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Finanzierungsstrukturen und makroökonomische Stabilität in den Ländern Südosteuropas (SOE) und den GUS-Ländern © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e Adalbert.

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Präsentation zum Thema: "Finanzierungsstrukturen und makroökonomische Stabilität in den Ländern Südosteuropas (SOE) und den GUS-Ländern © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e Adalbert."—  Präsentation transkript:

1 Finanzierungsstrukturen und makroökonomische Stabilität in den Ländern Südosteuropas (SOE) und den GUS-Ländern © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e Adalbert Winkler Professor für Development Finance Frankfurt School of Finance & Management Bundesministerium der Finanzen Berlin, 28. November 2008

2 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 2 Gliederung 1)Fakten und Risiken 2)Finanzierungsstrukturen: SOE vs. GUS 3)Die Bedeutung der Finanzierungsstrukturen für die makroökonomische Stabilität 4)Ausblick

3 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 3 Fakten: rasche Entwicklung des Finanzsektors …

4 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 4 … auch im Vergleich mit anderen aufstrebenden Volkswirtschaften

5 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 5 … und mit einem klaren Fokus auf Kredit Source: IMF, own calculations

6 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 6 Makroökonomische Risiken: Inflation …

7 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 7 … und Leistungsbilanzdefizite (I)

8 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 8 … und Leistungsbilanzdefizite (II)

9 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 9 Finanzsektorrisiken: Kreditrisiken … Kreditrisiken Rückgang der Kreditqualität als Folge starken Kreditwachstums Banken: überfordert bei der Risikoanalyse und in ihren Management- kapazitäten Schuldner: schnell wachsende Schulden- quoten, fehlende Erfahrung beim Schuldenmanagement (gilt besonders für Haushalte)

10 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 10 … und Wechselkurs- und Zinsrisiken Marktrisiken -Wechselkursrisiko (Kredite in ausländischer Währung) -Zins- und Liquiditätsrisiken (Fristentransformation) Source: ECB (2007)

11 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 11 Normalerweise endet ein Kreditboom mit einem ‘soft landing’, also mit einem graduellen Rückgang des Kreditwachstums. (Tornell/Westermann 2002) Aber: Üblicherweise zeichnen sich Krisen dadurch aus, dass ihnen ein Kreditboom vorangegangen ist. (Caprio/Klingebiel 1996 a,b) Von Risiken zur Krise?

12 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 12 Zwei Szenarien für SOE Von Risiken zur Krise? „Asien“ „Portugal“ Finanz- und Währungskrise (Sorsa et al 2007) Lange Periode schwachen Wachstums als Folge der Anpassung (Martin, Schuknecht, Vansteenkiste 2007)

13 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 13 Seit einigen Jahren warten wir darauf, dass sich die „unhaltbare Situation“(BIS 2008) auflöst Aber die Krise begann in einem anderen Teil der Welt … … und traf – zunächst – SOE und GUS sehr unterschiedlich

14 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 14 Finanzierungsstrukturen in SOE: Banken aus dem Eurowährungsgebiet als Triebkräfte der Finanzsystementwicklung Nach den Finanzkrisen Mitte/Ende der 90er Jahre: Öffnung der Finanzsektoren für ausländische Investoren EU Beitrittsperspektive (Reformen und Wachstumsaussichten): massiver Eintritt ausländischer Banken, Banken aus der EWU, in SOE Bankensysteme, nicht aber GUS („Great divide“, Bergloef and Bolton 2002) Beide Faktoren markierten den Beginn des Prozesses der Vertiefung der Finanzsektoren („early birds, late risers and sleeping beauties“ Vladkova Hollar et. al. 2003) SOE (mit MOE) ist die Region, in denen ausländische Banken den höchsten Anteil an den Gesamtaktiva des Bankensystems halten Finanzsektorvertiefung auch Ergebnis starken Wachstums von Investitionen und Krediten zwischen Mutterkonzern und Tochter

15 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 15

16 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 16 Source: De Haas and Lelyveld (2008) Mutterbanken (Dreiecke) und Töchter (Punkte), 2004

17 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 17 Sind Finanzierungsstrukturen wichtig? Eigen – versus Fremdkapital als Verbindlichkeit gegenüber dem Ausland FDI hat einen erheblichen Anteil an den Auslandsverbindlichkeiten in SOE FDI des Bankensektors hat einen erheblichen Anteil an den gesamten FDI

18 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 18 Sind Finanzierungsstrukturen wichtig?

19 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 19 Sind Finanzierungsstrukturen wichtig? Eigen- versus Fremdkapital als Auslandsverbindlichkeit Rendite auf Eigenkapital hängt von der Wachstumsrate in dem gegebenen Land ab Erleichtert Anpassung im Falle eines Rückgangs der Wachstumsraten im Vergleich zu Fremdkapital

20 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 20 Sind Finanzierungsstrukturen relevant? Übliche Argumente zugunsten ausländischer („fit and proper“) Banken in aufstrebenden und sich entwickelnden Volkswirtschaften Kapitaltransfer Reputations- und good governance Transfer Know-how Transfer

21 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 21 Sind Finanzierungsstrukturen relevant? Probleme ausländischer Banken: Geschwindigkeit des Kreditwachstums Kampf um Marktanteile Nach dem 8. August 2007/15. September 2008: Was ist „fit and proper“? These: Finanzierungsstrukturen sind wichtig, weil sie – bei asymmetrischer Informationsverteilung zwischen Kreditgebern und -nehmern – Finanzsystementwicklung mehr oder weniger krisenanfällig werden lassen können

22 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 22 In SOE: Ausländische Banken aus der EWU dominierend Die wichtigsten ausländischen Kreditgeber, “Anleger”, in SOE-Banken: die eine Mutterbank in der EWU, die über exzellente Informationen über die langfristige Solvenz ihres Kreditnehmers, der Tochterbank, verfügt Folge: Risko einer “plötzlichen Umkehr der Kapitalströme (eines „ bank run”, Diamond/Dybvig 1983 ) ist gering. Im Gegenteil: Mutterbank wird Tochter unterstützen, sofern sie Vertrauen in die Solvenz ihrer Tochter hat (De Haas/Lelyveld 2008), sie über die notwendigen finanziellen Mittel (Liquidität) verfügt.

23 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 23 Nettoauslandsposition des Geschäftsbankensektors

24 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 24 GUS-Länder: Ausländische Banken spielen eine geringe(re) Rolle, insbesondere Banken aus der EWU oder anderen entwickelten Volkswirtschaften Verschiedene ausländische Banken aus der EWU und anderen entwickelten Volkswirtschaften haben Banken in den GUS-Ländern traditionelle Interbankenkredite gewährt, ohne genauen Einblick in die langfristigen Solvenzaussichten der Kreditnehmer zu erhalten. Folge: Risiko der plötzlichen Umkehr der Kapitalströme (eines „bank run“) groß, da Kreditgeber Zweifel an der Solvenz der Banken haben können, vor allem dann, wenn andere Kreditgeber ihre Kreditlinien zurückziehen. Sorge um Solvenz führt zum “run”( “schlechtes” Nash-Gleichgewicht).

25 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 25 GUS-Länder: Ausländische Banken spielen eine geringe(re) Rolle, insbesondere Banken aus der EWU oder anderen entwickelten Volkswirtschaften Beispiel: Ausbruch der Finanzkrise am 9. August 2007 Interventionen der Zentralbanken, auch unter Rückgriff auf Devisenreserven Einschränkungen: Andere Risiken (ökonomisch, politisch) Aber auch andere makroökonomische Gegebenheiten, z.T. positiver als in SOE (Russland: Leistungsbilanzüberschüsse)

26 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 26 Beispiele

27 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 27 Beispiele

28 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 28 Warum stützen Mutterbanken ihre Töchter in SOE? Herkömmliches Argument: EU Effekt (Ausweitung des heimischen Marktes – in allen Bereichen – gekoppelt mit guten Wachstumsaussichten aufgrund des zu erwartenden Aufholprozesses)

29 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 29 Warum stützen Mutterbanken ihre Töchter in SOE? Finanzstrukturargument (Diamond 1984) : Kredite an Haushalte und Unternehmen werden überwacht, sind Teile eines relativ diversifizierten Kreditportfolios, und diese Kreditportfolios stehen in den Büchern der Töchter.  Kein oder nur sehr wenig „originate and distribute“: Transparenz über Ausmaß und Qualität der Kreditvergabe Bedingungen, dass Banken Vorteile gegenüber Märkten bei der Gestaltung von Losgrößen- transformation haben

30 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 30 Implikationen für die Finanzsystemstabilität in SOE Bis „Lehman“  Asienkrise (Liquiditätskrise) unwahrscheinlich Nach „Lehman“  Ansteckung von den Turbulenzen in den entwickelten Volkswirtschaften

31 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 31 Die Finanzkrise im Zeitraffer Quelle: Eigene Zusammenstellung.

32 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 32 Implikationen für die Finanzsystemstabilität in SOE Krisenszenarien Extremes Szenario Konkurs einer Mutter- oder Tochterbank Vertrauensverlust Krise Zu erwartendes Szenario: Liquiditätsunterstützung durch die Mutterbank (auch indirekt durch LLR) Rückgang des/der Kreditwachstums/Kredite Zinsanstieg und Wachstumseinbußen Rückgang der Kreditqualität

33 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 33 Ausblick Nach Lehman: Starke, weltweite Nachfrage nach Dollar- und Euro-Liquidität Liquiditätsschock hat auch jene Banken in Westeuropa getroffen, die im Falle einer plötzlichen Umkehr der Kapitalströme aus aufstrebenden Volkswirtschaften eigentlich Unterstützung geben sollten In SOE: Entscheidende Frage, ob EWU-Banken dies leisten werden (auch mit direkter/indirekter Unterstützung eines LLR – EZB, EU, IWF)

34 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 34 Ausblick Basisszenario: Unterstützung wird gegeben In GUS: Banken werden durch Umkehr der Kapitalströme vor einen großen Dollar- und/oder Euro-Liquiditätsbedarf gestellt Einzige externe Quelle: Devisenreserven, LLR in Form des IWF Problem: Fiskalpolitik in vielen Ländern (Ausnahme: z.B. Russland) kaum in der Lage gegenzusteuern (Unterschied zu entwickelten Volkswirtschaften) Prozess der raschen Entwicklung der Finanzsektoren gestoppt

35 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 35 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

36 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 36

37 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 37 Sind Finanzierungsstrukturen wichtig? b = net foreign assets / liabilities (as a percentage of GDP) bgst t = balance on goods, services and current transfers (as a percentage of GDP) r t A = return on foreign assets a = foreign assets l = foreign liabilities r t L = return on foreign assets g t = growth rate of real GDP

38 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 38 Sind Finanzierungsstrukturen wichtig? Wenn b < 0 und r > g bedarf es einer positiven Handels-, Dienstleistungs- und Übertragungsbilanz, um zu verhindern, dass b ungehindert ansteigt. Annahme: r t A = r t L

39 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 39 Exkurs: Bankentheorie Asymmetrische Informationsverteilung erschwert externe Finanzierung Unter Bedingungen asymmetrischer Informationsverteilung kann die externe Finanzierung über Banken (indirekte Finan- zierung) der über Märkte (direkte Finanzierung) überlegen sein Zentrale Beiträge in der Literatur: Diamond/Dybvig (1983): Bank Runs, Deposit Insurance, and Liquidity Diamond (1984): Financial Intermediation as Delegated Monitoring

40 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 40 Exkurs: Bankentheorie Diamond/Dybvig (1983): Bei asymmetrischer Informationsverteilung scheitern Märkte bei der Gestaltung von Fristentransformation Banken können unter diesen Bedingungen Fristentransformation organisieren Allerdings: Risiko eines „ bank run“ Risikofall tritt ein, wenn Einleger Zweifel an der Solvenz der Banken haben (schlechtes Nash Gleichgewicht).

41 © F r a n k f u r t – S c h o o l. d e 41 Exkurs: Bankentheorie Diamond (1984): Bei asymmetrischer Informationsverteilung sind Märkte ineffizient, Losgrößentransformation zu betreiben Banken können diese Ineffizienzen reduzieren, wenn sie ihre Kreditnehmer überwachen, diversifizierte Portfolios halten, übliche Sichteinlagen als Schuldtitel emittieren.


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