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LWH Lingen, 7. März 2016 Dr. Christoph Hutter.  Matthew Johnstone bietet in seinen Büchern über den schwarzen Hund Depression wichtige Informationen.

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1 LWH Lingen, 7. März 2016 Dr. Christoph Hutter

2  Matthew Johnstone bietet in seinen Büchern über den schwarzen Hund Depression wichtige Informationen und Bilder in denen sich Betroffene und Angehörige oft sehr gut wiederfinden. Viele Bilder dieser Präsentation sind daraus entnommen  https://www.youtube.com/watch?v=1UiA32Qv4yE Ich hatte einen schwarzen Hund (dt. Übersetzung von Freunde fürs Leben)  Eine weitere sehr informative Broschüre: http://www.depression.ch/  http://www.depression.ch/documents/cip_patbrosch_depression_web_ d.pdf

3  Ein paar Fakten über den großen schwarzen Hund Depression  Nachdenken über die Wucht der Welle  Warum ist unsere Gesellschaft so erschöpft?  Der Preis des Atemholens

4  Affekte  Antrieb  Denken  Körper Bild : Matthew Johnstone:

5  Körperlicher Ausdruck  Erstarrung  maskenhafte Mimik  monotone oder abgehackte Sprache  undefinierbare Schmerzen  lethargische oder unruhige Motorik  Kraftlosigkeit  Anspannung  innere Unruhe  Vegetative Funktionen  Müdigkeit  Schlafstörung  Appetitlosigkeit  Störung der Libido  Physiologie  hoher Cortisolspiegel  niedriger Serotonin- und Noradrenalinspiegel  Emotion  Niedergeschlagenheit  Leere  Hilflosigkeit  Traurigkeit  Einsamkeit  Gedanken  Negativität und Pessimismus  Selbstkritik und Schuldgedanken  Ausweglosigkeit und Suizidalität  Konzentrationsstörung  Abwertung  Unfähigkeit zu entscheiden  Motivation/Ziele  Rückzug und Vermeidung  Misserfolgsorientierung  Antriebslosigkeit  Interessenverlust  Interaktion  Rückzug  Isolation

6 Bild : Matthew Johnstone:

7  Wenn Stress das Gehirn in Daueraufruhr versetzt wird es nachhaltig beeinträchtigt  Sich nicht mehr ausruhen können: Der Schlafrhythmus wird massiv gestört  Jede Depression geht mit einer Stoffwechselstörung im Gehirn einher. Diese führt dazu, dass Impulse die der Mensch wahrnimmt nicht mehr so weit in das Gehirn vordringen können, dass sie dort auch gut verarbeitet werden können

8  Biologische Faktoren  Psychologische Faktoren  Soziale Faktoren  Auslöser Bild : Matthew Johnstone:

9  Biologische Faktoren: Vererbung, Stoffwechselstörungen, Schlaf-Wach-Rhythmus, Licht, Ernährung, körperliche Störungen, Alterungsprozess, Stress, Infektionen  Psychologische Faktoren: Verluste, Trauma, lernen, negative Einstellungen, Defizite im Verhalten, Mangel an Positivem, Übermaß an Negativem, Defizite in Bewältigung, Frustration, Hilflosigkeit  Soziale Faktoren: Isolation, Streit, sozioökonomische Benachteiligung, Strukturlosigkeit, Altern, Geschlecht, Desintegration, Kontrollverlust (Hautzinger 2006, S. 36)

10  Menschen bis 40 sterben entweder an Unfällen oder an Suizid  Etwa 15% der schwer depressiven Menschen nehmen sich das Leben  Über Suizid sprechen treibt NIEMANDEN in den Suizid  Tunnelblick, Aggressionsumkehr und Todesfantasien

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12  Eine schwere Depression muss medikamentös behandelt werden. Dafür sind heute viele gute Medikamente auf dem Markt, die nicht abhängig machen. Die Medikation sollte unbedingt mit einem Facharzt besprochen werden  Therapeutische Wege sind bei Depression lange  Der schwarze Hund joggt nicht gerne… Bild : Matthew Johnstone:

13  Ein paar Fakten über den großen schwarzen Hund Depression  Nachdenken über die Wucht der Welle  Warum ist unsere Gesellschaft so erschöpft?  Der Preis des Atemholens

14  2013: Bundesweit über 31 Millionen Fehltage  10.000 Todesfällen durch Suizid Grafik: Techniker Krankenkasse

15 Guy Bodenmann führt fünf Ideen an, die diese erhöhten Depressionswerte von Frauen erklären könnten:  Frauen nehmen Emotionen besser wahr, als Männer.  Frauen schenken körperlicher und psychischer Veränderung mehr Aufmerksamkeit.  Die gesellschaftlichen Erwartungen begünstigen die Wahrnehmung und Thematisierung einer Depression bei Frauen mehr als bei Männern  Der „gefühlte“ Unterschied beruht auf einer Wahrnehmungsverzerrung aufgrund gesellschaftlicher Rollenerwartungen.  Die Lebensbedingungen von Frauen (gesellschaftliche Rollen, Status, Einkommen, Sozialisationsbedingungen, Mehrfachbelastungen) begünstigen depressive Verläufe. Foto: Techniker Krankenkasse

16  Männliche Depression zeigt sich oft anders als die Depression von Frauen. Aggression, Gereiztheit, Alkoholmissbrauch, übermäßige Anstrengungsbereitschaft werden oft nicht als Symptome einer Depression erkannt.  Aber auch die klassische depressive Symptomatik wird bei Männern viel weniger erkannt als b ei Frauen. Ein Experiment der „Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit“ wies die Folgen eindrucksvoll nach. Zwei männliche und zwei weibliche Schauspieler präsentierten sich in der Rolle von depressiv erkrankten PatientInnen sowohl 15 Hausärztinnen als auch 15 Hausärzten. Ergebnis der Studie war, dass die ÄrztInnen die Symptome der Männer dreimal seltener als depressive Verstimmung diagnostizierten als die der Frauen (Stiftung Männergesundheit 2011).

17  Oft wird die Überlastung und Trauer von Männern erst dann wahrgenommen, wenn es zu spät ist.  Prof. Franz spricht von einem „kollektiven Empathieversagen gegenüber von Männern“  Quelle: http://www.deutsche- depressionshilfe.de/stiftung/volkskrankheit-depression.php?r=p

18  Unaufgearbeitete Familiendynamik zweier Weltkriege  Wirtschaftswunder als beispielhafte Problemlösung  Mithalten bei der Maximierung von Reichtum und Konsum  Ungestellte Fragen nach Sinn und Werten  Permanent geschaffene Nachfrage  Erfolgsdruck  Flut von Ratgeberliteratur für Eltern  Erfolgsdruck von Eltern in der Erziehung  Zersplitterung der Welt  Wiederaufflammen des kalten Krieges  Ausgelaugte Mütter und Väter als Rollenvorbilder  Atemlosigkeit der digitalen Welt  Schule als frustrierter und frustrierender Ort mit vielen Ausgebrannten  G8, Abschaffung der Förderschulen etc.  Dominanz der Prinzipien Leistung, Erfolg, Funktionieren  Die Entstehung von Burnout-Kids zeigt uns, dass wir ein zu hohes Tempo gehen, dass das gesellschaftliche Fieber zu hoch ist Michael Schulte-Markwort: Burn-out Kids (2015)

19  Ein paar Fakten über den großen schwarzen Hund Depression  Nachdenken über die Wucht der Welle  Warum ist unsere Gesellschaft so erschöpft?  Der Preis des Atemholens

20  Ausführliche Überlegungen zu den folgenden Folien finden Sie im Netz:  Christoph Hutter (2015). Von den Grenzen her leben. http://www.efle-beratung.de/info/info.mitarbeiter/index.html

21  Das Sterben war Sache Gottes und seiner Engel  Das Pestinferno und seine Folgen  Der Tod als Widersacher

22  Michel de Montaigne (1533-1592)  Ars moriendi  René Descartes (1596- 1650)  Die Natur verstehen und sie beherrschen

23  Montaigne plädiert für eine ars moriendi – die Kunst zu sterben. Sie speist sich aus  Todesverachtung  Gelassenheit  der Konzentration auf den Augenblick, der einem bleibt,  der Hoffnung auf das Andenken der Nachgeborenen  oder der Geduld der Gattung, die viel mehr Zeit hat als das Individuum  Descartes Brief an Marin Mersenne: „Seinen schwer erkrankten Freund Mersenne [… fordert er auf], so lange durchzuhalten, bis er wisse, ob der Durchbruch zur vollständigen Kenntnis des menschlichen Körpers ihm gelingen werde.“

24  „Heilkunst ist […] eine Art Kriegsdienst gegen Gesundheitsfeinde und gegen den Tod“ (Max Bircher-Benner, 1867-1939)  Die Fitness und Wellnessbewegungen unserer Tag greifen genau diesen Gedanken wieder auf und setzten ihn in weiten Teilen der Gesellschaft durch

25  Welthunger  Beschleunigung  Sucht  Multitasking

26  Rene Descartes: Les Météores (1637)  Charles Darwin: Die Entstehung der Arten (1859)  Jacques de Vaucanson: Mechanische Ente (1738)

27  Permanentes [Können und] Dürfen, verbunden mit der Vollverantwortung für alle Projekte […] ist kein auf die Dauer tragbares Gesellschaftsmodell (Byung-Chul Han) Yo, wir schaffen das

28  Das einzig Perfekte ist der Tod.  Alles was lebt bleibt gefährdet  Erich Fromm weist darauf hin, dass die Bürokratie und die beschleunigte Moderne das Tote und Kontrollierbare mehr schätzen als das Lebendige. Er spricht hier von „Nekrophilie“

29  Die Moderne wäre ohne die Besinnung auf das Ich undenkbar gewesen  Das Ich ist gleichermaßen Ideal und Schubkraft der Moderne

30  Wir leben psychisch über unsere Verhältnisse, weil an unserer nicht hintergehbaren Konstitution als soziale Wesen vorbei“ (A. Wintels)

31  Psychologisch verstanden ähnelt der grandiose Aufbruch in die Moderne der „gehetzten und misstrauischen“ Haltung des sich plötzlich nicht mehr geschützt erlebenden Kindes (Horst Eberhard Richter)  Von der passiven Ergebenheit geborgener Gotteskindschaft…  …zu wachsamer Dominanz Cogito ergo sum

32  „Mit all seinen Werkzeugen vervollkommnet der Mensch seine Organe […] oder räumt Schranken für ihre Leistung weg. Die Motoren stellen ihm riesige Kräfte zur Verfügung, die er wie seine Muskeln in beliebige Richtungen schicken kann, das Schiff und das Flugzeug machen, dass weder Wasser noch Luft seine Fortbewegung hindern können, mit der Brille korrigiert er die Mängel der Linse in seinem Auge, mit dem Fernrohr schaut er in entfernte Weiten, mit dem Mikroskop überwindet er die Grenzen der Sichtbarkeit, die durch den Bau seiner Netzhaut abgesteckt werden“ (Freud 2000, S. 221). Auch Erfindungen wie Kamera und Grammophon, Telefon und Schrift überwinden Stück für Stück die dem Menschen gesteckten Grenzen. Damit hat sich der Mensch seinen Vorstellungen von Allmacht und Allwissenheit, die er kulturgeschichtlich den Göttern zugeschrieben hatte, immer weiter angenähert und „ist beinahe selbst ein Gott geworden“. „Nicht vollkommen, in einigen Stücken gar nicht, in anderen nur so halbwegs. Der Mensch ist sozusagen eine Art Prothesengott geworden, recht großartig, wenn er alle seine Hilfsorgane anlegt, aber sie sind nicht mit ihm verwachsen und machen ihm gelegentlich noch viel zu schaffen“ (Freud Unbehagen an der Kultur 2000, S. 222).

33  Die Krankheit nicht leiden zu können (Horst- Eberhard Richter)

34  Freisetzung und Isolation  Abwehr von Ohnmacht und Leid  (Selbst-) Optimierung  Abwehr von Begrenzung und Tod

35  Ein paar Fakten über den großen schwarzen Hund Depression  Nachdenken über die Wucht der Welle  Warum ist unsere Gesellschaft so erschöpft?  Der Preis des Atemholens

36  Das Mittelalter wusste um die untrennbare Verbindung zwischen „memento mori“ (Gedenke dass du sterben wirst) und „carpe diem“ (Nutze den Tag)  „Um gesund zu sein, muss man der Welt im Ganzen zustimmen“ (Heinrich Schipperges)  Wir müssen wieder lernen, von unseren Grenzen her zu leben!  Wir müssen eine neue Fehlerfreundlichkeit entwickeln.

37  Sabbat  Erst das retardierendes Moment bringt die innere Spannung und die Aussage in ein Musikstück oder einen Roman  Langeweile ist der Traumvogel, der das ei der Erfahrung ausbrütet (Walter Benjamin  Erholung  Die immer weiter laufende Uhr und die ewigen Zahlenreihen prägen die Moderne  Ohne Irritation gibt es eine Eskalation über die Hyperaktivität zur Hyperpassivität in der man widerstandslos jedem Impuls folgt (Byung-Chul Han)

38  Ethik des Genug (M. Käßmann)  Welchen Maßstab sagt uns, dass es genügt?  Der Markt bringt uns von Anfang an bei, dass wir uns nicht begrenzen dürfen. Das entfesselte Begehren ist ja gerade der Motor unseres Wirtschaftssystems

39  Sennett: Ein Regime, das Menschen keinen tiefen Grund gibt, sich umeinander zu kümmern, kann seine Legitimität nicht lange aufrechterhalten.  Wir müssen Autonomie und Abhängigkeit gestalten!

40  Als wir unser Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengung (Mark Twain)  Im Grunde agiert diese Kultur nur in äußerer Beschleunigung aus, was ihr an innerer Bewegung fehlt (Wolfgang Müller)

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