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HAUS – eine neue Standardtaktik für den Hubrettungseinsatz

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Präsentation zum Thema: "HAUS – eine neue Standardtaktik für den Hubrettungseinsatz"—  Präsentation transkript:

1 HAUS – eine neue Standardtaktik für den Hubrettungseinsatz
Marc Knobloch Dezember 2007 HAUS – eine neue Standardtaktik für den Hubrettungseinsatz

2 HAUS - Standardtaktik Die HAUS – Regel ermöglicht einen optimalen Rettungseinsatz! Hubrettungsfahrzeuge sind nicht nur teure, sondern auch komplizierte Rettungsgeräte. Die Ausbildung der Maschinisten sollte daher umfangreich sein. Mit der neuen HAUS – Regel bekommen die Maschinisten eine neue Hilfe zum optimierten Einsatz des Fahrzeuges.

3 !!! Aufstellposition beachten !!! (Trümmerschatten, Untergrund...)
HAUS - Standardtaktik !!! Aufstellposition beachten !!! (Trümmerschatten, Untergrund...)

4 HAUS - Standardtaktik Der Einsatz eines Hubrettungsfahrzeuges kann immer nur so gut ablaufen, wie das eingesetzte Personal in der Bedienung geschult, vor allem aber in der Einsatztaktik ausgebildet ist. Mit der HAUS – Regel einer Standardtaktik für den sicheren Einsatz von Hubrettungsfahrzeugen können Menschenrettung, Anleiterbereitschaft, Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung gleichermaßen erfasst, beurteilt und abgearbeitet werden. Mit der HAUS – Regel kann der optimale Standort des Hubrettungsfahrzeuges standardisiert bestimmt werden.

5 HAUS - Standardtaktik H A U S indernisse bstände ntergrund icherheit

6 HAUS - Standardtaktik Weiträumiger Arbeitsbereich
Begrenzter Arbeitsbereich

7 HAUS - Standardtaktik Hindernisse:
Hindernisse müssen rechtzeitig erkannt, beurteilt und in der weiteren Einsatzplanung berücksichtigt werden. Hindernisse können zum Teil schon während der Anfahrt zur Einsatzstelle erkannt werden. Diese beeinflussen die Standortwahl maßgeblich mit.

8 HAUS - Standardtaktik Als Hindernisse gelten unter anderem:
Bäume und Büsche, Brücken und Überführungen, Elektrische Freileitungen, Ampel- und Laternenmasten, Mauern, Zäune und Verkehrspoller, Parkende Fahrzeuge, Einsatzfahrzeuge, Versperrte Feuerwehrzufahrten,

9 HAUS - Standardtaktik

10 HAUS - Standardtaktik Der Einsatzleiter und die Fahrzeugbesatzung müssen bei der Anfahrt und bei der Entwicklung der Einsatzstelle darauf achten, dass ein Hubrettungsfahrzeug ggf. als erstes in eine Sackgasse einfährt, damit andere Einsatzfahrzeuge (Hindernisse!) einen Hubrettungseinsatz nicht be- oder gar verhindern.

11 HAUS - Standardtaktik Abstände:
Die Abstände und die Abstützung des Hubrettungsfahrzeuges sind richtig zu wählen und somit die Standfläche des Fahrzeuges festzulegen, wobei eine Hindernisbeurteilung mit in die Beurteilung einfließt! Die Abstände zum anzuleiternden Objekt und zu vorhandenen Hindernissen müssen in Verbindung mit den Maßen des Hubrettungsfahrzeuges richtig beurteilt und gewählt werden, damit die Standfläche optimal festgesetzt werden kann.

12 HAUS - Standardtaktik Eine spätere Standortveränderung im Einsatzverlauf ist in den meisten Fällen so gut wie unmöglich!!! Es wird ein Abstandsplan zugrunde gelegt, der bei jedem Hubrettungseinsatz angewendet wird und dessen Werte aus der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges zu entnehmen bzw. durch Abmessungen zu ermitteln sind.

13 HAUS - Standardtaktik Für ein Hubrettungsfahrzeug kann dieser Abstandsplan wie folgt aussehen: X Meter volle Abstützung der belasteten Seite. (von der Fahrzeugkante gemessen!) X Meter Negativ-Überstand durch den drehenden Hubrettungssatz. (von der Fahrzeugkante gemessen!) X Meter vom Punkt der Objekt-/Fluchtpeilung bis zur Positionierung der Drehkranzmitte. X Meter Abstand vom Objekt zur Drehkranzmitte für maximale Rettungshöhe. X Meter Länge der Unterleiter (mit Rettungskorb neun Meter) von Drehkranzmitte. X Meter hinter dem Hubrettungsfahrzeug sind für ein Ablegen des Hubrettungsauslegers freizuhalten.

14 HAUS - Standardtaktik Die belastete Abstützung, also die Abstützung der Seite auf der mit dem Hubrettungsausleger gearbeitet wird, ist in jedem Fall so weit wie möglich auszufahren, damit das größtmögliche Benutzungsfeld erreicht wird. Die unbelastete Abstützung kann direkt an der Fahrzeugkante erfolgen, hierbei ist allerdings der Negativ-Überstand bei der Abstandsbestimmung unbedingt zu beachten.

15 HAUS - Standardtaktik Untergrund:
Keine Abstützung auf unbefestigtem/aufgeweichtem Untergrund, auf und nahe (Abstand 0,5 Meter) Gullydeckeln, Sielen, Schächten, Böschungen. Bei Verwendung von Unterlegklötzen aus Gründen der Erdung mindestens einen mit Stahlarmierung verwenden. Der Standplatz darf in keiner Richtung mehr als sieben Grad geneigt sein (Kontrolle: Dosenlibelle) Bei Abstützung auf Brücken ist unbedingt auf die Brückenlast zu achten. Auf Gehwegen von Brücken ist grundsätzlich nicht abzustützen!

16 HAUS - Standardtaktik

17 HAUS - Standardtaktik Sicherheit:
Die Fahrzeugbesatzung hat den reibungslosen und vor allem sicheren Hubrettungsbetrieb zu gewährleisten. Die Verantwortung dafür trägt der Maschinist. Gefährdungen sind so weit wie möglich auszuschließen und es gelten die gültigen Unfallverhütungsvorschriften, die Herstelleranweisungen aus der Bedienungsanleitung sowie die Matrix der Gefahren der Einsatzstelle.

18 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: Benutzungsgrenzen nicht überschreiten. Kippgefahr ausschließen, deshalb Anleiter - Ziele immer von der Seite eindrehend anfahren. Somit wird ein einspringen von zu rettenden Personen in den Rettungskorb verhindert. Freistandsfelder und –grenzen beachten. Keinen Hubrettungsbetrieb bei Gewitter. Sprossengleichheit herstellen und Motor abstellen beim besteigen des Leitersatzes. Möglichst nicht im spitzen Winkel anleitern (Ein-/Überstiegprobleme in den Rettungskorb) Der Maschinist überwacht die Sicherheit während des gesamten Einsatzes vom Hauptsteuerstand aus.

19 HAUS - Standardtaktik

20 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: Die Belastung des Hubrettungsauslegers durch Zusatzlasten (Wenderohr, Krankentragenlagerung – die maximale Gewichtsbelastung der Krankentragenlagerung darf nicht überschritten werden (Ausladung und Abstand zum Objekt ändern sich) Bei Einsatz der Krankentragenlagerung ist unbedingt auf die korrekte Sicherung und auf eine schonende Beförderung des Patienten zu achten. Absperrung mindestens innerhalb des Bewegungsbereiches des Hubrettungsauslegers. Eine ausreichende Verkehrssicherung ist unbedingt erforderlich. Sicherung der Korbbesatzung mindestens mit Feuerwehr-Haltegurt. Solaranlagen (bis 1000 Volt) und Sonnenkollektoren (bis zu 140° C) Gefahr des Absturzes von beschädigten Teilen.

21 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: - Bei der Brandbekämpfung ist jederzeit mit einer Durchzündung und einer Gefährdung durch Atemgifte für die Besatzung des Rettungskorbes zu rechnen. Deshalb muss immer die persönliche Schutzausrüstung und als Atemschutz ein Isoliergerät getragen werden! Der Maschinist legt hierzu am Hauptsteuerstand ein Filtergerät zur Eigensicherung bereit. Die Oberkante vom Korb sollte sich unterhalb des Fenstersimses befinden. Grundsätzlich muss bei Betrieb des Hubrettungsfahrzeuges eine Erdung sichergestellt sein. Generell keinen Hubrettungseinsatz bei Gewitter. Die Verantwortung für die Entscheidung für oder gegen der Einsatz und die daraus resultierenden Folgen trägt der Einsatzleiter.

22 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: Als Sicherheitsabstände gelten folgende Richtwerte: bis 1000V = 1 Meter über 1kV bis 110 kV = 3 Meter über 110 kV bis 220 kV = 4 Meter über 220 kV bis 380 kV = 5 Meter bei unbekannter Spannung = 5 Meter bei Mobilfunkanlagen = 5 Meter bei Radiosendeanlagen = 10 Meter bei TV Sendeanlagen = 50 Meter Diese Sicherheitsabstände gelten für den Korb, den Hubrettungsausleger und für Personen!

23 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: Wind: Ab Windstärke 5 Beaufort ( bis 40 km/h / 10 m/s ) Normalbetrieb! Ab Windstärke 8 Beaufort ( ab 75 km/h / 20 m/s ) nur Menschenrettung! Ab Windstärke 10 Beaufort ( ab 100 km/h / 30 m/s ) kein Betrieb! Bei der Beurteilung der Windgeschwindigkeit ist zu beachten, dass diese in der Höhe deutlich größer ist als am Boden.

24 HAUS - Standardtaktik Wichtige Aspekte der Sicherheit für ein Hubrettungsfahrzeug sind: Gewässer: Kommt ein Hubrettungsfahrzeug an oder über einem Gewässer zum Einsatz, muss die Besatzung des Rettungskorbes gegen Ertrinken gesichert werden. Bei Fließgewässern mit starker Strömung muss darauf geachtet werden, dass der Hubrettungsausleger nicht in das Wasser getaucht wird. Es kann durch die Strömung zu Belastungen kommen, die die Standsicherheit des Hubrettungsfahrzeuges gefährden können.

25 HAUS - Standardtaktik Bei einer Mehrpersonenrettung über das Hubrettungsfahrzeug sollten folgende Prioritäten gelten: Am stärksten gefährdete Personen durch gegenwärtige Brandausbreitung Größte Anzahl an Personen, Gruppen von Menschen Alle anderen Personen im Gefahrenbereich Personen in ungeschützten Bereichen angrenzend an den Gefahrenbereich Die Position des Hubrettungsfahrzeuges soll so gewählt werden, dass Ein-/Übersteigprobleme in den Rettungskorb vermieden werden.

26 HAUS - Standardtaktik Die HAUS-Regel soll ein roter Faden sein an dem sich die Maschinisten aber auch Feuerwehrangehörige die wenig Erfahrung mit dem Hubrettungsfahrzeug haben orientieren können. Die HAUS-Regel ersetzt in keinem Fall die Ausbildung zum Maschinisten an den Landesfeuerwehrschulen oder bei den Berufsfeuerwehren, ergänzt diesen aber sehr! Die HAUS-Regel hat sich schon bei mehreren Feuerwehren als äußerst praktikabel und effektiv erwiesen.

27 HAUS - Standardtaktik Tödlicher Unfall beim Umgang mit einer Drehleiter Bei Arbeiten an der Beleuchtungsanlage im Außenbereich eines Feuerwehrgebäudes mit Hilfe eines Hubrettungsfahrzeuges (DLK 23-12, Typ IVECO, Baujahr 1995) wurde der Kopf des im Korb befindlichen Feuerwehrangehörigen zwischen dem Handlauf des Geländers und dem darüber befindlichen waagerecht liegenden Gebäudeteil tödlich eingequetscht. Den Aussagen des Maschinisten (Hauptsteuerstand) zufolge soll sich der Unfall folgendermaßen ereignet haben: Der Korb war nur durch den Verunglückten besetzt. Der Maschinist hatte den Korb in Arbeitsstellung ausgefahren und war dann vom Fahrzeug abgestiegen, um Handreichungen vorzunehmen. Damit war der Hauptsteuerstand kurzzeitig unbesetzt. Im Moment des Unfalls hatte sich der Maschinist gerade mit dem Rücken zum Korb befunden, um Gegenstände (Leuchtstofflampen) abzustellen bzw. aufzunehmen, als er das Geräusch des Unfalls vernahm. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Korb von oben mit Hilfe der Korbsteuerung durch den Verunglückten selbst gefahren. Dabei hatte er sich mit dem Kopf über den Geländerrand gebeugt (er schaute gerade nach unten), ohne die über ihm befindliche Gefahr wahrzunehmen, wodurch der Unfall passierte.

28 HAUS - Standardtaktik Die Unfalluntersuchung ergab folgende Feststellungen: Der Leiterpark wurde regelmäßig jährlich vom Hersteller (Aufbau), von der DEKRA (Fahrgestell – Verkehrssicherheit) sowie von der Landesprüfstelle überprüft. Auch nach dem Unfall wurde die Technik umgehend erneut überprüft. Alles war in Ordnung. Die Maschinisten hatten die entsprechende Qualifikation zum Bedienen des Hubrettungsfahrzeuges („Sonderlehrgang für Maschinisten der Drehleiter“). Regelmäßig erfolgten Unterweisungen der Maschinisten. Hierbei wurden auch die Inhalte der Bedienungsanleitung des Herstellers des Hubrettungsfahrzeugs behandelt. Sowohl bei der Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule als auch in der Bedienungsanleitung der Drehleiter wird darauf hingewiesen, dass grundsätzlich der Hauptsteuerstand zu besetzen ist, wenn sich Personen im Korb aufhalten. Der Leiterkorb verfügt über keinen Personenschutz, der jede Leiterbewegung unverzüglich und ohne Nachlauf unterbricht, sobald Kräfte auf den Korb einwirken, die für Menschen gefährlich werden können (die Leiter entsprach in der vorliegenden Ausführung der DIN 14701/1). Die vorhandene Anstoßsicherung, die die Technik vor Schaden bewahren soll, spricht erst bei größeren Kräften an. Die (gefahrbringende) Korbbewegung wird vom Korb aus mittels Joysticks gesteuert. Ein Loslassen dieser Sticks hat aber nicht die abrupte Unterbrechung der Leiterbewegung zur Folge (das ist offenbar so gewollt, damit die Nickbewegung des Korbes bei ausgefahrener Leiter reduziert ist), sondern der Nachlaufweg kann noch 40 cm betragen. Eine Totmannsteuerung ist u. a. über einen Fußtaster im Korb vorhanden. Diese muss im Gefahrfall losgelassen werden. Neben den Joysticks ist für den Bediener oder eine zweite Person am Schaltpult des Korbes ein Not-Aus-Taster (Pilztaster) vorhanden. Der Unfall hatte offensichtlich menschliches Fehlverhalten als Ursache.

29 HAUS - Standardtaktik


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