Mit unternehmerischer Verantwortung aus der Finanz- und Wirtschaftskrise Dietmar Kokott - BASF SE - Vorstandsvorsitzender der Stiftung Wittenberg-Zentrum.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
CSR KNOWLEGDE MAP. Arbeitsplatz Gemeinwesen Umwelt Markt Unterneh-mensethik Corporate Social Responsibility.
Advertisements

Dr. Andreas Henkel, Wirtschaftskammer Österreich 16. April Europäische Konferenz für das Handwerk und Kleinunternehmen, Stuttgart, April.
Resopal GmbH, Groß-Umstadt
D. ZAMANTILI NAYIR – 8. SEMESTER
Mattin Baqai 1 Vorstand-Codexe Unsere Handlungen und Entscheidungen sind demokratisch. Im Vorstand werden alle Entscheidungen demokratisch gefasst.
Unternehmenspräsentation
Rotary International District 1830 Versammlung und PETS 2004 Werteverständnis Klaus Richter, Ass.Gov Versammlung und PETS 2004 Neckarwestheim.
Gemeinsam Veränderungen gestalten: Strategische Bündnisse von Frauen Kathrin Mahler Walther Berlin, 4. Oktober 2010.
Zukunft Mittelstand! Erfolgsfaktor gesellschaftliches Engagement Berlin, 17. April 2007 Wie kann CSR im betrieblichen Umweltschutz zum erfolgreichen Kostenmanagement.
Organisationslernen: Von und mit Anderen
Christiane Erdmann Ulrich Heisig Helmut Spitzley Gute Arbeit – aber wie? Fachtagung an der Universität Oldenburg Fachtagung Gute Arbeit – aber.
Corporate Citizenship – Teil 1
Wirtschaftsethik als Ordnungsethik Karl Homann
Es gibt viele Arten von Risiken
Ab heute ist morgen!.
Unternehmensreputation und Corporate Social Responsibility
Das neue Motivationshaus
55+Chancen Chancen erkennen, Potenziale entwickeln Mitarbeiter 55+ bei MICHELIN Analysen, Bewertungen, Maßnahmen.
Unsere Ziele: Stabile Eigenversorgung aller Rehfelder mit Energie und Wärme Eine sozialverträgliche, preisgünstige und unabhängige Alternative zu den.
Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen – ein Instrument für BetriebsrätInnen Elisabeth Beer Abt EU & Internationales 3. Dezember 2009.
Außendarstellung als nachhaltiges Unternehmen
Controller Leitbild 2002  2013.
Orangecosmos ERKENNEN – AUSSCHÖPFEN – VERBLÜFFEN Wachstum & Investitionen managen Mittwoch, 16. Februar 2005, Uhr Wirtschaftskammer OÖ, 4020 Linz.
I. Einleitung Es handelt sich in diesen Folien um Schulungsmaterial.
Das neue Führungsverständnis DB
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Kontinuität & Innovation Mag. Gerhard Zeiner, Chief Operating Officer, SAP Österreich WU-Competence Day, 17.November 2011.
BILIA Integrierte Politik Mit der Festlegung unserer Qualitäts- Umwelt-und Sicherheitspolitik dokumentieren wir unsere Grundsätze um die hohen Standards.
Balanced Scorecard Knut Hinkelmann
mit Beispielen aus dem Fußballkreis Aachen
ZUKUNFTSCHANCEN im ländlichen Raum.
Dr. Fritz Kroiss 10.November 2005 FAIR REPORTING, Empfehlungspapier Aus der Vogelperspektive betrachtet prägen drei Leitfragen einen Nachhaltigkeitsbericht...
Präsentation und Diskussion des Leitfadens
Soziale Verantwortung von Unternehmen in der pharmazeutischen Industrie – Der Weg von Novo Nordisk ….. Lars Rebien Sørensen Präsident und CEO Novo Nordisk.
Werte leben – Mehrwert schaffen: Mit CSR-Management zum Erfolg
VISION, LEITBILD, STRATEGIE ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG
Organisationsanalyse
Sozialgespräche 2010 Impulse von Prof. G. Tappeiner Meran,
Übersicht Ausgangslage
braucht konkrete Schritte
Herzschlag Gottes für Geschäftsleute in Berlin
Prof. Ursula Sury, Rechtsanwältin Luzern R.I.O. Management Forum 2002 Visionen einer nachhaltigen Zentralschweiz.
Systemisches Coaching
ZIELSETZUNG der Lokalen Agenda 21 Gemeinsam die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und für kommende Generationen abzusichern! Die Gemeinde.
zum Innovationsstandort
Stiftungstag Münster Westfalen, 7. März 2009
Soziale Verantwortung als Unternehmenskonzept
Prof. Dr. Andreas Suchanek Zu Wert und Unwert von Verhaltensregeln
Familienorientierte Wirtschaftsregion ein integrierter familien-, arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischer Ansatz der Regionsentwicklung.
Von Unternehmen und Unternehmern
Wir bauen darauf, dass sich das Göttliche im Menschen zeigt.
mit Leitfragen die eigene Idee strukturieren
Gemeinsame Vision Die Fair-Handels-Bewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen.
Heike Bergmeyer-Szuba
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur bei Fusionen:
Jede Präsentation beginnt mit dieser Seite
Die vierte Dimension der Nachhaltigkeit.. Die OeKB: Services für Republik, Banken, Exporteure, Kapital- und Energiemarkt. Exportgarantien und –finanzierung.
Thema: Arial 14pt fett RGB 0,102,102 Folientitel und Themenübersicht: Arial 20pt fett RGB 0/102/102 Textboxen Arial mindestens 14pt, RGB 77,77,77 Überschriften.
Kommunikation - Die Macht von Bildern in Unternehmen
Anforderungen an das Organisationsdesign
Visionen verwirklichenProjekte initalisierenProzesse gestaltenZiele erreichen © Funke ProjektErlebnisse GmbH, Bern
Anforderungen an das Organisationsdesign Copyright © Dr. Clemens Schmoll 1.
TSG Bergedorf Ein Verein mit Traditionen und Visionen Wer wir sind... Was wir tun... Was wir wollen...
DHBW MOSBACH – CAMPUS BAD MERGENTHEIM
Zukunftsprogramm der steirischen Land- und Forstwirtschaft Rolle einer starken Interessensvertretung der steirischen Bäuerinnen und Bauern Präsident Franz.
Menschen bewegen. Zukunft gestalten. 1 »Wir helfen der Politik, dem Staat und der Gesellschaft, Lösungen für die Zukunft zu finden.« Reinhard Mohn, Stifter.
Was ist das Stakeholder Value Konzept? Unternehmer wollen soziale und politische Verantwortung tragen –Alle Anspruchsgruppen werden in die Unternehmensplanung.
Leitbild der WG UNION Rostock eG Wohnen, Arbeiten und in Rostock leben - wie ich es mag! Wofür steht unsere Genossenschaft? Zweck unserer Genossenschaft.
 Präsentation transkript:

Mit unternehmerischer Verantwortung aus der Finanz- und Wirtschaftskrise Dietmar Kokott - BASF SE - Vorstandsvorsitzender der Stiftung Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik Wittenberg, 16. Juni 2010 D.Kokott D. Kokott

Unternehmerische Verantwortung – Der Weg aus der Krise Ökonomie Strategische Führung Operative Führung (Portfolio, regionale Präsenz etc.) (Business, disziplinarische Führung etc.) Ökologie Schutz der Umwelt (Schutz der Ressourcen, Technologie-/ Produktinnovation etc.) (Berücksichtigung der Lebensbedingungen nachfolgender Generationen etc.) Nachhaltigkeit Gesellschaft Bezugspunkt aller wirtschaft- lichen Aktivitäten ist der Mensch Solidarisches Zusammenleben (Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen etc.) (Vereinbarung von Gewinnstreben und gesellschaftlicher Verantwortung etc.) D. Kokott

Beurteilung von Entscheidungen Normative Ideale/ Werte (Leistung, Vertrauen, Nachhaltigkeit, Solidarität etc.) Empirische Bedingungen (Wettbewerb, Knappheit, Sachzwänge, Konflikte etc.) Handlungsempfehlungen/Gestaltungskompetenz D. Kokott

Internationale Gemeinschaft Unternehmerische Verantwortung – Entscheiden und Handeln in einem komplexen Netzwerk von Wechselbeziehungen Internationale Gemeinschaft Investoren Medien Organisationen NGOs Risikomanagement Ökoeffizienz Kunden EBIT EHS Klimawandel Umwelt Reputation Produkt- sicherheit Share-holder Innovation Biodiversität Manage- ment Lieferanten Diversity Compliance Arbeitsbe-dingungen Spenden & Sponsoring Gewerk-schaften Gesellschaft Work-Life Balance Anti-Korruption Menschenrechte & Kernarbeitsnormen Familien Regierungen Standort-gemeinde Mitarbeiter Nächste Generation D. Kokott

Selbstbindungen aus Eigeninteresse Spielverständnis Geteilte Werte und Überzeugungen, Einstellung zu Regeln Spielregeln Gesetze, Verordnungen, Verträge, Compliance Spielzüge Anreize, Entscheidungen, Handlungen D. Kokott

Investitionen in Vertrauen Orientierung geben Sinn stiften Vorbildrolle ausfüllen D. Kokott

Gesellschaftliche Zusammenarbeit gründet sich nicht allein auf Recht und Gesetz, sondern ebenso auf vielen freien Vertrauensbeziehungen D. Kokott

Zukunft des Unternehmens langfristig sichern (1) Als Unternehmer agieren Aufmerksamkeit auf bestimmte Ziele und Werte lenken Meinungsmacht verantwortlich nutzen Versprechen sind zu halten, denn Wertschöpfung und wirtschaftlicher Erfolge basieren auf Glaubwürdigkeit Eigenständigkeit und Identität wahren Mit Zukunftsszenarien intensiv beschäftigen Handeln ohne Visionen und Strategien ist auf Dauer ohne Wirkung und somit fahrlässig; Phantasielosigkeit ist sogar gefährlich Wirkungsvolle Beiträge zur Überwindung von globalen Krisen einbringen (Wirtschafts-, Klima-, Energie- und Ernährungskrise) Mut und Zuversicht zu neuem vermitteln D. Kokott

Zukunft des Unternehmens langfristig sichern (2) Globale Wachstumschancen nutzten Wachstumskräfte auf Soll- und Haben-Seite stärken Den permanenten Änderungen der Märkte, Akteure und Komplexität tragfähig vorauseilen Multikulturelle Balance im Rahmen der Wachstumspolitik stärken Leitbild der nachhaltigen Entwicklung konkret vorleben und in Strategien, Risiko- und Reputations-Management integrieren Als innovationsgetriebenes Unternehmen agieren Verlässlicher Kooperationspartner sein für alle, die Beiträge zur Wertschöpfung liefern Proaktive Zusammenarbeit mit allen relevanten Stakeholder-Gruppen D. Kokott

Mitarbeitern Perspektiven geben (1) Verantwortliches Handeln der Mitarbeiter einfordern und unterstützen Ein auf Wert und Werte ausgerichtetes Unternehmen sein Haltung vorleben, die eng verknüpft ist mit der Wahrnehmung der Wirklichkeit Am Unternehmenserfolg angemessen beteiligen Anreize für Leistung und Verantwortung stärken Keine Einbahnstraße, sondern konform mit Ertragsentwicklung Ausschöpfen von allen arbeitsplatzsichernden Maßnahmen Wahrung von allgemein anerkannten Anstandsregeln und Berücksichtigung der Gefühle der Mitarbeiter Vollständigen Bestandschutz kann es jedoch nicht geben Entscheidungstransparenz D. Kokott

Mitarbeitern Perspektiven geben (2) Weltweit respektvollen Umgang vorleben Vertrauenschaffende Unternehmenskultur: Fairness und Respekt vor anderen Bräuchen, Gesetzen, Lebensweisen etc. Lob und Tadel gehören zusammen Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber etablieren Breite und faire Entfaltungsmöglichkeiten gewähren; Potenziale der Mitarbeiter zur Entfaltung kommen lassen Reputationsfördernde Aktivitäten unterstützen D. Kokott

Unternehmen als Teil der globalen Zivilgesellschaft (1) Erfolgreiches Wirtschaften ist dauerhaft nur in einem stabilen Gemeinwesen mit sozialem Frieden möglich Die Geschäftsgrundlage unseres Wirtschaftens (ökonomische und ethische Legitimation) braucht die Zustimmung der Gesellschaft Der Unternehmer steht für Chancen- und Leistungsgerechtigkeit Ethisches Fehlverhalten hat gefährliche gesamtgesellschaftliche Auswirkungen Solidarität durch Wertschöpfung Steuern zahlen CSR-Aktivitäten Menschen am Erfolg teilhaben lassen D. Kokott

Unternehmen als Teil der globalen Zivilgesellschaft (2) Gesellschaft beurteilt Unternehmen auch nach ihrem ethischen und sozialen Engagement Z.B. beim Kauf von Produkten und Aktien etc. Reputationsgewinn durch das Handeln nach den Prinzipien des “guten Nachbarn“ Keine Vernetzung legitimer Interessen Dritter Gesetze Menschrechte kulturelle Normen Korruption proaktiv vermeiden einhalten und respektieren D. Kokott

Ethische Kompetenz der Eliten (Auszug) Leistung + Persönlichkeit Jeder Einzelne muß sich über seine persönlichen Eigenschaften, sein Verhalten und seine Leistungen für die Elite qualifizieren. Vorbildrolle + Orientierung Elite hat eine gesellschaftliche Vorbildfunktion und Einfluss auf wichtige Entscheidungen oder Denkweisen. An ihr orientieren sich auch diejenigen, die nicht zur Elite gehören. Wertekanon + Ehrenkodex Wertekanon und Ehrenkodex sind an die dominante Stellung der Elite geknüpft. Verletzt jemand den Ehrenkodex, kann er aus der Elite ausgeschlossen werden. = Königsdisziplin D. Kokott