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1. Syntaktisch-stilistische Mittel der Wissenschaftskommunikation (Fortsetzung) 1.1 Erweiterung des Einzelsatzes 1.2 Attribuierung 1.3 Verwendung infinitiver.

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1 1. Syntaktisch-stilistische Mittel der Wissenschaftskommunikation (Fortsetzung) 1.1 Erweiterung des Einzelsatzes 1.2 Attribuierung 1.3 Verwendung infinitiver Verbformen 2. Wissenschaftssprache und Wissenschaftskommunikation 2.1 Wissenschaftssprache: Resümee und Perspektiven der Forschung 2.2 Wissenschaftssprache und ausländische LernerInnen 3. Aspekte von Wissenschaftskommunikation 3.1 Der Handlungsaspekt 3.2 Der Beziehungsaspekt 3.3 Der propositionale Aspekt 4. Zur Untersuchung von Textsorten in der Wissenschaftskommunikation

2 1. Syntaktisch-stilistische Mittel der Wissenschaftskommunikation (Fortsetzung) 1.1 Erweiterung des Einzelsatzes freie Umstandsangaben, die oft Mittel / Urheber, Zeit, Raum oder Art und Weise bezeichnen sogenannte sekundäre Präpositionen (z.B. angesichts, hinsichtlich, ungeachtet) Präpositionalfügungen (z.B auf Grund, mit Hilfe, im Hinblick auf) Präpositionen für nominale Gruppen

3 Übersicht von MÖSLEIN (1981): Nebensatz Nominale Gruppe Konjunktionen Präpositionen Wenn, falls, als, sobald, sofern bei Obgleich, obwohl, trotzdem trotz Indem, dadurch, dass, weil, da durch Nachdem, sobald, … nach Bevor, ehe, davor, dass vor Während, solange, wenn während Weil, da wegen Weil, da, darauf, dassauf Ohne, dassohne Als, indem, dadurch, dassmit Indem, ohne dassunter Damit, so dasszu Da, weilaus Anstatt dassstatt, anstelle Außer dassaußer, neben Da, weil, dadurch, dassinfolge Indem, dadurch, dassmittels Darüber, dassüber Bisbis zu Seit, seitdemseit

4 Syntaktischen Komprimierung und Informationsverdichtung Durch vorschriftsgemäße Dimensionierung der Isolierung, ordnungsgemäße Betriebsführung, beanspruchungsgerechte Auswahl der Schaltgeräte ohne Schaltvermögen unter Last sind Lichtbogenströmungen in Schaltanlagen sehr selten.

5 Tendenz zur Vervielfachung und Reihung der Satzglieder Als Zuschlag wird verwendet: Kies, Steinschlag u.a.; bei geringer Druckbeanspruchung auch Bims, Kohlenschlacke u.a.

6 zahlreiche Einschübe (Parenthesen), die gleichfalls zur syntaktischen Komprimierung und zur Informationsverdichtung beitragen. Zur Kennzeichung der Bremsart werden – neuerdings international einheitlich – die Buchstaben R, P und G verwendet, und zwar bedeutet R (Rapid): schnell und stark wirkende Bremse (Hochleistungsbremse)…

7 1.2 Attribuierung 1) Adjektiv (adjektivisches Attribut) akustisches Signal (a) Bewegung, (b) Richtung, (c) Zustand, (d) Form, (e) Teil/ Ganzes-Relation ausgedrückt werden: (a) die elastische Bandverzerrung; (b) die senkrechte Anistropie;(c) des gasförmige Wasserstoff (d) zylindrische Metalle; (e) metalloidhaltiges Eisensystem

8 2) Substantiv in Genitiv (Genitivattribut) Der Betriebsrechner wird entlastet Entlastung des Betriebsrechners

9 Genitivattribut als Subjekt Die Auswirkung der Oberschwingungsströme im Netz wird in Abb. 2 erläutert. Wie sich die Oberschwingungsströme im Netz auswirken, wird in Abb. 2 erläutert. Genitivattribut als Objekt (oder als Subjekt eines Passivsatzes) …erfordert eine besonders sorgfältige Feststellung der Abnahmebedingungen.... erfordert, daß die Abnahmebedingungen besonders sorgfältig festgestellt werden.

10 Das Genitivattribut verschiedenartige inhaltliche Verhältnisse a) Haben-Verhältnis Spannungsreihe der Metalle Metalle haben Spannungen in einer Reihe b) Teil-von-Verhältnis die Hälfte der Badflüssigkeit die Hälfte der Flüssigkeit eines Bades

11 c) Sein-Verhältnis die Notwendigkeit der Qualitätskontrolle die Qualitätskontrolle ist eine Notwendigkeit d) Verhältnis des Schaffens Kaltwalzanlage von Demag die Kaltwalzanlage ist ein Produkt von Demag e) Ursache-Verhältnis die Fehler der Einwalzung die Einwalzungen sind Ursache der Fehler

12 3) Präpositionalgefüge (Präpositionalattribut) Kippschalter mit massiven Sprungkontakten aus Gold und Silber sind für einen Schaltstrom 1A bei 50V ausgelegt. statt: Kippschalter mit massiven Sprungkontakten, die aus Gold oder Silber hergestellt sind, sind für einen Schaltstrom 1A bei 50V ausgelegt.

13 4) ein Adverb (Adverbialattribut) mit sehr kleinem Strom dagegen entstehen nur rd. 5% aller auftretenden Strömungen…

14 5) ein Substantiv in gleichem Kasus (Apposition) a) die erläuternde Apposition: wir werden im Folgenden den ungünstigen Fall, also den Betrieb in Chopper, betrachten. b) die aufzählende Apposition: der Kopplungswiderstand all dieser Abschirmungen ist sehr verschieden, je nach Aufbau des Schirmes als geschlossenes Rohr, als Metallgeflecht, als Reuse … c) die einreihende Apposition: Rudolf Diesel, der deutsche Erfinder des Dieselmotors

15 6) Partizip I + II (Partizipialattribut) Partizip I, i.d.R. aktivisch Die abfließende Stahlmenge die Stahlmenge, die abfließt. das glühende Metall das Metall ist glühend.

16 Partizip II i.d.R. passive Bedeutung, Vollendung …der (…) ermittelten Diffusionskoeffizienten... der Diffusionskoeffienten, die (...) ermittelt wurden oder ermittelt worden sind.

17 Das Partizip II intransitiver Verben, die mit sein konjugiert werden, hat in der Regel aktive Bedeutung und bezeichnet den hervorgehenden Zustand: die dadurch entstandenen Fehler die Fehler, die dadurch entstanden sind.

18 7) Gerundivum Partikel zu und Partizip I passive Bedeutung nur attributiv gebraucht nur von transitiven Verben üblich = sein + zu + Inf. = können / müssen Der zu schreibende Artikel

19 8) das erweiterte Attribut Daraus folgt, dass die für einen während der Lebensdauer wartungsfreien Schaltpol erforderlichen Schaltspiele im Betriebsstormbereich gegenwärtig bereits beherrschbar sind. Daraus folgt, dass die Schaltspiele, die für einen Schaltpol, der während der Lebensdauer wartungsfrei ist, erforderlich sind, im Betriebsstrombereich gegenwärtig bereits beherrschbar sind.

20 a) erweiterte Adjektivattribute völlig ruhige Schmelze (Adverb — Adjektiv) zylindrische, flüssige Metallprobe (Adjektiv — Adjektiv) die pneumatisch betätigte Bandklammer (Adjektiv — Partizip II) die der Schürfung ähnlichen Fehler (Nominalphrase im Dativ – Adjektiv) die in der Praxis nicht erfreuliche Zinnabscheidung (Präpositionalphrase – Adverb – Adjektiv)

21 b) erweiterte Partizipialattribute (mit Part. I + II) isostatisch gepresste Schamottenausgüsse (Adjektiv — Part.II) die zur Messung benutzte Diffusionszelle (Präpositionalphrase — Part.II) die im Stahl verbleibende Restmenge (Präpositionalphrase - Part.I)

22 c) Gerundivum mit Erweiterungen der nachher aufzustärkende Elektrolyt (Adjektiv - Gerundivum) die in der Gleichung…einzusetzenden Größen (Präpositionalphrase - Gerundivum)

23 1.3 Die Verwendung infinitiver Verbformen Wird der Infinitiv nicht nominalisiert gebraucht, erscheint er hauptsächlich in den Konstruktionen Infinitiv + zu und Infinitiv + um zu, ohne zu. Die Konstruktion Infinitiv + zu wird - wie bereits erwähnt - oft mit sein verbunden und erhält dann einen passivischen Sinn.

24 Es ist dann nicht mehr möglich, vom Innenraumerlebnis her Rückschlüsse auf die Form und Größe des Gesamtbauwerks zu ziehen. (Subjekt) Die moderne Konstruktion des Skelettbaus, neuzeitliche Heizungsverfahren, große Flachglasscheiben und Rahmen aus Metall ermöglichen es, ganze Wände in Glas aufzulösen und intensive Blickbeziehungen zwischen innen und außen herzustellen. (Objekt) Die Funktion der Architektur jedoch ist es, zur Erhaltung und Entwicklung der menschluchen Existenz überhaupt beizutragen. (Prädikativ) Die Forderung, die schraffierte Zone des sicheren Arbeitsbereiches in weniger als 250ns zu durchlaufen, wird nicht erfüllt. (Attribut)

25 Gilt es jedoch, die abgespeicherten Werte auf Papier zu bringen, digital weiterzuverarbeiten, oder auch Informationen vor dem Triggerzeitpunkt (Pretriggerinformation) festzuhalten, so eignet sich dazu nur der Transientenspeicher.

26 In der Wissenschaftssprache wird die finale Infinitivfügung wesentlich häufiger als ein entsprechender finaler Nebensatz gebraucht (95% : 5%), vor allen wenn das implizite Subjekt der Fügung eindeutig aus den Kontext hervorgeht. Um diese ungleiche Stormverteilung möglichst auszugleichen, sollten die Fangleitungen auf dem Dach eine Maschenweite erhalten, die…

27 Daneben begegnet man noch der Infinitivkonstruktion mit ohne zu, die eine Ausräumung eines Geschehens ausdrückt und die Rolle einer Umstandsangabe spielt, z.B. Ohne historisch wertvolle Innenstadtbereiche zu beeinträchtigen, wird diese vielgeschossige bebauung zukünftig an einer stadtnahenHavelbucht weitergeführt und durch gastronomische Einrichtungen ergänzt.

28 Typen satzwertiger Partizipialfügungen 1) Von einer nominalen, vorausgehenden oder nachfolgenden stützenden Gruppe abhängige Partizipialfügungen, die einen Relativsatz ersetzen. Semantisch dienen sie häufig der Namengebung oder den Relationen ‘Teil/Ganzes‘, ‘Grundlage/Ausgangspunkt - Folge‘ u.a.: Immer häufiger wird der IEEE 488 – Bus, auch HP – Interface genannt, verwendet. Ein Holzskelett – meist als Dachstuhl bezeichnet - …

29 2) Partizipialgruppen, die sich auf den ganzen Satz beziehen und als situative Angaben die Aussage spezifizieren und modifizieren. Sie sind meist modal, kausal/konditional, vereinzelt auch temporal zu interpretieren: In der nüchternen Formwelt des 20. Jahrhunderts begann man langsam und tastend wieder neue Möglichkeiten zu suchen. (modal)

30 3) Die dritte Klasse umfaßt Partizipialgruppen aus Verben des Betrachtens und Sagens, sie weisen häufig auf Vorherbesprochenes hin oder zeigen die Grundlagen einer wertenden Aussage oder Beurteilung an. (…), wie oben besprochen. Das Entlastungsnetzwerk mit niedrigen Verlusten – beschrieben von Prof. Böhringer und Knöll – und…Mathematisch gesprochen…

31 4) Ebenfalls einen hinweisenden Sinn zeigt die vereinzelt auftretende Partizipialkonstruktion Dativ + entsprechend sowie entsprechend + Dativ. Letztere hat präpositionalen Charakter und wird z.B. im Duden-Wörterbuch als Präposition lexikalisiert. Dies stellt den Extremfall der formelhaften Bildung von Partizipialgruppen dar. (...)‚ wenn die einzelnen Fertigteile bei der Herstellung entsprechend vorbereitet werden,… Entsprechend der Termeraturerhöhung verändert sich das Gefüge des Werkstoffs.

32 2. Wissenschaftssprache und Wissenschafts- kommunikation 2.1 Wissenschaftssprache: Resümee und Perspektiven der Forschung Linguistischen/textlinguistischen Merkmale der Wissenschaftssprache

33 Benes (1966) fasst für die Wissenschaftssprache zusammen: die Reduzierung der Wörter pro Satz, die Bevorzugung des einfachen Satzes, die Desemantisierung des Verbs und die Substantivierung sowie die möglichst enge Verbindung der Satzelemente zur sprachlichen Kondensierung (z.B. Infinitiv- und Partizipialgefüge, postponiertes Genitivattribut).

34 Für Beier (1980) führt das allen Wissenschafts- sprachen gemeinsame „Streben nach Klarheit, Effizienz, Formalisierung, Standardisierung, Widerspruchsfreiheit, Vollständigkeit, Objektivität, Unpersönlichkeit, expressiver und emotionaler Neutralität und Ausschaltung von Redundanz zu universiellen Vertextungsstrategien.“

35 Kretzenbacher (1992) stellt folgende Kriterien zusammen: Fach-Code-Gemeinschaft, d.h. das Beherrschen eines breiten Feldes standardisierter Fachlexik; hohe Frequenz von substantivischen Termini; häufige Zitationen als Autoritätsargumente; Verlagerung der wichtigsten Informationen in den nominalen Bereich (Informationsverdichtung), Nominalstil, Deverbalisierung und Desemantisierung präsenter Verben, Tendenz zu komplexen nominalen Fügungen (Attributsketten); relativ hohe Frequenz von Passiv- und Infinitivkonstruktionen

36 Hinzu kommen folgende Kriterien: inhaltliche Bezogenheit auf wissenschaftliche Problemstellungen und -lösungen, d.h. fachlich- theoretische Ausrichtung, der höchste Spezialisierungs- bzw. Fachlichkeitsgrad, primäre Orientiertheit auf Wissenschaftler als Partner Para-Texte als Präsignale (Vorwort, Anmerkung, Bibliographie, Register) Themeneinleitungen und Abschlusssätze als textuelle Verweissignale eindeutige Strukturiertheit/Gegliederheit der Texte (Haupt-, Zwischen-, Subtitel)

37 Hinzu kommen nach Kretzenbacher drei fundamentale Strategien: Ich-Verbot, Erzähl-Verbot und Metaphern-Verbot.

38 Ehlich (2001) fordert eine wissenschaftssprachliche Metaphernanalyse, eine „Analyse, die rekonstruiert, was in den einzelnen Wissenschaftssprachen als Metapher erlaubt ist, was möglich, was erkenntnisstiftend, was erkenntnisverhindernd. Besonders jene feinen und feinsten Metaphernverschiebungen, jene kleinen Transporte von Konzepten und Wörtern aus einer Disziplin in die nächste, die als ‚minimale Metaphern‘ zu charakterisieren sind, bedürfen der detaillierten Rekonstruktion.“

39 Als Beispiele seien hier nur die Bezeichnungs- weisen genannt, die sich aus dem Feld der Optik speisen, wie Perspektive, Sichtweise, Ansicht oder Standpunkt, (bei denen metaphorische Übertragungen im Spiel sind).

40 Wenn, so Graefen(1997), „man aber die Frage der Kombinatorik von Ausdrücken einbezieht, wird deutlicher, dass Wissenschaftssprache keineswegs in der Addition von Wörtern der ‚Gemeinsprache‘ oder der ‚Fachsprache‘ aufgeht: Daneben lassen sich eine Fülle von (...) Kollokationen feststellen.“ Dabei geht es um mehr oder weniger formelhafte Wendungen, wie z.B. Funktionsverbgefüge oder Kollokationen wie beispielsweise „eine Erkenntnis setzt sich durch“ oder „den Grundsatz daraus ableiten“.

41 Weitere Beispiele aus „Wie formuliert man wissen- schaftlich“(1999) von Graefen mit logisch-methodologischem Bezug: „einen Begriff operationalisieren“ „ein Ergebnis auswerten“ „auf Erkenntnisse einer Disziplin aufbauen“ „Erkenntnisse lassen sich gewinnen“ mit mental-kommunikativem Bezug: „Hypothese vorschlagen“ „ein Phänomen als Beleg anführen“ „die Fülle der Ergebnisse überblicken“ „Begriffe/Ergebnisse überblicken“ usw.

42 Ehlich (1995) charakterisiert diese Phänomene als „wissenschaftliche Alltagssprache“ oder „Alltägliche Wissenschaftssprache“.

43 2.2 Exkurs: Alltägliche Wissenschaftssprache und ausländische LernerInnen Ergebnis der Verwendung alltäglicher Wissenschaftssprache von insgesamt 81 Arbeiten ausländischer LernerInnen (Ehlich, 1994): lediglich 12 (14,8 %) bieten fast wörtliche Wiedergabe 14 (17,3 %) bieten freie Umformulierungen, die den Sinn treffend wiedergeben lediglich 32,1 % der Texte geben Paraphrasen wieder, die gewisse – recht interessante – Modifikationen enthalten 67,9 % hingegen haben insbesondere mit dem ersten Teil des Satzes erhebliche Schwierigkeiten 6 Texte (=7,4 %) lassen den Satz ganz aus, in einem finden sich lediglich fragmentarische Notizen für die verbleibenden 60,5 % - also mehr als die Hälfte – ergeben sich die im folgenden wiedergegebenen sprachlichen Produkte, die nach den Wiedergabebereichen zu Gruppen geordnet wurden

44 Gruppen der wiedergegebenen sprachlichen Produkte: Wiedergabe von „sich durchsetzen“ Nach und nach setzten die Wissenschaftler dieses Erkenntnis durch, dass Langsam setzt die Erkenntnis unter Ärzte und Wissenschaftler durch Wiedergabe von „sich durchsetzen“ Danach setzt sich die Ergendnis durch Nur langsam setzt sich unter echten und die Wissenschaftler die Erkenntnis aus, dass Nur langsam setzt sie sich unter Arznei Nur langsam setzt sich unter Ärzte und Wissenschaftler die Erkenntnis aus, dass Unter den Eltern und Wissenschaftlern setzten sich die erkanntnissen Die Artzte und Wissenschaftler setzten sich von tag und Nacht langsam diesen Wechsel.

45 Wiedergabe von „sich durchsetzen“ Durch die Erkenntnisse weiß man, daß Nur langsam sachsde unter sucht einige Wissenschaftler die erkenntnis durch, daß Nur langsasm seztlich unter Ärzten und Wissenschaftler die Erkenntnis durch, das Nur langsam stehen Wissenschaftler und Ärzte dafür, dass Nur langsam sechstzig untersten Wissenschaftler die Erkenntnis aus, daß Der Wechsel von Tag und Nacht sitzt sich nur langsam unter den ersten Wissenschaftlern, die die Erkenntnis erforscht haben Nur langsam 60 unter Ernsten und Wissenschaftler die Erkenntnis durch Ärtzen und Wissenschaftler sitzen die Erkenntnisse, dass Ärzte und Wissenschaftler erkennen die Erkenntnisse, dass Die Wissenschaftler erkannten erst in den 60ß Jahren, dass

46 Textueller Zusammenhang Die Wissenschaftler und Ärzten setzen sich langsam für die Erkenntnis entscheiden, dass Der Wechsel von Tag und Nacht setzt sich nur langsam unter den ersten Wissenschaftler, die die Erkenntnis erforscht haben Die Arzte und Wissenschaftler setzten sich von Tag und Nacht langsam diesen Wechsel Vereinfachungsweise Die Wissenschaftler wollen wissen Die Wissenschaftler haben gemerkt Es hat sich gezeigt, Jetzt setzt sich auch unter Wissenschaftler durch... bemühen sich die Wissenschaftler darum, dass

47 Noch gravierender sind die Ergebnisse im nächsten Beispiel „Lemmer leitete daraus den Grundsatz ab, dass die Körperfunktionen von Tieren und Menschen immer unter Berücksichtigung der tageszeitlichen Schwankungen untersucht werden müssen.“ Wiedergabe von „Grundsatz“ Lemmer leitete daraus den Krundsatz ab, das Lemm leidet auf diese Ergebnis Lemmer leitet sich dafür, daß Lemmer leitete daraus, daß Lemmer leitete, daß Lemmer leidet eine Gruppe, daß

48 Wiedergabe von „ableiten“ Lemmer leitete daraus auf, daß Lemmer leitet daraus den Grundsatz, daß Lemmer leitet weiter, daß Lemmer leitete den Grundsatz, daß Lemmer leitete, daß Wiedergabe von „ableiten“ Lemm leidete auf dieses Ergebnis Lemm leidete daraus den Grundsatz ab, Lemme leitete, daß Lemm leuterte, daß Lemmer leutete die Grundlage ab, daß Lemmer hat einen Grundsatz erfunden, daß

49 Ehlich kommt nach seinen Untersuchungen zu den Thesen: Gerade die alltägliche Wissenschaftssprache gehört zu den wenigen und unzureichend erforschten Strukturkennzeichen des Wissenschaftsdeutschen. Die alltägliche Wissenschaftssprache ist für die Didaktik des Deutschen als Fremdsprache von grundlegender Bedeutung.

50 3. Aspekte von Wissenschaftskommunikation 3.1 Der Handlungsaspekt: Deutsche Wissenschaftskommunikation als institutionelles sprachliches Handeln Der gesellschaftliche Zweck der Institution „Wissenschaft und Hochschule“ besteht in: der Weitergabe von wissenschaftlichem Wissen der Hervorbringung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen (in Auseinandersetzung mit Theorie, Methoden und Analysen)

51 Ein Beispiel soll das handlungstheoretische Vorgehen in Proseminaren, Grundkursen, Übungen und Laborpraktika verdeutlichen (Wiesmann, 1999): Erklärungen werden von den Dozenten häufig zur Wissensvermittlung genutzt. Die Handlung des ERKLÄRENS verbalisiert dabei innere Zusammenhänge, die dem Verstehen nicht zugänglich sind (Rehbein 1984a). Die als Inhalt der Erklärung geäußerten Wissenselemente sind dabei an der Struktur der zu erklärenden Sache orientiert, nicht wie beim BEGRÜNDEN am Hörerwissen (Redder 1990). Dem Hörer soll der Gesamtzusammenhang eines Wirklichkeitsausschnitts verstehbar gemacht werden.

52 Für Proseminare untersucht Wiesmann vor allem die Phasen, in denen eine Interaktion unter aktiver sprachlicher Beteiligung der Studierenden erfolgt. Die in Gesprächen typischen Muster sind z.B. Assertieren, Aufgabenstellen/-lösen, Begründen, Einschätzen, Einwenden, Erklären, Erläutern, Exemplifizieren, Frage/Antwort, Lehrerfrage, Illustrieren, Relativieren/Zurücknehmen, Vorschlagen

53 In Übungen finden sich scheinbar mit einfachen sprach- lichen Mitteln zu bewältigende „prototypische Phasen von rechnerischen Übungen“: (kein Einschätzen, Exemplifizieren, Illustrieren und Relativieren/Zurücknehmen, dagegen aber auch Assertieren, Aufgabe, Begründen, Einwenden, Erklären, Erläutern, Frage/Antwort, Lehrerfrage und Vorschlagen. Hinzu kommt: das Nachfragen, Nachhaken)...

54 Für die Praktika finden sich weitere Handlungsmuster wie: Ankündigen, Anweisen, Auffordern, Äußern von Erwartungen, Identifizieren, Kommentieren und Äußern von Vermutungen, sowie die schon bekannten Aufgabe, Begründen, Einschätzen, Erklären, Frage/Antwort und Vorschlagen.

55 Das wissenschaftliche Protokoll dient nach Moll (2001) dazu, die zentralen Wissensbestände, die in der Veranstaltung erarbeitet wurden, in komprimierter Form wiederzugeben. Hinweise für die didaktische Umsetzung im Unterricht Deutsch als Fremdsprache betreffen: Fähigkeit zur Wissensgewichtung (Faktenwissen nicht allein), Aneignung von Wissen über Funktion des Protokolls, über komprimierende Prozesse beim Protokollieren, Verfahren der zusammenfassenden Wiedergabe, der Mitschriftenerstellung, sprachliche Mittel und Handlungsformen Charakteristische sprachliche Handlungen und Handlungsmuster erkennen: Lehrervortrag, Aufgabe-Lösungsmuster, Assertieren, Begründen, Erklären und Reproduktion der Bedeutung

56 Eine Textsorte, die erst jüngst in den Blickpunkt der Forschung gekommen ist, sind die Sprechstunden- gespräche an Hochschulen. Sie dienen nach Boettcher/Meer (2000): der fachlichen Unterstützung (Literaturhinweise erbitten), bewertungsbezogenen Zwecken (Klärung von Anforderung), kooperationsbezogenen Zwecken (Kontakt- und Imagepflege vor der Prüfung), studienorganisatorischen Zwecken (Auskunft einholen) oder karrierebezogenen Anliegen (Bitte um Gutachten).

57 Lediglich Grütz (1995) befaßt sich mit sprachlichen Handlungen in Vorlesungen und stellt die für Vorlesungen relevanten hochgradig partnergesteuerten sprachlichen Handlungen (partnerorientiert) vor. Dies sind vor allem metakommunikative Äußerungen/metasprachliche Handlungen, die den Hörer durch den Text führen.

58 3.2 Der Beziehungsaspekt: Wissenschaftskommunikation und eristische sprachliche Handlungen In wissenschaftlichen Texten und Gesprächen wird Bezug genommen auf Ansätze, Theorien und Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, durch sprachliche Verfahren wie Zitieren, Verweisen (auf Texte) oder referierendes Zusammenfassen (von Texten). Wissenschaftliche Darstellungen werden entsprechend auch instrumentalisiert zur Gestaltung sozialer und affektiver Beziehungen in Forscher- gemeinschaften wie auch zur Durchsetzung gruppen- und Individuen- spezifischer Absichten (Adamzik 1998).

59 Die nach Ehlich benannte „eristische“ Form des wissenschaftlichen Kommunizierens in sogenannten expositorischen (also) wissenschaftlichen Texten betrifft „Sprechhandlungen, in deren Zweckzentrum keineswegs die einfache Wiedergabe von Welt in wahren Sätzen steht, sondern der - manchmal geradezu leidenschaftliche - Streit um das, was einen Wahrheits- anspruch füglich erheben darf und was nicht.“ (Ehlich 2001) Nach Ehlich: eristische Handlungen

60 „Wissenschaftlicher Artikel“ (Beispiel) „[1) Der gewählte Ansatz zeichnet sich vor seinen Konkurrenten dadurch aus, daß er im Lichte der üblichen Standardkenngrößen wie etwa Bestimmtheitsmaß, t-Werten, DW-Wert usw. insgesamt am vernünftigsten erscheint. [2] Dabei wird im allgemeinen von einem vorgegebenen Datensatz ausgegangen, aus dem man bestenfalls vor der Analyse offensichtliche ‚Ausreißer‘ entfernt hat. [3] Eine sorgfältigere Untersuchung der Qualität der einzelnen Daten und ihrer Bedeutung insbesondere für den gewählten Ansatz unterbleibt. [4] Fragen wie etwa die, in- wieweit die erstellten Prognosen weniger vertrauenswürdig sind als sie sein könnten, weil die Qualität einzelner Daten problematisch ist, bleiben unbehandelt. [5] Dabei hat die Bedeutung derartiger Fragen für die ökonometrische Praxis in den letzten Jahren erheblich zugenommen.“ (Brachinger 1990, S. 189)

61 3.3 Die thematische Struktur: Makrostrukturen in Texten und Diskursen Im Zentrum der meisten fachtextbezogenen Untersuchungen stehen Makrostrukturen als konventionalisierter Textbauplan, als Abfolge von hierarchisch geordneten Textsegmenten, welche die Entfaltung des Kernthemas bilden, als kommunikativ-funktionale Handlungsabfolge, die durch die Kommunikationsintention des Autors, die jeweiligen Kommunikationsbedingungen und den Kommunikations- gegenstand bestimmte Funktionsabfolge

62 Unterscheidung der Teiltexte in: Temporaverwendung oder Passivanteil oder interpersonale Sprachmittel wie Autoren-we/wir, Selbstzitate, Autoren-Passiv, Bescheidenheitsformeln oder Leserhinweise, Wichtigkeitsadjektive, der Verwendung der 1. Person Singular oder Plural usw. (Busch-Lauer 1991, 157f.)

63 Bei den Analysen häufig verwendete statistische Verfahren beschränken sich auf Faktoren wie Satz- und Wortlänge, Häufigkeit von Tempora, Modi oder Wortarten, die aber in keinerlei didaktische Anweisungen umgesetzt werden können (Adamzik 1998).

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65 4. Zur Untersuchung von Textsorten in der Wissenschaftskommunikation Zusammenfassung aller für eine Analyse von Textsorten der Wissenschaftskommunikation wesentlichen Aspekte: Lexikalisch-semantische Ausprägungen der Wissenschaftssprache Syntaktisch-stilistische Ausprägungen der Wissenschaftssprache Handlungsaspekt der Wissenschaftskommunikation Beziehungsaspekt der Wissenschaftskommunikation Propositionaler Aspekt der Wissenschaftskommunikation


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