich danach richte was andere Schulen machen. Aufgrund meiner Erfahrung werden an dieser Schule instinktiv die richtigen Entscheidungen getroffen. In wichtigen Entscheidungsfragen ziehe ich oft Expertisen von Beratern heran. In dieser Schule belege ich Neuerungen durch wissenschaftliche Untersuchungen. C. Dormann

31 Projekt EVIS – Hintergründe
Spannungsfelder Projekt EVIS – Hintergründe C. Dormann

32 Projekt EVIS – Hintergründe
Spannungsfelder Projekt EVIS – Hintergründe C. Dormann

33 Ein erweitertes Evidenzverständnis
Spannungsfelder Ein erweitertes Evidenzverständnis Ent- schei- dung Für eine evidenzbasierte Bildungspraxis müssen diese Evidenzquellen integriert werden. Dazu muss eine Infrastruktur bereitgestellt werden: Forschung: Systematische Reviews Aus- & Weiterbildung: Substantielle Forschungskenntnisse & -kompetenz Administration: diverse Ressourcen für Unterrichts- & Schulentwicklung Schule: Evidenzorientierung als Klima Lehrer: Forschungskenntnisse & -kompetenz und Veränderungs- motivation Externe Evidenz (Forschungs- ergebnisse) Lokaler Kontext, Schulmerkmale, andere Umstände Expertise & Einschätzung von Bildungs- praktikern „Stakeholders“ (Schüler, Lehrer, Eltern Politik, u.a.m.) C. Dormann


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