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Die gesprächspsychotherapeutische Behandlung von Zwang Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Ludwig Teusch Psychotherapie - Supervision - Beratung

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Präsentation zum Thema: "Die gesprächspsychotherapeutische Behandlung von Zwang Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Ludwig Teusch Psychotherapie - Supervision - Beratung"—  Präsentation transkript:

1 Die gesprächspsychotherapeutische Behandlung von Zwang Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Ludwig Teusch Psychotherapie - Supervision - Beratung ludwig.teusch@uni-due.de www.prof-teusch.de Vortrag DPGG-Forum Universität Hamburg, 30.04.2016 www.prof-teusch.de This presentation will probably involve audience discussion, which will create action items. Use PowerPoint to keep track of these action items during your presentation In Slide Show, click on the right mouse button Select “Meeting Minder” Select the “Action Items” tab Type in action items as they come up Click OK to dismiss this box This will automatically create an Action Item slide at the end of your presentation with your points entered.

2 Zwanghafte Persönlichkeitsstörung übertrieben ordnungsliebend, pedantisch Zweifelnd, vorsichtig Perfektionismus rigide, im Kontakt wenig spontan. Sie leiden unter ihrer Zwanghaftigkeit nicht primär, sondern unter den Reaktionen ihrer Umgebung. 2 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

3 Zwangsstörungen Immer wieder kehrenden Drang bestimmte Gedanken zu denken (Obsessionen/Zwangsdenken) und/oder Drang bestimmte Handlungen immer wieder, zum Teil auch in Ritualen auszuführen (Compulsionen). Häufigste Zwangsstörungen: Waschzwang, aggressive Zwangsgedanken und Kontrollzwang. Wenn der Betroffene seinem Zwang nicht nachgibt, gerät er in einen extrem quälenden Zustand von Unruhe, Angst oder Ekelgefühl. Hoher Leidensdruck 3 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

4 Zwangsstörungen Die Betroffenen sind in der Lage, den Zwang für einige Stunden aufzuschieben. Dadurch kann der Zwang, der den Betroffenen extrem peinlich ist, vor der Umgebung verborgen werden. Zwangsstörungen sind häufig: Lebenszeit-Prävalenz 2 Prozent In der angloamerikanische Nomenklatur „obsessive- compulsive disorder (OCD)“ 4 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

5 Grundannahmen der Gesprächspsychotherapie Aktualisierende Tendenz Der Mensch ist auf Entwicklung und Entfaltung angelegt. Er hat die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Symbolisierung seiner Erfahrungen Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung (Need of social regard) 5 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

6 Therapeutische Grundprinzipien The necessary and sufficient conditions of therapeutic personality change* Bedingungsfreie Wertschätzung (Unconditional positive regard) Einfühlendes Verstehen (Accurate empathy) Echtheit (Genuineness) 6 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

7 Methodik der Gesprächspsychotherapie Therapie- theorie Phänomenologische Position Hermeneutische Position Dialogische Position Therapie- prinzipien Bedingungsfreie Wertschätzung Einfühlendes Verstehen Echtheit Therapie- technik AnerkennenEinfühlendes Wiederholen Beziehungs- klären BestätigenKonkretisierendes Verstehen Selbst- einbringen SolidarisierenSelbstkonzept- bezogenes Verstehen Konfrontieren Organismisches Verstehen 7 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

8 8 Entwicklungspsychologisches Konzept von Zwangsstörungen Persönlichkeitsentwicklung Konfliktthema Auslöser der Zwangssymptome Gestört durch mangelnde Wertschätzung und unnachgiebige Strenge der Bezugsperson Als Reaktion darauf Wut und reaktiv Schuldgefühle Selbstbild (aktuell): verunsichert, unfähig zur Selbst- und Situationskontrolle Selbstideal: perfektionistisch, machtvoll-unabhängig Ambivalente Wünsche nach Autonomie und Kontrolle versus Schutz und Verständnis Ärger und Wut nach Kritik oder ungerechter Behandlung L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

9 Charakteristische Phasen der Therapie nach Swildens Prämotivationsphase Symptomphase Problem- und Konfliktphase Existentielle Phase Abschiedsphase 9 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

10 Charakteristische Themen in der Symptomphase Angst vor Kontamination (Waschzwang) Angst vor Kontrollverlust : aggressive oder blasphemische Gedanken, fehlerhafte Handlungen/Unterlassungen (Kontrollzwang) Beunruhigung oder Ekel bei Aufschieben der Zwangshandlung Angst vor Beschämung: für verrückt gehalten zu werden, für abnorm oder gefährlich gehalten zu werden. Überzeugung, nicht krank zu sein, sondern kontaminiert, gefährlich oder abnorm Autonomiewünsche Abwehr von Abhängigkeit und Nähe 10 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

11 Interventionsformen bei Zwangsst ö rungen in der Symptomphase Erleben des PatientenTherapiezieleInterventionsformen Angst vor Kontamination oder Angst oder Ekel bei Unterlassen der Zwangshandlung „Entkatastrophierung“ Vertrauen in die Abwehrkraft des Körpers/ Verlässlichkeit des Denkens bzw. der charakterlichen Integrität Förderung aktiver Zwangsbewältigung Einfühlendes Wiederholen, konkretisierendes Verstehen Organismusbezogenes Verstehen (meine Infektabwehr ist intakt – ich kann mich auf mich verlassen) Anerkennen Ermutigen Konfrontieren Verbergen der Zwangssymptome aus Sorge, für verrückt gehalten zu werden Wut, wenn seine Grenzen nicht respektiert werden! Sensibilisierung für Zusammenhänge zwischen Zwangssymptomen und seelischen Belastungen Selbstkonzept-bezogenes Verstehen, Beziehungsklären 11 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

12 Interventionsbeispiele T: „Der Gedanke quält Sie immer wieder, dass Sie auf der Fahrt jemanden angefahren haben. Es fällt Ihnen total schwer, sich darauf zu verlassen, dass Sie dies bemerkt hätten.“ T: „Ich bin davon überzeugt, dass Sie sehr gewissenhaft sind. Sie würden bemerken, wenn Sie einen Menschen angefahren hätten. Ich bin sicher, Sie können auf sich vertrauen!“ T: „Wenn Sie früher ihre Wohnung verlassen haben, waren Sie sicher, dass Sie abgeschlossen hatten. Jetzt fällt es Ihnen furchtbar schwer, sich auf ihr Gedächtnis zu verlassen.“ 12 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

13 Leitsätze Ich bin nicht verantwortlich für das, was im Internet gezeigt wird! Ich kann mich auf meine Wahrnehmung verlassen. Ich brauche nicht zu kontrollieren. Ich kann mich auf die Abwehrkraft meines Körpers verlassen. Ich bin ein guter Mensch: Von mir geht keine Gefahr aus. 13 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

14 Sensibilisierung für emotionale Reaktionen – Wut! T: „Dass der Arzt sich auf Ihr Krankenbett gesetzt hat, hat Sie in Wut versetzt. Wenn jemand Ihre Grenzen verletzt, können Sie total aus der Haut fahren!“ T: „Als Ihr Bruder mit Straßenschuhen in Ihre Wohnung kam, sind Sie ausgerastet! Wenn er Ihre Bedürfnisse nicht respektiert, sind Sie außer sich!“ 14 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

15 Interventionsformen in der Problem- und Konfliktphase Erleben des PatientenTherapiezieleInterventionsformen Kontrollbedürfnis Konformitätsdruck Angst vor Nähe Erweiterung der Autonomie Verbesserung der Konfliktfähigkeit Realisierung von Nähe/Vertrauen zu anderen Selbstkonzept- und organismusbezogenes Verstehen, Beziehungsklären Konfrontieren Selbsteinbringen 15 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

16 T: „Es hat Sie genervt, dass Ihre Kollegin Sie nach Ihren Plänen gefragt hat. Sie sagten, ihre Neugier ist unerträglich. Können Sie sich vorstellen, dass sie sich für Sie persönlich interessiert, ohne Sie kontrollieren zu wollen?“ T: „Können Sie sich vorstellen, Ihren Freunden von Ihren Schwierigkeiten zu erzählen? Sind Sie ganz sicher, dass sie das ausnützen würden?“ Interventionsbeispiele 16 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

17 Modifizierte Sinnkonzepte, Lebensplanung, Zukunftsentwürfe: Offener auf Menschen zugehen – nicht immer auf der Hut sein Ich muss mich nicht unterwerfen oder ständig kontrolliert sein, um anerkannt und geliebt zu sein! Existenzielle Phase 17 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

18 Rezidivhäufigkeit Frühsymptome, Selbstinstruktion Möglichkeit erneuter Hilfe Wenn der Abschied schwer fällt … Abschiedsphase 18 L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

19 19 Schlussfolgerungen Aus den Grundprinzipien nach Rogers können Handlungsregeln abgeleitet werden. Störungswissen kann dazu beitragen, den Patienten besser zu verstehen; es kann ein personzentriertes Vorgehen unterstützen. Ein störungs- und prozeßorientiertes Vorgehen kann dazu beitragen, auch weniger „geeignete“ Patienten angemessen und effektiv gesprächspsychotherapeutisch zu behandeln. L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226

20 20 Gesprächspsychotherapie: eine gute Entscheidung... Angstfreies Klima Vertrauen auf die aktualisierende Tendenz Empathischer Umgang mit Zwangssymptomen Zwangssymptome nicht nur quälendes Defizit sondern auch Chance für Persönlichkeitswandel zu mehr Offenheit, Flexibilität und Vertrauen. L. Teusch: Angst- und Zwangsstörungen. In Stumm/Keil: Praxis der Personzentriertten Therapie. (2014) 215-226


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