Vorgehensweise Zur Untersuchung sollten 20 Zungen, die entsprechend einem Zufallsprinzip ausgewählt wurden, verwendet werden. Ein standardisierter Zungendiagnostikbogen.

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 Präsentation transkript:

Vorgehensweise Zur Untersuchung sollten 20 Zungen, die entsprechend einem Zufallsprinzip ausgewählt wurden, verwendet werden. Ein standardisierter Zungendiagnostikbogen wurde verwendet. Ein Anweisungsbogen erklärte die möglichen Einträge. Entwicklung mit Unterstützung von Dr. med. Clemens Vogel, Mainz und Prof. Sandholzer, Magdeburg.

Anweisung zum Ausfüllen der Zungenbefunddokumentation Bei Patientenbegutachtung Name, Vorname und Geburtsdatum und Datum der Untersuchung angeben. Im Rahmen der Zungenbefunddokumentationsstudie auch den Dateinamen. 1. Zungenkörper Breite ist bezogen auf Mundwinkel; eine Zunge, die im herausgestreckten Zustandes einige mm bds vom Mundwinkelabstand hat wird als normal bezeichnet; ist der Abstand wesentlich größer bds vom Mundwinkel gilt die Zunge als schmal; füllt die Zunge den gesamten Mund aus oder stößt bds am Mundwinkel an ist dies eine große Zunge; der Gesamteindruck von Größe des Mundes, Gesicht und Zunge sollte mitberücksichtigt werden. Eine kurze Zunge entsteht z.B. durch ein kurzes Zungenbändchen Dicke im ausgesteckten Zustand Breite im Mundwinkel zu Dicke im Zentrum 5:1 normal,>1 dünn, <1 dick; der allgemeine Eindruck sollte mitgewertet werden Konsistenz: Zungenkörper erscheint geschwollen oder gedunsen Beweglichkeit des Herausstreckens wird bewertet: normal 1s, rasch << 1s, langsam >>1s tritt beim Herausstrecken eine Seitabweichung nach Rechts oder Links auf oder kommt es zu einer Unruhe des Zungenkörpers beim Herausstrecken soll dies vermerkt werden. Fibrillieren, Zittern oder andere Bewegungen nach dem Herausstrecken der Zunge sind zu vermerken. Jedoch nur innerhalb der ersten 5 s nach dem Herausstrecken. Form nach dem Herausstrecken beurteilen, bei Übergängen auch 2 Antworten möglich spitz dreieckig oval viereckig aufgerollt mit Delle Farbe des Zungenkörpers angeben, auch zwei Antworten sind möglich, weitere Farbangaben sind möglich normal = blass rosa rot livide blau Intensität: mittel kräftig blass lackfarbig

2. Belag a) Dicke: ______ kein Belag 0 normaler = dünner Belag 1 vermehrter Belag 2 dicker Belag 3; auch Zwischenstufen sind möglich z.B. 1-2 b) Farbe: eine Farbe ankreuzen, falls nicht zutreffend zusätzliche Farbe ergänzen weiß weiß-gelblich weiß-grau gelb dunkel-gelb braun schwarz andere Farbe ( ) c) Feuchtigkeit: 1 Antwort angeben oder bei Zwischenstufe z.B. normal-feucht leicht feucht feucht trocken; Begriffe schmierig schleimig fadenziehend klebrig blasig: nur verwenden wenn eindeutiger Befund d) Konsistenz: 1 Antwort angeben oder bei Zwischenstufe z.B. normal-glatt normal glatt schmierig wie Pulver e) Kartographie den Belag einzeichnen mit lok. Dicke,unterschieden entsprechend der Lokalität; sämtliche auffallenden Belagdefekte und Besonderheiten wie Einrisse Einkerbungen Eindellung lok. Substanzminderung des Zungenkörpers Einblutungen lok. Rötungen Zungenrandveränderungen ebenfalls einzeichnen. Cracks (Mitte, quer, längs, seitlich, median, vorne, hinten?) f) Zungenvenen gestaut, d.h. sichtbar, einseitig, bds, mit Kollateralbildung, livide, rot, blass Name des Untersuchers, am besten Praxisstempel

Ziel Einheitliche Beschreibung mit einheitlicher Terminologie der Zunge. Aus der Beschreibung ergibt sich eine entsprechende TCM-Diagnose. Die TCM-Diagnose ist von mehreren Untersuchern gleich feststellbar und nachprüfbar durch Photodokumentation. Die Veränderungen an der Zunge sind zur Verlaufsdokumentation allgemein verwendbar. TCM-Diagnose und Dokumentation sind einer wissenschaftlichen Evaluation zugänglich.

Methodik Zur Untersuchung wurden 20 Fotos aus 1200 Zungenfotos nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Es wurden nur Zungenaufsichtsaufnahmen ausgewählt. Die Aufnahmen wurden mit einer Olympus 2500 Spiegelreflex-Digitalkamera unter einheitlichem Blitzlicht und identischem Abstand durchgeführt. Es wurden keine zusätzlichen Informationen zur Anamnese gegeben. 18 Kollegen, davon 9 mit B-Diplom, 4 mit A-Diplom, 5 ohne TCM-Erfahrungen beurteilten die Zungenbilder.

Zunge 1

Ergebnis Größe: normal 14 klein 4 Dicke u. Konsistenz normal 17 musk. kräftig 1 Form dreieckig 5 viereckig 4 dazwischen 9 Farbe normal 4 rot 14 Intensität normal 5 kräftig 13 Belag normal 4 vermehrt 14 Farbe weiß 9 weiß-grau 9 Feuchtigkeit normal 15 feucht 3 Konsistenz fettig 3 schmierig 2 nicht ablösbar 1 Zungenrand rissig 2

Zunge 2

Ergebnis Größe: normal 3 groß 15 Dicke u. Konsistenz dünn 2 Form viereckig 18 Farbe rot 16 livide 2 Intensität normal 5 kräftig 13 Belag vermehrt 8 dick 10 Belagfarbe weiß gelblich 16 weiß 2 Feuchtigkeit normal 6 trocken 12 Belag fehlend Herz/Le/Gb/Lu/Di-Bereiche 13

Zunge 3

Ergebnis Größe: groß 18 Dicke u. Konsistenz normal 11 dünn 7 Form oval 16, viereckig 2 Farbe normal 5 rot 13 Intensität normal 4 blass 14 Belag vermehrt 16 dick 2 Belagfarbe weiß gelblich 16 weiß 2 Feuchtigkeit normal 16 feucht 2 Belagkonsistenz normal 10 glatt 7 schmierig 1 Spitze belagfrei 8

Zunge 4

Ergebnis Größe: normal 8 groß 10 Dicke u. Konsistenz normal 18 Form oval 9 viereckig 9 Farbe rot 6 livide 12 Intensität normal 18 Belag vermehrt 3 dick 15 Belagfarbe weiß gelblich 3 weiß 15 Feuchtigkeit normal 7 feucht 11 Einzelbeschreibungen geriffelte Ränder, Rillen an Rändern, Ränder betont, Mittelriss lang

Zwischenergebnis Die Untersuchung wurde nach Auswertung der ersten 4 Zungenfotos nicht weiterdurchgeführt aufgrund der Ergebnisse der ersten Bilder.

Ergebnis Bei der Verwendung von Zungenfotos ist die Beurteilung von Zungenfarbe, Zungengröße, Zungenform, Belagfarbe, und Feuchtigkeit ohne zusätzliche Hilfsmittel und Beobachtungs-schulung zu divergent. Bei der Beurteilung gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen Absolventen des B-Diplom, A-Diplom und nicht TCM-Kollegen.

Ausblick Zur Beurteilung der Farben müssten zusätzliche Farbskalen verwendet werden. Eine praktische Schulung in der Standard-beschreibung der Zungen müsste der Studie vorausgehen. Im Rahmen einer „normalen“ TCM-Arbeit ist die Standardisierung kaum erreichbar. Solange „einfache“ Beurteilungskriterien schon divergieren, ist eine feinere Zungeninterpretation kaum durchführbar.