Evaluation der Klimastrategien Österreichs

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
CO 2 -Emissionshandel Einblick in die Praxis EUM Netzwerk Jenny Bonitz
Advertisements

Das V - Modell - Überblick
Südosteuropa und der EU- Emissionshandel
Das V - Modell - Überblick
Zusammenstellung: Barbara Weber (HMULV)
Internalisierung externer Effekte des Verkehrs
2050 Perspektiven der EU Energiepolitik
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
aktiv für den Klimaschutz !
Gesundes Führen lohnt sich !
Methodische Fragestellungen: Unternehmen Dr. Jürgen Gabriel Klimaschutz- und Energieprogramm (KEP) 2020 Workshop des Bremer Senators für Umwelt,
Klimaschutz- und Energieprogramm (KEP) 2020 des Landes Bremen
Innovation GmbH 3. Fachtagung : "Auf dem Weg zur Regelpraxis – Gender Mainstreaming im ESF in Baden - Württemberg" Gleichstellung von Frauen und Männern.
Gemeinsame Landesplanungsabteilung
1 Thematische Schwerpunkte innerhalb der Prioritätsachse 3 Ressourcenschutz, CO 2 -Reduzierung EFRE - Investitionsprioritäten: Energieeffizienz und Nutzung.
Umweltförderung Bund Elisabeth Gußl Veronika Katzlinger Julia Nermuth Barbara Paichl.
Titel der Präsentation Richtlinie 2010/31/EU, vom 19. Mai 2010
Volkswirtschaftliche Bewertung der EnEV 2009 Berlin, 30. August 2011.
Informationsveranstaltung Smart Cities Demo – 4. Ausschreibung
Synergieeffekte durch softwaregestützte Prozessmodelle
Daten- und Persönlichkeitsschutz u. a
Umfrageergebnisse Energiepolitik/Energiewende Repräsentative Umfrage unter 700 Führungskräften von heute und morgen November 2013.
„Richtig investieren“
Energieeffizienz im Bauwesen, Wohnungsbau und Anwendung erneuerbarer Energien Daina Eberšteina Referatsleiterin der Abteilung ’’Erneuerbare Energien.
15. Okt WKÖ ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE GEWINNSTRATEGIE FÜR ÖSTERREICH & DIE BAUWIRTSCHAFT DIE ÖSTERREICHISCHE UMWELTSCHUTZORGANISATION GEWINNSTRATEGIE.
Gliederung Einleitung eID-Infrastruktur und Komponenten
| Folie 1 Mobilität und Umwelt – Trends und Herausforderungen Mobil auf leichtem Fuß DI Günther Lichtblau.
Energieeffizienz-Richtlinie
Schwarzbuch Klimawandel
Klima und Energie Geschwister oder Gegner? Gunter Stephan Department Volkswirtschaftslehre Oeschger Center of Climate Change Research Universität Bern.
Einführung Wien,
Studie: Auswirkungen der E-Fahrzeuge auf die Energiewirtschaft blue globe-Pressegespräch, 12. März 2009.
Internationale Klimapolitik, Kyoto-Protokoll
Lebenswertes Ansfelden Lebensqualität im Zentralraum von Oberösterreich!
Evaluation 5 Jahre Nationalpark Gesäuse
Nachhaltige Entwicklung im Personentransport 1.Nationaler Bus-Tag 2010 Langenthal, 19. November 2010 © International Road Transport Union (IRU) 2010 Jens.
Juni 2006 Mag. Martin Priesner Von Maßnahmenprogrammen und ihren Grenzen Sind die Handlungsmöglichkeiten der Länder im Rahmen des IG-L ausreichend? Folie.
IWO-Symposium Palais Niederösterreich, 30. April 2008.
Bericht über die 17. Sitzung des Arbeitskreises Verkehr & Schifffahrt
Grundlagen des Praxismanagements Die QM- Richtlinie in der Praxis
Zielsetzung Schaffung eines gemeinsamen Geschäftsverständnisses und Erstellung einer Basis der übergeordneten Vision und Strategie Visualisierung der Entwicklungen.
Workshop IWRM MoMo II Die Entwicklung und Anwendung eines transdisziplinären Managementansatzes zur Planung und Umsetzung siedlungswasserwirtschaftlicher.
Emissionsregisterverordnung
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020 Daten: Statistik Austria, Energiestrategie Österreich Gesamtenergieverbrauch Österreich nach Sektoren.
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020
EU – Klimapolitik nach 2012 Andrea Herbst Karoline Gstinig Michael Schöndorfer Gerald Feichtinger.
KV Österreichische und Internationale Energiepolitik SS07 An energy policy for Europe - the quantitative targets Florian Brence Thomas Schinko Mark Sommer.
Are EU Member States on the Kyoto track?
Gliederung 1. Geschichte 2. Erste Weltklimakonferenz in Genf
Die städtische Dimension der EU-Politiken: 2014+
Klima im Handel.
Klimaschutz als kommunale Aufgabe Peter Vennemeyer Bürgermeister Stadt Greven Wifo
Rechtliche Betrachtung der neuen Trinkwasserverordnung 2011
W w w. c l e a n – d r i v e. e u Clean Drive E-Learning 1 / 7 Projektvorstellung Clean Drive Eine Kampagne für grünere Autos in Europa.
Chancen für Partnerschaftsprojekte im Rahmen von Klimaschutz und Emissionshandel Marian Leimbach Department of Global Change & Social Systems.
Weltweiter Klimawandel & Globale Gerechtigkeitsfragen
Klima- und Energiebilanz der Gemeinde Kleinmachnow
Erneuerbarer Energien
Energieverbrauch eigene Liegenschaften
Energieeffizienz & Klimaschutz in der dt. Chemie Energiestatistik Teil 4 (von 6) Aktualisierte Fassung mit korrigierten Produktionsdaten des Statistischen.
TranSust The Transition to Sustainable Economic Structures Versäumt Österreich die Weichenstellungen für eine.
5. Nationale Maritime Konferenz, Workshop 1, Teil A 4
Chemieproduktion wächst im Gesamtjahr 2014 um 1,5 Prozent
EZB und Geldpolitik des Eurosystems
Impulsstatement für den Arbeitskreis Wirtschaft und Technologie (Umwelttechnik)
Der Weg zu einem neuen internationalen Übereinkommen Klimawandel EUROPEAN COMMISSION FEBRUARY 2009.
/20 Verkehr – der vernachlässigte Sektor der Klimapolitik? Christoph Erdmenger Fachgebietsleiter I 3.1 Umwelt und Verkehr Umweltbundesamt.
Kommunikation zur Klimawandelanpassung ME3, 25. Februar 2016, Andrea Prutsch 1 Andrea Prutsch, Bern, 8. Juni 2016 Klimawandelanpassung kommunizieren: Praxisbeispiele.
5. Kongress zu den Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder
Klima- und Energiepolitik in NÖ
 Präsentation transkript:

Evaluation der Klimastrategien Österreichs Zusammenfassung und Kritik von Stefan Dür und Manuel Wojta SE: Politikanalyse und –evaluation WS 2013/2014

Übersicht Einleitung zum Thema Auftraggeber und Evaluatoren Motivation und Ausschreibung Methoden und Schritte Ergebnisse und Empfehlungen Kritik und Alternativen Entwicklung danach

Einleitung zum Thema I: Kyoto-Protokoll Zusatzprotokoll, welches am 11. Dezember 1997 beschlossen wurde. Ziel ist der weltweite Klimaschutz. 191 Mitglieder plus Europäische Union Österreich hat sich verpflichtet die Treibhausgasemissionen in den Jahren 2008-2013 um 13% gegenüber 1990 zu senken Das Protokoll nennt sechs Treibhausgase, auf welche die Verpflichtungen anzuwenden sind Die einzelnen Länder haben dabei unterschiedliche Vorgaben, die vor allem von ihrer wirtschaftlichen Entwicklung abhängen Kyoto-Protokoll sieht bei Nichteinhaltung der Ziele Sanktionen vor, welche zu einem Vetragsverletzungsverfahren führen können

Einleitung zum Thema II: Was ist die Klimastrategie? Enthält alle wichtigen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des Kyoto- Protokolls 2002 beschloss die Bundesregierung die „Klimastrategien 2002“. Emissionssenkungen wurden 8 Sektoren zugeordnet Das übergeordnete Ziel ist es die Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasen zu erfüllen

Einleitung zum Thema III: Geschichte der Klimastrategie 1 1997 Klimakonferenz in Kyoto, wo Kyoto-Protokoll erarbeitet wurde 2002 wird Klimastrategie von der Bundesregierung beschlossen 2004 startet das BMLFUW klima:aktiv, ein Programm, das bestehende und neu entwickelte Maßnahmen zum Klimaschutz bündelt und umsetzt 2006 bestanden erstmals Zweifel an der Zielerreichung. Somit beschloss der Ministerrat 2007 eine Anpassung der Klimastrategie

Einleitung zum Thema IV: Geschichte der Klimastrategie 2 Emissionen 1990, 2000 und 2006 sowie Reduktionsziele 2002 und 2007 Quelle: Zielwerte aus der Klimastrategie 2007

Einleitung zum Thema V: Inhalte der Strategie 1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Monitoring Bewertung der Emissionsentwicklung Monitoring-Methodik Gesamttrend Emissionsentwicklung in den diversen Bereichen Maßnahmenevaluierung Methodik der Maßnahmenevaluierung Maßnahmenevaluierung in den diversen Bereichen Evaluierung des Österreichischen JI/CDM-Programms

Einleitung zum Thema VI: Inhalte der Strategie 2 klima:aktiv Prognosen Empfehlungen Übergeordnetes Ziel: Reduktion der Emissionen und verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien

Auftraggeber und Evaluatoren I Auftraggeber: Abteilung II/3 Nachhaltige Entwicklung und Umweltförderungspolitik des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) bzw. www.lebensministerium.at Evaluatoren: Rechnungshof, Umweltbundesamt, Austrian Energy Agency

Motivation I: Warum und wozu wird evaluiert? Evaluierungen durch das Umweltbundesamt bzw. die Austrian Energy Agency ,ob das Kyoto-Ziel bzw. die Klimastrategie 2002 erreicht/ umgesetzt werden wird Für alle Bereiche (Sektoren) wurde der Verlauf der Emissionen von 1990 bis 2003 betrachtet; die Schwerpunkte der Evaluierungen betrafen die Jahre 2000 bis 2003 Überprüfung der Umsetzung der Klimastrategie wurde durch den Rechnungshof vorgenommen. Ziel der Überprüfung war, ob die Verpflichtungen aus dem Kyoto- Protokoll eingehalten werden

Motivation II: Warum und wozu wird evaluiert? Follow-up-Überprüfung des Rechnungshofes ob, seine abgegebenen Empfehlungen umgesetzt wurden Ziel der Evaluierungen bzw. Überprüfungen der Klimastrategie 2002 ist es, die Daten und Berechnungen transparent und nachvollziehbar unter Bedachtnahme auf Plausibilität zu dokumentieren

Ausschreibung I Ziel Die Evaluierung und Überprüfung der Klimastrategie soll grundsätzlich den Status der umzusetzenden Maßnahmen aufzeigen. Dabei sind sowohl positive als auch negative Aspekte betreffend den Fortschritt bzw. die Erreichung oder Nichterreichung der klimastrategischen Ziele darzulegen. Im Hinblick auf die zeitgerechte und inhaltskonforme Umsetzung der Maßnahmen zur Klimastrategie sind Verbesserungspotenziale zu konkretisieren.

Ausschreibung II Geld und Zeit: Für das JI/CDM-Programm wurden vom Bund folgende finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt:

Methoden und Schritte I: Monitoring Die Methodik folgt den internationalen Anforderungen der Klimarahmenkonvention und des Kyoto-Protokolls Um diese Anforderungen zu erfüllen gründet Österreich das National Inventory System Austria (NISA) Als Quelle dienen Daten, die jährlich von Statistik Austria gesammelt werden müssen. Die Berechnung dieser Daten wird hauptsächlich vom Umweltbundesamt durchgeführt

Methoden und Schritte II: Trendanalyse Datenquellen: Österreichischen Luftschadstoff-Inventur (OLI), Statistik Austria, Österreichische Energieagentur, Grüner Bericht des BMLFUW, TU Graz Für jeden Sektor werden wichtige emissionsbestimmende Komponenten festgelegt. In einem weiteren Schritt wurden Formeln definiert, die Beziehungen einzelner Komponenten zueinander wiederspiegeln Beispiele für Trends: BIP, Bevölkerungswachstum, Steigerung der Energieeffizienz, Anteil erneuerbarer Energien, Temperaturverlauf

Ergebnisse und Empfehlungen I In den Bereichen Verkehr und Raumwärme wurden viele Maßnahmen noch nicht getroffen Erreichung der Kyoto Ziele scheint deshalb unwahrscheinlich Langfristig gesehen müssen Emissionen nach dem Stand der Wissenschaft verhindert werden Der Kauf von Emissionszertifikaten bietet keine Lösung zur Verhinderung des Klimawandels. Dieser ermöglicht nur eine Verhinderung der Sanktionen

Ergebnisse und Empfehlungen III: Empfehlungen des Rechnungshof Der Rechnungshof empfiehlt Sanktionen auf jeden Fall als zusätzliche Belastung zu sehen und diese unbedingt zu vermeiden Thermo-Energetische Anforderungen für den Neubau und die Sanierung von Gebäuden sollten im Rahmen der rechtlichen Vorschriften erhöht werden Die Einbindung und Mitwirkung der Länder wäre zur österreichweiten Umsetzung der Klimastrategie unbedingt notwendig Im Bereich der Umweltförderung im Inland wäre auf eine quantifizierte Zielfestlegung hinsichtlich der Emissionssenkung hinzuwirken

Kritik der Evaluation I Pro: Einfache Sprache und klar verständlich Systematische und strukturierte Gliederung Pointierte Zusammenfassung Produktive Kritik mit passenden Empfehlungen Umfassende Dokumentation der Quellen

Kritik der Evaluation II Contra: Keine Darlegung der Evaluationskosten Minimalistische Zielformulierung Öffentlichkeitswirksamkeit sehr gering aufgrund der Komplexität Keine generellen Empfehlungen -> Einzelempfehlungen für Bereiche Keine Betrachtung der Folgen bei Nichterreichung der Ziele bzw. bei nur teilweiser Umsetzung der Maßnahmen

Alternativen Evaluationsvarianten unter Bedachtnahme auf das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen Informativere Kurzfassung Vermehrte Informationen zu den Evaluationskriterien Aufzeigen von gesetzlichen Lücken (z.B. kein wirksames Klimaschutzgesetz) Darlegung der Folgen bei Nichterreichung der Klimastrategieziele Taxative Ausweisung der Verbesserungspotenziale

Entwicklung danach Ziele der Klimastrategie 2002 bzw. des Kyoto-Protokolls werden nicht erreicht werden Empfehlungen des Rechnungshofes bezüglich der Einbindung und Mitwirkung der Länder wurden lediglich teilweise umgesetzt BMLFUW setzte die Empfehlung, die Emissionsreduktionen im Rahmen des Programms klima:aktiv in jenen Bereichen zu quantifizieren, in denen dies mit vertretbarem Aufwand möglich ist, nur unzureichend um

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit