Der Prophet Mohammed Gestalt und Wahrheit

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
“UND WIR ERTRAGEN ALLES UM CHRISTI WILLEN”
Advertisements

Glaubst du an Gottes Auferstehungskraft? Ich lehre nur das, was schon die Propheten und Mose vorausgesagt haben - nämlich dass der Christus leiden.
Danke! - Vater Gedanken zum Jahresschluss.

Gebet - das Kennzeichen eines Christen
Der Heilige Geist will bewegen
Jesus ist auferstanden!
1.
A common word.
Lara Islam Diana Mounir Margarida Tun Ema Nathan.
Religion in Staat und Gesellschaft Israels
Das Leben des geistes in uns
Geschichte der Religionen in Deutschland
Was sie verbindet, was sie trennt
Offb Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Prophetie. Lk alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in.
Warum mit anderen darüber reden?
Geschichte der Religionen in Deutschland
Der Mann, der die Welt verändert.
Sura Al-Kafiruun (109) „Die Ungläubigen“ Tafsir auf Deutsch für Kinder
23. März Fastensonntag.
Eine sehr wichtige Person!
Entstehung der Kirche Die katholische Kirche ist die
Islam „Allahu- Gott“.
Jesus der Auferstandene
Dein Licht kommt Chrischona Affoltern am Albis.
Religion in Staat und Gesellschaft Israels
Religion in Staat und Gesellschaft Russlands
1.5 Religion in Staat und Gesellschaft anderer Länder Mannschaft1,5 Tage Religion in Staat und Gesellschaft der USA.
Sura Al-Masad (111) “Der Palmenbast” (Ungefähre Übersetzung)
ICF Zürich Logo 1.
Am Gymnasium im Schloss
Islam „Allahu- Gott“.
Islam „Allahu- Gott“.
Dankt Gott, dem Vater Gedanken zum Jahresschluss.
Deus lo volt Gott will es
Die Mütter der Gläubigen Teil 11 (Unsere Mutter Um Habiba)
Die Mütter der Gläubigen Teil 6 (Unsere Mutter Zeinab Bint Chuzaima)
Christentum: Macht und Ideologie
Tafsir auf Deutsch Sura Quraisch(106) „Quraisch“ ist der Name des Stammes in Mekka (ungefähre Übersetzung) Medienbibliothek-islam.de.
Habe ich den Heiligen Geist?
Phasen der Entwicklung
[Lk. 9, 23-25] 23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge.
Islam in der politischen Auseinandersetzung
Warum wir nicht sündlos sind
Gesellschaftsstrukturen in Israel. Hauptbevölkerungsgruppen In Israel existieren, zusammen mit der arabischen Minderheit, auch mehrere jüdische Bevölkerungsgruppen.
Weltreligionen:Islam
Von Luca Bossi(Da Boss)
„Vier menschliche Reaktionen auf Gottes Wunder“ [Joh. 12, ]
Der Islam Die Religion Moslems.
Joana, Michel.S, (Anastassia, Anas)
Judentum******* Jason und Léana Classe: NICKTS
Der Karikaturenstreit war vorprogrammiert.
„Die Ungläubigen“ (Ungefähre Übersetzung) Tafsir auf Deutsch für Kinder Medienbibliothek-islam.de.
Schweizer Geschichtsbuch 1 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2012 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 4. Die islamische Welt und.
Der Islam Die Sultan Ahmet Moschee in Istanbul. Der Koran Das Heilige Buch der Muslime.
Schweizer Geschichtsbuch 1 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2012 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 4. Die islamische Welt und.
Jerusalem Heilige Stadt der Juden, Muslime und Christen
Unser Verhältnis zu Israel Einleitung Herauskommen aus persönlichen Problemen Probleme des deutschen Volkes lassen wir zu, dass der HG heute unser.
Entstehung und Geschichte. Der Islam geht auf den Propheten Mohammed (6. Jhdt. n. Chr.) zurück. Weltweit bekennen sich rund 1,2 Milliarden Menschen zum.
Sie meinte er sei der Gärtner
Islam Die 5 Säulen des Islam.
Gebet für die Welt Jemen Bevölkerung: 24,3 Millionen Einwohner
Jerusalem heilige Stadt für
Die Mütter der Gläubigen Teil 6 (Unsere Mutter Zeinab Bint Chuzaima)
Heilige Städte des Islams
Rom – eine Stadt entsteht und wächst
Das Leben des Propheten Mohammeds 1/6 Seite von Mark und Tim
Die Mütter der Gläubigen Teil 11 (Unsere Mutter Um Habiba)
 Präsentation transkript:

Der Prophet Mohammed Gestalt und Wahrheit Studiennachmittag Salzburg, 8. Oktober 2008 Dr. Mouhanad Khorchide

Die gesellschaftliche Lage auf der arabischen Halbinsel Stammesgesellschaft: die Gesellschaft besteht aus vielen politischen Einheiten, den Stämmen, mit patriarchalisch hierarchischem Aufbau Hierarchie: Anführer der Stämme Alqabiel Almawali Sklaven Sa‘alik Aufteilung in Beduine und Sesshafte

Die gesellschaftliche Lage auf der arabischen Halbinsel Loyalität zum Stamm ist oberstes Prinzip gemeinsame Abstammung begründet die Loyalitätspflicht zum Stamm (asabiya) Konsequenz: zwischen den beduinischen Stämmen ununterbrochene Kriege um wirtschaftliche Ressourcen, daher zahlreiche Verträge und Abkommen 4 Friedensmonate

Stellung der Frau Von einer matriarchalischen zu einer patriarchalischen Gesellschaft Verschiedene Aktivitäten auf den Märkten Polygamie Keine Erbschaftsansprüche Töten von neugeborenen Mädchen

Die Gesellschaftliche Lage in Mekka Quraisch war ranghöchster Stamm  Machtübernahme von Khuza‘a durch Qusay in erster Hälfte des 5. Jh. - Qualifizierung durch wirtschaftliche Macht Quraischs Nach Einführung der beiden Handelsreisen durch Haschem gewann Quraisch an höchster wirtschaftlicher und damit politischer Macht in weiten Teilen der arabischen Halbinsel Handelsabkommen (Ilaf) mit den benachbarten Stämmen

Die Gesellschaftliche Lage in Mekka Durch andauernde Kriege zw. dem byzantinischen und dem persischen Reich der Sassaniden waren die Handelswege über Kleinasien gesperrt  Quraisch profitierte Quraisch verpflichtete die Karawanen, Steuern u. Abgaben zu zahlen Kreditzinsen betrugen bis zu 100 % Durch die wirtschaftliche Monopolstellung Quraischs verloren die Stammeshierarchien in Mekka an Bedeutung  wirtschaftliche Macht stand nun im Vordergrund

Die Gesellschaftliche Lage in Mekka Die Beschäftigung mit dem Handeln lenkte die arabischen Stämme vom Krieg ab. Abschluss vieler Abkommen mit verschiedenen Königreichen, auch mit Byzanz und Persien, aber auch untereinander „Dar Annadwa“ in Mekka  eine Art Parlament Geldeinheiten: Dinar (Byzanz) und „Dirham“ (persisch)

Die Gesellschaftliche Lage in Medina Zuerst bewohnt von Juden Araber kamen - geflüchtet vor den Römern - ab 70 n.Chr. und 135 n.Chr. nach Medina 575 n.Chr. kamen Al-Aus und Al-Khazradsch aus dem Jemen nach dem Dammbruch von Ma‘rib Al-Aus und Al-Khazradsch schlossen in Medina Verträge mit den jüdischen Stämmen ab u. arbeiteten anfangs für sie in der Landwirtschaft und im Handel

Die Gesellschaftliche Lage in Medina sesshafte Bevölkerung Haupteinnahmequelle: Landwirtschaft Viele zum Schutz errichtete Burgen

Die Gesellschaftliche Lage in Medina Zwei konkurrierende Stämme: Aus und Khazradsch Mehrere Kriege zwischen Aus und Khazradsch Höhepunkt ihrer Kriege: Krieg von Bu‘ath (617 n.Chr.): Beide bekamen Unterstützung von verschiedenen jüdischen Stämmen  Krieg endete mit Sieg von Aus

Religionen auf der arabischen Halbinsel Christentum  Äthiopien und Byzanz Mazdaglauben  Persien (610 Schlacht von „Thi Qar“  Sieg der arabischen Stämme gegen Persien) Judentum  vor allem nach der zweiten Zerstörung Jerusalems durch die Römer 70 n.Chr. und nach dem Aufstand im Jahre 135 Paganen Religion (Beigesellung von Götzen)  Manat, Allat, Uzza, Hubal war bedeutendster Gott für Quraisch Hanefeyya

Die Auswanderung 620 n.Chr. Auf dem Markt von Okaz  Treffen bei Aqaba mit 6 Pers. von Khazradsch  sie folgten der Botschaft Mohammeds 621 n.Chr.  Abkommen v. Aqaba I: Khazradsch:10 Pers. Aus: 2 Pers. 622 n. Chr.  Abkommen v. Aqaba II: Khazradsch: 62 Pers. Aus: 11 Pers.

Die Auswanderung Das Abkommen mit Aus und Khazradsch: Sie schützen den Propheten, Abu Alhaytham ibn Attayhan: „wir werden die Abkommen mit den jüdischen Stämmen auflösen, wie ist es, wenn du stark wirst, wirst du uns verlassen und nach Mekka zurückkehren?“

Die Auswanderung Beim Eintritt in Medina  Versuch der Stämme, den Propheten für sich zu gewinnen Stammesführer der Khazradschiten (Abdullah ibn Ubay ibn Salul) nahm den Islam an Stammesführer von Aus lehnte den Islam ab und wanderte nach Mekka aus Abkommen von Medina (Assahifa)  für unbegrenzte Zeit

Die Auswanderung Der Prophet sah, dass die Juden Richtung Jerusalem beteten (3 mal am Tag) und ordnete an, dass die Muslime auch in diese Richtung beten Er übernahm auch andere schon vorhandene Gebote

Berücksichtigung der ges. Rahmenbedingungen „Die Beduinen sind mehr (als die sesshaften Araber) dem Unglauben und der Heuchelei nahe und eher geneigt, die Gebote, die Gott auf Seinen Gesandten herabgesandt hat, zu übersehen“ (9:97) 49:14  sagt „Wir sind Muslime“, behauptet aber nicht, dass ihr glaubt, da der „Glaube noch nicht in eure Herzen eingedrungen“ ist

Berücksichtigung der ges. Rahmenbedingungen Prophet Mohammed bezeichnete die Rückkehr von der Sesshaftigkeit zum Nomadentum als „Abkehr von der Religion“ Aus islamischer juristischer Sicht ist dies nicht nachvollziehbar, da jeder, der die Schahada sagt Muslim ist. Der muslimische Soziologe Ibn Khaldun begründet die Aussage des Propheten mit bestimmten, vom Islam vorausgesetzten zivilisatorischen Rahmenbedingungen

Berücksichtigung der ges. Rahmenbedingungen Imam Malik  das Zeugnis eines Nomaden ist gegenüber dem Zeugnis eines Ansässigen ungültig Bemerkung des muslimischen Soziologen Alansari: nomadische Eigenschaften, die der Islam stark bekämpft hat, sind trotz äußerer Formen der Zivilisation, noch immer in der arabischen Welt verbreitet

Die soziale Botschaft Für die Herstellung eines Gleichheitsideals Gegen die wirtschaftliche Monopolstellung Quraischs Gegen die Ausbeutung von Menschen, vor allem durch Wucher Gegen Sklaverei Gegen Stammeshierarchien Gegen Mädchenmord Die Idee des Staates als Vereinheitlichung aller Stämme