Ambroise Paré und Luxemburg Rheinischer Kreis der Medizinhistoriker Jahrestreffen Mai 2006, Université du Luxembourg Luxemburg Jos. A. Massard
Ambroise Paré geboren 1510 in Bourg-Hersent (bei Laval) Angebliches Geburtshaus (Zeichnung aus dem 19. Jh.)
Ambroise Paré ( ) Königlicher Chirurg ab « Assistant chirurgien- barbier » im Hôtel-Dieu in Paris Feldchirurg beim Italienfeldzug
Italienfeldzug (1537) Avigliana (fr.: Villane )
Paré im Einsatz bei Avigliana
1537 Siedendes Holunderöl bei Schusswunden ersetzt durch ein Digestivum aus Eigelb, Rosenöl und Terpentinöl 1545 La méthode de traicter les plaies faictes par hacquebutes et aultres bastons à feu; et de celles qui sont faictes par flèches, dardz et semblables. Paris.
1552 : Paré begleitet König Henri II nach »Deutschland«, Eroberung der »deutschen« Städte Metz, Toul und Verdun. »Auf seiner Rückkehr aus Deutschland belagerte König Heinrich Danvilliers.« (Rechtfertigung und Bericht über meine Reisen in verschiedene Orte, 1585 / Voyages et apologie) […]
Danvilliers (heute: Damvillers)
Damvillers 1552 Von Karl V. als Bastion gegen die Franzosen ausgebaut
Herzogtum Luxemburg 16. Jh.
Paré im Feldeinsatz 1552 Detail aus dem Bild von Théobald Chartran ( ), Ehrentreppe der Sorbonne in Paris
« Ein Blindschleichenschuß [un coup de couleuvrine] ging durch das Zelt des Herrn de Rohan und traf den Unterschenkel eines Edelmanns aus seinem Gefolge, den ich vollends abschneiden mußte. » […]
Beinamputation im 16. Jh. Hanns von Gersdorff, Feldtbuch der Wundartzney, Straßburg 1517
« [die Amputation] tat ich, ohne die Glüheisen zu verwenden. » Herzogtum Luxemburg also Schauplatz der ersten Gefäßligatur bei einer Amputation
« Nachdem das Feldlager aufgelöst worden war, kehrte ich mit meinem Edelmann, dem ich das Bein abgeschnitten hatte, nach Paris zurück. Ich verband ihn, und Gott heilte ihn. Ich schickte ihn heim in sein Haus, in guter Verfassung und mit einem Holzbein. Er fand sich damit ab und sagte, daß er billig davongekommen sei, ohne elend verbrannt zu werden bei der Blutstillung. »
Damvillers 2006
Schlacht von Moncontour 1569
« Der Herr Graf de Mansfeld, Gouverneur des Herzogtums Luxemburg, Ritter des Ordens des Königs von Spanien, wurde in der Schlacht am linken Arme schwer durch einen Pistolen- schuß verletzt, der ihm einen großen Teil des Ellenbogens zerbrach. » Die Schlacht von Moncontour (1569)
« Er hatte sich nach Bourges bei Tours zurückgezogen und schickte von dort einen Edelmann zum König, um ihn zu bitten, er solle ihm doch einen seiner Chirurgen schicken. »
« [Mansfeld wurde] nach drei Wochen nach Paris [gebracht], wo man noch einige Schnitte in den Arm des Grafen […] machen mußte, um die Knochensplitter herauszuziehen. Er wurde durch Gottes Gnade geheilt und machte mir ein anständiges Geschenk, so daß ich sehr zufrieden mit ihm war und er mit mir […]. »
Peter Ernst von Mansfeld ( ) Gouverneur von Luxemburg ( )
Schloss Mansfeld in Clausen (Luxemburg) Prachtvoller Renaissance-Palast Baubeginn 1563
Schloss Mansfeld in Clausen Garten und Palast
Überreste von Schloss Mansfeld Portal Parktor Kopf-Relief
Graf Ernst II. von Mansfeld ( ) in Luxemburg geboren gefürchteter Söldnerführer im Dreißigjährigen Krieg « Gott helfe denen, wo Mansfeld hinkommt ! »
Karl von Mansfeld ( ) Heerführer, zehn Jahre lang im Dienste des französischen Hofes Taufpate von Parés Sohn Ambroise (*1576, †1577
Paré stirbt in Paris im Alter von 80 Jahren Begräbnis in Saint-André-des-Arcs (heute: 6. Arrondissement von Paris)
Parés Werke, Ausgabe Lyon 1641 Exemplar der Nationalbibliothek Luxemburg
Paré : Appendice au Livre des Monstres
Melusina Gattin von Graf Siegfried, Begründer der Stadt Luxemburg (im Jahre 953)