„E LEGANTE G EFÜHLLOSIGKEIT “ Dandy und Schauspielerin.

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 Präsentation transkript:

„E LEGANTE G EFÜHLLOSIGKEIT “ Dandy und Schauspielerin

H ELMUT L ETHEN : V ERHALTENSLEHREN DER K ÄLTE. L EBENSVERSUCHE ZWISCHEN DEN K RIEGEN, F RANKFURT /M ‚kalte persona‘ Baltasar Gracián Helmuth Plessner

‚K ALTE PERSONA ‘ 1: D ER D ANDY Spätdandyismus Dandyistische Hochstapler Heinrich Mann: „Im Schlaraffenland“ (1900): Andreas Zumsee Guy de Maupassant: „Bel-Ami“ (1885): Georges Duroy Heinrich Mann 1906

H EINRICH M ANN : I M S CHLARAFFENLAND. E IN R OMAN UNTER FEINEN L EUTEN, F RANKFURT /M. 1997, S. 347 F.: „Allmählich häufte sich das der körperlichen Veredelung dienende Handwerkszeug auf seinem Toilettentisch wie auf dem der kleinen Matzke. Seine Sammlung von Parfüms wurde im Klub von niemandem überboten. […] Die Härte und Entschlossenheit seines Blicks […] verstand er durch dunkle Schatten, mit Kohle hergestellt, noch wirksamer zu machen. Ebenso verlieh er der Falte über der Nasenwurzel eine scheinbare Tiefe. […] Seit den ersten Frühlingstagen bevorzugte er heliotropfarbene und mattblaue Hemdbrüste. Unter seinem breit umgelegten Beinkleide schimmerte die bunte Seidenstickerei auf seinen schwarzen Socken. Er setzte den braunen Juchtenschuh fester als sonst auf das Pflaster […] und blickte den Vorübergehenden herausfordernd und voll Verachtung unter die Hüte, ohne ihnen auszuweichen. […] Es galt, sich gegenseitig Furcht einzuflößen durch stark betonte männliche Tugenden, durch Kälte, brutalen Wirklichkeitssinn und äußerste Reizbarkeit.“

‚K ALTE PERSONA ‘ 2: D IE S CHAUSPIELERIN Heinrich Mann: „Schauspielerinnen“ (1926) Heinrich Mann: „Tilla Durieux“ (1913) Heinrich Mann: „Die Jagd nach Liebe“ (1903): Ute Ende Heinrich Mann: „Schauspielerin. Novelle“ (1904/10): Leonie Heinrich Mann: „Schauspielerin. Drama in drei Akten“ (1911) Jürgen Viering: Die Schauspielerin als Vertreterin der „Modernität“. Über die Darstellung der Schauspielerin im Frühwerk Heinrich Manns und das Bild der „modernen“ Schauspielerin in der zeitgenössischen Theaterkritik. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 18 (1986) 2, S ‚Femme fatale‘: Franz von Stuck: „Die Sünde“ (1893)

M ODE UND S CHMINKE Charles Baudelaire: Le peintre de la vie moderne [Der Maler des modernen Lebens 1860]. In: ders.: Œuvres. Hg. v. Y.-G. le Dantec, Paris 1954, S , hier S („Eloge du maquillage“): ‚Lob der Schminke‘ / ‚femme dandy‘

H EINRICH M ANN : S CHAUSPIELERIN [1904/10], I N : DERS.: K ÜNSTLERNOVELLEN, S TUTTGART 1987, S „Sie benützt ihre Liebe schon zum Mimen. [...] Ganz bei Kleinem gleitet sie aus der Wirklichkeit auf die Bühne – und da ist sie in Sicherheit.“ (S. 118) „In ihr war eine Bühne, auf der sie selbst, noch einmal und verkleinert, ihre Erlebnisse spielte [...] Sie sah sich zu, [...] gab sich Nachdruck; klatschte sich Beifall; ward bald länger gefesselt von der Wiederholung ihres Schicksals als von ihrem Schicksal selbst, [...] vergaß, indes sie sich ihre Leiden vorführte, manchmal, daß sie litt; vergaß es häufiger...“ (S. 121) Helmuth Plessner: Zur Anthropologie des Schauspielers (1948). In: ders.: Gesammelte Schriften. Hg. v. Günter Dux [u.a.], Bd. 7, Frankfurt/M. 1982, S

L ITERATURHINWEIS Julia Bertschik: „Elegante Gefühllosigkeit“. Zur Figur der ‚kalten persona‘ beim frühen Heinrich Mann. In: Heinrich Mann-Jahrbuch 24 (2006), S