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„Integration durch Bildung“

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Präsentation zum Thema: "„Integration durch Bildung“"—  Präsentation transkript:

1 „Integration durch Bildung“
Konrad Adenauer Stiftung, Bildungswerk Mainz, Worms, Prof. Dr. Havva Engin, M.A. Fachhochschule Bielefeld

2 Deutschland als Einwanderungsland
Mikrozensus 2005: Insgesamt leben 15.3 Millionen Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Davon sind: 7.3 Millionen Ausländer; 8.0 Millionen deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund. Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung: 18.6%

3 Rheinland Pfalz In Rheinland Pfalz existiert derzeit kein explizites
Integrationsmonitoring. Die im zweijährigen Turnus veröffentlichte Berichterstattung der Integrations- beauftragten zeigt allerdings die zahlenmäßige Entwicklung in den einschlägigen Feldern auf. Das statistische Landesamt hat auf der Grundlage des Mikrozensus 2006 die folgenden Kernaussagen belegt: Etwa jeder sechste Bürger in Rheinland-Pfalz hat einen Migrationshintergrund. Im Jahr 2006 lebten nach Angaben des Statistischen Landesamtes knapp Personen mit Migrationshintergrund im Land. Mit einer Quote von 17,3 % liegt Rheinland-Pfalz damit unter dem Bundesdurchschnitt von 18,4 %.

4 Bevölkerung unter 25 Jahren nach Migrationstypen Quelle: KMK (2006): Bildung in Deutschland

5 Bildungsbeteiligung von Migranten
Bildungsbericht (2006:137): „Trotz formaler Gleichstellung der Mehrzahl der Migrantinnen und Migranten mit Deutschen beim Zugang zu Bildungseinrichtungen besteht in der Realität jedoch ein beträchtliches Gefälle zwischen Kindern und Jugendlichen deutscher und nichtdeutscher Herkunft im Zugang zu höheren Bildungs- und Qualifizierungsgängen.“

6 Kinder mit Migrationshintergrund beim Übergang in die Grundschschule Quelle: KMK (2006): Bildung in Deutschland.

7 Kinder mit Migrationshintergrund beim Übergang in die Grundschschule Quelle: KMK (2006): Bildung in Deutschland.

8 Übergang Grundschule – allgemein bildende Schule Quelle: KMK (2006): Bildung in Deutschland.

9 Übergang Grundschule – allgemein bildende Schule (Quelle: Fortschrittsbericht NIP, 2008)

10 Übergang allgemein bildende Schule – Berufsausbildung Quelle: KMK (2006): Bildung in Deutschland.

11 Integration durch Bildung
Bildungsintegration von Migranten ist für die Zukunft Deutschlands ein Schlüsselthema. Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund wird aufgrund der Altersstruktur und der tendenziell höheren Fertilität von Zugewanderten weiter steigen. Durch die schlechten Schulleistungen der Migrantenkinder geht der Wirtschaft eine große Zahl von potenziell qualifizierten Arbeitskräften verloren. Unternehmen werden etwa 2015 an mit einer demografisch bedingten Abnahme an qualifizierten Mitarbeitern zu kämpfen haben; daher werden dringend gut ausgebildete Arbeitskräfte benötigt.

12 Der Nationale Integrationsplan – AG 2 „Deutsche Sprache von Anfang an fördern“
Bund, Länder und Kommunen haben sich darauf verständigt, bis zum Jahr 2013 für bundesweit im Durchschnitt 35 % der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig soll ab 1. August 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Platz für ein- und zweijährige Kinder eingeführt werden. Deutschland schafft damit den Anschluss an die familienpolitisch erfolgreichen Länder in Nord- und Westeuropa. Kinder aus Zuwandererfamilien profitieren vom Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren deutlich. Der Bund hat mittlerweile ein Sondervermögen in Höhe von 2,15 Milliarden Euro für die Förderung von Investitionen in Einrichtungen und in die Kindertagespflege für Kinder unter drei Jahren errichtet.

13 Der Nationale Integrationsplan – AG 2 „Deutsche Sprache von Anfang an fördern“
Begründung für Fokussierung auf Sprache (2007:46): „Sprachentwicklung ist ein wesentlicher Teil der Persönlichkeitsentwicklung, Sprachförderung ein zentraler Bereich der frühen Bildung. Sprachförderung legt wichtige Grundlagen für Chancengleichheit insbesondere mit Blick auf den Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule.“ „Ziel aller Maßnahmen ist die Verbesserung der Integration und der Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund – insbesondere durch die Unterstützung und Förderung der Sprachentwicklung von Anfang an und durch ausreichende Gelegenheit, so früh wie möglich gute Deutschkenntnisse zu erwerben.“

14 Der Nationale Integrationsplan – AG 2 „Deutsche Sprache von Anfang an fördern“
Verpflichtung auf Maßnahmenumsetzung in den Bereichen: Unterstützung von Sprachentwicklung und Spracherwerb durch die Eltern Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen Durchgängige sprachliche Bildung im Übergang Kindergarten - Grundschule

15 Unterstützung von Sprachentwicklung und Spracherwerb durch die Eltern
Zum ersten Mal nimmt die Politik Migranteneltern als Erziehungspartner von Bildungsinstitutionen und pädagogisch Professionellen wahr; die Bedeutung der Erst-/Familiensprachen für die kindliche Entwicklung sowie die herausragende Rolle der Eltern in diesem Prozess wird anerkannt; die Verstärkung entsprechender Informations-, Beratungs- und Bildungsangebote für Migranteneltern wird von Seiten der Politik selbstverpflichtend anerkannt.

16 Befunde von PISA und IGLU im Hinblick auf Kinder mit Migrationshintergrund
Deutschland gehört zu den Staaten, in denen die potenzielle Risikogruppe schwacher und extrem schwacher Leser relativ groß ist. 50% der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien überschreiten nicht die elementare Lesekompetenz-Stufe (bei PISA). Die Leistungsdifferenz zwischen Schülerinnen und Schülern, deren beide Elternteile in Deutschland geboren wurden und denen, deren Eltern beide nicht in Deutschland geboren wurden, sind im internationalen Vergleich in der Mehrzahl der Länder sehr groß (IGLU). In keinem anderen OECD-Land sind Bildungserfolg und soziale Herkunft so eng verknüpft wie in Deutschland.

17 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien
Zwei Aspekte im Zusammenhang mit Literalitätserwerb im Kontext familialer Lesesozialisation zentral: Kein Mensch wird als Leser geboren, sondern die „Gewohnheit des Buchlesens entwickelt sich als je spezifische Lesebiografie“. (Bonfadelli 1999, S. 120) Lesen ist ein sozialer Akt.

18 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien
In Deutschland existiert bisher wenig empirische Forschung über das Leseverhalten in Migrantenfamilien. Bis auf wenige Arbeiten (Ehlers 2002; Grabow 2005; Adybasova 2007; Wieler 2008), ist in diesem Bereich eine gravierende Forschungslücke vorhanden. Zwei Lese-Studien haben bisher explizit Daten über Migrantenfamilien erhoben „Vorlesen in Deutschland 2007“ „Lesen in Deutschland 2008“ (vgl. Stiftung Lesen).

19 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien aus: Vorlesen in Deutschland 2007

20 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien (vgl
Lesesozialisation in (Migraten-)Familien (vgl. Vorlesen in Deutschland 2007)

21 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien Quelle: Vorlesen in Deutschland 2007

22 „Literacy Environment“ (vgl. Leyendecker 2008)
„Bei zugewanderten Familien ist nicht nur die Anzahl der Schuljahre insgesamt bedeutsam, sondern in besonderem Maße auch die Bildungsjahre in Deutschland, denn sie erlauben Eltern einen individuellen Zugang zu Sprache und Kultur. Je mehr Bildungsjahre Mütter in Deutschland verbracht haben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind und weniger unter psychosozialer Belastung leiden.“

23 Studie „Lesen in Deutschland 2008“
Lesesozialisation in (Migraten-)Familien Quelle: Lesen in Deutschland 2008 Studie „Lesen in Deutschland 2008“ Menschen mit Migrationshintergrund : 36 Prozent von ihnen lesen ein- oder mehrmals in der Woche und 11 Prozent sogar täglich. (Vergleich Deutsche: 36 Prozent wöchentlich, 8 Prozent täglich). „Deutsch sprechende Migranten bilden eine neue ´Lese-Mittelschicht´ - mit großem bildungspolitischen Potenzial“, (…) „Ihre Mitglieder sind wichtige Multiplikatoren, um bildungsferne Schichten zu erreichen.“

24 Lesesozialisation in (Migraten-)Familien Quelle: Lesen in Deutschland 2008
Der Faktor „Deutsche Sprachkompetenz“ bzw. Bildung ist entscheidend für eine erfolgreiche Lesesozialisation. Nicht der Faktor „Migrationshintergrund“. Die durch die PISA -Debatte oft pauschal mit dem Etikett „Nichtleser“ belegte Gruppe der Migranten muss differenzierter betrachtet werden: Insbesondere die Gruppe der bildungsorientierten, deutschsprachigen Migranten bildet eine neue „Lese-Mittelschicht“ in Deutschland.

25 Schlussfolgerungen Konsequenzen für die Bildungsinstitutionen
Zusammenarbeit mit Migranteneltern neu gestalten -> sowohl in Kindergärten als auch Schulen -> Einbeziehung dieser in den Literalitätsprozess Nicht nur zwischen den einzelnen Migrantencommunities existieren Unterschiede, sondern auch innerhalb der nationalen Gruppen sind verschiedene Lesesozialisationserfahrungen entsprechend der individuellen Bildungssozialisation vorzufinden. Die Angebote sollten auf die kulturellen Herkünfte von Migranteneltern Rücksicht nehmen sowie eine stärkere inhaltliche Ausdifferenzierung entsprechend der Lesesozialisationserfahrungen zeigen.

26 Schlussfolgerungen Konsequenzen für die Bildungsinstitutionen
Es ist notwendig, dass die Angebote stärker als bisher auch Migranteneltern, die ihre Kinder zweisprachig literalisieren, insbesondere diejenigen, die in Deutschland ihre Bildungssozialisation erfahren haben, einbeziehen (vgl. Leyendecker 2008; Engin 2008). Lese-Sozialisation: Sowohl Kinder und Jugendliche mit als auch ohne Migrationshintergrund brauchen Lese-Vorbilder. „Deutsch sprechende Migranten bilden eine neue ´Lese-Mittelschicht´ - mit großem bildungspolitischen Potenzial“ -> „Ihre Mitglieder sind wichtige Multiplikatoren, um bildungsferne Schichten zu erreichen (vgl. Lesen in Deutschland 2008).

27 Bereits existierende Projekte aus den Bundesländern - Beispiele
NRW: Familienzentren „Elternliteracy“ (seit 2007) HH: FLY (Family Literacy an Kindergärten und Grundschulen) (seit 2004) Buchstart (Lesen mit Kleinstkindern) Berlin: Lesepaten an Schulen (seit 2003) Stiftung Lesen: Projekt Lesestart (seit 2008)

28 FLY-Projekt Hamburg

29

30 Benötigt wird: Institutioneller Wandel von Bildungsinstitutionen
Pädagogische Professionalisierung des Personals: Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt; Umgang mit Mehrsprachigkeit; Dokumentation und Diagnose der individuellen Lernausgangslagen; Entwicklung von mehrsprachigen Diagnoseinstrumenten, welche auch (unspezifische) L1-Kenntnisse erheben: - Beobachtungs-, Dokumentations- und Diagnosekompetenz; Organisationsentwicklung: - Nachhaltigere und effektivere Zusammenarbeit zwischen den Bildungsinstitutionen (Kita-GS-OS) -> „Übergangsrisiko“; Effektivere Vernetzung mit außerschulischen Institutionen, insbesondere Kinder-/Jugendhilfe; Effektivere Zusammenarbeit mit Eltern im Sinne einer Erziehungspartnerschaft.

31 Schlussbemerkung „Auch darum ist das Bildungswesen Sache des ganzen
Volkes. In den Familien, im Kindergarten, in der Schule, der Lehrwerkstatt und der Universität entscheidet sich, in welcher Gesellschaft wir künftig zusammenleben: Wir wünschen uns doch eine offene und tolerante Gesellschaft. Wir wollen doch unter Mitbürgern leben, die gerechtigkeitsliebend, wissbegierig und kreativ sind, die Ideen haben und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Es liegt zu einem großen Teil an uns selbst, ob sich dieser Wunsch erfüllt.“ (Bundespräsident Köhler, Berliner Rede )

32 Literatur: Konsortium Bildungsberichterstattung (2006): Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration. Im Auftrag der KMK und des BMBF. Bonn. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2005): Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen: Wege zur Weiterentwicklung der amtlichen Statistik. Berlin. Band 11. Motafek, Mona (2006): Recht auf Bildung. Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung. Exklusionsrisiken und Inklusionschancen. Hrsg. vom Deutschen Institut für Menschenrechte. Berlin. Engin, Havva und Sven Walter (2005): „Leuchttürme der Pädagogik“. Porträts erfolgreicher interkultureller Bildungsarbeit an Berliner Kindertagesstätten und Schulen in sozial benachteiligten Quartieren. Berlin. Hrsg. vom Beauftragten des Senats von Berlin für Migration und Integration, Reihe „Berliner Beiträge zur Integration und Migration“. Kristen, Cornelia/ Granato, Nadia (2005): Bildungsinvestitionen in Migrantenfamilien. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung: Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen: Wege zur Weiterentwicklung der amtlichen Statistik. Berlin. Band 11. Diefenbach, Heike (2005): Schulerfolg von ausländischen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund als Ergebnis individueller und institutioneller Faktoren. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung: Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen: Wege zur Weiterentwicklung der amtlichen Statistik. Berlin. Band 11.


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