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Veröffentlicht von:Catrin Weiss Geändert vor über 8 Jahren
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Herzlich willkommen zum Workshop: „Jede/r denkt!“ Spiegelt sich dies in der Aufgabenkultur wider? NMS-Symposien der G1-G4 Jänner 2014 Birgit Schlichtherle, M.A. (ZLS)
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Was sind die globalen Kernfragen dazu? Welche Aufgabenstellungen sind lerndienlich und wie zeigt sich das? Was macht eine Kultur zu einer Kultur und wie zeigt sich das im Hinblick auf die Aufgabenstellung(en)?
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Kultur Begrifflichkeit Kultur im weitesten Sinne ist alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt (Wikipedia). Übertragen auf die Schule und auf die Lehr- und Lernkultur: Kultur ist alles, was die Lernenden und Lehrenden im Unterricht gestaltend hevorbringen. Auswirkungen Wandel (Paradigmenwechsel) von: -Stoff-, zu Kompetenzorientierung -„richtig/falscher“ Aufgabenstellung zu komplexen Aufgaben -Schwierigkeitsgrad zu Komplexitätsgrad -„Bescheid wissen“ zu begreifen/verstehen
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Zielsetzung für diesen Workshop VERSTEHEN, dass -Kompetenz erst durch die Aufgabenstellung mit entsprechenden Kriterien sichtbar wird; -Transfer und Aufgaben im Zusammenhang stehen -Komplexe Aufgaben die neue Lehr- und Lernkultur verändern WISSEN: –Um Begrifflichkeiten: Komplexität; Aufgabenstellung; Kultur –Die Merkmale und das WOZU von respektvollen Aufgaben TUN KÖNNEN: –Aufgaben nach Webb analysieren –Komplexitätsgrad von Aufgaben einschätzen können, um ihre Eignung für den Kompetenzaufbau bzw. die Leistungsfeststellung zu beurteilen; die Eignung einer Aufgabe für die Leistungsfeststellung im Hinblick auf das Zielbild bestimmen; Angebote in Materialien sowie Lehrwerke gezielt im Hinblick auf das Zielbild auswählen. –sich zu Aufgabenkultur im dynamischen Duo auszutauschen
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„Clock Buddies“ bzw. „U(h)r- PartnerInnen“ Suchen Sie sich einen Fachpartner/eine Fachpartnerin für den 12:00 Uhr Termin und vereinbaren Sie einen Termin. Tragen Sie diesen in die Uhr ein!
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Funktion von Aufgaben(stellung) im Haus der NMS Rückwärtiges Lerndesign Flexible Differenzierung Leistungs- beurteilung Kompetenz Lernseitige Orientierung Differenz & Diversität WAS WER WIE
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IM ZEITALTER DER KOMPETENZORIENTIERUNG Handeln Können ist situationsabhängig. Kompetenz zeigt sich in komplexen Aufgaben. Das WOZU trägt zum bildenden Teil eines Faches bei.
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Im Zeitalter der Kompetenzorientierung… … hilft es, von einer (Handlungs)Situation auszugehen. Wo? Was ist los? Worum geht‘s? Wer ist involviert? In welcher Rolle? Was ist meine Rolle? Was ist der Handlungsbedarf? Wie schaut Erfolg aus? Sorry I missed you. Had to leave in a rush – sister is having her baby! Will call!
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Situation/Kontext:Schreibwettbewerb „Komm mit ins Bilderland“ Ziel:Eine Erlebnisgeschichte verfassen und beim Schreibwettbewerb erfolgreich präsentieren Produkt/Leistung:Erlebnisgeschichte Für wen?Mitschüler/innen; sich selbst; Schreibwettbewerb In welcher Rolle?Autor/in; Illustrator/in Aufgabenstellung:Du nimmst an einem Schreibwettbewerb zum Thema: „Komm mit ins Bilderland“, teil, der an eurer Schule stattfindet. Schreibe über ein Erlebnis, das für dich witzig, spannend war und du dabei vielleicht sogar etwas Freches, Spitzbübisches gemacht hast. Wähle dann zwei Szenen aus deiner Erzählung aus, die wesentlich sind und zeichne diese, oder du machst deine eigenen Fotos dazu. Verwende diese Bilder oder Fotos um dein Erlebnis zu veranschaulichen. Beurteilungskriterien:Inhalt; Aufbau/Struktur; Wortschatzspektrum; Textflüssigkeit; Sprachbewusstsein; Rechtschreibung; Wirksamkeit
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Werkzeug: RAFT
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Tipps für die Aufgabenstellung Die Aufgabe muss das Zielbild sichtbar (und damit beurteilbar) machen. Die Aufgabe soll situiert sein, damit es eine Handlung auslöst. Die Aufgabe soll glaubwürdig sein, d.h. möglichst vom Leben abgeleitet sein.
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Kompetenzorientierung: Ziel = Transfer: auf lange Sicht eigenständig handeln (Wiggins) Grad des Transfers Leistungsaufgaben für Transfer 4Far transfer = Aufgabe nicht vertraut, ohne Anleitung und Hinweise auf Lösungsansatz 3Near transfer = Aufgabe nicht vertraut, mit Hinweise auf Lösungsansatz 2Minimal transfer = vertraute Aufgabe, explizite Hinweise auf bzw. Anleitung nach Lösungsansätzen aus dem Unterricht 1No transfer = vertraute Aufgabe mit expliziten Hinweise und Anleitung, verlangt einfache Wiedergabe
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WIE RESPEKTVOLL STELLEN WIR AUFGABEN IM DYNAMISCHEN DUO
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Prinzip „Respektvolle Aufgaben“ Respektvolle Aufgaben sind Aufgaben, die: relevant zum Kompetenzziel sind, Bereitschaft, Lernpräferenzen und Interessen berücksichtigen und herausfordern, damit jede/r Kolleg/in sich mit der Sache sinnvoll beschäftigen und sich weiter entwickeln kann.
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Think and share im dynamischen Duo Tipp: Ähnliche Fragen wie bei 4 schlagen Wiggins & McTighe vor, um die inhaltliche Qualität des Unterrichts sichtbar zu machen. 1.Welche Aufgaben habe ich in letzter Zeit meinen KollegInnen in Bezug auf NMS Themen gestellt? Wie respektvoll waren diese? 2.Womit haben sich die KollegInnen auseinander gesetzt? 3.Was habe ich von ihnen verlangt? 4.Wenn eine fremde Person vorbei gekommen wäre und folgende Fragen spontan einzelnen KollegInnen gestellt hätte, was hätten sie geantwortet? –Was machst du gerade? Warum? –Was hilft dies dir und deinen SchülerInnen kompetenter zu werden, etwas besser tun zu können? –Was trägt dies langfristig zur Entwicklung deiner Schule bei?
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Bei der letzten Schuluntersuchung wurden bei vielen Schülern Haltungsschäden festgestellt. Ein Grund dafür sind auch die oft zu schweren Schultaschen. Bestimme das Gewicht der Schultaschen deiner Mitschüler, erstelle eine Tabelle und veranschauliche das Ergebnis in Form eines Stabdiagramms. Vergleiche die einzelnen Gewichte mit dem vom Schularzt empfohlenen Höchstgewicht von 7,92 kg und finde Möglichkeiten, das Gewicht zu reduzieren. Begründe deine Entscheidung. Beispiel Mathematik Kompetenzen zeigen sich erst in komplexen Aufgaben!
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WEBB‘S „DEPTHS OF KNOWLEDGE“ ALS EINSCHÄTZUNGSINSTRUMENT FÜR KOMPLEXITÄT EINER AUFGABE Jede/r denkt!
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Was ist Komplexität? Komplexität als Fachbegriff im Schulwesen bezieht sich auf kognitiven Anspruch: Die Art und Komplexität des Denkens, die von Schüler/innen verlangt wird, um eine Aufgabe erfolgreich zu lösen. Die Art und Weise wie Schüler/innen sich mit den Inhalten auseinander setzen
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Komplexität ≠ Schwierigkeit! Schwierigkeit bezieht sich auf die Häufigkeit von korrekten Antworten zu einer Frage. Beispiel: „ In welchem Jahr begann der 1. Weltkrieg? “ Wenn viele Prüflinge diese Frage beantworten können, ist es leicht. „ An welchem Tag?“ Wenn wenige Prüflinge diese Frage beantworten können, ist es schwierig. BEIDE Fragen stellen den gleichen kognitiven Anspruch!
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Webbs Modell „Depths of Knowledge“ Info bzw. Schlüsselkonzepte anwenden zwei oder mehrere Schritte durchführen Lösungswege überlegen Logisch denken Plan entwickeln Belege/Daten, begründen mehrere Lösungswege Abstraktion Fakten, Informationen, Begriffe, einfache Verfahren wiedergeben vertraute Prozesse oder Formeln verwenden Untersuchen, erkunden Nachdenken, mehrere Faktoren berücksichtigen Vernetzen, in Beziehung setzen eine Lösungsstrategie aus vielen entwickeln und anwenden Erweitertes Denken Erinnern Fertigkeit/ Konzept Strategisches Denken
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Berechne den Kaufpreis dieses Feldes, wenn 1m² 12€ kostet. Welcher Bereich nach Webb? 1 Fakten, Informationen, Verfahren wiedergeben 2 Info bzw. Konzepte anwenden, zwei oder mehrere Schritte 3 Logisch denken, Plan entwickeln, Schritte in Reihenfolge setzen, mehr als eine mögliche Antwort 4 Untersuchen, erkunden, nachdenken, mehrere Bedingungen bei der Problemanalyse und Lösungsfindung berücksichtigen
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Welche Bereiche? Write an email to your friend and tell him abour your birthday party. Complete following dialogue Match the pictures with the words Listen to Jane. What does she NOT say? Tick the correct boxes. Bereich 1 : Erinnern Bereich 2: Fertigkeiten Bereich 3: Strategisches Denken Bereich 4: Erweitertes Denken
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Arbeitsphase mit 12 Uhr Buddy/Buddies zu dritt oder zu viert Schlagt einen Themenbereich/eine Unit in im vorliegenden Lehrwerke auf (zufällig/beliebig) Analysiert die Aufgabenbeispiele nach Webb Präsentiert die Ergebnisse im Plenum Maximal 25 Minuten
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1 Erinnern Wer, Was, Wann, Wo, Warum? Arrangieren, wiederholen, erinnern, aufzählen, wiedergeben, berechnen, darlegen, berichten, definieren, zeichnen, erkennen, auswendig lernen, tabellarisch anordnen, wieder erkennen, auflisten, markieren, veranschaulichen, abmessen, benennen, einsetzen, präsentieren, zitieren, zuordnen 2 Fertigkeiten/ Schlüsselkonzepte Folgern, kategorisieren, sammeln und darstellen, Muster erkennen, grafisch darstellen, klassifizieren, organisieren, konstruieren, trennen, verändern, schätzen, vorhersagen, vergleichen, interpretieren, in Beziehung setzen, unterscheiden, Stichworte aus dem Kontext verwerten, Beobachtungen machen, resümieren, zusammenfassen, zeigen 3 Strategisches Denken Konzepte benutzen, um nicht Routineprobleme zu lösen; bearbeiten, bewerten, ein logisches Argument entwickeln, benachrichtigen, konstruieren, kritisieren, vergleichen, Phänomene mit Hilfe von Konzepten erklären, darlegen, Schlüsse ziehen, untersuchen, ableiten, Hypothesen bilden, Beweise anführen 4 Erweitertes Denken Konzipieren, entwerfen, in Verbindung bringen, verbinden, Konzepte verwenden, kritisieren, analysieren, kreieren, erschaffen, beweisen/experimentieren
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Beispiel : Gleiches Verb, 3 Bereiche 1 - Beschreibe drei Merkmale von Demokratie (einfache Wiedergabe) 2 - Beschreibe den Unterschied zwischen Demokratie und Monarchie. (Denkarbeit, um die Unterschiede zu finden) 3 - Beschreibe ein Modell, das du verwenden könntest, um die Wechselwirkung von den Merkmalen einer Demokratie zu analysieren. (setzt vertieftes Verständnis von Demokratie voraus)
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Selbstbild dynamisches Selbstbild – Intelligentes Verhalten kann erlernt werden „ Kinder entwickeln kognitive Strategien und ein dynamisches Selbstbild ihrer Intelligenz, wenn sie laufend dazu angeregt werden, Fragen zu stellen, Herausforderungen anzunehmen, Lösungen zu finden, die nicht augenscheinlich sind, Konzepte zu erklären, ihre Überlegungen zu begründen und nach Informationen zu suchen. Wenn wir von Kindern dieses „intelligente Verhalten“ einfordern, signalisieren wir ihnen damit, dass wir sie für klug halten und sie werden diese Einschätzung nach und nach akzeptieren. Das Paradoxe ist, dass Kinder dadurch klug werden, indem wir ihnen als intelligente Menschen begegnen und sie auch so behandeln.“ (Learning and Leading with Habits of Mind, 16 Essential Characteristics for Success, Costa & Kallick, 2008, S. 8)
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Elemente von Schulkultur: Was wirkt? (Lee & Louis 2012) Wie wir miteinander arbeiten Wie wir mit Schüler/innen arbeiten Wie wir Probleme lösen
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Wo stehe ich? Wo stehen wir? Aufgabenkultur StufeWie zeigt sich das? Noch nicht Aufgaben zielen auf das Auswendiglernen und die Wiedergabe von Informationen bzw. die Wiederholung von einfachen Verfahren; Aufgaben ermöglichen keine selbständige Anwendung des Wissen und Tun Könnens in neuartigen Situationen.
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Wo stehe ich? Wo stehen wir? Aufgabenkultur StufeWie zeigt sich das? Beginnend Aufgaben mit unterschiedlichen kognitiven Ansprüchen werden gestellt; Schwierigkeitsgrad wird mit Komplexitätsgrad verwechselt; Aufgaben werden nach einer Progression oder in Stufen organisiert und zum Teil auch so gekennzeichnet (leicht-mittel-schwer). Am Weg Aufgaben mit unterschiedlichen kognitiven Ansprüchen werden gestellt; der Komplexitätsgrad einer Aufgabe wird systematisch analysiert. Zielbild Das Angebot von Lern- und Leistungsaufgaben ist im Einklang mit den Lernzielen; Aufgaben werden systematisch nach dem Webb-Modell analysiert bzw. erstellt; die Lehrperson kompensiert mangelhafte Angebote im Lehrwerk; alle Schüler/innen setzen sich mit Aufgaben aus dem gesamten Komplexitätsspektrum auseinander; dem Denken wird Zeit gelassen. Innovativ Komplexe Aufgaben sind Ausgangspunkt für Lehr- und Lernprozesse, haben bei der Beurteilung Vorrang und werden gemeinsam mit den Schüler/innen im Hinblick auf die Lernziele erstellt; Bewusstsein für unterschiedliche kognitive Ansprüche ist gegeben; der Auseinandersetzung mit komplexen Aufgaben wird entsprechend Zeit eingeräumt.
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Im dynamischen Duo Wo stehen wir? Was brauchen wir, um eine Sprosse weiter hinaufzusteigen?
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Teacher effectiveness Teachers who believe their job is to make tasks challenging for kids and to work out what is appropriately challenging are much more effective than teachers who argue that our job is to cover the curriculum and the children have to do their best. (John Hattie, 2012)
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HERZLICHEN DANK! KAFFEEPAUSE
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Literatur Michael Schratz, „Lernseits von Unterricht: Alte Muster, neue Lebenswelten – was für Schulen?“ abrufbar unter www.kreativinnovativ09.at/fachtagung/?no_cache=1&cid=486&did=195&sechash=de6c74b9 www.kreativinnovativ09.at/fachtagung/?no_cache=1&cid=486&did=195&sechash=de6c74b9 Meyer-Drawe, Käte (2010): Zur Erfahrung des Lernens. Eine phänomenologische Skizze (pdf). Santalka. Filosofija. 2010, t. 18, nr. 3. ISSN 1822- 430X print/1822-4318 online Meyer Drawe: Diskurse des Lernens, 2008, S. 208. München. Wilhelm Fink Muth, Jakob (1962): Pädagogischer Takt. Monographie einer aktuellen Form erzieherischen und didaktischen Handelns. Heidelberg: Quelle & Meyer Rabenstein, Kerstin. (2012) „Schüler und Schülerinnen vermessen sich selbst? Drei Einwürfe zu neuen Formen der Leistungsmessung“. Schule Vermessen. Friedrich Jahresheft. XXX. S. 120-121. Andreas Gelhard: Kritik der Kompetenz (2011). Diaphanes Carol Ann Tomlinson, et al (2013): Assessment and student sucess in a differentiated classroom. Alexandria, VA. ASCD Eleonor Dougherty (2012): Assignments matter. Making the connection that help students meet standards. Virginia. ASCD. John Hattie (2012): Visible learning
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