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Mach mich glücklich!!! Beobachtungen eines Paarberaters

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Präsentation zum Thema: "Mach mich glücklich!!! Beobachtungen eines Paarberaters"—  Präsentation transkript:

1 Mach mich glücklich!!! Beobachtungen eines Paarberaters
Lingen, 7. November 2016 Dr. Christoph Hutter

2 Das erwartet Sie heute Abend
Beziehungspflege Romantik Konflikte Distanz Sexualität Die Facetten der Liebe Glück

3 Beziehungspflege

4 Beziehungen werden ganz von alleine schlechter…
Das Geheimnis von frisch Verliebten ist, dass sie ihre Beziehung perfekt pflegen

5 Was heißt Beziehungspflege?
Schmankerl-dose Stress-commit-ment Wert-schätzung Beziehungs-landkarte Relevanz-schwelle Weltkarte: Von Blaeu, W & J - Gemeinfrei,

6 Literatur zum Thema Beziehungspflege
Gottman, John M (2011). Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe. Ullstein Zum Commitment-Ansatz: Guy Bodenmann, Commitment für die Partnerschaft, 2015, ProzentC3 ProzentBCnster-2015.pdf,. Und: Guy Bodenmann/Caroline Fux, Einfach glücklich. Das Geheimnis einer erfüllten Partnerschaft und starken Beziehung, Berlin 2015.

7 Von dem Augenblick an lebte er so, als wäre er verliebt
7. Bastille (11. Arr.) – Regie: Isabel Coixet Ein Mann sitzt in einem Bistro und wartet auf seine Ehefrau, der er mitteilen will, dass er sie nicht mehr liebt und für eine Stewardess verlassen wird. Noch bevor er dies zur Sprache bringen kann, reicht ihm jedoch seine Gattin unter Tränen eine Bescheinigung ihres Arztes, aus der hervorgeht, dass sie Leukämie hat, sich im Endstadium befindet und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Der Mann entschließt sich dazu, ihr in der kommenden schweren Zeit zur Seite zu stehen. Er schickt seiner Geliebten eine SMS, in der er ihr rät, ihn zu vergessen, worauf diese zusammenbricht. Der Mann spielt seiner Frau so intensiv seine Liebe vor, dass er sie wirklich wieder zu lieben beginnt. Als sie stirbt, ist er untröstlich.

8 Papst Franziskus: Amoris laetitia

9 Literaturtipp zum Thema:

10 Einige Gedanken zur Romantik und zum Verliebt-Sein

11 Romantik hat es immer gegeben!
Quellen: Symposium, Szene aus Grab in Paestum: Wikipedia: Homosexualität im antiken Griechenland Haus der Venus aus der Muschel in Pompeij: www. shop.billerantik.de Minnesang: Wikipedia: Codex Manesse Das Erotische bekommt in der Antike seinen Platz, aber es geht eigentlich darum, die Götter und die Polis zu lieben „Das Erotische ist nicht ausgeschlossen, aber für die Strukturbildung nicht wesentlich“ (Niklas Luhmann)

12 Die Umcodierung der Liebe
„Willenloses Ergriffensein“, „krankheitsähnliche Besessenheit“ und „schicksalhafte Bestimmung füreinander“ werden zum erwarteten und angestrebten Normalfall der Liebe (Luhmann)

13 Die Umcodierung der Liebe
„Das Eingehen einer Ehe ist eine ehrenvolle Art, mit der Geliebten zu brechen“ (Bussy Rabutin ) „Der Liebesgott hat in einem Wutanfall die Liebenden zur Ehe geführt und damit ins Verderben“ (Jean Benech de Cantenac, ) „Ehe ist Liebe und Liebe ist Ehe“ (Johann Gottlieb Fichte 1796)

14 Liebe = Ehe. Eine dramatische Gleichung
Der Exzess selbst ist das Maß des Verhaltens Struktur: „Wer den Regeln folgt, folgt nicht der Geliebten!“ Paradoxie und Konsistenz: Passion als „süßes Martyrium“ Beschreibbarkeit und Verschwiegenheit Zeit: Moment und Ewigkeitsrhetorik

15 Folgen I: Verliebt in die Liebe
Die Moderne ist verliebt in die Liebe (Luhmann, Precht) „Traumhochzeit“ „Sex and the city“ „Bauer sucht Frau“ Leidenschaft und Verständnis, Aufregung und Geborgenheit“ und darin grenzenloses Glück zu finden, sind jederzeit einforderbare Rechte (Precht) Die öffentlichen Bilder über Beziehungen avancieren zu perfekten Orten maßlosen individuellen aber gemeinsam erlebten Glücks, die den „Welthunger des modernen Menschen“ zu stillen versprechen (Gronemeyer) Geschlossene Gardinen: Je geschlossener die Gardinen, desto mehr muss diesem Idealbild zumindest scheinbar entsprochen werden. Serielle Monogamie reiht ewiges Glücksversprechen an ewiges Glücksversprechen Das Thema der modernen Liebesliteratur: „Sie können zusammen nicht leben“, die Liebenden waten im Sumpf einer kollektiven Glücksideologie (Beck-Gernsheim 1990, 133f.), Beziehungen scheitern beinahe zwangsläufig, wo sie den „Hunger nach Liebe“ stillen sollen, „mit dem die Menschen heute übereinander herfallen“ (Beck/Beck-Gernsheim 1990, 20).

16 Folgen II: Beziehung und Familie als Bastion (und Überforderung)
Gott nicht, Priester Klasse Nachbar dann wenigstens Du! Und die Größe des Du ist die umgedrehte Leere, die sonst herrscht“. „Ich liebe dich“ bedeutet dann „ich erwarte von dir mein umfassendes persönliches, psychisches, soziales und sexuelles Glück, Erfüllung, Zukunft, Sinn, …“. „Von dir“ meint aber „von dir allein“, weil alle anderen Instanzen wie Großfamilie, Milieu, Klasse oder Religion längst zerbrochen sind (Ulrich Beck)

17 Folgen III: Darum wird nach dem Happy End…
es wird nach einem happy end im film jewöhnlich abjeblend. man sieht bloß noch in ihre lippen den helden seinen schnurrbart stippen – da hat sie nu den schentelmen. na un denn denn jehn die beeden brav ins bett. na ja .. diss is ja auch janz nett. A manchmal möcht man doch jern wissen: wat tun se, wenn se sich nicht kissn? die könn ja doch nicht imma penn… na un denn denn sind se alt. Der sohn haut ab. Der olle macht nu ooch bald schlapp. vajessen kuss und schnurrbartzeit – ach menschenskind, wie liecht det weit! wie der noch scharf uff muttern war, det is schon beinah nich mehr wahr! der olle mann denkt so zurück: wat hat er nu von seinen jlück? Die ehe war zum jrößten teile vabrühte milch un langeweile. und darum wird beim happy end im film jewöhnlich abjeblendt kurt tucholsky 1930 Domestizierung Die Passion musste von ihren „existenzgefährdenden, Leben und Tod“ aufs Spiel setzenden Momenten bereinigt werden. „Was bleibt ist das institutionalisierte Verständnis für schwärmerische Leidenschaft und die Annahme, dass dies eine Art Test für die Bereitschaft zur Ehe und eine Art Glücksversprechen sei“ (Luhmann) Akzentverschiebung „von der Erfüllung in die Hoffnung, in die Sehnsucht, in die Ferne“ (Luhmann ) Anbahnung statt Verlauf es wird nach einem happy end im film jewöhnlich abjeblend. man sieht bloß noch in ihre lippen den helden seinen schnurrbart stippen – da hat sie nu den schentelmen. na un denn denn jehn die beeden brav ins bett. na ja .. diss is ja auch janz nett. A manchmal möcht man doch jern wissen: wat tun se, wenn se sich nicht kissn? die könn ja doch nicht imma penn… na un denn Denn säuselt im Kamin der Wind. Denn kricht det junge Paar‘n Kind. Denn kocht sie Milch. Die Milch looft üba. Denn macht er Krach. Denn weent sie drüba. Denn wolln sich beede jänzlich trenn… Na un denn? Denn is det Kind nich uffn Damm. Denn bleihm die beeden doch zesamm. Denn quäln se sich noch manche Jahre. Er will noch wat mit blonde Haare: vorn doof und hinten minorenn… Na un denn? denn sind se alt. Der sohn haut ab. Der olle macht nu ooch bald schlapp. vajessen kuss und schnurrbartzeit – ach menschenskind, wie liecht det weit! wie der noch scharf uff muttern war, det is schon beinah nich mehr wahr! der offe mann denkt so zurück: wat hat er nu von seinen jlück? Die ehe war zum jrößten teile vabrühte milch un langeweile. und darum wird beim happy end im film jewöhnlich abjeblendt

18 Umgang mit Konflikten

19 Das Bad im Drachenblut: Was denken wir über Konflikte?
65% aller Paarkonflikte sind nicht lösbar (John Gottman) Es gibt meistens nicht einmal brauchbare Kompromisse (Roger Cicero) Mit Katastrophen (z.B. Außenbeziehungen) ist zu rechnen „Der Geschlechtsakt selbst ist durch kulturelle Trivialisierung“ als Gewähr für die Exklusivität der Liebe unwirksam geworden (Luhmann) Die Tragik liegt nicht mehr darin, dass die Liebenden nicht zueinander kommen; sie liegt darin, dass sexuelle Beziehungen Liebe erzeugen“ (Luhmann) Die Liebes-Ehe bietet keinen ausreichenden Schutz gegen die Hauptgefahr intimer Beziehungen: ihre Instabilität (N. Luhmann) Der umgekehrte Generalisierungsfehler droht korrigiert zu werden (Bernard Shaw)

20 Ein kleiner Gedankenausflug: Hyperarousal und Beruhigung
Bild: Alexander Korittko

21 Apokalyptische Reiter vermeiden!
Verachtung Rechtfertigung Mauern Dauerkritik

22 Versöhnungsversuche starten! (Regulations-Commitment)
Fehlerfreundlichkeit Die 5 zu 1 Regel Beruhigung Versöhnung Entschuldigung Unterbrechung

23 Resignative Reife Ein Wunderbares ist es um die Ehe. Sie ist möglich, sobald man nichts Unmögliches von ihr fordert (Max Frisch)

24 Mein Raum, Dein Raum, Unser Raum

25 Mein Raum – Dein Raum – Unser Raum Man kann sich auch zu nahe sein
Es genügt nicht, sich nur auf den gemeinsamen Raum und die gemeinsame Zeit zu konzentrieren

26 Mein Raum – Dein Raum – Unser Raum Man kann sich auch zu nahe sein
Die erstaunliche Geschichte der Lidtierchen (Blepharisma) Bleiben Sie sich fremd!

27 Let‘s talk about sex

28 Die Bürokratisierung der Liebe…
… führte nicht zu Aufklärung und Entlastung, sondern in die Idealisierungs- und Überforderungsfalle

29 „Wo sie lieben, begehren sie nicht, und wo sie begehren, können sie nicht lieben“
„Das, was die Kultur“ aus dem „schwer erziehbaren Liebestrieb“ machen möchte, „scheint ohne fühlbare Einbuße an Lust nicht erreichbar“ zu sein. (Freud (1912): Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens) Freud findet die Gleichsetzung vor und analysiert bereits ihren Preis: In seinem Aufsatz „Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens“ (1912) analysiert er die psychische Impotenz des Mannes und kommt zu der Erkenntnis, dass die betroffenen Männer unter einer Spaltung der Liebe in eine „himmlische“ und eine „tierische“ oder „irdische“ Liebe leiden. „Wo sie lieben, begehren sie nicht, und wo sie begehren, können sie nicht lieben“ (Freud 1912, 202). Auch wenn Freud in seinem Aufsatz versucht diese Spaltung individuell biografisch herzuleiten kommt er letztlich doch auch zu der Einschätzung, „dass eine Ausgleichung der Ansprüche des Sexualtriebs mit den Anforderungen der Kultur [vielleicht] überhaupt nicht möglich ist“ (Freud 1912, 209). „Das, was die Kultur“ aus dem „schwer erziehbaren Liebestrieb“ machen möchte, „scheint ohne fühlbare Einbuße an Lust nicht erreichbar“ zu sein (Freud 1912, 209).

30 Intimität als Beziehungspflege
Oxytocin

31 Die Facetten der Liebe

32 Die Facetten der Liebe (John Alan Lee)
Eros Lust, Erotik und Romantik Pragma „Das Haus“ und die Projekte Mania Leidenschaft und Begehren Ludus Leichtigkeit und Freude Storge Freundschaft und Weggefährtenschaft Agape Fürsorglichkeit

33 Übrigens: Liebe macht ohnehin glücklich

34 „Die Ehe ist ein gesunder Stand
„Die Ehe ist ein gesunder Stand. Der alleinlebende Mensch verunglückt eher auf der Reise des Lebens als zwei in der Ehe vereinte Menschen (William Farr 1858) (Köcher/Raffelhüschen 2011, 61) Arzt William Farr (1858) - Daten von 25 Millionen Franzosen: „Die Ehe ist ein gesunder Stand. Der alleinlebende Mensch verunglückt eher auf der Reise des Lebens als zwei in der Ehe vereinte Menschen Sekundäre Glücksgewinne: Verpartnerte passen besser auf sich auf Schutz gegen Depression Singles verbringen fünfmal so viel Zeit in Kliniken wie Verpartnerte

35 Link zum Thema Christoph Hutter: Glück Passion und Ehebund – Erkundungen zum Beziehungsglück. Als PDF auf der Seite

36 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Pflege Romantische Überforderung Beruhigung und Konflikt Raum lassen Sexualität pflegen Alle Facetten leben Glück


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