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INDUSTRIEBETRIEBSLEHRE 1

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Präsentation zum Thema: "INDUSTRIEBETRIEBSLEHRE 1"—  Präsentation transkript:

1 INDUSTRIEBETRIEBSLEHRE 1
VORLESUNG: INDUSTRIEBETRIEBSLEHRE (IBL) 1 STB. PROF. DR. DR. HERBERT NOSKO © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

2 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (1)
Inhaltsüberblick 1. Einführung und Grundlagen 1.1. Industriebetriebslehre: Begriff und Abgrenzungen 1.2. Aufbauorganisation 1.3. Organisationstypen der Fertigung 2. Informationswirtschaft (Kostenrechnung) 2.1. Das betriebliche Rechnungswesen 2.2. Grundbegriffe 2.3. System der Kostenrechnung im Unternehmen 2.4. Kostenartenrechnung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

3 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (2)
2.5. Kostenstellenrechnung 2.6. Kostenträgerechnung Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung 2.7. Preis- und Programmpolitik Break-Even-Analyse Zusatzauftrag Stufenweise Fixkostendeckungsbeitragsrechnung Programmentscheidung bei einem Engpass 2.8. Plankostenrechnung 2.9. Vergleich der Vollkostenrechnung mit der Teilkostenrechnung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

4 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (3)
3. Investitionsrechnung 3.1. Investitionsarten 3.2. Investitionsentscheidung 3.3. Investitionsrechenerfahren Statische Verfahren Kostenvergleichsrechnung Amortisationsrechnung Rentabilitätsrechnung Dynamische Verfahren Kapitalwertmethode Interne Zinsfussmethode © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

5 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (4)
Annuitätenmethode 4. Materialwirtschaft 4.1 Grundlagen Begriff Aufgaben Aufgaben und Zielkonflikte Aufbauorganisation Ablauforganisation 4.2. Bedarfsermittlung Programmorientierte Verfahren Verbrauchsorientierte Verfahren © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

6 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (5)
4.3. Bestellrechnung (Optimale Bestellmenge) 4.4. Bestandsrechnung Bestandsarten Bestandsstrategien Bestandsführung Mengenerfassung Werterfassung 4.4. Bestandsüberwachung 4.5. Beschaffung Marktforschung Beschaffungsplanung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

7 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (6)
Einzelbeschaffung im Bedarfsfall Vorratsbeschaffung Produktionssynchrone Beschaffung (Just in Time) Beschaffungswege Beschaffungsdurchführung (1) Lieferantenauswahl Beschaffungsdurchführung (2) Angebotsbearbeitung Beschaffungskontrolle 4.6. Lagerung Lagerarten Lagertypen Zentralisierungsgrad © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

8 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (7)
Eigen-/Fremdlagerung 4.7. Materialverteilung 4.8. Materialentsorgung 4.9. Rationalisierung in der Materialwirtschaft Materialstandardisierung Materialnummerung ABC-Analyse XYZ-Analyse Wertanalyse Materialportfolio Sourcing Strategien © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

9 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (8)
5. Produktionswirtschaft 5.1. Produktionsplanung 5.2. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

10 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (9)
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

11 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (10)
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

12 Industriebetriebslehre (IBL) 1 (11)
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

13 2. Informationswirtschaft 2.1. Betriebliches Rechnungswesen
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

14 Rechnungswesen: Teilbereiche
Das Rechnungswesen liefert die Informationswirtschaft des Unternehmens. Alle Vorgänge im Unternehmen werden dort abgebildet. Teilbereiche des Betrieblichen Rechnungswesens: Finanzbuchhaltung Kostenrechnung Investitionsrechnung Finanzrechnung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

15 Rechnungswesen: Gliederung
Das betriebliche Rechnungswesen lässt sich gliedern in ein externes und ein internes Rechnungswesen. Externes Rechnungswesen: -Darstellung der Vermögens- und Ertragslage nach Handelsrecht und Steuerrecht im Jahresabschluss -Darstellung der finanziellen Beziehungen des Unternehmens zu seiner Umwelt Internes Rechnungswesen: -Abbildung der Vorgänge im Unternehmen -Planung, Steuerung , Kontrolle der Vorgänge -Kalkulation der Produkte -etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

16 2.2. Grundbegriffe: Kosten/Leistung
Kosten: Kosten sind bewerteter Einsatz (Verbrauch/Nutzung) von Produktionsfaktoren, der zur Erstellung, zum Absatz und zur Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft in einer Periode notwendig ist. Leistung: Bewerteter Zugang an Gütern, die in einer Periode produziert wurden. Betriebsergebnis: Saldierung von Leistung und Kosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

17 Grundbegriffe: Fixkosten
Bei Untersuchung des Verhaltens von Kosten nach der Kosteneinflussgröße „Beschäftigung (Kapazitäts- auslastung)“ können Fixkosten und Variable Kosten unterschieden werden. Messung der Beschäftigung: Produktionsmengen; Maschinenstunden; etc. Fixkosten: Kosten, die sich bei Änderung der Beschäftigung nicht verändern, sind Fixkosten. K fix ____________________________________ Beschäftigung x © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

18 Grundbegriffe: Fixkostendegression
Bei der Betrachtung der Fixkosten pro Stück (k fix) (Stückfixkosten) zeigen diese einen degressiven Verlauf: Fixkostendegression. Beispiel: Fixkosten K fix Beschäftigung x Stückfixkosten k fix St 10.-/St St 5.-/St St 2,50/St St 2.-/St © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

19 Grundbegriffe: Nutz-/Leerkosten
Der Fixkostenblock kann in Nutzkosten und Leerkosten aufgeteilt werden: Fixkosten = Nutzkosten + Leerkosten Nutzkosten: Der Teil der Fixkosten, der durch die tatsächlich beanspruchte Kapazität im Verhältnis zu vollen Kapazität ausgenutzt wird. Nutzkosten = Fixkosten x Auslastungsgrad Leerkosten: Fixkosten - Nutzkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

20 Beispiel Nutz-/Leerkosten
Ein Unternehmen schafft sich eine Stanzmaschine an. Die Abschreibung (Fixkosten) der Maschine beläuft sich auf € pro Jahr. Die maximal mögliche Menge an Stanzteilen beträgt 10 Millionen Stück pro Jahr. Im ersten Jahr beträgt die Zahl der gestanzten Teile 8 Millionen Stück. Auslastungsgrad: 8 Mio : 10 Mio = 0,8 oder 80% Nutzkosten: € x 0,8 = € Leerkosten: € € = € © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

21 Grundbegriffe: Variable Kosten
Variable Kosten: Kosten, die sich mit der „Beschäftigung“ ändern. Linearer Variabler-(Gesamt-)Kostenverlauf: K var K var Beschäftigung x © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

22 Grundbegriffe: Gesamtkostenverlauf
Gesamtkosten = Fixkosten + Variable Kosten pro Stück K ges = K fix K var / Stück K ges K ges K fix Beschäftigung x © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

23 Grundbegriffe: Grenzkosten
Grenzkosten sind jene Kosten, um die sich die Gesamtkosten verändern, wenn die Beschäfigung um eine infinitesimal kleine Einheit verändert wird. D.h. bei den Grenzkosten handelt es sich um die erste Ableitung der Kostenfunktion. K‘ = dk / dx © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

24 Grundbegriffe: Einzelkosten
Nach dem Prinzip der Zurechnung können Einzelkosten direkt einem Verursacher zugerechnet werden. Als Verursacher ist meistens ein Kostenträger oder eine Kostenstelle Zurechnungsobjekt. Kostenträgereinzelkosten sind z.B.: - Rohstoffkosten im Industriebetrieb - Wareneinstandskosten im Handelsbetrieb Sondereinzelkosten sind Kosten, die zwar nicht dem einzelnen Produkt, aber einer Produktgruppe zugerechnet werden können. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

25 Grundbegriffe: Gemeinkosten
Gemeinkosten können nach dem Prinzip der Zurechnung nicht dem einzelnen Kostenträger (Verursacher) zugerechnet werden. Beispiele für Gemeinkosten: Sozialkosten Steuern Gehälter des Verwaltungspersonals Reinigungskosten etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

26 2.3. System der Kostenverrechnung
Im Rahmen der Verrechnung sämtlicher Kosten (Vollkostenrechnung) sieht der Verrechnungsweg folgendermaßen aus: KOSTENARTENRCHNUNG (Welche Kosten angefallen?) Gemeinkosten Einzelkosten KOSTENSTELLENRECHNUNG (Wo Kosten angefallen?) KOSTENTRÄGERRECHNUNG (Kalkulation) (Wofür Kosten angefallen?) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

27 2.4. Kostenartenrechnung Die Aufgabe der Kostenartenrechnung besteht in der geordneten (systematischen)Erfassung der anfallenden Kosten. Ziel: Ermöglichung von Zeit- und Unternehmensvergleichen Bereitstellung der Kostenarten für die Weiterverrechnung in Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung Kostenartengliederung: (Beispiele) Materialkosten: Rohstoffe; Hilfsstoffe; Betriebsstoffe; Energiekosten;etc. Personalkosten: Fertigungslöhne; Fertigungsgehälter; Prämien; Sozialkosten; etc. Kapitalkosten: z.B. Kalkulatorische Zinsen; Sonstige Kosten: Mieten; Leasingraten; Postdienste Büromaterial; etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

28 Lineare Abschreibung Verteilung des Abschreibungsbetrages gleichmäßig auf die Nutzungsperioden. Abschreibungsbetrag pro Jahr (a) = Abzuschreibender Betrag (B-R) : Nutzungsjahre (n) R = Restwert am Ende der Nutzungszeit Formel: a = (B-R) : n Beispiel: Eine Maschine wird für € angeschafft. Die Nutzungsdauer wird auf 6 Jahre geschätzt. Am Ende der Nutzungsdauer soll der Rstwert der Maschine € betragen. a = ( ) : 6 = € / Jahr © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

29 Leistungsabschreibung
Bei der Leistungsabschreibung wird der jährliche Abschreibungsbetrag mittels der jeweiligen Beschäftigung der Periode ermittelt. D.h. je nach Beanspruchung des Betriebsmittels. Abschreibungsbetrag pro Jahr = (Abzuschreibender Betrag x Periodenleistung) : Gesamtleistung a = ((B – R) x PL) : GL Beispiel: Anschaffung eines LKW für €. Gesamtfahrleistung ca km. Fahrleistung im Jahr 00: km. a = ( € x km ) : km = € im Jahr 00 © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

30 Geometrisch-degressive Abschreibung
Hier wird mit einem festen Prozentsatz vom jeweiligen Restwert abgeschrieben. Nach § 7 II EStG in der Steuerbilanz mit maximal 20% Beispiel: Anschaffung einer Maschine mit AK von und i = 20% Jahr a Restwert © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

31 Kalkulatorische Zinsen
Ansatz für Eigen- und Fremdkapital, das im Unternehmen steckt. Kalkulatorische Zinsen: Betriebsnotwendiges Kapital x Zinssatz Betriebsnotwendiges Anlagevermögen (Durchschnittswertverzinsung) + Betriebsnotwendiges Umlaufvermögen = Betriebsnotwendiges Vermögen - Abzugskapital (zinslos zur Verfügung gestelltes Fremdkapital, z.B. Kundenanzahlungen) = Betriebsnotwendiges Kapital © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

32 Kalkulatorischer Unternehmerlohn
Kalkulatorischer Unternehmerlohn (Zusatzkosten, da kein Personalaufwand in der Finanzbuchhaltung verbucht). Eigentümer-Unternehmer in Einzelunternehmen und Personengesellschaften erhalten kein Gehalt. (Keine Betriebsausgabe). Wohl aber angestellte Geschäftsführer in Kapitalgesellschaften. Zur Vergleichbarkeit ist in der Kosten- und Leistungsrechnung für deren Tätigkeit ein Entgelt anzusetzen. Durchschnittliches Gehalt eines leitenden Angestellten in einem vergleichbaren Unternehmen (gleiche Branche; gleiche Größe). © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

33 2.5. Kostenstellenrechnung
Kostenstelle: Nach Gesichtspunkten der Kostenrechnung abgegrenzter betrieblicher Bereich. Organisatorische Einheiten unterschiedlicher Größe. Beispiele: Materialkostenstelle; Fertigungskostenstellen: Kantine; etc. Einteilung in Hilfskostenstellen und Hauptkostenstellen: Hilfskostenstellen: Erbringen nur Leistungen für andere Hilfs-/Hauptkostenstellen Verrechnung der Kosten nicht auf Kostenträger, sondern auf andere Kostenstellen Hauptkostenstellen: Erbringen Leistungen für die Kostenträger Verrechnung der Kosten auf die Kostenträger © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

34 Kostenstellenbildung
Bei der Abgrenzung (Bildung) von Kostenstellen ist zu beachten: - Bildung nach Verantwortungsbereichen - Bestimmung von Bezugsgrößen muss möglich sein. Bezugsgröße: Maßgröße der Kostenverursachung. Bezugsgrößenbeispiel: m2 bei der Miete. Auch Bezugsgrößen für die Weiterverrechnung auf Kostenträger müssen sich finden lassen. Wertschlüssel (Herstellkosten) oder Mengenschlüssel (Maschinenstunden,etc.). - Bildung der Kostenstellen nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

35 BAB Betriebsabrechnungsbogen
Zur Durchführung der Kostenstellenrechnung wird ein BAB Betriebsabrechnungsbogen verwendet. Gliederung spaltenweise nach Kostenstellen und zeilenweise nach Kostenarten gegliedert. Kostenstelle Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen Strom Reparatur Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Hilfslöhne Hilfsmaterial Abschreibungen _____ Summe Primäre Gemeinkosten Umlage XX XX XX XX XX XX XX XX XX Summe Gemeinkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

36 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Zur Ermittlung korrekter Gemeinkostenzuschlagsätze ist es erforderlich, die Leistungen der Hilfsostenstellen auf die Hauptkostenstelen abzurechnen (umzulegen). Somit ergibt sich folgende Ablaufstruktur: 1. Verteilung der primären Gemeinkosten auf die Kostenstellen mit zweckmäßigen Schlüsseln nach dem Verursachungsprinzip. 2. Durchführung der innerbetrieblichen Leistungserrechnung. 3. Bildung von Kalkulationssätzen (Zuschlagsätze). © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

37 Stufenleiterverfahren
Beim Stufenleiterverfahren der IbL werden die Hilfskostenstellen in eine Reihenfolge gebracht und abgerechnet, dass vorgelagerte möglichst nur Leistungen an nachgelagerte Hilfskostenstellen abgeben. Fließen Leistungsströme zurück (an bereits abgerechnete Hilfskostenstellen), so bleiben diese unberücksichtigt. Dies führt zu ungenauen Ergebnissen. Beispielaufgabe zum Stufenleiterverfahren © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

38 Simultanes Gleichungsverfahren
Das simultane Gleichungsverfahren (mathematisches Verfahren) liefert die besten Ergebnisse, da gegenseitige Verflechtungen im Leistungsaustausch berücksichtigt werden können. Grundsatz: Für eine Kostenstelle gilt: Input in € = Output in € Input: Primäre Gemeinkosten der Kostenstelle und den von anderen Kostenstellen empfangenen bewerteten Leistungen Output: Bewerte Gesamtleistungsabgabe © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

39 Beispiel: Simultanes Gleichungsverfahren (1)
Hilfskostenstellen: Transport und Reparatur Hauptkostenstelen: Metall-Fertigung und Kunststoff-Fertigung Reparatur Metall-Fertigung Primäre GK 500 Stunden Primäre GK km Transport km 200 Std. Primäre GK km Kunststoff-Fertigung 600 Stunden Primäre GK © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

40 Beispiel Simultanes Gleichungsverfahren (2)
Ausgangsgleichungen: I: k2 = k1 II: k1 = k2 I: k1 = -100 k2 II: k1 = k2 I: k1 = -100 k2 II: k1 = k2 I: = k2 k2= 16.-€/km k2 in Gleichung I: x16.-/km = 1300 k1 k1= 39,70 €/Stunde © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

41 Bildung von Zuschlagsätzen
Die Kalkulation benötigt Zuschlagssätze zur Verrechnung der Gemeinkosten. Die Zuschlagsätze können nach folgender Formel berechnet werden: Gemeinkostenzuschlagsatz = Gemeinkosten der Kostenstelle x 100% Bezugsgröße Bezugsgröße: Häufig die Summe der Einzelkosten der betroffenen Kostenstelle z.B. Materialgemeinkostenzuschlagsatz = Materialgemeinkosten x 100% Materialeinzelkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

42 2.6. Kostenträgerrechnung
1. Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation von Kostenträgern) 2. Kostenträgerzeitrechnung (Kurzfristige Erfolgsrechnung) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

43 2.6.1.Kalkulationsverfahren (Übersicht)
Industrielle Kalkulationsverfahren auf Vollkostenbasis: 1. Divisionskalkulation 2. Äquivalenzziffernkalkulation 3. Zuschlagskalkulation 4. Kuppelkalkulation © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

44 Divisionskalkulation
Die Divisionskalkulation ist nur in Einprodukt-Unternehmen anwendbar. a) Einstufige Divisionskalkulation: Gesamtkosten einer Periode geteilt durch die gesamte Produktionsmenge dieser Periode: k = K : x k = Selbstkosten pro Stück b) Zweistufige Divisionskalkulation: k = (HK : x) + (VerwK + VertK : xa) HK = Herstellkosten; VertK = Vertriebskosten; VerwK = Verwaltungskosten; xa = abgesetzte Menge; x = hergestellte Menge © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

45 Äquivalenzziffernkalkulation
Hier handelt es sich um eine Sonderform der Divisionskalkulation. Anwendung nur dort, wo artähnliche Produkte hergestellt werden (Sortenfertigung). Der Produktionsablauf ist grund- sätzlich gleich, lediglich treten Kostenunterschiede durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien oder durch eine tiefere Produktionsstufe auf. Diese Kostenunterschiede werden durch Äquivalenzziffern (ÄZ) ausgedrückt. Diese ÄZ drückt aus, welcher Kostenunterschied für ein Produkt zu einem Einheitsprodukt mit der ÄZ 1 (= 100%) besteht. Beispiel: In einer Brauerei werden drei Sorten Bier eingebraut: Pils ÄZ 1 Lager ÄZ 1,1 Weizen ÄZ 1,3 D.h. die Kosten für das Lager liegen um 10% und für das Weizen um 30% höher als beim Pils. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

46 Äquivalenzziffernkalkulation (Beispiel)
Sorte Stück ÄZ A 800 0,3 B 825 0,8 C ,0 Gesamtkosten/Periode: € x x0, x1,0 = 2000 RE € : 2000 RE = € /RE 3. Stückkosten je Sorte: A 0,3 x = 105.-€/St Gesamtkosten je Sorte: € B 0,8 x = 280.-€/St € C 1,0 x = 350.-€/St € © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

47 Zuschlagskalkulation (1)
Kalkulationsschema der Zuschlagskalkulation: MEK Materialeinzelkosten + MGK Materialgemeinkosten (in % MEK) + FEK Fertigungseinzelkosten (Direkte Fertigungslöhne) + FGK Fertigungsgemeinkosten (in % FEK) + SEK F Sondereinzelkosten der Fertigung = HK Herstellkosten + VwGK Verwaltungsgemeinkosten (in % der HK) + VtGK Vertriebsgemeinkosten (in % der HK) + SEK V Sondereinzelkosten des Vertriebs = SK Selbstkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

48 Zuschlagskalkulation (2)
Ermittlung des Angebotspreises: SK Selbstkosten + Gew Gewinnzuschlag (in % der SK) = BVK Barverkaufspreis + Skon Skonto (in % von ZVP)! = ZVP Zielverkaufspreis + Rab Rabatt (in % von LVP)! = LVP Listenverkaufspreis (netto) + USt Umsatzsteuer (in % von LVP) = AP Angebotspreis (brutto) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

49 Beispiel Zuschlagskalkulation (1)
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

50 Beispiel Zuschlagskalkulation (2)
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

51 Maschinenstundensatzkalkulation (1)
Die Fertigungsgemeinkosten lassen sich in den einzelnen Kostenstellen auf unterschiedliche Bezugsgrößen beziehen. (Z.B. kg; Stück; Maschinenminuten; etc.) Maschinenstundensatz: Die Maschinenlaufzeit (Inanspruchnahme) ist hier die Bezugsgröße für die Verrechnung der Gemeinkosten. Berechnungsbeispiel: Anschaffungskosten der Maschine: € Nutzungsdauer: 5 Jahre Kalk. Zinssatz: 10% Energieverbrauch: 60 kW bei 0,20 €/kWh Kalk. Miete: 10.-€ /m² Platzbedarf: 20 m² Laufzeit: 2200 h / Jahr Instandhaltung: € / Jahr © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

52 Maschinenstundensatzkalkulation (2)
Berechnung: Kostenart Berechnung Betrag Abschreibung : 5 Jahre Kalk. Zinsen ( : 2) x 0, Raumkosten 10.-/m² x 20 m² x Energieverbrauch 60 kW x 0,20 €/kWh x 2200 h Instandhaltung : 2200 h = Maschinenstundensatz: 29.-€ / h © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

53 Kuppelkalkulation Kuppelprodukte: Ein Produkt A kann nicht hergestellt werden wenn nicht auch gleichzeitig die Produkte B, C, etc. hergestellt werden. Kalkulation von Kuppelprodukten mit der Restwertmethode oder der Verteilungsmethode © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

54 Restwertmethode Anwendung, soweit ein Hauptprodukt und mehrere Nebenprodukte hergestellt werden. Von den Gesamtkosten der Periode werden die Erlöse der Nebenprodukte abgezogen und der verbleibende Rest mittels einer Divisionskalkulation dem Hauptprodukt ver- rechnet. Produkt Menge Weiterverarbeitungskosten Verkaufserlös/St A € / St € / St B € / St € / St C € / St € / St Gesamtkosten / Periode € Nettoerlös Nebenprodukte: 300 x ( ) ( ) = € Stückkosten A: € € = € € x 2.-€/St = € € : 4000 Stück = 49,6862 € / Stück (Hauptprodukt) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

55 Verteilungsmethode Anwendung, soweit mehrere Hauptprodukte hergestellt werden. Verteilung der Herstellkosten der Periode mittels Äquivalenzziffern. Marktpreis bildet häufig die ÄZ. Produkt Menge Preis/St k Weiterverarbeitung Marktwert HK/St HK/St+Weiterverabeit. A B C Gesamtkosten in der Periode: € Kosten je Marktwert: € : € = 0,6 HK/St = Preis x Kosten je Marktwert © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

56 Teilkostenkalkulation
Die Vollkostenzuschlagsätze gelten nur für eine Beschäftigung. Ändert sich die Beschäftigung müssten diese erneut bestimmt werden. Dieses Problem tritt bei einer Teilkostenkalkulation nicht auf. Die variablen Gemeinkosten- zuschlagsätze gelten für jede Beschäftigung. Teilkostenkalkulation wie die Vollkostenkalkulation. Allerdings werden bei den Gemeinkosten nur die variablen Bestandteile berücksichtigt. Beispiel: MEK + variable MGK + FEK + variable FGK + SEK F = Variable HK © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

57 2.6.2.Kostenträgerzeitrechnung
Gegenstand ist die kurzfristige (Betriebs-) Erfolgsrechnung: KER. 1. Gesamtkostenverfahren Alle angefallenen Kosten werden der Gesamtleistung (Umsatzerlöse + Bestands- veränderungen + Aktivierte Eigenleistungen) gegenübergestellt. 2. Umsatzkostenverfahren Den Erlösen der abgesetzten Erzeugnisse werden nur die für diese Erzeugnisse an- fallenen Kosten gegenübergestellt. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

58 Gesamtkostenverfahren (1)
Umsatzerlöse der Periode + Kosten der Bestandserhöhungen an Erzeugnissen - Kosten der Bestandsminderungen an Erzeugnissen + Aktivierte Eigenleistungen = Gesamtleistung - Gesamtkosten der Periode gegliedert nach Kostenarten = Betriebsergebnis (Betriebserfolg) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

59 Gesamtkostenverfahren (2)
Nachteile des Gesamtkostenverfahrens: Bestände sind monatlich zu ermitteln. Problematisch ist die Erfassung der unfertigen Erzeugnisse. Aussagewert gering. Eine Zuordnung von Kostenarten auf Produktgruppen ist nicht möglich. Keine Erfolgsanalyse einzelner Produktgruppen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

60 Umsatzkostenverfahren
Rechenschema: Umsatzerlöse der Periode - Selbstkosten des Umsatzes (evtl. nach Produktarten gegliedert) _______________________________ = Betriebsergebnis (Betriebserfolg) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

61 2.7. Preis- und Programmpolitik
Die Kostenrechnung fundiert preis- und programmpolitische Entscheidungen. 1. Break Even Analyse 2. Zusatzauftrag 3. Stufenweise Fixkostendeckungsbeitragrechnung 4. Programmentscheidung bei einem Engpass © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

62 2.7.1.Break-Even-Analyse (1)
Der Break-Even-Point beschreibt den Punkt, an dem die Umsatzerlöse gerade die Gesamtkosten decken. (Gewinnschwelle; Nutzenschwelle). Erlöse (E) E Gesamtkosten (K) K Menge (x) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

63 Break-Even-Analyse (2)
Berechnung der Break-Even-Menge: E = Menge (X) x Preis (p) K = Kfix + kvar x Menge (X) Am Break-Even-Point: E = K X x p = Kfix + kvar x X X = Kfix db (Deckungsbeitrag = p-kvar) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

64 Zusatzauftrag Die Entscheidung ob ein Zusatzauftrag angenommen werden soll oder nicht ist von der vorhandenen Beschäftigung (Auslastung) und des erwirtschafteten Deckungsbeitrages des Zusatzauftrages abhängig. Bei Vollauslastung muss der Zusatzauftrag die Opportunitätskosten (Deckungsbeiträge der verdrängten Produkte) und einen zusätzlichen Deckungsbeitrag erbringen. Rechnung: Deckungsbeitrag des Zusatzauftrages - Opportunitätskosten durch entgangene Deckungsbeiträge = Zusätzlicher Deckungsbeitrag bei Annahme des Zusatzauftrages © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

65 Stufenweise Fixkostendeckungsbeitragrechnung
Erlöse - Variable Produktkosten = DB 1 - Produktfixkosten = DB 2 - Produktgruppenfixkosten = DB 3 - Bereichsfixkosten = DB 4 - Unternehmensfixkosten = Betriebsergebnis © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

66 Programmentscheidung bei Engpass
Die Entscheidung über das deckungsbeitragsoptimale Fertigungsprogramm bei einem Engpass wird herbeigeführt mittels des engpaßbezogenen Deckungsbeitrags pro Stück: Deckungsbeitrag pro Stück Engpassbelastung pro Stück © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

67 Beispiel zum deckungsbeitragsgoptimalen Produktionsprogramm
Fertigung der Produkte A,B, und C. Gesamtkapazität in der Dreherei: Minuten. Produkt Preis/St kvar db Drehzeit/St db/Engpasseinheit Rang A Min €/Min 3 B Min €/Min 2 C Min €/Min 1 Bei einer Produktion von jeweils 200 Stück sind 2400 Minuten Drehkapazität erforderlich. Deckungsbeitragsoptimales Produktionsprogramm: C 200 Stück 400 Min B 200 Stück 600 Min A 142 Stück Min 2000 Min © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

68 2.8. Plankostenrechnung In der traditionellen IST-Kostenrechnung können Unwirtschaftlichkeiten nur schwer erkannt werden. Deshalb erscheint der Aufbau einer PLAN-Kostenrechnung interessant. Vorgehensweise: 1. Ermittlung von Plankosten bei Planbeschäftigung 2. Erfassung der Istkosten bei Istbeschäftigung 3. Umrechnung der Plankosten in Sollkosten (= Plankosten bei Istbeschäftigung) 4. Analyse der Abweichungen © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

69 Abweichungsarten in der Plankostenrechnung
Gesamtabweichung: Istkosten – Plankosten Beschäftigungsabweichung: Sollkosten – Plankosten Verbrauchsabweichung: Istkosten - Sollkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

70 Darstellung der Abweichungsarten
K K Ist x K Soll x K Plan x x Plan x Ist Menge x © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

71 Beispiel Plankostenrechnung
Bestimmung der Plankosten zu (Fixkosten ; Variable Kosten/St 10.-€/St) bei einer Plan- Beschäftigung von Stück. Istkosten € bei einer Istbeschäftigung von Stück. Sollkosten: € St x 10.- €/St. = € Abweichungsanalyse: Gesamtabweichung: (K Ist – K Plan) € € = € Beschäftigungsabweichung: (K Soll – K Plan) € € = € Verbrauchsabweichung: (K Ist – K Soll) € e = € © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

72 2.9. Vergleich der Vollkostenrechnung mit der Teilkostenrechnung
Programmentscheidung beim Vollkostenrechner: g < 0 Produktion min g > 0 Produktion max Programmentscheidung beim Teilkostenrechner: db < 0 Produktion min db > 0 Produktion max © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

73 Beispiel: Vollkosten-/Teilkosten-Programmentscheidung (1)
Ausgangssituation: Produktion der Produkte Produkt Stück Preis K ges K fix K var A B C D Variation der Produktionsmengen um max. 20% nach oben bzw. nach unten! © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

74 Beispiel: Vollkosten-/Teilkosten-Programmentscheidung (2)
Betriebserfolg der Ausgangssituation: Möglichkeit 1: E = 200 x ( ) x ( ) x ( ) ( ) = € Möglichkeit 2: E = 200 x (230-90) x ( ) x ( ) x ( ) = Fixkostenblock: € © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

75 Beispiel: Vollkosten-/Teilkosten- Programmentscheidung (3)
a) Vollkostenrechner: A Nettostückgewinn/-verlust: = - 40 g<0 -20% B = 70 g>0 +20% C = 60 g>0 +20% D = 95 g>0 +20% b) Teilkostenrechner: A Nettostückgewinn/-verlust: = 140 db>0 +20% B = 280 db>0 +20% C = 350 db> % D = 405 db> % © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

76 AUFGABEN Aufgabenblätter werden gesondert verteilt!
Gruppe K in IBL 1 UE © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

77 3.Investitionsrechnung
Unter dem Begriff der Investition versteht man allgemein die Beschaffung von Produktionsfaktoren. Es handelt sich dabei um die Verwendung finanzieller Mittel (Mittelverwendung). Die beschafften Produktionsfaktoren werden in der Regel dann über mehrere Perioden im Unternehmen gebunden / genutzt. Investitionsentscheidungen sind fast immer für eine längere Zeitdauer bindend. Eine vor- zeitige Freisetzung des gebundenen Kapitals ist oft nicht möglich oder nur mit großen Verlusten realisierbar. Investitionsentscheidungen sind daher mit einem besonders hohen Risiko für das Unternehmen verbunden. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

78 3.1. Investitionsarten Grundsätzlich lassen sich verschiedene Arten von Entscheidungsproblemen unterscheiden: 1. Wahlentscheidungen Im Vordergrund steht hierbei die Antwort auf die Frage, welches von mehreren Vorhaben durchgeführt werden soll. Es ist aus zwei oder mehr Alternativen die Vorteilhafteste auszuwählen. 2. Ersatzentscheidungen Hierbei ist die Frage zu klären, ob eine bereits vorhandene Anlage durch eine neue Anlage ersetzt werden soll und wann dies geschehen soll (Ersatzzeitpunkt). 3. Vorteilhaftigkeitsentscheidungen Bei dieser Art von Entscheidungsproblem ist zu beantworten, inwieweit eine einzelne Investition vorteilhaft erscheint. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

79 3.2. Investitionsentscheidung
Die darzustellenden Rechenverfahren dienen der Vorbereitung der eigentlichen Entscheidung. Es wird damit lediglich die rechnerische Vorteilhaftigkeit einer Alternative ermittelt. Inwieweit das Vorhaben tatsächlich auch zur Realisation gelangt, muss auf der Basis weiterer Informationen entschieden werden. Dabei spielen auch in Geldeinheiten nicht oder nur schwer quantifizierbare Faktoren eine Rolle. Solche „nicht quantifizierbare Faktoren“ sind z.B. Umweltkriterien (Lärm- belästigung, Energieverbrauch,etc.), Marktkriterien (Absatzerwartungen, Flexibilität, etc.), allg. Unternehmenskriterien (Einheitlichkeit, Tradition etc.). © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

80 3.3. Investitionsrechenverfahren
Unter dem Begriff der Investitionsrechenverfahren werden alle Methoden verstanden, mit deren Hilfe beurteilt werden kann, welche Entscheidung im Hinblick auf verschiedene zur Wahl stehende Alternativen in bezug auf die Zielsetzung des Entscheiders optimal ist. Es haben sich eine Vielzahl von Verfahren herausgebildet, die in der folgenden Übersicht dargestellt werden: Statische Verfahren Dynamische Verfahren Kostenvergleichsrechnung Kapitalwertmethode Gewinnvergleichsrechnung Interne Zinsfußmethode Amortisationsrechnung Annuitätenmethode Rentabilitätsrechnung Baldwin Methode © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

81 Statische/Dynamische Verfahren
Die Unterscheidung in statische und dynamische Verfahren resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Behandlung des zeitlichen Anfalls von Ausgaben und Einnahmen einer Investition.Es wird bei dynamischen Verfahren diskontiert, d.h. eine Einnahme aus einer Investition, die sofort nach dem Investitionszeitpunkt anfällt, wird höher bewertet, als eine Einnahme, die zu einem späteren Zeitpunkt anfällt. Statische Verfahren arbeiten dagegen mit Durchschnittswerten der Einnahmen- und Ausgabenströme ohne Berücksichtigung des Anfalls- zeitpunktes der Ausgabe/Einnahme. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

82 Statische Verfahren © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

83 3.3.1.1. Kostenvergleichsrechnung
Im Rahmen der Kostenvergleichsrechnung werden die anfallenden Kosten für verschiedene Investitionsalternativen einander gegenübergestellt,. Die Entscheidungsregel lautet dabei: Vorziehungswürdig ist diejenige Alternative, bei der die geringsten Kosten anfallen. Die Kostenvergleichsrechnung arbeitet dabei mit Durchschnittskosten. Das bedeutet, dass der Durchschnitt der für die gesamte Lebensdauer der Investition erwarteten Kosten gebildet wird. Weiter ist zu beachten: Verglichen werden nur die Kosten diverser Alternativen. Auf die Einbeziehung der Erlöse wird verzichtet. Konsequenz ist, dass man selbst bei der kostengünstigsten Alternative nicht sagen kann, ob sie wirtschaftlich ist, h.h. einen Gewinn abwirft oder nicht. Sind Alternativen mit unterschiedlicher Produktionsleistung zu vergleichen, sind jeweils die Kosten je Leistungseinheit gegenüberzustellen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

84 Beispiel Kostenvergleichsrechnung
Investition Anlage A Anlage B Kaufpreis (€) Nutzungsdauer (Jahre) Kapazität (LE/Jahr) Auslastung Abschreibungen (Linear) Kalk. Zinsen (10%) Sonstige Fixkosten Summe Fixkosten Löhne Betriebsstoffe Energiekosten Instandhaltungskosten Summe Variable Kosten Summe Gesamtkosten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

85 Beispiel Verfahrensvergleich (1)
Mittels der Kostenvergleichsrechnung lässt sich auch ein sog. Verfahrensvergleich zur Ermittlung der „kritischen Produktionsmenge“ durchführen. Es wird dabei auf der Basis der jeweiligen Kostenfunktionen diejenige Menge ermittelt, bei der sich die Rangfolge der Vorteilhaftigkeit der Alternativen ggf.ändert. Für zwei Vorhaben lauten die Kostenfunktionen: K = Fixkosten + Variable Kosten / Stück x Menge KA = ,80 x Menge KB = ,45 x Menge Verfahrensvergleich und „kritische Produktionsmenge“: KA = KB ,80 x KM = ,45 x KM KM = Kritische Menge KM = FKA – FKB KM = KM = Stück VKB - VKA ,45 – 4,80 FK = Fixkosten VK = Variable Kosten/Stück © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

86 Beispiel Verfahrensvergleich (2)
Kosten Anlage B Anlage A Kapazitätsgrenze KM= Menge © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

87 3.3.1.2. Amortisationsrechnung
Wesentliches Kennzeichen dieser Art von Investitionsrechenverfahren ist, dass sie den Zeitraum ermitteln, in dem der Kapitaleinsatz einer Investition durch den Umsatzprozess wiedergewonnen wird. Man fragt also, innerhalb welchen Zeitraumes die angefallenen Ausgaben für das Investitionsprojekt durch die entsprechenden Einnahmen ausgeglichen werden. Den so berechneten Zeitraum bezeichnet man als Amortisationszeit.Die Entscheidungsregel lautet dabei: Vorzeihungswürdig ist die Alternative mit der kürzesten Amortisationsdauer. Amortisationsdauer = Anschaffungskosten – Restwert Durchschnittlicher Gewinn + Abschreibungsbetrag/Jahr Amortisationsdauer muss geringer sein als Nutzungsdauer der Alternative und kürzer als die vorgegebene maximal zulässige Amortisationszeit (ca. 2 Jahre). © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

88 Beispiel Amortisationsrechnung
Investition Anlage A Anlage B Kapitaleinsatz (€) Lebensdauer (Jahre) Abschreibung (Linear; €/Jahr) Durchschnittlicher Gewinn (€/Jahr) Durchschnittlicher Rückfluss (€/Jahr) Amortisationsdauer 3,33 Jahre 3,75 Jahre Berechnung: AD = AD = © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

89 3.3.1.3. Rentabilitätsrechnung
Bei der Rentabilitätsrechnung wird der Aspekt berücksichtigt, dass unterschiedliche Alternativen unterschiedlich viel Kapital binden. Es wird der durchschnittliche jährliche Gewinn aus einer Investition zum notwendigen Kapitaleinsatz ins Verhältnis gesetzt. (Verzinsung des Kapitaleinsatzes). R (%/Jahr) = Durchschnittlicher Gewinn (€/Jahr) Durchschnittliche Kapitalbindung (€) Als Entscheidungskriterium wird dabei vorgegeben: Wähle diejenige Alternative mit der größten Rentabilitätskennzahl. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

90 Beispiel Rentabilitätsrechnung
Investition Anlage A Anlage B Kaufpreis (€) Nutzungsdauer (Jahre) Auslastung (LE/Jahr) Summe Fixkosten Summe Variable Kosten Summe Gesamtkosten (€/Jahr) Gesamterlöse (€/Jahr) Gesamtgewinn (€/Jahr) Durchschnittliche Kapitalbindung (€/Jahr) Rentabilität (%) 12 % 27,1 % © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

91 Dynamische Verfahren Alle dynamischen Verfahren arbeiten im Gegensatz zu den statischen Verfahren nicht mit Durchschnittswerten, sondern berücksichtigen die zeitlichen Unterschiede im Anfall der Einnahmen und Ausgaben. Erreicht wird dies durch die Errechnung sogenannter „Barwerte“. Ermittelt wird dabei, wieviel eine spätere Einnahme oder Ausgabe heute bzw. zu einem bestimmten Bezugszeitpunkt wert ist. Meistens ist dabei der Beginn der Nutzung einer Investition gleichzusetzen mit dem Bezugszeitpunkt. Zeitwert: Derjenige Wert einer Ausgabe / Einnahme, die diese im Zeitpunkt ihres Entstehens hat. Abzinsungsfaktor: Zur Ermittlung der Barwerte von Einnahmen / Ausgaben, sind die Zeitwerte mit den Abzinsungsfaktoren zu multiplizieren. Barwert: Wert der Einnahme / Ausgabe zum Bezugszeitpunkt. Wiedergewinnungsfaktoren: Umrechnung der Barwerte in jährlich gleiche Beträge: Annuitäten. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

92 3.3.2.1. Kapitalwertmethode Kapitalwertmethode
Bei dieser Investitionsrechenmethode werden alle mit einer Investition verbundenen Einnahmen und Ausgaben mittels eines vorgegebenen Kalkulationszinsfusses auf den Zeitpunkt der Investition auf- bzw. abgezinst. Der Kapitalwert ergibt sich aus folgender Gleichung: C = R1q1 + R2q2 + R3q Rnqn – Io C = Kapitalwert R = Jährl. Rückflüsse q = Abzinsungsfaktor Io = Kapitaleinsatz C = 0 Verzinsung in Höhe des kalkulatorischen Zinsfusses C > 0 Verzinsung über der des kalkulatorischen Zinsfusses C < 0 Verzinsung geringer als jene des kalkulatorischen Zinsfusses © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

93 Beispiel Kapitalwertmethode
Kapitaleinsatz: i = 5 % n = 5 Jahre Jahr Rückfluss (Zeitwert) Abzinsungsfaktor Rückfluss (Barwert) , , , , , ________________________________________________________________________ Barwert der Rückflüsse - Kapitaleinsatz C (Kapitalwert) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

94 3.3.2.2. Interne Zinsfußmethode
Bei diesem Rechenverfahren wird jener Zinsfuß gesucht, bei dem sich ein Kapitalwert von C = 0 ergibt. Den sich ergebenden Diskontierungszinssatz bezeichnet man als „internen Zinsfuß“. Begonnen wird mit der Wahl zweier Versuchszinssätze. (i1; i2). Zu ermitteln ist dann C1 und C2. Interner Zinsfuß (IZ) = i1 – C1 x (i2 – i1) C2 – C1 Zur Entscheidungsfindung bei mehreren Vorhaben ist diejenige Alternative auszuwählen, die den höchsten internen Zinsfuß aufweist. Steht nur eine Alternative zur Disposition, ist der errechnete Zinsfuß mit dem vorgegebenen Mindestzinssatz zu vergleichen. Liegt der Wert über dem vorgegebenen Vergleichswert, ist die Alternative durchzuführen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

95 Annuitätenmethode Bei der Annuitätenmethode handelt es sich um eine Erweiterung der Kapitalwertmethode. Die jährlichen Barwerte werden in gleiche Annuitäten umgerechnet. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

96 AUFGABEN Aufgabenblätter werden gesondert verteilt!
Gruppe I in IBL 1 UE © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

97 MATERIALWIRTSCHAFT Materialwirtschaft
© Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

98 MATERIALWIRTSCHAFT ÜBERSICHT (1)
1. Grundlagen 1.1. Begriff 1.2. Aufgaben 1.3. Aufgaben und Zielkonflikte 1.4. Aufbauorganisation 1.5. Ablauforganisation 2. Bedarfsermittlung 2.1. Programmorientierte Bedarfsermittlung 2.2. Verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

99 MATERIALWIRTSCHAFT ÜBERSICHT (2)
3. Bestellrechnung (Optimale Bestellmenge) 4. Bestandsrechnung 4.1. Bestandsarten 4.2. Bestandsstrategien 4.3. Bestandsführung Mengenerfassung Werterfassung 4.4. Bestandsüberwachung 5. Beschaffung 5.1. Marktforschung 5.2. Beschaffungsplanung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

100 MATERIALWIRTSCHAFT ÜBERSICHT (3)
Einzelbeschaffung im Bedarfsfall Vorratsbeschaffung Produktionssynchrone Beschaffung (Just in Time) Beschaffungswege 5.3. Beschaffungsdurchführung (1) Lieferantenauswahl 5.3. Beschaffungsdurchführung (2) Angebotsbearbeitung 5.4. Beschaffungskontrolle 6. Lagerung 6.1. Lagerarten 6.2. Lagertypen 6.3. Zentralisierungsgrad 6.4. Eigen- / Fremdlagerung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

101 MATERIALWIRTSCHAFT ÜBERSICHT (4)
7. Materialverteilung 8. Materialentsorgung 9. Rationalisierung der Materialwirtschaft 9.1. Materialstandardisierung 9.2. Materialnummerung 9.3. ABC-Analyse 9.4. XYZ-Analyse 9.5. Wertanalyse 9.6. Materialportfolio 10. Sourcing Strategien © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

102 GRUNDLAGEN: 1.1.BEGRIFF 1. Enger Materialwirtschaftsbegriff Disposition - Einkauf - Lagerung – Materialfluss (interner) 2. Erweiterter Materialwirtschaftsbegriff Disposition – Einkauf – Lagerung – Materialfluss (interner) – Distribution 3. Integrierter Materialwirtschaftsbegriff Disposition – Einkauf – Lagerung – Materialfluss (interner und externer) – Distribution - Entsorgung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

103 1.2. AUFGABEN (1) Die Materialwirtschaft beschafft, lagert, verteilt und entsorgt Objekte sind dabei: Rohstoffe (Blech; Spanplatten; etc.) Hilfsstoffe (Schrauben; Federn; Beilagscheiben; etc.) Betriebsstoffe (Strom; Schmierstoffe; etc.) Zulieferteile (Motoren z.B. bei Staubsaugern) Erzeugnisse (eigengefertigte; unfertig) Erzeugnisse (eigengefertigte; fertig) Waren (zur Ergänzung des Produktionssprogramms bzw. zur Sortimentsbildung) Verschleißwerkzeuge (Schleifscheiben; Bohrer; etc) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

104 1.2. AUFGABEN (2) Materialbeschaffung:
Bedarfsermittlung Bruttobedarf; Lagerbestand; Materialbedarfsprognosen Primärbedarf-Sekundärbedarf-Tertiärbedarf Bestellmengenermittlung Losgröße; Mindestabnahmemengen; Mengenrabatte Bezugsartfestlegung Materialart; Frequenz; Materialwert Materialeinkauf Preise; Qualität; Lieferzeiten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

105 1.2. AUFGABEN (3) Materialverwaltung: Wareneingang
Wareneingangskontrolle Materialtransport (innerbetrieblich) Lagern Materialausgabe © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

106 1.2. AUFGABEN (4) Materialverteilung:
Lieferbereitschaft Festlegung Servicegrad Zentrale / Dezentrale Lagerhaltung Standort; Kapazitäten Transportsystem Kapazitäten; Kosten; Gewicht Transporthilfsmittelplanung Paletten; Gitterboxen; Rollwägen Warenverteilsystem EDV Kommissioniersystem Auftragshäufigkeit © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

107 1.2. AUFGABEN (5) Materialentsorgung:
Abfallvermeidung Konstruktive Gestaltung; Verpackungsgestaltung Abfallreduzierung Konstruktive Gestaltung; Ausschußvermeidung Abfallbehandlung Deponierung; Verklappung; Recycling (Weiter- und Wiederverwendung) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

108 1.3. AUFGABEN UND ZIELKONFLIKTE
Aufgabe der Materialwirtschaft ist die kostengünstige Bereitstellung des richtigen Materials zur richtigen Zeit am richtigen Ort in der richtigen Qualität. Dabei ergeben sich durchaus Zielkonflikte: 1. Hohe Lieferbereitschaft bei geringen Lager- und Kapitalbindungskosten 2. Hohe Materialqualität bei geringen Materialbeschaffungskosten 3. Global Sourcing versus Local Content 4. Kurzfristige Abrufänderungen der Abnehmer bei langen Lieferfristen der Zulieferer © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

109 1.4. AUFBAUORGANISATION 1. Zentrale Ausgestaltung:
Die Funktion Materialwirtschaft steht neben den anderen Aufgabenbereichen einer funktional gegliederten Organisationsstruktur: Materialwirtschaft (+Einkauf) - Produktion - Absatz – Finanz- und Rechnungswesen Eignung besonders falls nur ein Standort Optimierungsmöglichkeiten für Personal, Organisation, Planung Bei divisionalen Strukturen neben den Materialwirtschaften der Divisionen auch eine zentrale Funktion Materialwirtschaft für strategeische Entscheidungen und Koordination. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

110 1.4. AUFBAUORGANISATION 2. Dezentrale Ausgestaltung
Vorteil bei Produktionssegmentierung durch Anpassung an die jeweiligen Segmente und Spezialisierung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

111 1.5. ABLAUFORGANISATION Ablauforganisation als Prozessgestaltung
Materialfluss: Lieferant – Lager – Fertigung – Lager – Kunde Informationsfluss: Bestellung – Mengenplanung – Fertigungsplanung – Bedarfsplanung - Auftrag © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

112 1.5.ABLAUFORGANISATION © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

113 1.5.ABLAUFORGANISATION © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

114 2. BEDARFSERMITTLUNG 2. Bedarfsermittlung 2.1. Deterministische Verfahren (Bedarfsgesteuert): - Stücklistenauflösung - Gozinthograph 2.2. Stochastische Verfahren (Verbrauchsgesteuert): - Mittelwerte - Exponentielle Glättung - Regression © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

115 2.1.DETERMINISTISCHE VERFAHREN
Deterministische (oder programmgesteuerte oder bedarfsgesteuerte) Verfahren kommen in Frage für A und B Güter. Der Bedarf wird hier exakt, d.h. stückzahlgenau ermittelt. Auf der Basis des Absatzprogramms wird das Fertigungsprogramm erstellt. Das Fertigungs- programm enthält den Primärbedarf für eine bestimmte Periode. (Die Periodenlänge ist stark von der jeweiligen Branche abhängig: z.B. Maschinenbau oder Automobilzulieferer). Das Fertigungsprogramm ist die Grundlage für die Stücklistenauflösung. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

116 2.1.1.STÜCKLISTENAUFLÖSUNG (1)
Eine Stückliste beschreibt, aus welchen Komponenten sich ein Erzeugnis zusammensetzt. Hierbei ist die Struktur des Erzeugnisses erkennbar und die Anzahl der Komponenten, die benötigt werden, um ein Erzeugnis herzustellen. Erzeugnisstruktur E1 Mengenstückliste: E1 E1 B1 2B3 3B7 2T4 B1 1 B3 2 T1 T T T1 B7 3 T1 7 2T T4 T3 5 T4 15 © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

117 2.1.1.STÜCKLISTENAUFLÖSUNG (2)
Die Stücklistenauflösung ermittelt nun den Sekundärbedarf aus dem notwendigen Primär- bedarf durch Multiplikation des in der Mengenstückliste, die als Bedarfsermittlungsstückliste ausgebildet ist (Ausweis z.B. von Zukaufteilen etc.), ausgewiesenen Bedarfs an Komponenten mit dem vorgegebenen Bedarf an Erzeugnissen (Primärbedarf). Im obigen Beispiel: Bei einem Bedarf von 200 Erzeugnissen E1 ist der Sekundärbedarf: B1 200 B3 400 B7 600 T1 1400 T3 1000 T4 3000 © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

118 2.1.1.STÜCKLISTENUAFLÖSUNG (3)
Weitere Bedarfsarten: Bruttobedarf: Bedarf der errechnet wurde aus der Stücklistenauflösung + Bedarf für Ausschuss, Schwund, etc. Letzterer wird auch als Zusatzbedarf bezeichnet. Bruttobedarf = Sekundärbedarf + Zusatzbedarf Nettobedarf: Bruttobedarf – Verfügbarer (Lager-) Bestand (Verfügbarer Bestand = Lagerbestand + Bestellbestand – Reservierungen Vorlaufverschiebung: Alle Bedarfe sind zeitpunktbezogen! Bei Angabe von Bereitstellungs- terminen ist die Fertigungsdurchlaufzeit vorzuschieben! © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

119 2.1.2.GOZINTHOGRAPH Einfaches Bedarfsermittlungsverfahren, das auf graphischer Basis für sehr einfache Erzeugnisstrukturen den Sekundärbedarf durch Multiplikation des Primärbedarfs mit dem in der Erzeugnisstrukturdarstellung angegebenen Bedarfs an Komponenten ermittelt. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

120 2.2.STOCHASTISCHE VERFAHREN (1)
Stochastische (oder verbrauchsgesteuerte) Verfahren kommen in Frage in erster Linie für C Teile. Der Bedarf wird hier nur noch statistisch genau ermittelt. Auf der Basis von bekannten Verbräuchen in der Vergangenheit wird versucht durch An- wendung eines ausgewählten Modells den Bedarf für die Zukunft zu ermitteln. Wichtig ist der bisherige Bedarfsverlauf: Konstantmodell; Saisonal-Konstant-Modell; Trendmodell; Saisonal-Trend-Modell Bei sporadischem bzw. stark schwankendem Verbrauch in der Vergangenheit ist eine Modellbildung nicht möglich. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

121 2.2.STOCHASTISCHE VERFAHREN (2)
Zu den stochastischen Verfahren zählen: Mittelwerte Exponentielle Glättung Regressionsanalyse © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

122 2.2.1.MITTELWERTE Stochastische Bedarfsermittlung (Bedarfsvorhersage) mittels der gängigen Verfahren der Mittelwertberechnung: a) Einfacher Mittelwert Durchschnitt (Mittelwert) über alle Periodenwerte der Vergangenheit b) Gleitender Mittelwert Eingang finden lediglich x Vergangenheitsperioden. Zu Beginn einer neuen Periode fällt der Wert der ältesten Periode weg c) Gewogener Mittelwert Den Periodenwerten werden Gewichtungsfaktoren zugeordnet Gewichtung nach Zeit: Ältere Perioden weniger stark gewichtet Gewichtung nach Plausibilität: Ausreißer weniger stark gewichtet © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

123 2.2.2.EXPONENTIELLE GLÄTTUNG
Das wichtigste stochastische Modell. Der neue Vorhersagewert ergibt sich aus dem alten Vorhersagewert (für die letzte Periode) zuzüglich der mit dem Glättungsfaktor α gewichteten Abweichung. V t+1 = Vt + α ( Tt – Vt ) Vt+1 neuer Vorhersagewert Vt alter Vorhersagewert Tt tatsächlicher Bedarf α Glättungsfaktor (0…….1) Bei Trend: Etwa 1 Bei einmaliger Abweichung. Etwa 0 © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

124 2.2.3.REGRESSIONSANALYSE Vorhersagewertberechnung bei trendförmigem Verlauf : Lineare Regression: V = a + b x t V x x t Nichtlineare Regression: Polynom n-ter Ordnung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

125 3.BESTELLRECHNUNG (1) Aufgabe der Bestellrechnung ist die Ermittlung einer optimalen Bestellmenge. D.h. mehrere ermittelte zeitpunktbezogene Nettobedarfe werden ggf. zu einer Bestellung zusammengefasst. Entscheidungsgrößen des Modells der „optimalen Bestellmenge“ (Andler Modell) sind die Lagerhaltungskosten und die Bestellkosten. LHKS = Lagerhaltungskostensatz = Lagerkosten (%)+ Kosten der Kapitalbindung (%) Bk = Bestellkosten (Fix pro Bestellung) J = Periodenverbrauch (Jahr) E = Einstandspreis pro Stück © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

126 3.BESTELLRECHNUNG (2) Kosten Gesamtkosten Lagerhaltungskosten Bestellkosten Bestellmenge x © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

127 3.BESTELLRECHNUNG (3) Die „optimale Bestellmenge“ berechnet sich zu:
x opt = x J x B E x Lhks n = J n = Bestellhäufigkeit xopt © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

128 3.BESTELLRECHNUNG (4) Kritik am Modell der optimalen Bestellmenge:
Der Periodenbedarf ist bekannt und konstant Der Einstandspreis ist konstant während der Periode Keine Berücksichtigung von Mengenrabatten Mindestabnahme unberücksichtigt © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

129 4.BESTANDSRECHNUNG © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

130 4.1.BESTANDSARTEN (1) Lagerbestand: Durchschnittlicher Bestand:
- AB + EB / 2 - AB + 12 Monatsendbestände / 13 Monatsendbestände / 12 Verfügbarer Bestand: Istbestand + Offene Bestellungen – Vormerkungen Disponierter Bestand = Vormerkungen = Resrervierungen © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

131 4.1.BESTANDSARTEN (2) Sicherheitsbestand: Mindestbestand
Der Sicherheitsbestand dient in erster Linie zur Sicherung der Versorgung bei zu später Lieferung und bei Erhöhung der Abgangsrate während der Wiederbeschaffungs- zeit. Eine Festlegung der Höhe des Sicherheitsbestandes orientiert sich in erster Linie an der jeweiligen Gegebenheiten: Zuverlässigkeit der Lieferanten, Nachfrage- schwankungen, etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

132 4.1.BESTANDSARTEN (3) Höchstbestand: Technischer Höchstbestand = Lagerkapazität Wirtschaftlicher Höchstbestand: Bestand auf den jeweils aufgefüllt wird Meldebestand: Wird auch als Bestellauslösebestand bezeichnet. Meldebestand = Abgangsrate/Tag x Wiederbeschaffungszeit in Tagen + Sicherheitsbestand © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

133 4.2.BESTANDSSTRATEGIEN Bestandsstrategien lassen sich in der Grundkonzeption danach unterscheiden, ob nach variablen oder fixen Zeitintervallen nachbestellt wird und ob fixe oder variable Mengen nachbestellt werden. s-S Strategie: Bei variablen Bestellpunkten s wird auf den Höchstbestand S aufgefüllt s-Q Strategie: Bei variablen Bestellpunkten s wird die optimale Bestellmenge Q nachbestellt S-T Strategie: Nach fixen Intervallen T wird auf den Höchstbestand S aufgefüllt S-Q Strategie: Nach fixen Intervallen T wird die optimale Bestellmenge Q bestellt s-S-T Strategie: Nach fixen Intervallen T wird –falls der Bestellpunkt s erreicht ist- auf den Höchstbestand S aufgefüllt s-Q-T Strategie: Nach fixen Intervallen T wird –falls der Bestellpunkt s erreicht ist- die optimale Bestellmenge Q bestellt © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

134 4.3.BESTANDSFÜHRUNG Aufgaben der Bestandsführung:
- Erstellen aktueller Unterlagen über Bestandshöhe und Bestandswert - Durchführung von Inventuren - Erstellen von Daten für die Brutto- und Nettobedarfsermittlung - Erstellung von Informationen zur Bestellabwicklung - Durchführung von Bestandskontrollen - Führung von Zugangs- und Abgangsmengen - Suche nach Ursachen für Fehlmengen - Ermittlung von Bestellmengen - etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

135 4.3.1.MENGENERFASSUNG (1) 1. Erfassungsmethoden:
Skontrationsmethode: (Fortschreibung) Endbestand = Anfangsbestand + Zugänge – Abgänge Inventurmethode: (Befundrechnung) Verbrauch = Anfangsbestand + Zugang – Endbestand (EB = neuer Inventurbestand) Retrograde Methode: Sollverbrauch wird aus Stücklistenmengen berechnet © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

136 4.3.1.MENGENERFASSUNG (2) 2. Inventurmethoden:
Stichtagsinventur: Einmal jährliche körperliche Bestandsaufnahme zeitnah zum Stichtag Verlegte Inventur: Körperliche Bestandsaufnahme bis drei Monate vor und zwei Monate nach dem Bilanzstichtag. Fortschreibung notwendig. Permanente Inventur: Der Zeitpunkt für die körperliche Bestandsaufnahme ist im Jahr frei wählbar. Stichprobeninventur: Wert Schichten bilden; Stichprobe aus jeder Schicht © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

137 4.3.2.WERTERFASSUNG Bewertung der Vorräte zum Stichtag.
Grundsatz. Einzelbewertung Abweichende Methoden: Festbewertung Gruppenbewertung Sammelbewertung: Durchschnittspreis LIFO-Verfahren FIFO-Verfahren © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

138 4.4.BESTANDSÜBERWACHUNG (1)
Umschlagshäufigkeit (LU): Lagerabgang / Durchschnittlicher Bestand Gibt an, wie oft sich der Bestand in einer Periode umgeschlagen hat Lagerdauer: 360 / LU Gibt an, wie viele Tage der Bestand auf Lager war Reichweite in Monaten: Durchschnittlicher Lagerbestand / Lagerabsatz pro Monat Gibt an, wie lange der Bestand den laufenden Bedarf decken kann Lagernutzungsgrad: Belegte Fläche / Gesamtfläche x 100% Lagerquote: Durchschnittlicher Lagerbestand / Umsatz p.a. x 100% © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

139 4.4.BESTRANDSÜBERWACHUNG (2)
Im Rahmen der Bestandsüberwachung soll auch der Lieferbereitschaftsgrad oder Servicegrad erwähnt werden: Servicegrad: Anzahl der positiven Anfragen an das Lager Gesamtzahl Anfragen an das Lager x 100% Mit steigendem Servicegrad steigen die Kosten überproportional. Optimaler Servicegrad unter Einbeziehung der Lagerhaltungskosten und der Opportunitäts- kosten (Kosten des entgangenen Gewinns) zu ermitteln. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

140 5.BESCHAFFUNG Der Beschaffung fällt die Aufgabe zu, den errechneten Bedarf nun auf den einschlägigen Beschaffungsmärkten zu decken. Strategisch liefert die Beschaffungsplanung den Rahmen für die operative Einkaufstätigkeit Es werden hier die Einkaufsstrategien festgelegt: Forward-Sourcing: Materialwirtschaftliche Unterstützung einer simultanen Produkt- und Prozessentewicklung Global-Sourcing: Weltweite Nutzung von Beschaffungsmärkten Make-or-Buy: Gegenüberstellung von Eigen- und Fremdfertigung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

141 5.1.MARKTFORSCHUNG (1) Arten der Marktforschung:
Marktanalyse: Gelegentliche Momentaufnahmen des Beschaffungsmarktes Suche nach Anbietern, Preisanalyse; Lieferantensuche; etc. Marktbeobachtung: Dauernde Beobachtung des Beschaffungsmarktes Beobachtung von Preisentwicklungen, Qualitätsentwicklungen, Auftauchen von neuen Produkten und Lieferanten, etc. Marktprognose: Analyse der zukünftigen Entwicklung Prognose zur Preisentwicklung; Prognose zur Anbieterentwicklung, Prognose zur Konzentration auf dem Lieferantenmarkt, etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

142 5.1.MARKTFORSCHUNG (2) Möglichkeiten der Informationsgewinnung:
Primärerhebung: Erhebung der Informationen direkt für die Zwecke der Markt- forschung unter der exakt definierten Fragestellung. Z.B. als Befragung; Messebesuche; Fragebogen; Lieferantenbesuche; Beobachtung; etc. Sekundärerhebung: Auswertung von bereits vorhandenen Informationen Z.B. Statistiken; Veröffentlichungen aller Art: Marktberichte, Fachzeitschriften; Forschungsberichte; Branchenhandbücher; Kataloge; Prospekte; Jahresberichte; etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

143 5.2.BESCHAFFUNGSPLANUNG Aufgabe der Beschaffungsplanung ist die Erledigung der Vorarbeiten im den konkreten Beschaffungsvorgang durchzuführen. Im Rahmen einer strategischen Planung ist zunächst eine Entscheidung über das aus- zubildende Beschaffungsgrundprinzip herbeizuführen: - Einzelbeschaffung im Bedarfsfall - Vorratsbeschaffung - Produktionssynchrone Beschaffung (Just in Time) JIT Weiter sind die Beschaffungswege (direkt oder indirektre Beschaffung) festzulegen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

144 5.2.1.EINZELBESCHAFFUNG IM BEDARFSFALL
Bei der Einzelbeschaffung im Bedarfsfall werden die Beschaffungsobjekte in der jeweils benötigten Menge erst zum Zeitpunkt ihres konkreten Bedarfs beschafft. Die Frage der Lagerung ist hier unwesentlich. Es fallen auch keine nennenswerten Lager- kosten und Kapitalbindungskosten an. Die Einzelbeschaffung im Bedarfsfall konzentriert sich auf die Unternehmen mit Einzel- fertigung: Großmaschinenbau; Anlagenbau; etc. Hier ist das Risiko verspäteter Lieferungen bzw. Mängellieferungen zu berücksichtigen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

145 5.2.2.VORRATSBESCHAFFUNG Bei der Vorratsbeschaffung wird das betreffende Beschaffungsobjekt in großer Menge beschafft und auf Lager gehalten. Bedarfsmenge und Beschaffungsmenge fallen aus- einander. Die Beschaffung kann periodisch, verbrauchsorientiert oder auch spekulativ erfolgen. In erster Line werden C Teile im Rahmen der Vorratsbeschaffung bewirtschaftet. Dem Vorteil einer hohen Verfügbarkeit stehen die Nachteile hoher Lagerkosten und Kapitalbindungskosten gegenüber. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

146 5.2.3.PRODUKTIONSSYNCHRONE BESCHAFFUNG (JIT) (1)
Bei der Produktionssynchronen Beschaffung (Just in Time) JIT wird der Bedarf zum Zeitpunkt des Anfalls gedeckt. Es findet keine (oder nur eine sehr geringe) Lager- haltung auf der Seite des Abnehmers statt. Wegen der Komplexität der Abwicklung kommt JIT nur für wenige Teile in Frage. Das sind zunächst A Teile (Wert) und X Teile (Bedarfsverlauf) einer ABC-XYZ-Analyse. Das JIT Konzept bedarf intensiver Regelungen und diverser Absprachen zwischen dem Lieferanten und dem Abnehmer. Es sind zu regeln: Qualität; Mengen; Vertragsstrafen; Lieferabwicklung, Lieferabruf; Zeitlicher Bestellvorlauf; etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

147 5.2.3.PRODUKTIONSSYNCHRONE BESCHAFFUNG (JIT) (2)
Grundprinzipen des JIT Konzeptes: Zeitgenaue Anlieferung von Eigenfertigungsbaugruppen und Fremdteilen Keine oder höchstens kleine Zwischenlagermengen (Puffer) Hohe Anlieferfrequenz Anlieferung von 100% Qualitätsteilen Beschränkung auf wenige Lieferanten bei intensiver Zusammenarbeit Ziele des JIT Konzeptes: Vermeidung von Beständen Hohe Liefertermintreue Kurze Durchlaufzeiten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

148 5.2.4.BESCHAFFUNGSWEGE Im Rahen der Beschaffungsplanung ist weiter noch der Beschaffungsweg festzulegen: Direkte Beschaffung: Beschafft wird hier direkt beim Hersteller. Evtl. ergeben sich dabei Vorteile durch geringere Beschaffungskosten. Nachteilig wirken höhere Abwicklungskosten, Mindestabnahmemengen, Mindermengenzuschläge; Ggf. längere Bezugswege; etc. Indirekte Beschaffung: Es ist hier zwischen dem Hersteller und dem Abnehmer mindestens ein weiterer Mittler eingeschaltet: Großhandel, Einzelhandel, Importeur; Handelsvertreter; Kommissionär, etc. Vorteile sind hier: Sortimentsangebot, Beschaffung beliebiger Mengen, Übernahme von Transportfunktion, Bereitstellung von Wissen, etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

149 5.3.BESCHAFFUNGSDURCHFÜHRUNG LIEFERANTENAUSWAHL
Die eigentliche Beschaffungsdurchführung beginnt mit der Auswahl des geeigneten Lieferanten Die Lieferantenauswahl wird unter Zuhilfenahme mehrer Kriterien multidimensional durchge- führt. Kriterien sind dabei: Qualität der Produkte; Preis der Produkte; Termintreue, Kulanz des Lieferanten, Marktbedeutung, Entfernung zum Lieferanten, etc. Zum Einsatz kommen hier Modelle der Nutzwertanalyse. Diese bewerten die diversen Lieferanten unter Zugrundelegung gewichteter Ausprägungen der Kriterien im Rahmen eines Punktbewertungsmodells. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

150 5.4.BESCHAFFUNGSDURCHFÜHRUNG ANGEBOTSBEARBEITUNG
Die Angebotsbearbeitung erfolgt in drei Schritten: 1. Angebotseinholung: Je nach Wertumfang sind 2-3 oder mehr Angebot lokal oder auch global einzuholen. 2. Angebotsprüfung: Es findet eine formelle und materielle Prüfung statt Es ist sachlich, qualitativ, preislich, Lieferfrist, Standort, etc. zu prüfen. Wichtig ist die Vergleichbarkeit der Angebote. 3. Angebotsauswahl: Evtl. Nachverhandlungen; Auswahl nach Nutzwertaspekten; © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

151 5.5.BESCHAFFUNGSKONTROLLE
Im Rahmen der Beschaffungskontrolle sind die Koten und die Liefertermine zu beobachten. Kostenkontrolle: Kosten der Bestellung Bestellkosten je 1000 € Beschaffungswert Preisindex eines Materials Preisnachlassquote etc. Lieferterminkontrolle: Liefertermintreuestatistik Liste offener Bestellungen Lieferantenstatistik © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

152 6. LAGERUNG © 2007 Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko www.nosko.cc 20-057
Lagerfunktionen: Raumüberbrückungsfunktion Ausgleichsfunktion (Angebot – Nachfrage) (Mengen- und Zeitausgleich) Sicherheitsfunktion Spekulationsfunktion Qualitätsfunktion Sortimentierungsfunktion © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

153 6.1. LAGERARTEN Lagerarten:
Phase im Wertschöpfungsprozess: Eingangslager – Zwischenlager – Absatzlager Zentralisationsgrad: Zentrale Lager – Dezentrale Lager Standort: Außenlager – Interne Lager Verwaltung des Lagers: Eigenlager – Fremdlager © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

154 6.2. LAGERETYPEN (1) Bodenlagerung: Flachlager
Regallager: Fachregallager Flachregal Hochregal Durchlaufregal Verschieberegal Umlaufregal Palettenregal Durchfahrregal Sonderegal © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

155 6.2.LAGERTYPEN (2) Beispiel: Lagerung in automatisierten Paletten-Regalen Vorteile: Höchste Automatisierbarkeit Bedienerfreundliches Kommissionieren Einheitliche Lagerhilfsmittel Hohe Raumnutung Hohe Leistung Nachteile: Hoher Wartungsaufwand Hohe Investitionskosten Störanfällig © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

156 6.3.ZENTRALISIERUNGSGRAD
Zentrale Lagerhaltung: Dezentrale Lagerhaltung: Materialvorräte geringer Spezialisierung möglich Mindestbestand geringer Notwendig bei räumlicher Konstellation Bessere Raumnutzung Sachgemäße Lagerung möglich Höherer Materialumschlag Kundenanpassung Höhere Technologisierung Geringe Transportkosten bei der Verteilung Niedrigere Kapitalbindung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

157 6.4.EIGEN-/FREMDLAGERUNG
Fremdlagerung findet häufig in der Beschaffungs- und Distributionslogistik statt. Produktionslagerwerden im allgemeinen in Eigenregie betrieben. Vorteile Eigenlagerung: Unabhängigkeit von Dritten Entscheidungshoheit über Investitionen Flexibilität bei Umorganisation Vorteile Fremdlagerung: Vermeidung von Investitionskosten Spezialisiertes Personal des Logistikdienstleisters Kostenvorteile Keine Fixkostenprobleme © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

158 7.MATERIALVERTEILUNG (1)
Aufgabe der Materialverteilung ist die Bereitstellung des Material am Bedarfsort. Hier werden lediglich innerbetriebliche Materialbereitstellungsorte erfasst. Der Komplex der außerbetrieblichen Bereitstellung unterliegt der Distribution, oder besser der Distributionslogistik und nicht dem Aufgabenbereich der Material- wirtschaft, sondern dem der Logistik zuzuordnen. Es ist dabei der folgende Grundsatz zu beachten: Liefereinheit = Transporteinheit = Lagerreinheit = Entnahmeeinheit © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

159 7.MATERIALVERTEILUNG (2)
Da innerbetriebliche Materialtransporte die Durchlaufzeit wesentlich beeinflussen und auch einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen sind entsprechende Überlegungen zum Einsatz von geeigneten Transportmitteln anzustellen: Flurfördermittel: Hubwagen Stapler Regalbediengerät Flurfreie Fördermittel: Kräne Aufzüge Stetigfördermittel: Rollenbahnen Pneumatikförderer Hängebahnen © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

160 8.MATERIALENTSORGUNG Abfallklassifikation:
Materialabfall: Rückstände an Roh- Hilfs- und Betriebsstoffen Lagerhüter: Ungängige Materialvorräte Fertigungsausschuss: Fehler im Produktionsablauf Nicht absetzbare Endprodukte: Unverkäufliche Zwischen- oder Endprodukte (auch Kuppelprodukte) Aufgaben der Materialentsorgung: Vermeidung Verminderung Verwertung Beseitigung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

161 9.MATERIALRATIONALISIERUNG
Der Begriff der Rationalisierung umfasst das Handlungsspektrum zur Senkung der Kosten oder/und Leistungssteigerung. In der Materialwirtschaft gehören dazu: Materialstandardisierung Materialnummerung / Materialtypung ABC-Analyse XYZ-Analyse Wertanalyse Materialportfolio © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

162 9.1.MATERIALSTANDARDISIERUNG
Materialstandardisierung beinhaltet die Vereinheitlichung von Materialien in Bezug auf bestimmte definierte Eigenschaften (Form, Größe, Qualität, etc.) oder Mengen. Festlegung der Eigenschaften in Form von Normen auf verschiedenen Ebenen: Werksnorm – DIN-Norm Mengenstandardisierung bedeutet die Ermittlung eines Prognose- oder Soll-Materialbedarfs und anschließender Vergleich mit dem Ist-Verbrauch. D.h. eine Verbrauchsstandardisierung. Abweichungen werden einer Analyse unterzogen. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

163 9.2.MATERIALNUMMERUNG Materialnummerung ist in DIN 6763 geregelt. Materialnummerung dient der einfachen Identifikation, der Klassifizierung des Materials und der Information über das Produkt. Bedeutung: Einheitliches Ordnungsprinzip für zusammengehörige Gegenstände Systeme: Klassifizierende Nummernschlüssel Verbundschlüssel Ident-Nummern Beispiel für Verbundschlüssel: 87 LKW 124 Motor 73 Kurbelwelle 088 Zählnummer © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

164 9.3.ABC-ANALYSE (1) Die ABC-Analyse ist ein universell einsetzbares Instrument zur Unterscheidung von wesentlichen und unwesentlichen Objekten (Hier: Material, Lieferanten, Kunden, etc.) Anwendungsgebiete: Einkauf, Lagerwirtschaft, Verkauf, Produktion, etc. In der Materialwirtschaft wird in erster Linie mit der ABC-Analyse die Werthäufigkeit der Güter dargestellt. Entscheidungshilfe z.B. für Wahl der Beschaffungsart, des Bedarfsermittlungsverfahrens, des Werbeaufwandes, der gezielten Förderung, etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

165 9.3.ABC-ANALYSRE (2) Bildung von 3 Gruppen nach „Wesentlichkeitsklassifizierung“: 1. A-Material/Lieferant Wenige Materialien oder Lieferanten mit großer wirtschaftlicher Bedeutung 2. B-Material/Lieferant Einige Materialien oder Lieferanten mit mittlerer wirtschaftlicher Bedeutung 3. C-Material/Lieferant Viele Materialien oder Lieferanten mit geringer wirtschaftlicher Bedeutung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

166 9.3.ABC-ANALYSE (3) Wertgrenzenabstufungen:
A 5% der Artikel 80% des Wertes B 15% der Artikel 15% des Wertes C 80% der Artikel 5% des Wertes © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

167 9.3.ABC-ANALYSE (4) Arbeitsschritte der ABC-Analyse:
1. Berechnung des wertmäßigen Einkaufsvolumens aus dem Produkt von Jahresverbrauchsmenge und Einstandspreis je Materialart 2. Sortieren der Materialarten nach Rangfolge des Jahresbedarfswertes 3. Berechnung des Anteils der jeweiligen Position am Gesamtjahresverbrauchswert 4. Kumulierung der Anteile und Gruppenbildung (Klassifizierung) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

168 9.4.XYZ-ANALYSE Eine Klassifizierung des Materials nach seinem Bedarfsverlauf liefet eine Einteilung in X, Y, Z – Teile. X Verbrauch ist konstant, nur geringe gelegentliche Schwankungen Y Verbrauch unterliegt stärkeren Schwankungen, verläuft trendförmig, unterliegt saisonalen Schwankungen Z Verbrauch verläuft völlig unregelmäßig © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

169 9.5.WERTANALYSE (1) Wertanalyse (Funktionsanalyse; Gebrauchswert-Kosten-Analyse) fragt danach, welche Produktfunktionen tatsächlich im Prozess der Produktnutzung notwendig sind, welche Preisbereitschaft der Kunde für jede einzelne Produktfunktion erkennen lässt und was die jeweilige Produktfunktion kostet. Ziel ist die Optimierung von Gebrauchswert und Kosten. Merkmale: Funktionsorientierung Kostenorientierung Teamorientierung Systematisierung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

170 9.5.WERTANALYSE (2) Bedeutung der Wertanalyse für die Beschaffung:
Alternativen finden: z.B. Materialsubstitution Make-or-Buy Entscheidung unterstützen Materialkostenvergleiche durchführen Beschaffungsquellen prüfen (Im Maschinenbau gilt: 50% der Herstellkosten sind Materialkosten) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

171 9.5.WERTANALYSE (3) Durchführung einer Wertanalyse nach DIN 69910:
1. Vorbereitung Auswahl WA Objekt (Produkt; Prozess) Gruppe bilden Ziele definieren 2. Ermittlung IST-Zustand Objekt funktional beschreiben Funktionskosten ermitteln 3. Kritik IST-Zustand Kritik der Funktionserfüllung Prüfung der Kosten 4. Ermittlung von Alternativen: Suche nach allen denkbaren Alternativen Einsatz von Kreativitätstechniken 5. Bewertung der Alternativen: Sachliche und wirtschaftliche Durchführbarkeit 6. Einführung: Lösung auswählen Entscheidung herbeiführen Lösung umsetzen und einführen © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

172 9.5.WERTANALYSE (4) Arten der Wertanalyse
Value Analysis: Erzeugnis Wertanalyse Value Engineering: Konzept Wertanalyse (In der Konstruktionsphase) Value Administraion: Wertanalyse von Verwaltungstätigkeiten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

173 9.6.MATERIALPORTFOLIO Klassifikation der Materialen hinsichtlich ihrer strategischen Bedeutung: Wertigkeit hoch / Versorgungssicherheit gering: Problemmaterial/Strategisch wichtig Wertigkeit hoch / Versorgungssicherheit hoch: Strategisch bedeutsam Wertigkeit gering / Versorgungssicherheit gering: Unkritisches Material Wertigkeit gering / Versorgungssicherheit hoch: Engpassmaterial © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

174 10. SOURCING STRATEGIEN Sourcing Strategien bezeichnen die Prozessgestaltung in der Beschaffungspolitik: Single oder Dual Sourcing bezeichnet die Konzentration auf einen oder zwei Lieferanten Vereinfachung der Koordination Multiple Sourcing bezeichnet die Erweiterung der Anzahl der Lieferanten Erhöhung des Wettbewerbsdrucks zwischen den Lieferanten Modular Sourcing bezeichnet die Beschaffung vollständiger Module und Systeme Zulieferant übernimmt Anteile der Wertschöpfung, Reduzierung der Fertigungstiefe, Reduzierung des Materialsortiments schafft Kostenvorteile Forward Sourcing bezeichnet die zunehmende Übertragung von Aufgaben auf den Zulieferanten © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

175 AUFGABEN Aufgabenblätter werden gesondert verteilt!
Gruppe M in IBL 1 UE © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

176 5. Produktionswirtschaft
Der Funktionsbereich Produktion bildet den eigentlichen Leistungserstellungsprozess. (Kombinationsprozess). Die eingesetzten Produktionsfaktoren werden zur Betriebs- leistung „kombiniert“. Auch Troughput. Einkauf Produktion Absatz © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

177 Aufgabenmatrix der Produktionswirtschaft
Strategisch Taktisch Operativ Programm Potential Prozess © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

178 5.1. Produktionsprogrammplanung
Wesentliche Aufgabe der Programmplanung ist die Festlegung des strategischen Produktionsprogramms der Unternehmung. Es sind die „Produkt-Markt-Kombinationen“ festzulegen: Mit welchen Produkten soll die Unternehmung auf welchen Märkten präsent sein. Alte Märkte Neue Märkte Alte Produkte Marktdurchdringung Marktinnovation Neue Produkte Produktinnovation Diversifikation © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

179 Portfolio-Analyse Marktwachstums-Marktanteils-Portfolio: Marktwachstum
Fragezeichen Stars Poor Dogs Cash Cows Rel. Marktanteil © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

180 Technologieportfolio
Technologieattraktivität-Ressourcenstärke-Portfolio: INVESTITION Technologieattraktivität SELEKTIV DESINVESTITION Ressourcenstärke © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

181 Erfahrungskurve Erfahrungskurve:
Kernaussage: Mit jeweiliger Verdoppelung der kumulierten Produktionsstückzahl sinken die Stückkosten um x-%. Stückkosten Preis Produktionsstückzahl © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

182 5.2. Fertigungsprogramm (1)
Das Fertigungsprogramm ermittelt die in einem Planungszeitraum zu fertigenden Erzeugnisse (Primärbedarf) nach Art, Menge, zeitlicher Verteilung. Grundlage ist das Absatzprogramm. Kundenauftragsbezogene Programmbildung Erwartungsbezogene (lager-) Programmbildung Mischtypen Die Fertigungsprogrammplanung legt weiter die Höhe der Lagerbestände fest. Damit ver- bunden ist die Entscheidung über den Servicegrad. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

183 5.2. Fertigungsprogramm (2)
Rahmenbedingungen des Fertigungsprogramms: Rahmenbedingungen des Beschaffungsmarktes: Mengenrestriktionen Produktionsfaktoren Lieferzeiten für Produktionsfaktoren Rahmenbedingungen des Absatzmarktes: Kundenverhalten ; Auftragseingänge; etc. Rahmenbedingungen des Produktionsbereiches: Vorhandene Kapazitäten Produktionsfunktionen Rahmenbedingungen des Finanzbereiches: Vorhandene Kapitalmittel © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

184 5.3. Fertigungsarten Kriterium der Wiederholung des Leistungserstellungsprozesses: (Menge der hergestellten Produkte): Einzelfertigung: Jeweils nur ein Stück des Erzeugnisses Serienfertigung (Klein- und Großserienfertigung): Eine bestimmte Stückzahl gleicher Erzeugnisse wird gefertigt (Losgrößen- und Umrüstproblematik) Massenfertigung: Ständig sich wiederholende Fertigung eines Erzeugnisses © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

185 5.4. Produktionssysteme Typen von Produktionssystemen:
Werkstattfertigung: Funktionsgleiche Maschinen werden räumlich zusammengefasst Werkstück wird von Werkstatt zu Werkstatt transportiert (Unstetig- förderer); Hohe Flexibilität; Geringe Empfindlichkeit gegenüber Auftragschwankungen; Hohe Durchlaufzeiten; Hoher Platzbedarf; Fließfertigung: Anordnung der Arbeitsplätze nach der Folge der Arbeitsschritte und Verkettung der Arbeitsplätze durch automatisierten Werk- stücktransport (= Zeitzwang). Taktzeit (= 1 Erzeugnis) Kurze Durchlaufzeiten; Geringer Platzbedarf; Störungen wirken auf das Gesamtsystem; Geringe Art und Mengenflexibilität; © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

186 Produktionssysteme (2)
Baustellenfertigung: Werkstück ist ortsfest; Produktionsfaktoren (Arbeit; Betriebsmittel) werden bewegt; Flexible Fertigungssysteme: Verkettete Fertigungseinrichtungen mit automatisiertem, integriertem Material- und Informationsfluss; © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

187 5.5.Lohnformen Zeitlohn: Entlohnt wird ein Zeitraum; Durchschnittsleistung erwartet; Verlauf von Lohn/Stück und Lohn/Stunde beachten! Gleiche Lohnsumme; Schwankende Stückkosten; Akkordlohn: Entlohnt wird das jeweils gefertigte Stück; Leistungsentlohnung; Schwankende Lohnsumme; Gleiche Stückkosten; Beeinflussung der Leistung muss möglich sein; Zeitvorgaben notwendig; Prämienlohn: Zeitprämien; Ersparnisprämien; Qualitätsprämien; etc. Sockellohn und Höchstlohn; © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

188 5.6. Arbeitsbewertung Summarische Bewertungsverfahren:
Rangfolgeverfahren Lohngruppenverfahren Analytische Verfahren: Rangreihenverfahren Stufenwertzahlverfahren © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

189 5.7. Zeitermittlungsverfahren
Systeme vorbestimmter Zeiten (SvZ): Zerlegung der Arbeitsaufgabe in Grundelemente (Hinlangen; Greifen; Loslassen; etc.); Entnahme der Sollzeiten aus Tabellen; Addition der Sollzeiten der Grundelemente; Zuschlag von Erhol- und Verteilzeiten Multimomentaufnahme: Stichprobenartig durchgeführte Kurzzeitbeobachtung ermitteln die Häufigkeit vorher fixierter Systemzustände. Weiterrechnung von Häufigkeitsanteil auf Zeitanteil. REFA-Zeitaufnahme: Erfassung der IST-Zeiten durch Zeitstudien; Umrechnung in SOLL- Zeiten mittels des beurteilten Leistungsgrades; Erhol- und Verteilzeitzuschlägen Vorgabezeiten haben als Basis einen Leistungsgrad von 100% © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

190 5.8. PPS PPS Produktionsplanung und –steuerung
Fertigungsprogrammplanung Mengenplanung Produktionsplanung Termin-/ Kapazitätsplanung PPS Auftragsfreigabe Produktionsteuerung Überwachung © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

191 KANBAN Traditionelle Systeme: Bringprinzip Zentrale PPS Schiebelogik
Dominanz maximaler Kapazitätsauslastung KANBAN System: Holprinzip Dezentrale PPS Ziehlogik Dominanz minimaler Bestände © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

192 Terminplanung Die Terminplanung legt die Termine für die einzelnen Fertigungsoperationen fest. (Drehen, Schleifen, Montage, etc.) Rückwärtsterminierung: Ausgangspunkt ist der Liefertermin Basis: APL (Arbeitspläne) und DLZ-Kataloge (DLZ = Durchlaufzeit) Vorwärtsterminierung: Ausgangspunkt ist der Starttermin © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

193 Kapazitätsplanung Prioritätsregeln: Reihenfolgeplanung der Maschinenbelegung KOZ Kürzeste Operationszeit FRZ Fertigungsrestzeit HWZ Wertregel GSZ Schlupfzeitregel (Geringste Differenz zwischen neuer Fertigstellungszeit und Loefertermin) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

194 5.9. Rationalisierung der Fertigung
Rationalisierung der Fertigung: Anpassungsmaßnahmen zur verbesserten Zielerreichung - Ökonomische Rationalisierung: Unbefriedigende Rentabilität; Struktur der Kosten auf Verbesserung zu untersuchen; (z.B. Materialkosten, Lohnkosten); Automatisierung; Reorganisation;etc. - Technische Rationalisierung: Prozessinnovationen; Produktinnovationen; Bessere Qualität; Höherer Output; Geringerer Input; - Soziale Rationalisierung: Unzufriedenheit der Mitarbeiter; Erhöhung der Zufriedenheit; Arbeitsgestaltung, etc. © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

195 5.10. Flexibilität der Fertgigung
Flexibilität ist die zielorientierte Anpassungsfähigkeit des Produktionssystems an sich ändernde Aufgabenstellungen: Umrüstflexibilität Anforderungsflexibilität (Fertigungsaufgaben) Durchlaufflexibilität Kapazitätsflexibilität (Reservekapazität) Erweiterungsflexibilität © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

196 Steigerung der Flexibilität
Planung: Flexible Planungsmodelle Rollende Planfortschreibung Organisation: Kleine Einheiten Kurze Informationswege Personal: Verbesserung der Lernfähigkeit Erfolgsbeteiligung F&E: Innovationskraft verbessern Ausbau CAE Produktion: Senkung der Bestände Kurze DLZ Entsprechende Betriebsmittel (Umrüstzeiten, etc.) © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

197 5.11. Lean Production Konzept: Organisation geht vor Automatisierung: Grundsatz: „Simple is best“ Holprinzip; Minimierung der Puffer; Just-in-Time-Steuerung (KANBAN); Total-Quality-Ansatz; „Null-Fehler-Strategie“; Gruppenprinzip mit Job-Rotation; Arbeitsintensivierung aufgrund des „Prozessdrucks“; Teamorganisation; Flache Hierarchien; Variantenvielfalt und kleine Serien möglich; Kurze Produktlebenszyklen möglich; Fließband mit integrierter Gruppenarbeit; © Prof. Dr. Dr. Herbert Nosko

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