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Veröffentlicht von:Gerhard Hauer Geändert vor über 6 Jahren
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= Common Object Request Broker Architecture
9.4 CORBA = Common Object Request Broker Architecture Standard (nicht Produkt!) der OMG – Object Management Group Architektur: objektorientiert/Fernaufrufe + Komponenten IDL: C++ -ähnlich Dienste: sehr reichhaltig Anwendungen: Anwendungen, speziell Einbinden von Altsoftware
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9.4.1 Objektmodell: Schnittstellen und Objekte
Menge von Operations-Signaturen, beschrieben mit CORBA IDL Objekt: irgendwie erzeugtes Exemplar irgendeiner Implementierung in irgendeiner Programmiersprache (nicht notwendig objektorientiert) mit einer bestimmten Schnittstelle = Objekttyp, identifiziert durch CORBA-Objektverweis (= Fernverweis, s.u.), fernaufrufbar über diesen Verweis
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Vererbung/Erweiterung von Schnittstellen ist möglich
! Nicht Teil des Objektmodells sind Implementierung, „Klassen“ Objekterzeugung Beachte: Das CORBA-Objektmodell ist prinzipiell unabhängig von den Objektmodellen der verwendeten Programmiersprachen – sofern diese überhaupt objektorientiert sind beschränkte Verteilungsabstraktion !
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9.4.2 Schnittstellenbeschreibung mit IDL
Entfernte Ähnlichkeit mit C++ Typsystem mit einfachen und zusammengesetzten Typen Module bilden Namensräume, auch mit Schachtelung Ein Modul (module) kann enthalten: Konstantendefinitionen Typdefinitionen Vereinbarungen von Ausnahmen (exceptions) Vereinbarungen von Schnittstellen (interfaces)
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Typsystem: Typ Basistyp Verweistyp (basic type) (reference type) einfach zusammengesetzt Objekttyp Werttyp Object valuetype long struct{fields} char [size] string sequence<type> mit Vererbung (auch Mehrfachvererbung)
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Konstantendefinitionen (const)
benennen explizit angegebene Werte, sind Bestandteile eines Moduls oder einer Schnittstelle Typdefinitionen (typedef) benennen explizit angegebene Typen, Ausnahmen (exception) werden wie Verbundtypen vereinbart Schnittstellen (interface) enhalten Konstanten, Operationen, Attribute
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Operationen in Schnittstellen
können Wert liefern (oder auch nicht: void), können Ausnahmen melden (raises), kennen 3 Parametermechanismen: in Wertparameter out Ergebnisparameter inout Wert/Ergebnisparameter (bei Objekttypen wird Objektverweis übergeben, bei valuetype wird Objektkopie übergeben!) können als asynchron vereinbart werden (oneway), sofern ohne Ergebnis und Ausnahmen. Valuetypes: - Typ des FORMALEN Parameters ist ausschlaggebend, - ähnlich ‚struct‘ in C# - dort allerdings KEIN Verweistyp.
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Semantik des Operationsaufrufs:
synchrone bzw. asynchrone Ausführung, at-most-once Ausnahmen wie spezifiziert, zzgl. CORBA-Ausnahmen Attribute in Schnittstellen (attribute) können als schreibgeschützt (readonly) vereinbart werden, sind äquivalent zu getter/setter-Operationen (bzw. nur getter, wenn schreibgeschützt)
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// file example.idl module example { // no nesting used, only one module typedef string Name; exception NameClash {Name clashing;}; exception Overflow {unsigned long capacity;}; interface Phones { // private phone book long lookup(in Name s); void enter (in Name s, in long n) raises(NameClash, Overflow); void delete(in Name s); readonly attribute long capacity; };
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Vordefiniert ist module CORBA { interface ORB { .... // Schnittstelle eines Pseudoobjekts mit }; // objektunabhängigen Standardoperationen interface Object { .... // Standardoperationen für Objekte }; Qualifizierte Namen: z.B. example::Phones, CORBA::ORB Jede Schnittstelle erbt implizit von CORBA::Object, d.h. jeder Objekttyp ist verträglich mit CORBA::Object
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Umgang mit Verweisen ist unabhängig von Programmiersprachen und deren Verweisen ! interface Object { // Operationen auf Verweisen Object duplicate(); // liefert Kopie des Objektverweises boolean is_equivalent(in Object other); // bezeichnet other dasselbe Objekt? boolean is_nil(); // bezeichnet der Verweis ein gültiges Objekt? ... }; Alle diese Operationen werden lokal ausgeführt.
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Umwandlung von Verweisen in Zeichenketten (und zurück):
interface ORB { string object_to_string(in Object o); Object string_to_object(in string s); ... }; Diese Zeichenketten – stringified object references - dienen lediglich als externe Repräsentation für Objektverweise. Es sind binäre Daten in ASCII-Kodierung, man kann aus ihnen die identifizierenden Informationen des Objekts nicht direkt ablesen.
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CORBA-Infrastruktur ORB (Object Request Broker): eigentliche Middleware: verteilte Laufzeitunterstützung zwischen Betriebssystem einerseits und Anwendungscode und Vertretercode andererseits, zuständig für Fernaufrufe und lokale Basisdienste (ORB, Object) IOR (interoperable object reference): Objektverweis in standardisiertem Format POA (portable object adapter) Verwalter der lokal vorhandenen, fernaufrufbaren Objekte Servant (≈ Treiber + Implementierung) Implementierung eines fernaufrufbaren Objekts (z.B. ein Java-Objekt)
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Interface Repository:
verwaltet IDL-Schnittstellenbeschreibungen für Reflection Implementation Repository: verwaltet zugehörige Implementierungen zwecks on-demand-Aktivierung CORBA Services: breite Palette von Standarddiensten wie z.B. Naming Service, Notification Service, Transaction Service, ... CORBA Facilities: Sammlungen von Diensten und Spezifikationen für spezielle Anwendungsbereiche, z.B. Data Interchange, Systems Management, …
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Sprachanbindung (language mapping) definiert die Beziehungen zwischen dem CORBA-Objektmodell und Syntax und Semantik einer bestimmten Programmiersprache setzt die Typsysteme zueinander in Beziehung, regelt die Nachbildung nicht verfügbarer Parametermechanismen, stellt Bibliotheksroutinen für die CORBA-Standarddienste zur Verfügung (ORB, Object), stellt einen Vertreter-Generator – IDL Compiler – zur Verfügung; der Vertreter heißt stub, der Treiber heißt skeleton.
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Vertreter-Erzeugung am Beispiel Java:
> idl2java example.idl erzeugt für jedes Modul ein Java Package, hier also ein einziges Package example. Das Package umfasst die folgenden Dateien: PhonesOperations.java Schnittstelle entsprechend Phones Phones.java Schnittstelle, die PhonesOperations und org.omg.CORBA.Object zusammenfaßt PhonesStub.java Vertreter-Klasse PhonesStub PhonesHelper.java Hilfsklasse PhonesHelper PhonesPOA.java Treiber-Klasse PhonesPOA (für Vererbung) PhonesPOATie.java Treiber-Klasse PhonesPOATie
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Automatische Erzeugung von IDL-Text .idl
für bereits vorliegenden Server-Code ist möglich, wenn sich daraus eine Schnittstelle ableiten läßt, z.B. für eine Java-Klasse import java.rmi.*; public class PhonesImpl implements Remote {...} (nach Übersetzung) wie folgt: > rmic –idl PhonesImpl (SUN) oder > java2idl PhonesImpl (VisiBroker u.a.) In der Tat ist hier lediglich ‚implements Remote‘ erforderlich!
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9.4.6 Programmierbeispiel in Java
Schnittstelle ist example.idl (9.4.2 ) Anbieter besteht aus eigentlichem Objekt – genannt Servant – und dem Server-Prozess, der als Träger des Objekts fungiert: // servant class import org.omg.CORBA.*; public class PhonesImpl extends PhonesPOA { // skeleton as superclass ! ... public int lookup(String n) {...} } Beachte: Klassenname irrelevant, kein interface erforderlich – aber Schnittstelle muss zu example.Phones passen!
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import org.omg.CORBA.*; // has class for CORBA::ORB (& others)
// server main program import org.omg.CORBA.*; // has class for CORBA::ORB (& others) import org.omg.PortableServer.*; // has interface for PortableServer::POA (& others) public class Server { public static void main(String[] arg) { PhonesImpl ph = new PhonesImpl(); // Java object ..... ORB orb = ORB.init(); // initialize ORB POA poa = POAHelper.narrow( // and POA orb.resolve_initial_references("RootPOA")); org.omg.CORBA.Object obj = // CORBA object! poa.servant_to_reference(ph); // publish obj, e.g. via Naming Service (s.u.) orb.run(); // wait for invocations } } zuzüglich Ausnahmebehandlung … oder publizieren durch Ausgabe der stringified IOR.
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Alternativ: Delegation statt Vererbung
// servant class public class PhonesImpl extends PhonesBase implements PhonesOperations { // no skeleton yet ... public int lookup(String n) {...} } ... sowie ... // server main program PhonesImpl ph = new PhonesImpl(); // Java object PhonesPOATie tie = new PhonesPOATie(ph); // Skeleton! org.omg.CORBA.Object obj = // CORBA object poa.servant_to_reference(tie);
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Klient: import org.omg.CORBA.*; ..... ORB orb = ORB.init(); // initialize ORB org.omg.CORBA.Object obj = // get CORBA object, e.g., // through Naming Service Phones p = PhonesHelper.narrow(obj);// get Java object if(p == null) // type error int number = p.lookup("Otto"); // remote invocation ... zuzüglich Ausnahmebehandlung
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9.4.7 Portable Object Adapter (POA)
erlaubt Vielzahl unterschiedlicher Strategien zur Gestaltung der Beziehungen zwischen CORBA-Objekt, Servant und Server Lebensdauer eines CORBA-Objekts und des implementierenden Servants sind unabhängig. POA unterstützt persistente Objekte, deren Lebensdauer die des POA (d.h. des Server-Prozesses) übertrifft. Objekt wird aktiviert (incarnated) durch Verbindung mit einem Servant, und wird deaktiviert (etherealized) durch Lösen dieser Verbindung. POA verwaltet seine Objekte in Objekttabelle (active object map), in der die jeweils zugehörigen Servants verzeichnet sind; für deaktivierte Objekte übernimmt ein Default Servant die Aufrufbehandlung.
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Ferner: - Strategien sind programmgesteuert wählbar - Standard-Strategie: transiente Objekte - Persistenz wird unterstützt durch Implementation Repository und ORB Daemon, der bei Bedarf Server-Prozess startet - Weitere POA-Exemplare – z.B. mit unterschiedlichen Strategien – können programmgesteuert erzeugt werden - usw. usf.
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= Namensdienst mit hierarchisch strukturiertem Namensraum
Naming Service = Namensdienst mit hierarchisch strukturiertem Namensraum Context enthält - reguläre Objekt-Einträge, - weitere Namensräume (subcontexts) module CosNaming { // Cos = CORBA Service ... typedef sequence<NameComponent> Name; interface NamingContext { void rebind(in Name n, in Object o); void rebind_context(in Name n, in NamingContext c); Object resolve(in Name n); }; }; … zuzüglich Ausnahmen
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Benutzung in Java-Client:
import org.omg.CosNaming.*; import org.omg.CosNaming.NamingContextPackage.*; ..... org.omg.CORBA.Object obj = orb.resolve_initial_references("NameService"); NamingContextExt root = NamingContextExtHelper.narrow(obj); Name name = root.to_name("mycontext/myserver.ext"); org.omg.CORBA.Object x = root.resolve(name); id[.kind]
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Benutzung in Java-Server:
import org.omg.CosNaming.*; import org.omg.CosNaming.NamingContextPackage.*; ..... org.omg.CORBA.Object obj = orb.resolve_initial_references("NameService"); NamingContextExt root = NamingContextExtHelper.narrow(obj); NamingContext ctx = NamingContextExtHelper.narrow(root.new_context()); root.rebind_context(root.to_name("mycontext"), ctx); root.rebind(root.to_name( "mycontext/myserver.ext", myserver);
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zwischen verschiedenen CORBA-Implementierungen
Interoperabilität zwischen verschiedenen CORBA-Implementierungen General Inter-ORB Protocol (GIOP) (Transfersyntax + Nachrichtenformate) Internet Inter-ORB Protocol (IIOP) andere (+ Realisierung über TCP/IP) (z.B. IPX, OSI, ...) Objektbezugnahme über Interoperable Object Reference (IOR)
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Ferner: Environment-Specific Inter-ORB Protocols (ESIOPs)
statt GIOP/IIOP, falls auf bereits vorhandener Middleware aufgesetzt werden soll. Beispiel: DCE Common Inter-ORB Protocol (DCE-CIOP) ist ein ESIOP auf Basis des DCE RPC.
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Interoperabilität RMI – CORBA durch
„RMI over IIOP“ (statt über JRMP – Java Remote Method Protocol) Klient/Anbieter programmiert in Java RMI, Vertreter-Erzeugung mit rmic –iiop Client Server CORBA RMI (Java IDL ) RMI CORBA (erfordert Java Interface!) Einige Programmierunterschiede zu Java RMI: - Java Naming and Directory Interface (JNDI) statt Registry - keine verteilte Speicherbereinigung
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Replikation Für Fehlertoleranz: CORBA-Spezifikation: Fault-Tolerant CORBA (OMG 2000) Implementierung: Eternal System (Moser et al ), basiert auf Totem-Protokoll für zuverlässige Gruppenkommunikation mit vollständig geordneten Rundrufen Replikationsabstraktion! Objektgruppe bleibt vor Klienten verborgen Klient verwendet IOGR genauso wie IOR Verschiedene Replikationstechniken stehen zur Auswahl
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Für Effizienz: Keine CORBA-Spezifikation Implementierung: Cascade System (Chockler et al. 2000), realisiert Caching mit unterschiedlichen Konsistenzeigenschaften Replikationsabstraktion – wenngleich etwas eingeschränkt durch die Möglichkeit, die Konsistenz zu wählen
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(Gerald Brose u.a., FU Berlin 1996-.....)
JacORB = Open Source Java ORB (Gerald Brose u.a., FU Berlin ) Buch zu CORBA mit Java: Brose, Vogel, Duddy: Java Programming with CORBA. Wiley 2001
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