Alexander Kanoldt, Stilleben mit Krügen (1922)

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Alexander Kanoldt, Stilleben mit Krügen (1922)
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 Präsentation transkript:

Alexander Kanoldt, Stilleben mit Krügen (1922)

Christian Schad, Operation (1929)

Walter Gropius, Bauhaus in Dessau (1926; rekonstruierte Fassade)

George Grosz, Grauer Tag (1921)

Otto Dix, Streichholzhändler (1920)

Siegfried Kracauer (1889-1966), Die Angestellten (1929) Ich gedenke eines Mädchens, das von seinen Freundinnen „Heimchen“ genannt wird. Heimchen ist ein am Gesundbrunnen wohnhaftes Proletarierkind und arbeitet in der Registratur einer Fabrik. Der Zauber des bürgerlichen Lebens erreicht sie gerade noch in seiner schäbigsten Gestalt, und gedankenlos nimmt sie alle Segnungen auf, die von oben herabträufen. Bezeichnend für sie ist, daß sie, im Tanzsaal oder im Vorstadtcafé, kein Musikstück anhören kann, ohne sofort den ihm zubestimmten Schlager mitzuzirpen. Aber nicht sie ist es, die jeden Schlager kennt, sondern die Schlager kennen sie, holen sie ein und erschlagen sie sanft. In einem Zustand völliger Betäubung bleibt sie zurück. Von ihren jungen und jüngsten Kolleginnen sind manche widerstandsfähiger. Sie wehren sich zwar nicht eigentlich gegen die Verlockungen, die sie doch nicht meistern, scheinen aber einstweilen von einer unsichtbaren Hülle umgeben zu sein, in der sie ungefährdet einhergehen. Man trifft sie in den Warenhäusern, in den Rechtsanwaltsbüros und in allen möglichen Firmen - anspruchslose Geschöpfe, die bei ihren Eltern im Norden oder Osten hausen und noch kaum ahnen, wohin die Fahrt in Wirklichkeit geht. Siegfried Kracauer (1889-1966), Die Angestellten (1929)

Revue, Berlin 1927

Fritz Lang: Metropolis (Ufa-Film 1926)

Kabarett: Kurt Tucholsky (1890-1935) Joachim Ringelnatz (1883-1934) Reportage: Egon Erwin Kisch (1885-1948) Joseph Roth

Thomas Mann (1875-1955): Der Zauberberg (1924)

Hermann Broch (1886-1951): Die Schlafwandler (Trilogie, 1930/32)

Robert Musil (1880-1942): Der Mann ohne Eigenschaften (Tl 1 und 2: 1931/32; Tl 3 aus dem Nachlass)

Joseph Roth (1894-1939): Radetzkymarsch (1932)

Franz Kafka (1883-1924): Der Process (1914/5; 1925) Das Schloss (1922; 1926)

Erich Maria Remarque (1898-1970): Im Westen nichts Neues (1929)

Alfred Döblin (1878-1957): Berlin Alexanderplatz (1929)

Irmgard Keun (1905-1982): Das kunstseidene Mädchen (1932)

Rudolf Schlichter, Porträt Bert Brecht (1926) Bertolt Brecht (1898-1956): Die Dreigroschenoper (1928), Die Mutter (1932)

Marieluise Fleißer (1901-1974): Fegefeuer in Ingolstadt (1926)

Ödön von Horváth (1901-1938): Geschichten aus dem Wiener Wald (1931)

Verfilmung von Maximilian Schell (1961): Helmut Qualtinger (Oskar), Johanna Matz (Marianne), Hans Moser (Zauberkönig)

Dürft ich mal die Ziehungliste Dürft ich mal die Ziehungliste? Valerie reicht sie ihm aus dem Ständer vor der Tür. Küß die Hand! Er vertieft sich in die Ziehungliste; plötzlich bricht der Walzer ab, mitten im Takt. VALERIE schadenfroh: Was haben wir denn gewonnen, Herr Rittmeister? Das große Los? Rittmeister reicht ihr die Ziehungsliste wieder zurück: Ich hab überhaupt noch nie was gewonnen, liebe Frau Valerie. (I,2) Dürft ich mal die Ziehungsliste? Küß die Hand! Er vertieft sich in die Ziehungsliste; und nun ist der Walzer aus. [...] VALERIE boshaft: Was haben wir denn wieder gewonnen, Herr Rittmeister? (II,4) VALERIE boshaft: Was haben wir denn gewonnen, Herr Rittmeister? RITTMEISTER reicht ihr die Ziehungsliste zurück. (III,3)

VALERIE Ich hab jetzt nur an das Grab gedacht VALERIE Ich hab jetzt nur an das Grab gedacht. ALFRED An was für ein Grab? VALERIE An sein Grab. Immer, wenn ich das hör: Frau Kanzleiobersekretär – dann muß ich an sein Grab denken. Stille. Ich kümmer mich zu wenig um das Grab. Meiner Seel, ich glaub, es ist ganz verwildert – ALFRED Valerie, wenn ich morgen in Maisons-Lafitte gewinn, dann lassen wir sein Grab mal gründlich herrichten. Halb und halb. (I,1) ALFRED Da. Jetzt hab ich gestern noch telegraphisch gesetzt und hab in Maisons-Lafitte gewonnen – und heut wollt ich meinem Sohne vierundachtzig Schilling bringen – VALERIE Wir werden ihm einen schönen Grabstein setzen. Vielleicht ein betendes Englein. (III,4)

Zu den Todsünden der Regie zählt folgendes: Dialekt. Es darf kein Wort Dialekt gesprochen werden! Jedes Wort muß hochdeutsch gesprochen werden, allerdings so, wie jemand, der sonst nur Dialekt spricht und sich nun zwingt, hochdeutsch zu reden. Sehr wichtig! Denn es gibt schon jedem Wort dadurch die Synthese zwischen Realismus und Ironie. […] „Gebrauchsanweisung“, 1935

Es hat sich nun durch das Kleinbürgertum eine Zersetzung der eigentlichen Dialekte gebildet, nämlich durch den Bildungsjargon. Um einen heutigen Menschen realistisch schildern zu können, muß ich also den Bildungsjargon sprechen lassen. Der Bildungsjargon (und seine Ursachen) fordern aber natürlich zur Kritik heraus – und so entsteht der Dialog des neuen Volksstückes, und damit der Mensch, und damit erst die dramatische Handlung – eine Synthese aus Ernst und Ironie. (Interview 1932)

Und solang du dies nicht hast, Dieses „Stirb und Werde Und solang du dies nicht hast, Dieses „Stirb und Werde!“, Bist du noch ein trüber Gast Auf der dunklen Erde! [vgl. Goethe, Selige Sehnsucht]