Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Bücherverbot einst und jetzt Seminar: Inszenierung der Information: Realität und Fiktion, Vorschrift oder Verbot Dozent: Monique Jucquois-Delpierre Referentin:

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Bücherverbot einst und jetzt Seminar: Inszenierung der Information: Realität und Fiktion, Vorschrift oder Verbot Dozent: Monique Jucquois-Delpierre Referentin:"—  Präsentation transkript:

1 Bücherverbot einst und jetzt Seminar: Inszenierung der Information: Realität und Fiktion, Vorschrift oder Verbot Dozent: Monique Jucquois-Delpierre Referentin: Tetyana Bondarenko Datum: 17.06.2009

2 Man sollte auch gute, ja, ausgezeichnete Bücher verbieten, bloß damit sie mehr gelesen und beachtet werden. Albert Camus

3 Die ersten Bücherverbote um 250 und 213 v. Chr. in China –Verbrennungen der Schriften, die sich mit der Lehre des Konfuzius befassten, sowie anderer Bücher, mit Ausnahme von Werken der Medizin, der Landwirtschaft und der Wahrsagekunst, auf den Befehl von den Kaisern der Ts‘in Dynastie. Gleichzeitig (213 v. Chr.) - Entstehung des ersten „Giftschrankes“ in der Literatur- und Bibliothekgeschichte.

4 Die ersten Bücherverbote 5 Jh. V. Chr. Im antiken Athen – Verbot und Verbrennung der Schriften des Philosophen Anaxagoras und des Sophisten Protagoras wegen Gotteslästerung bzw. Gottlosigkeit. 47 v. Chr. – Verbrennung der Bibliothek in Alexandria bei dem Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius 390 n. Chr. – Verbrennung der etwa 200 000 Rollen heidnischer Literatur in der Bibliothek des Serapeums durch Christen.

5 Kirchliche Bücherverbote 325 n. Chr. – infolge des ersten Konzils von Nicäa ließ Kaiser Konstantin I. die Schriften des Arius, eines christlichen Presbyters, verbrennen und stellte deren Besitz unter Todesstrafe. Im Jahr 446 ließ Papst Leo der Große alle Schriften der Manichäer verbrennen. 496 auf dem römischen Konzil erschien das Decretum Gelasianum, der älteste Index verbotener Bücher, inklusive eine Liste der apokryphen Schriften. Mithilfe der im 13. Jahrhundert organisierten Inquisition bekam die mittelalterliche Kirche eine enorme Macht über alle Äußerungen geistiger Freiheit, die ihr schädlich erschienen.

6 Zensurbehörden Die Verbrennungen führten zu dem erstrebten Ziel der Beseitigung schädlicher Schriften, solange Bücher nur in wenigen Exemplaren handschriftlich hergestellt wurden. Nach der Erfindung der Buchdruckerkunst wurde die Kontrolle über die Schriftlichkeit für die Kirche erschwert. Daher wird Anfang des 16. Jahrhundert von den Päpsten Alexander VI. und Leo X. Präventivzensur (d.h. Zensur vor der Drucklegung) gegen alle Literatur, die die Autorität der Kirche berührte, eingeführt.

7 Präventivzensur in Europa Auf Betreiben des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Berthold von Hennenberg gründeten das Kurfürstentum Mainz und die Freie Reichsstadt Frankfurt 1486 gemeinsam die erste weltliche Zensurbehörde. In England herrschte, seit der Drucker Caxton in Westminster eine Druckerei eingerichtet hatte, Vorzensur: von 1476 an durfte kein Buch ohne Erlaubnis der Krone gedruckt werden.

8 Index Librorum Prohibitorum Im 16. Jahrhundert entstand auch der berühmt-berüchtigte Index librorum prohibitorum, der für die europäische Buch- und Geistesgeschichte der letzten Jahrhunderte so wichtige „römische“ Index, von dem von 1559 bis zum Jahre 1956 über 40 Ausgaben erschienen.

9 Rabelais (Complete works) Montaigne (Essais) Descartes (Méditations Métaphysiques et 6 autres livres, 1948) La Fontaine (Contes et Nouvelles) Pascal (Pensées) Montesquieu (Lettres Persanes, 1948) Voltaire (Lettres philosophiques; Histoire des croisades; Cantiques des Cantiques) Jean-Jacques Rousseau (Du Contrat Social; La Nouvelle Héloïse) Denis Diderot (Complete works, Encyclopédie) Helvétius (De l'Esprit; De l'homme, de ses facultés intellectuelles et de son éducation) Casanova (Mémoires) Sade (Justine, Juliette) Mme De Stael (Corinne ou l'Italie) Stendhal (Le Rouge et le noir, 1948) Balzac (Complete works) Victor Hugo (Notre Dame de Paris; Les misérables jusqu'en, 1959) Gustave Flaubert (Mme Bovary; Salammbô) Alexandre Dumas (divers romans) Emile Zola (Complete works) Maeterlinck (Complete works) Anatole France (prix Nobel en 1921, Complete works à l'Index en 1922) Andre Gide (prix Nobel, Complete works à l'Index en 1952) Jean Paul Sartre (Prix Nobel (refusé), Complete works à l'Index en 1959).

10 Bücherverbote im 18. Jahrhundert „Die Bücherverbote des 18. Jahrhundert spiegeln den Aufstand des um seine Freiheit ringenden Geistes gegen die Bevormundung durch Kirche und Staat, in erster Linie in Fragen der Religion“. [1] Die theologische Denkweise der Menschen erlebt einen Umbruch : ab jetzt will der moderne Mensch in vernunftgemäßer Kritik und Freiheit denken und politisch handeln. Der Sieg der Französischen Revolution 1789 brachte 1791 in der ersten Deklaration der Menschenrechte die Verkündigung der Freiheit der Presse und der Meinungsäußerung in Frankreich.

11 Politische Zensur Aber: schon einige Jahre später führte Napoleon die Präventivzensur wieder ein: „Die Zensur […] ist das Recht, die Manifestation von Ideen zu hindern, die den Frieden des Staates, seine Interessen und seine gute Ordnung verwirren“. (Napoleon, 1809)

12 Verbot der erotischen Literatur Nachdem im 19. Jahrhundert fast jedermann lesen und damit auch Zugang zu allem Gedruckten haben konnte, häuften sich die Fälle, in denen Bücher wegen „Gefährdung der Sittlichkeit“ vor den Richter gebracht wurden. z.B.: Charles Baudelaire „Les Fleurs du Mal“; Gustave Flaubert „Madame Bovary“ sowie die Werke von Emile Zola, Leo Tolstoi, Henrik Ibsen u.a.

13 „Sittengefährdende“ Literatur Nach Klaus Günther Just gab es drei Arten von literarischem „Anstoß“: -Durch die Thematik; -Durch die Tendenz; -Durch das Vokabular. Beispiel: „Lady Chatterley‘s Lover“ von David Herbert Lawrence (1928) - Aufgrund der expliziten Beschreibung sexueller Handlungen und der Verwendung anstößiger Worte (Four-letter-words) geriet die Veröffentlichung zu einem Skandal; Verbote in zahlreichen Ländern waren die Folge.

14 Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ kam es zu einer organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller.

15 Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 es handelte sich nicht um eine Kampagne des Propagandaministeriums, sondern um eine von der Deutschen Studentenschaft geplante und durchgeführte Aktion. Höhepunkt waren die am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplstz und in 21 anderen deutschen Städten groß inszenierten öffentlichen Bücherverbrennungen, bei denen zehntausende Werke verfemter Autoren von Studenten, Professoren und NS-Organen ins Feuer geworfen wurden.

16 Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 Mahnmal auf dem Bebelplatz in Berlin Mitte. Durch ein Fenster im Pflaster des Platzes schaut der Besucher in einen unterirdischen Raum mit leeren Buchregalen.

17 Verbot der NS-Literatur Nach dem deutschen Zusammenbruch von 1945 wurde von den Siegern alle NS-Literatur verboten und beschlagnahmt, auch die Literatur über Krieg und Soldatentum, sowie Bücher, die den Siegern missliebige Gestalten der deutschen Vergangenheit (z.B. Friedrich den Großen oder Bismarck) positiv würdigten. Die gründlichste Arbeit wurde in der sowjetischen Besatzungszone getan. Die Verbotsliste alleine umfassen drei Bände.

18 Sowjetische Zensur & Autorenverfolgung November 1917 – Abschaffung der Pressefreiheit; 1922 – Einrichtung des Glawlits, des Hauptamtes für Angelegenheiten der Literatur und des Verlagswesens (Главное управление по делам литературы и издательств) zur Zensur der Bücher und sonstigen Literatur. Der Kampf um die Literatur auf der Ebene der Zeitschriftenredaktionen. („Nowyj Mir“, „Junost“) Die Untergrund-Literatur (Zeitschriften und Schreibmaschinenmanuskripte) wird von den Selbstverlag Samizdat verlegt und heimlich verbreitet.

19 Verbotene Bücher heute “The Anarchist Cookbook” (1969) von William Powell als Protest gegen die US-Amerikanische Regierung und den Vietnamkrieg verfasst. Es enthält Anleitungen für die Herstellung von Sprengstoffen, Drogen, eine Anzahl inzwischen veralteter Geräte zum Ausnutzen von Telekommunikationsschwachstellen und andere kontroverse Themen. “The Avenger Handbook” “Active Civil Disobedience” “The Unabom Guide to Blowing up Universities“

20 Verbotene Bücher heute „Hit Man: A Technical Manual for Independent Contractors“ geschrieben unter den Pseudonym Rex Feral und veröffentlicht vom Paladin Press Verlag 1983 Wurde verboten, nachdem es sich herausgestellt hat, dass es als Einleitung für ein dreifaches Mord 1993 diente.

21 Verbotene/umstrittene Bücher heute „Heather Has Two Mommies“ von Leslea Newman (1989) - Geschichte eines kleinen Mädchens namens Heather und ihrer beiden lesbischen Mütter

22 Verbotene/umstrittene Bücher heute „Daddy‘s Roommate“ (1991) von Michael Willhoite – Geschichte über einen Jungen, dessen Vater sich von seiner Mutter scheiden lässt und mit seinem Schwulen-Freund zusammenzieht.

23 Fragen Was wäre für Sie ein Grund, ein bestimmtes Buch heutzutage zu verbieten? Nennen Sie Argumente für und gegen das Buchverbot. Können Bücher gefährlich für die Gesellschaft sein? Sollten die Bücher eine Altersbegrenzung bekommen wie es mit den Filmen der Fall ist?

24 Quellen [1] Sauter, Hermann: Bücherverbote einst und jetzt. - Sonderdr. für d. Mitglieder d. Bibliophilen-Ges. in Koeln. - Darmstadt: Bernhart, 1972 [2] Modern History Sourcebook: Index librorum prohibitorum, 1557-1966 http://www.fordham.edu/halsall/mod/indexlibrorum.html [3] Bücherverbrennungen http://www.nazis.de/buecherverbrennungen.htm

25 Danke für die Aufmerksamkeit & viel Spaß beim Lesen!


Herunterladen ppt "Bücherverbot einst und jetzt Seminar: Inszenierung der Information: Realität und Fiktion, Vorschrift oder Verbot Dozent: Monique Jucquois-Delpierre Referentin:"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen