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Makroökonomik BIP: reale und nominale Masse

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Präsentation zum Thema: "Makroökonomik BIP: reale und nominale Masse"—  Präsentation transkript:

1 Makroökonomik BIP: reale und nominale Masse 23.4. 2007
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2 Plan der Vorlesung Teil 1: Organisation, Hausaufgaben
Teil 2: Abschluss BIP ... Messkonzepte des BIP (Produktion, Verwendung, Einkommen)  Messen in der Praxis  Charakterisierung volkswirtschaftlicher Daten II BIP als Wohlstandsmass Zusammenfassung Teil 3: Inflation und Arbeitslosigkeit messen

3 Plan der Vorlesung Charakterisierung volkswirtschaftlicher Daten II: Volumen- und Preismessung Einkommen Güter(transaktionen) Salden (Verteilungstransaktionen) BIP als Wohlstandsmass Zusammenfassung Teil 3 Inflation und Arbeitslosigkeit messen Übersicht: Datenbeispiele Definitionen Inflation und Arbeitslosigkeit in der volkswirtschaftlichen Theorie

4 Hausaufgabe Ein schweizerisches Transportunternehmen kauft einen deutschen Lastwagen. Wie verändert sich das BIP der Schweiz? Lösung: 4

5 Übungsfrage Welche der folgenden Ereignisse erhöhen das BIP um 100 Fr.? Ein Stahlwerk verkauft 100 Fr. Stahl an ein Maschinenbauunternehmen. Sie gewinnen 100 Fr. im Lotto. Die Lagerbestände von Schindler fallen um 100 Fr. Sie erhalten 100 Fr. Arbeitslosengeld. Ein Antiquitätenhändler verkauft einen Sessel für Fr und kassiert eine Kommission von 10%.

6 Übungsfrage Welches dieser Ereignisse erhöht das BIP?
Das Bundesamt für Verteidung stellt einen «überflüssigen» Angestellten ein. Novartis stellt einen «überflüssigen» Angestellten ein. 6

7 Frage Entwicklung eines neuen Computers mit
Produktionskosten von einem Viertel der bisherigen Computer ( Marktpreis: ¼) gleicher Rechenleistung. Wenn gleich viele Computer produziert werden, fällt das BIP! Wie ist das möglich? 7

8 Charakterisierung statistischer Daten II
Bisher: Fluss- und Stromgrössen Wert- und Volumen Neu Nominale und reale Grössen Ziel: Die Unterscheidung in reale und nominale Grössen erfolgt, um die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in der Zeit beschreiben zu können. Steigt die Produktionsmenge und damit der Nutzen oder steigen nur die Preise? Ausgangspunkt: Unterscheidung Volumen und Wert

9 Charakterisierung statistischer Daten II
Das BIP ist Wert der inländischen Produktion Änderungen des Werts können zwei Ursachen haben Preisänderungen Volumenänderungen Ökonomen untersuchen vor allem Volumenänderungen Volumen bestimmt den Nutzen! In der Volkswirtschaftslehre wird darum zwischen Volumen- und Preisänderung unterschieden Messung erfolgt als WERTmessung, Volumina müssen abgeleitet werden!

10 Charakterisierung statistischer Daten II Bestimmung des Volumen / der Preise
Grundidee: Volumen = Wert / Preis Definition 1: Das Volumen entspricht der Zahl der Mengeneinheiten homogener Waren oder Dienstleistungen. Der nominale Wert wird in Gegenwartspreisen gemessen. Der reale Wert wird in Preisen der Vergangenheit gemessen. Definition 2: nominale Grösse: Wertangabe in Einheiten des Numeraire. reale Grösse: Volumenangabe in Einheiten des Numeraire. Preis: Index, der Wert in Volumen transformiert. Der Bestimmung der realen Grössen geht i.A. die Bestimmung der Volumina bzw. der Preise voraus.

11 Charakterisierung statistischer Daten II Bestimmung des Volumen / der Preise
Charakterisierung vw. Daten Fluss- und Bestand Unterscheidung Wert / Volumen Reale und nominale Grössen Das Deflatorprinzip Realwertbestimmung Einkommen Gütertransaktionen Marktbestimmte Güter Nicht marktbestimmte Güter Verteilungstransaktionen (BIP!)

12 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Das Deflatorprinzip Preis = = Deflator Beispiele für Deflatoren (siehe Kursseite im Internet) Das Volumen, das durch die Formel Volumen = Wert / Deflator bestimmt wird, heisst: Realer Wert / reale Grösse Ziel: Bestimme den jeweils richtigen Deflator! Zu unterscheiden sind: Einkommen Gütertransaktionen Marktbestimmte Güter Nicht marktbestimmte Güter Verteilungstransaktionen (BIP!) Wert Volumen

13 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung des Einkommens Definition: Der reale Wert des Einkommens entspricht der Grösse des Warenkorbes, der mit diesem Einkommen typischer Weise erworben wird. Bezug: Einkommensbezieher Ein- / Mehrpersonenhaushalte Studenten Lohnempfänger Beispiele: LIK (Landesindex der Konsumentenpreise) CPI (consumer price index) HICP (harmonised index of consumer prices) Unterscheidung nach Zusammensetzung des Warenkorbs.

14 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung des Einkommens Methode: Basisjahrprinzip z.B. im Jahr 2005 Indexwert (LIK) = 100 entspricht der Grösse des Warenkorbs bei gegebenem Wert des Einkommens E2005 (reales Einkommen: Er2005), im Jahr 2006 Indexwert = 101 (=1% Inflation) bedeutet ein reales Einkommen (gegeben nominal E2006)von Er2006=E2006*100/101 Er2006=E2006*LIK2005/LIK2006 allgemein gilt: Ert=Et*100/LIKt wobei der Index t das Jahr symbolisiert. Näherungsweise gilt (für die Änderungsraten): M ert,t+1 = M et,t+1 + M pt,t+1 Wobei e, p Logarithmus von E, LIK sind.

15 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung des Einkommens Methode: Basisjahrprinzip Jeder Einkommenspreisindex setzt sich i.d.R. aus mehreren gewichteten Teilindizes zusammen Z.B.: LIK – Komposition aus Teilindizes für Nahrungsmittel, Bekleidung, Energie, Verkehrspreise, Wohnung, … Teilindizes weisen unterschiedliche Volatilität auf – Verzicht auf einige (Nahrung, Energie) geben bessere Informationen über Tendenzen der Preisentwicklung Genaue Preisinformationen sind wichtig für die Nationalbankpolitik(en) Anwendung: Lohnverhandlungen (Reallohnberechnung), Qualität der Geldpolitik (EZB: HICP) Beispiel LIK (siehe Kursseite im Internet)

16 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Gütertransaktionen Methode: Referenzjahrprinzip Grundidee: Volumen = Wert / Preis Definition: Das Volumen entspricht der Zahl der Mengeneinheiten homogener Waren oder Dienstleistungen. Die Volumen- /Realwertbestimmung erfolgt in drei Schritten Definition der homogenen Güter Festlegung eines konstanten Wertbezuges (Preisbasis) Ableitung der realen Grössen

17 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Gütertransaktionen Definitionen Preis und homogenes Gut: Der Preis ist der Wert einer Einheit eines Gutes, wobei die Mengeneinheiten im physischen und qualitativen Sinne vollständig homogen sind. Qualitätsmerkmale: Vorwiegend Waren Physische Merkmale Vorwiegend Dienstleistungen Ort der Bereitstellung Tages- oder Jahreszeit der Bereitstellung Art, Ausstattung der Verkaufsräume, Qualität der Verkaufsleistung Beispiel: Eisenbahnfahrt 9-Uhr-Pass / GA / Normalfahrkarte

18 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Gütertransaktionen Für (ökonomische) Additivität homogener Güter muss gelten, dass die zu addierenden Güter identisch sind und denselben Stückpreis haben. Für das Aggregat homogener Güter gilt dann: Wertindex = Preisindex x Volumenindex (s.o) Probleme: Einzelgütertransaktionen – Einzelgüteranfertigung von Anlagegütern: Stückpreis je Einheit ist nicht definiert.

19 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Gütertransaktionen Unterscheidung marktbestimmte / nicht marktbestimmte Güter Marktbestimmte Güter: Preisbestimmung durch den Markt (Preis = Marktpreis) Nicht Marktbestimmte Güter (vorwiegend Dienstleistungen): Definition: Wert des Gutes in jeweiligen Preisen ist die Summe der Produktionskosten. Produktionskosten: Vorleistungen Arbeitnehmerentgelt Differenz: Produktionsabgaben - Subventionen

20 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Methode: Referenzjahrprinzip Festlegung des Wertbezuges (Basispreis) Vorjahrespreise beginnend mit Referenzjahr (seit 1995) Konstante Preise eines Basisjahres (veraltet) Anwendung: alle Salden in der VGR (vereinfacht: alle Summen und Differenzen von – inhomogenen – realen Grössen) BIP = C + I + G + Ex – Im BIP = Produktionswert – Vorleistungen Notation: Nominales Wertaggregat/ -saldo (z.B. BIP in jeweiligen Preisen, in Einheiten des Numeraires): Q = q1 + q2 + … Reales Volumenaggregat / -saldo (in Einheiten des Numeraires): V Preis (Index): P Zeit: t, d.h. Q(t) ist das nominale Wertaggregat in der Zeitperiode t Gesucht ist V(t), d.h. die Bewertung des Volumenaggregates (Realwert).

21 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Bei der Bestimmung des Realwertes wird der Volumenindex der Güter in Preisen des Vorjahres bewertet. Der Quotient P(t) = Q(t)/V(t) wird als impliziter Preisdeflator für die Werteinheit Q bezeichnet Problem: Wenn P(t) bestimmt werden soll, müssen V und Q bekannt sein! V ist unbestimmt (vi sind aber bekannt, s.o.) Lösung: Berechne V(t) rekursiv, beginnend mit dem Referenzjahr Im Referenzjahr gilt: V(0) = Q(0)

22 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Volumenaggregate ergeben sich durch rekursive VERKETTUNG V(t) = V(t-1) (1) = (2) = (3) Interpretation: Der Realwert des Aggregates entspricht dem Index des Volumenaggregates bewertet zu Vorjahrespreisen: i vi(t)*pi(t-1) = V(t)*P(t-1)  V(t) = i vi(t)*pi(t-1) / P(t-1) Das Volumenaggregat entspricht der gewichteten Summe der Teilvolumina. Die Gewichte bestimmen sich aus dem Verhältnis des Preisindexes des Teilaggregates zum Preisindex des Gesamtaggregates. i pi(t-1)*vi(t) i pi(t-1)*vi(t-1) ) V(t-1) Q(t-1) i pi(t-1)*vi(t) i pi(t-1)*vi(t) P(t-1) Rekursive Verkettung: Beachte – wäre V(t-1) bekannt, wäre auch V(t) bestimmt, da p_i und v_i (die homogenen Güter (bzw. die Subaggregate) und ihre Preise bekannt sind! Wenn man „vorwärts“ verkettet, d.h. beim Referenzjahr beginnt, so ist das Problem gelöst, da V(0)=Q(0) im Referenzjahr (t=0) gilt!!

23 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Beispiel: Zwei-Güter-Volkswirtschaft (i = 1,2) Wertaggregat (definitionsgemäss) : Q(t) = q1(t) + q2(t) = v1(t)*p1(t) + v2(t)*p2(t) Volumendefinition (und impliziter Deflator) V(t) = Q(t)/P(t) Realwert des Aggregates (=Vorjahrespreis des aktuellen Volumenaggregates) v1(t)*p1(t-1) + v2(t)*p2(t-1) = V(t)*P(t-1) Damit gilt für das verkettete Gesamtaggregat V(t): (mit Berücksichtigung der Verkettung siehe Gleichung (3)) V(t) = + P(t-1) p2(t-1) v2(t) p1(t-1) v1(t)

24 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Beispiel: Zwei-Güter-Volkswirtschaft (i = 1,2) Damit gilt für das Volmenaggregat V(t): V(t) = (4) Gewicht des Volumen des Gutes i am Volumenaggregat: Interpretation: Das Volumenaggregat entspricht der gewichteten Summe der Teilvolumina. Die Gewichte bestimmen sich aus dem Verhältnis des Preisindexes des Teilaggregates zum Preisindex des Gesamtaggregates (=Berücksischtigung von Substitution von Gütern). Im Referenzjahr entspricht der nominale Wert dem Volumenwert (defintionsgemäss) Jenseits des Referenzjahres und des darauf folgenden Jahres addieren sich Volumensubaggregate nicht zum Gesamtaggregat + P(t-1) p2(t-1) v2(t) p1(t-1) v1(t) P(t-1) pi(t-1)

25 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Veränderungsraten Wert: M Q(t,t-1) / Q(t-1) = M V(t,t-1)/V(t) + M P(t,t-1)/P(t) Änderungsrate (Wert) = Änderungsrate (Volumen) + Änderungsrate (Preis) Volumen: Bestimme den sog. Wachstumsfaktor (L(t,t-1)) L(t,t-1) = (i vi(t)pi(t-1))/(i vi(t-1)pI(t-1)) = (i vi(t)pi(t-1))/(i qi(t-1)) Die Wachstumsrate (g(t,t-1)) ist dann: g(t,t-1) = L(t,t-1) –1 Wachstumsfaktor und Wachstumsrate haben keine Einheit (allenfalls: %)

26 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Niveauvergleiche in der Zeit Wert: Q(0), Q(1), …, Q(t) Volumen: Verkettung! Normierung auf 100 durch Verkettung der Wachstumsfaktoren KL(t) = L(1,0)*L(2,1)*L(3,2)*… * L(t,t-1) = 100*k=1,…,tL(k,k-1) KL(0,0) = 100 [Normierung] KL(t): Kettenindex (ohne Einheit) Normierung auf Wert im Basisjahr: A(t) = KL(t)*Q(0) A(t): Verkettete Volumenangabe (in SFr)

27 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Die Realwertbestimmung bei Verteilungstransaktionen Interpretation Die Volumendefintion berücksichtigt die Substitutionseffekte, die durch die Änderung der relativen Preise auftreten (Saldo: mit relativen Preisen gewichtete Summe der Einzelvolumina) Das Niveau der Volumenzeitreihen (Saldozeitreihen) ist nicht interpretierbar. Das Niveau der Volumenzeitreihen (Saldozeitreihen) ändert sich mit Neufestlegung des Referenzjahres (und der Skalierung) Die Wachstumsrate ist unabhängig von der Wahl des Referenzjahres.

28 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Ergebnisse Volumenaggregate sind ein mit den Wertanteilen der Vorperiode gewichtetes Mittel der einzelnen Volumenkomponenten. Die Angabe der Volumina in Franken (reales BIP) kann nur in der Referenzjahr- und einer weiteren folgenden Periode (sinnvoll) gemacht werden. Die Wahl des Referenzjahrs beeinflusst nicht die Messung der Wachstumsrate (aber das Niveau). Die jährliche Umgewichtung reduziert die Substitutionsverzerrung. Verteilungstransaktionen verlieren ihre Additivität Hypothetisches Anwendungsbeispiel: S.35ff N.B.: Alte Definition: V(t)=p(0)v(t) (Beispiele im Internet) Verteilungstransaktionen verlieren ihre Additivität: Y = C + I + G + NX gilt nicht fuer reale Groessen bei einer Entfernung von mehr als einer Periode vom Basisjahr

29 1.3. Reale und nominale Grössen 1.3.2 Realwertbestimmung
Zusammenfassung Drei Arten der Volumenbestimmung Einkommen: Konstanter Güterkorb, für den das Einkommen typischerweise verwendet wird Haushalte (Ein- Mehrpersonen) Unternehmen Waren- / Dienstleistungsströme Preise homogener Güter Homogenität: gleiche phys. und qualitative Eigenschaften Marktbestimmt / nicht marktbestimmt Salden, Verteilungstransaktionen (Wertschöpfung!) Verkettung, Referenzjahr, Volumenindex, Realer Wert Bei der Interpretation der realen und nominalen Grössen muss zwischen Wachstumsraten und Niveau unterschieden werden.

30 Das BIP als Wohlstandsindikator
Ein Land das mehr Güter produziert kann die Bedürfnisse der Einwohner besser befriedigen. Nahrungsmittel Arzneimittel Bücher Ernährung Gesundheit Bildung 30 30

31 Das BIP als Wohlstandsindikator
Vergleiche zwischen Ländern durch schwankende Wechselkurse erschwert. Viele Faktoren, die für das Wohlbefinden wichtig sind, werden nicht oder zu wenig berücksichtigt: Freizeit Gesundheit intakte Umwelt Eigenproduktion, Hausarbeit Qualitätsverbesserungen moralische und ethische Werte Statistische Ämter versuchen zwar z.T. diese Aspekte zu berücksichtigen, aber das ist auch problematisch, weil so immer unklarere wird, was das BIP eigentlich misst. 31 31

32 Das BIP als Wohlstandsindikator
Zählt Güter, die eigentlich mit einer Wohlstandsminderung zusammenhängen Kosten von Autounfällen (Karosserie, Spitalaufenthalt, Rehabilitation ...) Kosten von Umweltsäuberung Berücksichtigt die Nachhaltigkeit des gegenwärtigen BIP-Niveaus nicht. Enormer Ressourcenverbrauch wenn in allen Ländern so viel konsumiert würde, wie in den Industrieländern. Zu Wechselkursen: deshalb hat Schweiz immer so hohes BIP - aber wenn man sich ansieht, was man dafür kaufen kann, stehen die Schweizer nicht viel besser da als beispielsweise die Deutschen. 32 32

33 Zusammenfassung BIP und Wirtschaftskreislauf
BIP ist modellbasiertes Mass für Wohlstand und Effizienz Es existieren drei Messmöglichkeiten: Produktion, Einkommen, Verwendung Alle drei müssen zu dem selben Resultat führen Das BIP ist international vergleichbar, der ggw. Standard ist die ESVG 95 Das BIP vernachlässigt alle Prozesse, die nicht auf Märkten stattfinden Das BIP ist ohne Alternative in der VWL

34 Demnächst Die Messung wichtiger vw. Grössen in der Zeit Inflation
Arbeitslosigkeit

35 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Gegebene Grössen Jahr Konsumgüter Investitionsgüter Nominales BIP Reales BIP BIP Deflator t Mengen v1 Preise p1 v2 p2 Q V P 2003 (t=0) 60 1 40 2004 (t=1) 65 0.94 1.1 2005 (t=2) 66 0.90 45 1.2 2006 (t=3) 70 0.85 50 1.4

36 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Abgeleitete Grössen Berechnung des nominalen BIP zum Beispiel im Jahr 2005 Q(t=2) = v1(2)*p1(2)+v2(2)*p2(2) = 66* *1.2 = = 113.4 Analog wird in den anderen Jahren verfahren; mit dem Ergebnis: 2003: 100.0 2004: 105.1 2005: 113.4 2006: 129.5 Beginn der Rekursion: Festlegung der realen Grössen durch Wahl von Q(0)=V(0) und P(0) = Q(0)/V(0)=1, wobei t=0 (2003) das Referenzjahr ist Die Ergebnisse der ersten beiden Schritte sind in folgender Tabelle abgelegt:

37 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Gegebene und abgeleitete Grössen I Nominales BIP Jahr Konsumgüter Investitionsgüter Nominales BIP Reales BIP BIP Deflator t Mengen v1 Preise p1 v2 p2 Q V P 2003 (t=0) 60 1 40 100.0 100 2004 (t=1) 65 0.94 1.1 105.1 2005 (t=2) 66 0.90 45 1.2 113.4 2006 (t=3) 70 0.85 50 1.4 129.5

38 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Abgeleitete Grössen Reales BIP (Rekursionsschritte, 2 Varianten): Nach Gleichung (1) V(1) = V(0) = 100 * Nach Gleichung (3) V(1) = Die übrigen Rekursionen bis 2006 (Nach Gleichung (1)): V(2) = V(1)* V(3) = V(2)* i pi(0)*vi(1) i pi(0)*vi(0) ) 1*65+1*40 1*60+1*40 105 100 = 105 = = i pi(0)*vi(1) P(0) 1*65+1*40 1 = 105 0.94*66+1.1*45 0.94*65+1.1*40 111.54 105.1 105 = = 0.90*70+1.2*50 0.90*66+1.2*45 123 113.4 111.43 = =

39 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Gegebene und abgeleitete Grössen II Reales BIP (verkette Volumenangaben in Einheiten des Numeraire) N.B.: Für 2005 und 2006 ist die Gleichung v1(t)+v2(t)=V(t) nicht erfüllt! Jahr Konsumgüter Investitionsgüter Nominales BIP Reales BIP BIP Deflator t Mengen v1 Preise p1 v2 p2 Q V P 2003 (t=0) 60 1 40 100.0 100 2004 (t=1) 65 0.94 1.1 105.1 105 2005 (t=2) 66 0.90 45 1.2 113.4 111.43 2006 (t=3) 70 0.85 50 1.4 129.5 120.86

40 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Abgeleitete Grössen BIP-Deflator P(0)= Q(0)/V(0) = 100/100 = 1.00 P(1)= Q(1)/V(1) = 105.1/105 = 1.001 P(2)= Q(2)/V(2) = 113.4/ = 1.02 P(3)= Q(3)/V(3) = 129.5/ = 1.07 N.B.: Zur besseren Lesbarkeit werden die Deflatoren im Referenzjahr häufig auf 100 normiert (siehe Tabelle). Wachstumsrate des realen BIP= Wachstumsfaktor -1 L(t,t-1) = Für t=3 erhält man: L(3,2)= Mit g(3,2)=L(3,2)-1=0.08, d.h. das reale BIP ist 2006 um 8% gewachsen. Anmerkung: Reales BIP nach alter Definition (z.B. t=3) BIPreal(3) = p1(0)*v1(3)*p2(0)*v2(3) = 1*70+1*50=120 i pi(t-1)*vi(t) i pi(t-1)*vi(t-1) ) 0.90*70+1.2*50 0.90*66+1.2*45 123 113.4 = =

41 Rechenbeispiel für verkette Volumina
Gegebene und abgeleitete Grössen II BIP Deflator Jahr Konsumgüter Investitionsgüter Nominales BIP Reales BIP BIP Deflator t Mengen v1 Preise v2 Q V P 2003 (t=0) 60 1 40 100.0 100 1.00 (100) 2004 (t=1) 65 0.94 1.1 105.1 105 1.001 (100.09) 2005 (t=2) 66 0.90 45 1.2 113.4 111.43 1.02 (101.77) 2006 (t=3) 70 0.85 50 1.4 129.5 120.86 1.07 (107.15)

42 Makroökonomik BIP und Wirtschaftskreislauf 2 23.4. 2007
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43 BIP pro Kopf nach Kantonen
Quelle: BfS

44 Simulation gesamtwirtschaftlicher Kreislauf
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