Mobilfunk und SW- Engineering Die 4. Mobilfunkgeneration LTE und Ausblick auf 5G Martin Grundmann, Solution Architect bei Nokia München.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Private Netze Neben öffentlichen GSM-Netzen etabliert sich für die europäischen Eisenbahnen eine neue digitale Zugfunkgeneration, die auf dem GSM-Standard.
Advertisements

Voice over IP (VoIP).
Netzwerke in der Informationstechnik
Die Region Das weltweite Internet Die Chancen Regionale Versorgung mit schnellen Internet-Verbindungen 11. April 2006 Jürgen Herrmann.
Voice over IP: Dienstequalität zum Anhören
T Hochschule Mittweida (FH), Fachbereich Medien&Elektrotechnik: Statusbericht Mai'98 Multimediale Kommunikation und private Netze Übersicht: Die.
Imperative für Communities und die M-Commerce Welt
Die Technik der Netze Seminar
MobilCom systems – we create new Business Services for a Mobile World.
Analyse von Voice-over-IP-Software im Vergleich zu Hardwarelösungen und Integration in ein bestehendes, heterogenes VoIP-Netz Auswertung und Empfehlung.
Release 99 Die Schritte hin zu UMTS wurden vom Standardisierungsgremium 3GPP (3rd Generation Partnership Project) in aufeinander folgende Versionen.
Das UMTS Kernnetz In der GSM Architektur gab es zwei getrennte Bereiche. Leitungsvermittelnde Dienste und paketvermittelnde Dienste (GPRS) Diese Unterscheidung.
Das UMTS Kernnetz Dipl. Ing. Ulrich Borchert Fach: Mobile Computing HS Merseburg (FH)
Lokale und globale Netzwerke
Voice-over- IP bei der GWDG
Entwicklung einer Plattform für (Auto)mobile Informations- Systeme in einer Heterogenen Netzwerkumgebung Oliver R. Achtelik.
7th international Bielefeld Konferenz Thinking beyond Digital Libraries Designing the Information Strategy for the next Decade Dynamische Infrastrukturen.
Kakosch International, ,
INSTITUT FÜR DATENTECHNIK UND KOMMUNIKATIONS- NETZE 1 Harald Schrom ViEWcon08.
IPv6 im Mobilfunk Dirk Lindemeier.
VoIP – Voice over IP Von Bernd Heilinger.
Microsoft Cloud OS Auf dem Weg zum optimierten Rechenzentrum
Herzlich Willkommen. Agenda Kurzvorstellung T&N Blickwinkel: Ganzheitliche ICT Das Projekt: Der Auftrag Die Möglichkeiten Exkurs: Cloud-Computing Das.
Meru Networks Virtualisiertes Wireless Lan
© it & tel – E-Werk Wels AG 1 Dienstag, 25. November 2008 / FF Wels BlackBerry – Endgeräte.
Das Internet.
Mit Schülern ein internetfähiges Netzwerk aufbauen
Stand: Version: LANCOM Systems GmbH Stand: Version:
HOB RD VPN HOB Remote Desktop Virtual Private Network
World Wide Web Homepage DSL LAN Website Online-Community Hyperlink
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
Übersicht Definition Netzwerk
„Bring Dich ein!“ Schnelle Hilfe im Alltag
Windows Server 2008 Kurzüberblick Dr. Richtmann+Eder AG Olschewskibogen München.
Your name Bedeutung von Internet- Technologien Gruppe 1 Andreas Feuerstein Philipp Hochratner Christian Weinzinger.
4G-LTE und 3G-UMTS Historische Einordnung & geographische Entwicklung.
RWD - Volker Lehnen Responsive Web Design Werkzeug oder Paradigmen-Wechsel?
Application Delivery Citrix Netscaler Vortragender Seite 1 von 18
DVB – H Digital Video Broadcasting – Transmission System for Handheld Terminals von Jens Heidrich Seminar : Multimedia-Protokollen für den Wohnzimmer-PC.
Netzwerke.
Bitte am Ende der jeweiligen Animation bzw. des Textes und jetzt die Leertaste drücken. Bitte schalten Sie Ihre Lautsprecher ein.
Informations- und Kommunikationstechnik für Kooperationen, Security Hannes Passegger Produkt Marketing 04. Okt
Kommunikationssysteme 4
Anforderungen an Automotive Bussysteme
VoIP Voice over IP per SIP.
Softwaredefined Enterprise Axel Gronert März 2015 Schneller reagieren in einer dynamischen Welt © 2015 VMware Inc. Alle Rechte vorbehalten.
Kirsten Kropmanns Allgemeine Technologien II 9. März 2009
WINDOWS 2003 Server. Standart Varianten für 32 Bit: Web Edition: Unterstützt Single(1)- oder Dual(2)-Prozessor-Systeme und bis zu 2 GB RAM 32-Bit Standard.
General Packet Radio Service
Multimedia Messaging Service & Location Based Services zwei „Early Birds“ unter den 3G-Mobilfunk Anwendungen März 2002.
ISDN Integrated Services Digital Network Sebastian Pohl/ST7.
Praxiserfahrungen aus Projekten
Mobile Computing Praxisbeispiele
von Marius Liess und Alexander Dietz
Meine Themen: Entwicklung der EDV EDV-Möglichkeiten PC-Komponenten
SAN & NAS © Nicole Waibel Index NAS SAN Quellen
Von dominik bauer und markus kessler
Digitaler Wandel Dr. Tanja Rückert
NiederwangenWinterthurBaselMünchenFrankfurt Ralf Fachet Das M2M Kochbuch Fernzugriff mit Mobilfunk.
Lync and Learn mit Manfred Helber Thema heute: Überblick der Leistungserweiterungen von Windows Server 2016 Start: 9.30 Uhr 30 Minuten Vortrag & Demo 30.
© 2006 DeTeWe Systems GmbH Internet-Telefonie mit SIP Kurzeinführung und Argumentation.
Generic Enabler Felix Holzäpfel-Stein, Aachen Generische Komponenten im Cloudkontext.
Methoden zur Steigerung der Energieeffizienz in Rechenzentren Eine Arbeit von Kristof Meyer, Jan Roth und Robin Zimmermann.
A. Steininger TU Vienna 1 Multicore eleganter Work-Around um die Design-Crisis Problemverschiebung in die SW (= auf höhere Ebene) ABER: hohe Parallelität.
Technische Universität München, Informatik XI Angewandte Informatik / Kooperative Systeme Verteilte Anwendungen: Entwurf Dr. Wolfgang Wörndl
UMTS. Übersicht Vom A-Netz über GSM zu UMTS Frequenzen Lizenzversteigerung Vorteile Netzaufbau Prozessgewinn Situation / Aussichten / Möglichkeiten.
eCommerce Internet und Geschäftswelt Geschäfte und Bezahlung
UMTS.
eCommerce Internet und Geschäftswelt Geschäfte und Bezahlung
 Präsentation transkript:

Mobilfunk und SW- Engineering Die 4. Mobilfunkgeneration LTE und Ausblick auf 5G Martin Grundmann, Solution Architect bei Nokia München

Hinweis: Dieser Vortrag gibt meine persönlichen Ansichten und Meinungen wieder, und nicht die meines Arbeitgebers Nokia.

Mobilfunk und SW-Engineering Was haben wir bloß ohne LTE gemacht? Was bringt LTE überhaupt Neues … … für Endnutzer, Operatoren, Lösungs-/Applikationsentwickler, Produkthäuser? Vision: 5G für die Olympiaden in Asien Herausfordernde Anforderungen Hoffnungsvolle Versprechen

Was haben wir bloß ohne LTE gemacht? 2. Mobilfunkgeneration GSM + GPRS In Deutschland seit ca Fokus auf Telefonie Synchrone Multiplex-Übertragungsnetze optimiert für digitale Sprache Datenübertragung zunächst in Sprachkanälen  9,6 kbit/s GPRS – General Packet Data Service Neue bzw. aufgerüstete Basisstationen und ein zweites Vermittlungsnetz (core) Reservierung einer Menge von Sprachkanälen für Paketdaten Bündelung mehrerer Kanäle für höhere Bandbreiten Später: Moderne Kodierungsverfahren für höheren Durchsatz in den reservierten Kanälen Bandreite immer noch begrenzt: max. ~1000 kbit/s insgesamt, aufgeteilt auf Nutzer

Was haben wir bloß ohne LTE gemacht? 3. Mobilfunkgeneration UMTS + GPRS Geänderte Kodierung der Daten auf der Funkseite Erheblich höhere Bandbreiten, kürzere Latenzen, QoS Weiterhin Telefonie und Daten als getrennte Dienste Dynamische Aufteilung der Funkkapazität zwischen Telefonie und Daten Definition eines konvergenten IP Transport für Sprache und Daten, sehr ähnlich den führen VoIP Architekturen IMS (IP-Multimedia Subsystem) als Platform für neue Multimedia Kommunikations Applikationen iPhone als einer der wichtigsten UMTS Katalysatoren  erste signifikante Auswirkungen auf das SW-Engineering von Applikationen

Was bring LTE Neues … ? Ein einziger 4G Standard weltweit, statt wie bisher 2 mit nationalen Varianten. Es gibt nur noch Paketdaten-Dienste, optimiert für IP LTE-Telefonie nur noch als VoIP über IMS Handover aus 2G/3G funktioniert für Daten und Telefonie Sämtliche Access- und Transportnetze sind ebenfalls Ethernet/IP- basiert Weiter optimierte Kodierung der Funkübertragugung und verbesserte Signalisierungsprotokolle

Was bring LTE Neues … für Endnutzer? +Bandbreite, Latenz, brauchbares QoS +Endgeräte funktionieren in 2G/3G/4G Netzen und können zwischen diesen wechseln  hohe Abdeckung -Stromverbrauch -Teure Tarife -(Noch) niedrige Abdeckung in Deutschland

Was bring LTE Neues … für Operatoren? + Attraktive Dienstangebote für Smartphones/Laptops -Erzielbarer Erlös unterproportional zum gestiegenen Datenverkehr  positiver business case partktisch nur bei Netzoptimierung + Netzoptimierungspotential + Eine Multi-radio Basisstation für alle 2G/3G/4G, ggf. geteilt mit anderen Betreibern + Konseqente Umstellung auf IP Transport mit carrier ethernet auf Glasfasern + IT Transformation: Standard IT-Server (rack-mount, Blade, ATCA) + SON – Self-organizing Networks: Selbst-Konfiguration und –Optimierung von Basisstationen

Was bring LTE Neues … für Lösungs-und Anwendungs-Entwickler? Mobiles Internet Weite Verbreitung mobiler und trotzdem leistungsfähiger Endgeräte Vielfältige Netzwerkoptionen für mobile private Geschäftsanwendungen

Was bring LTE Neues … für Lösungs-und Anwendungs-Entwickler? Schon wieder neue, noch leistungsfähigere Produkte in kurzer Zeit entwickeln. Verwendung von IT-Standardkomponenten (Server, Switches, SW kommerziell und Open Source, …) Verwendung von IP-Netzwerk Standardkomponenten (Switches, Router, Firewalls, …) Große Konkurrenz, auch durch „Quereinsteiger“  schwieriger business case

Vision: 5G für die Olympiaden in Asien 2018 Winterolympiade Seoul  Erste 5G Implementierung 2020 Sommerolympiade Tokyo  Erstes 5G Netz Globale Sportereignisse als Plattform zu Demonstration der technologischen Stärke

Vision 5G – Herausfordernde Anforderungen Bis 2020 Kapazität für 1000-mal mehr Daten als LTE,… … bei gleichzeitiger Halbierung des Energiebedarfs Bis zu 1GBit/s pro Endgerät Latenz <10ms im Allgemeinen, <=1ms für Echtzeitservices Weltweit 7 Millarden Nutzer und 7 Billionen Endgeräte (inkl. IoT) Weiterhin: Hochverfügbarkeit, Robustheit, geographische Redundanz, … Flexibles Umbauen und Hochrüsten der Netze Schnelle, automatisierte Realisierung von Services Autonomous systems: Self-deployment, self-configuration, self-healing, … …

Vision 5G – Hoffnungsvolle Versprechen Funktechnologien, dichte Kodierungsalgorithmen, breitere Funkbänder Umverteilung HW vs. SW, Signalisierung vs. Datentransport Small Cells, traffic offload Massive Virtualisierung und Orchestrierung Network Slicing Information Networking Big Data

Vision 5G – Machbare Anforderungen ? Bis 2020 nicht machbar nur durch Evolution von LTE auf leistunsgfähigerer HW  Radikalere Architekturentscheidungen notwendig  Nur machbar, wenn die Telekommunication die Fortschritte bzgl. Informatik, SW-Engineering, und IT/Datacenter-Technologien konsequent und effektiv nutzt. Umgekehrt wird für 5G noch sehr viel erfunden werden müssen, wovon auch größere, komplexe Software-Systeme für andere Anwendungsbereiche profitieren können.

Angebot Weitere Vorträge zu 5G Details, z.B. Telco Cloud und Network Function Virtualization, Information Networking Hier dann auch mehr zum SW-Engineering Zukünftige GI/GChACM-AK Versntaltungen auch bei Nokia in Giesing

Literatur-Tipps Ariane Rüdiger: Einsteigen bitte. 5G im Forschungs- und Projektdschungel, iX 11/2015, S.100ff NGNM Alliance (Next Generation Mobile Networks): NGNM 5G White Paper,