Anarchie narchie Über Missverständnisse, Unwissenheit, Philosophie und politische Ideen… von Hans J. Bauer von Hans J. Bauer.

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 Präsentation transkript:

Anarchie narchie Über Missverständnisse, Unwissenheit, Philosophie und politische Ideen… von Hans J. Bauer von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

An was denken wir bei Anarchie? Punks Linksradikale Autonome Steinewerfer Gewalt Chaos von Hans J. Bauer

An was denken wir bei Anarchie? von Hans J. Bauer

Aber trifft das auch zu… ? ? ? von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Was ist Anarchie Zitat – msn Encarta: „... im weitesten Sinn Zustand des totalen Chaos, der Unordnung, der Plan- und Regellosigkeit sowie der Recht- und Gesetzlosigkeit.“ Zitat – Wikipedia: „Oft wird Anarchie verwechselt oder - meist von ihren Gegnern - bewusst beleidigend gleichgesetzt mit Anomie, der Gesetzlosigkeit bzw. sogar mit Chaos.“ von Hans J. Bauer

Was ist Anarchie Anarchie (griechisch; αναρχία "Führerlosigkeit, Herrenlosigkeit„) Grundlegend ist Anarchie die Abwesenheit von Herrschaft durch Einzelne oder den Staatsapparat, jedoch nicht zwangsweise die Ablehnung von Regeln und Gesetzen. Zu beachten ist, dass es sich bei der Anarchie um eine politische Idee handelt, beim Anarchismus aber um die Art ihrer Auslebung. von Hans J. Bauer

Die Symbolik der Anarchie Das Symbol der Anarchisten ist das Anarcho-A, auch Kreis-A genannt. Im Laufe der Zeit wandelte es sich von der schlichten oberen Form in die Untere. Oft auch in rot dargestellt, weist auf Einflüsse des Sozialismuses hin. Allerdings zerstritten beide Gruppierungen im Laufe der Zeit. Laut Peter Marshall (Demanding the Impossible S. 558) bezeichnet das eingekreiste "A" Pierre Joseph Proudhon's Maxime "Anarchie ist Ordnung." Der Ursprung des eingekreisten "A"s ist aber immer noch unklar. Die älteste Erwähnung dieses Zeichens stammt aus dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939). von Hans J. Bauer

Die Symbolik der Anarchie Neben dem Anarcho-A wurden auch unterschiedliche Fahnen und Flaggen von den Anarchisten verwendet. Die rote Flagge als gemeinsames Symbol mit dem Sozialismus und Kommunismus. Die schwarze Flagge, sie zeigt kein Herrschafts-Symbol an, und wird somit als Negation der Herrschaft angesehen. Die schwarz-rote für Anarchie und Sozialismus. Die grün-schwarze für den Öko-Anarchismus. Die gelb-schwarze für Anarchokapitalismus. von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Gibt es Anarchie? Zitat – msn Encarta: „Seit den antiken Staatstheorien (Aristoteles, Platon) gilt Anarchie als die fiktive Regierungsform, in die die bürgerliche Gesellschaft nach ihrem Niedergang umschlägt.“ von Hans J. Bauer

Gibt es Anarchie? Zitat – msn Encarta: „Der philosophische Hintergrund des Anarchismus liegt u.a. in der Lehre vom Gesellschaftsvertrag: Danach führt die Freiheit von (vernünftig handelnden) Individuen zwangsläufig zu einer harmonischen, sich fortschrittlich entwickelnden Gesellschaft.“ von Hans J. Bauer

Gibt es Anarchie? Anarchie ist theoretisch die Erste als auch die letzte Form des „politischen Zusammenlebens“. Es wird angenommen, dass die ersten Menschen in Gruppen ohne Herrschaftsstruktur lebten und so als Anarchisten gelten könnten. Noch heute leben Naturvölker, wie beispielsweise die Mbuti (Pygmäenstamm aus Zentralafrika), ohne Herrscher und Führer. von Hans J. Bauer

Gibt es Anarchie? In der „zivilisierten Welt“ gibt es derzeit keine praktizierte Anarchie. Wohl aber gibt es eine Reihe unterschiedlicher anarchistischer Strömungen, Theorien, Philosophien und Denker. von Hans J. Bauer

Der Anarchismus Die Bewegung des Anarchismus entstand im frühen 19. Jahrhundert. Ihr liegt die Theorie zugrunde, dass Autoritäten im Allgemeinen und die staatliche Herrschaft, sowie deren Institutionen, im Besonderen unnötig und gewaltsam sind und daher aufgehoben gehören. von Hans J. Bauer

Der Anarchismus Ziel und zentrales Anliegen ist die Schaffung einer herrschaftsfreien Gesellschaft, d.h. einer Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung, in der jeder gleichberechtigt und autoritätslos ist. Grundlage ist die Freiheit des Einzelnen, sich frei von Unterdrückung und Kontrolle verwirklichen zu können. von Hans J. Bauer

Der Anarchismus Einzige Einschränkung: Anderen darf kein Schaden zugefügt werden! Daher hat die Allgemeinheit das Recht, über gewalttätige Individuen eine angemessene und wirksame Form der sozialen Kontrolle auszuüben. Dieses jedoch nur ohne sich herrschaftlicher Instrumente zu bedienen. von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes "anarchia"... „politische Herrschaftslosigkeit“ Xenophon (um 580 bis 480 v.u.Z.) „Anfangs- und Endlosigkeit (auch: Sinnleere) des Seins“ Parmenides (um 515-445 v.u.Z.) „ohne Anführer“ oder „ohne Heerführer“ Homer, Herodot (490 bis etwa 420/425 v.u.Z.) „führerlose Seeleute“ Euripides (480 bis 407 v.u.Z.) „Zustand der Sklaven ohne Herren“ Aristoteles (384 bis 322 v.u.Z.) Anarchie vor unserer Zeitrechnung… Bereits bei den Stoikern, Hedonisten und Kynikern finden sich Ideen, die ein 'herrschaftsfreies Gemeinwesen' befürworten. Stoa: Zenon von Kition (336 bis 364 v. u. Z.) Hedonismus: Aristippos, Schüler des Sokrates (um 435 bis 366 v. u. Z.) von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie Im römischen Reich war der Begriff „anarchia“ unbekannt. An seiner Stelle verwendet man Begriffe wie „Tumult“. Einzug ins Lateinische erhielt „anarchia“ erst im Mittelalter und es wurde fast ausschließlich in seiner negativen Bedeutung verwendet. Für Machiavelli z.B., gabt es drei gute Herrschaftsformen: Monarchie, Aristokratie und Demokratie, welche davon bedroht sind, in Tyrannei, Oligarchie und Anarchie zu degenerieren. von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie „Anarchie als eine ebenso negative, wenn nicht sogar als eine verwerflichere Tendenz wie die Tyrannei, die beide nur durch ein politisches Gleichgewicht aller Machtfaktoren im Staate überwunden werden könnten.“ Erasmus von Rotterdam (1466 bis 1536) „Anarchie als eine Degenerationserscheinung des Staates, der sogar die Tyrannei vorzuziehen sei.“ Jean Calvin (1509 bis 1564) „Demokratie produziert Anarchie“ Anarchie als eine Verfallsform politischer Herrschaft. Thomas Hobbes (1588 bis 1679) von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1661 – „Der Begriff Anarchie in seinem ursprünglichen Sinn von "Herrschafts-" bzw. "Herrscherlosigkeit" wurde im deutschsprachigen Raum, vermutlich erstmalig, lexikalisch und zwar in der latinisierten Form Anarchia von dem Stettiner Theologen und Lexikographen Johann Micraelius eingeführt.“ von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1791 – „Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen“ Wilhelm von Humboldt (1767 bis 1835) 1793 – „Enquiry concerning political justice“ William Godwin (1756 bis 1836) „Jedwede obrigkeitliche Gewalt ist als ein Eingriff in die private Urteilskraft anzusehen.“ von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1793 – „Beitrag zur Berichtigung der Urteile des Publikums über die französische Revolution“ Johann Gottlieb Fichte (1762 bis 1814) These, das der Staat die Aufgabe hat sich selbst überflüssig zu machen, und dass die Menschen sich dem Ziel der Staatenlosigkeit immer mehr nähern. Jedoch ohne die explizite Erwähnung der Anarchie. 1796 – „Versuch über den Republikanismus“ Friedrich von Schlegel (1772 bis 1829) Anarchie als „absolute Freiheit“, d.h. als ein im Gegensatz zur Despotie verstandenes Ideal, das „durch Annäherung erreicht werden kann“. von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1808 – „Anarchie als notwendiges Ferment des kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritts“ Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) 1821 – „Zahmen Xenien“ Reim zur Anarchie: "Warum mir aber in neuester Welt Anarchie gar so gut gefällt ? Ein jeder lebt nach seinem Sinn, Das ist nun also auch mein Gewinn. Ich lass einem jeden sein Bestreben, Um auch nach meinem Sinne zu leben." von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1825 – „nouvelles lettres provinciales“ Ludwig Börne (1786 bis 1837) „Nicht darauf kommt es an, dass die Macht in dieser oder jener Hand sich befinde: die Macht selbst muss vermindert werden, in welcher Hand sie sich auch befinde…“ Er ist vermutlich der erste, der sich in Deutschland auch in einem politischen Sinn offen für die Anarchie aussprach von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1834 – „Anarchie als einen pathologischen Zustand der bürgerlichen Gesellschaft, worin keine geregelte, als rechtmäßig erscheinende oder wenigstens einige Bürgschaft der Dauer gebende Gewalt besteht oder wirksam ist.“ Carl von Rotteck (1775 bis 1840) Dies bedeutete eine gewisse Aufwertung, insofern er der Anarchie gegenüber der Despotie den Vorzug gab, denn „sie ist weit weniger grauenvoll und weit weniger trostlos als die Despotie, welche nicht nur die Gesellschaft (mittels Erdrückung des gesellschaftlichen Gesamtwillens durch den herrischen Einzelwillen) tötet, sondern auch alle einzelnen Mitglieder der unters Joch gebrachten Gesellschaft rettungslos, weil wehrlos, der unersättlichen Gewalt preisgibt“. von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1840 – „Qu'est-ce que la propriété? ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement.“ Was ist Eigentum? oder Forschungsarbeiten zum Grundsatz des Rechts und der Regierung. Pierre Joseph Proudhon (1809 bis 1865) Proudhon war einer der ersten, der den Begriff Anarchie positiv besetzte. Es kann nicht jedoch ausgeschlossen werden, dass Proudhon mit diesem zu seiner Zeit durchgängig negativ besetzten politischen Schlagwort „Anarchist“ anfänglich nur seine politischen Gegner provozieren wollte. von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1843 – „Atheismus und Kommunismus als analoge Erscheinungsformen der Anarchie“ Moses Hess (1812 bis 1875) „Die Anarchie, auf welche sich die beiden Erscheinungsformen, Atheismus und Kommunismus zurückführen lassen, die Negation aller Herrschaft, im geistigen wie im sozialen Leben, erscheint zunächst als schlechthinige Vernichtung aller Bestimmung, mithin aller Wirklichkeit. Aber es ist in der Tat nur das äußerliche Bestimmtwerden, die Herrschaft des einen über den anderen, was die Anarchie aufhebt. Die Selbstbestimmung wird hier so wenig negiert, dass vielmehr deren Negation (die durch 'das Bestimmtwerden von außen' gesetzt (wird)) wieder aufgehoben wird. Die durch den Geist geschaffene Anarchie ist nur eine Negation der Beschränktheit, nicht der Freiheit. Nicht Schranken, welche der Geist sich selbst setzt, bilden den Inhalt seiner freien Tätigkeit – also dieses Sichsetzen, Sichbestimmen oder Sichbeschränken ist es nicht, was vom freien Geist negiert werden kann, sondern das Beschrängtwerden von außen.“ von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1845 – „Der Einzige und sein Eigentum“ Johann Caspar Schmid aka Max Stirner (1806 bis 1856) "Der Wert der Anarchie besteht darin, dass das Individuum wieder auf sich selbst angewiesen wird, von sich ausgehen muss...“ „Wenn ich eine Macht außer oder über meinem Ich glaube, so bin ich von Außen beschränkt.“ „Ebenso kann ich im sozialen Leben mich selber bestimmen, in dieser oder jener bestimmten Weise tätig sein, ohne eine äußere Schranke meiner Tätigkeit anzuerkennen – ohne einem Anderen das Recht einzuräumen, mich zu beschränken.“ von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1848/49 – „Märzrevlution (auch: Deutsche Revolution)“ Michail Alexandrowitsch Bakunin (1814 bis 1876) 1849 – „Dresdner Maiaufstand“ Notwendigkeit von politisch motivierter Gewalt zur Verteidigung der Arbeiterklasse gegen Unterdrückung durch die herrschende Klasse. 1872 – „Rauswurf aus der ersten Internationalen“ durch die Sozialisten unter der Führung von Karl Marx. von Hans J. Bauer

Geschichte der Anarchie 1897 – „Gegenseitige Hilfe“ Peter Kropotkin (1843 - 1921) Buch zum anarchistischen Kommunismus, dessen wissenschaftlicher Aspekt auf der Evolutionstheorie basiert, sich jedoch gerade gegen Sozialdarwinismus ausspricht. von Hans J. Bauer

Das frühe 20. Jahrhundert Zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielten Anarchisten eine wichtige Rolle bei Arbeiterbewegungen, Revolutionen und Aufständen in Europa und Russland. Von Spanien aus griff er sogar auf einige Länder Lateinamerikas über. 1910 bis 1919 – „Mexikanische Revolution“ Emiliano Zapata (1879 bis 1919) 1917 – „Oktoberrevolution“ in Russland 1917 bis 1921 – „Machnobewegung“ in der Ukraine Nestor Machno (1889 bis 1935) 1919 – „Münchner Räterepublik“ Zeitweise Beteiligung durch Anarchisten wie Gustav Landauer (1870 bis 1919) und Erich Mühsam (1878 bis 1934). von Hans J. Bauer

Das frühe 20. Jahrhundert 1936 bis 1939 - Spanischer Bürgerkrieg Auf der Seite der Republik kam es zwischen der von den Anarchisten beherrschten syndikalistischen Gewerkschaftsorganisation, die eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Franco spielte, und den Kommunisten und Sozialisten zu erbitterten Richtungskämpfen. von Hans J. Bauer

Anarchie heute Ende der 1960er – „Kleinere anarchistische Strömungen im Zuge der Studentenbewegung in Westeuropa und Nordamerika.“ Mitte bis Ende der 1970er – Entstehung der anarchistisch geprägten Subkultur des Punk in Großbritannien. Mitte der 1990er – „Neue Soziale Bewegungen (NSB)“ Ausweitung der Bewegungen mit dem Erstarken der internationalen globalisierungskritischen Bewegung auch zunehmend auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Ende der 1990er – „Prägung des Begriffes Postanarchismus.“ Heute - „Es existieren weltweit anarchistische und anarchistisch geprägte Gruppen und Gruppierungen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Zielen.“ von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Individualistischer Anarchismus Im letzten Viertel des 19. Jahrhundert von Max Stirner formulierte Bezeichnung für das Konzept der einer zukünftigen Gesellschaft in der die Freiheit des Individuums den höchsten Wert darstellt und so weit wie möglich gewährleistet sein soll. Eingeschränkt ist diese Freiheit nur zu dem Maße, dass alle Individuen ihre Freiheit gleichermaßen genießen können. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Anarchokapitalismus Er zählt zu den libertären Theorien und propagiert eine radikale Form des Liberalismus. Es wird eine staatenlose, vom freien Markt und von freien Vereinigungen regulierte Gesellschaftsform angestrebt. Der Anarchokapitalismus befürwortet ein weitgehendes Eigentumsrecht, dem er sogar Grundrechte wie Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit unterordnet. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Libertarismus Aus dem klassischen Liberalismus hervorgegangene und mit dem Anarchismus verwandte politische Theorie, welche die Freiheit des Individuums über alle anderen Werte stellt und für eine Gesellschaft eintritt, die weitestgehend oder ganz auf staatliche Institutionen und Eingriffe verzichtet. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Mutualismus Theorie der sozialen Symbiose in einem herrschaftsfreien System durch eine Gesellschaft auf der Grundlage genossenschaftlicher Gruppen freier Individuen. Einer der Hauptvertreter dieser Theorie war Pierre Joseph Proudhon. Zielgruppe seiner Ideen waren Handwerker, Bauern, Freischaffende, Selbständige, Spezialisten, also Menschen, die beruflich auf eigenen Füßen stehen. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Kollektivistischer Anarchismus Soziale Revolution der Arbeiterklasse mit dem Ziel der Zerstörung des Staatsapparates und die Vergesellschaftung des Eigentums an Produktionsmitteln. Der Erwerb privaten Eigentums soll durch die private Arbeitsleistung möglich sein. Vater dieser Strömung war Michail Bakunin. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Anarchokommunismus Gedanke eines antiautoritären Kommunismus ohne hierarchische Strukturen und oktroyierte Gesetze als Gegensatz zum historischen autoritären Staatssozialismus. Der Anarcho-Kommunismus weist konzeptionelle Ähnlichkeiten mit der anarchosyndikalistischen Bewegung auf. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Anarchosyndikalismus Verbindung von Anarchismus und revolutionärem Syndikalismus. Im Allgemeinen erkennt die Anarchie gewerkschaftliche Verbindungen und der Syndikalismus anarchistische Kollektive an. In Deutschland existieren zur Zeit zahlreiche Syndikate und Ortsvereine, die sich Anarchosyndikalistisch nennen. Die meisten von ihnen haben sich zusammengeschlossen als Freie ArbeiterInnen Union (FAU). von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Anarchopazifismus Die Theorie, dass auf eine gewaltsame Gesellschaftsumstrukturierung keine Anarchie folgen könne, da es keine Bewusstseinswandel in der Gesellschaft gäbe und Anarchie nicht auf der Grundlage von Zwang ausgeübt werden könne. Anhänger dieser Strömung lehnen die Gewalt gegen Menschen ab. Die Zeitung Graswurzelrevolution dient als das wichtigste Sprachrohr der Anarchopazifisten. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Postanarchismus Verschiedene theoretische Auseinandersetzungen mit poststrukturalistischen und postmodernen Theorien aus anarchistischer Perspektive. Innerhalb des Postanarchismus gilt das Menschen- und Weltbild des klassischen Anarchismus als überholt. Das Verständnis von Herrschaft hat sich verändert und erweitert. von Hans J. Bauer

Arten des Anarchismus Primitivismus Wird in erster Linie als utopistische Strömung innerhalb des Anarchismus verstanden. Es wird eine Revolution und Rückkehr zur biologischen Ursprünglichkeit des menschlichen Tieres angestrebt. Ob Industrie überhaupt fortschrittlich sei, ja sogar das historische Zivilisationsvorhaben als Ganzes werden von dieser radikalen Form der Ideologiekritik in Frage gestellt. von Hans J. Bauer

Berühmte Anarchisten von Hans J. Bauer Günther Anders, D Puig Antich Alexander Berkman Michail Bakunin, Ru Hakim Bey Janet Biehl Étienne de la Boétie Murray Bookchin Noam Chomsky, USA H.J. Degen Buenaventura Durruti, Sp Francisco Ferrer Charles Fourier David D. Friedman Ernst Friedrich Emma Goldman William Godwin Otto Gross Karl Koch, D Daniel Guerin Max Hoelz, D Kurt Hafner Wolfgang Haug Moses Heß, D Ulrich Klan Peter Kropotkin, Ru Gustav Landauer, D Luigi Lucheni Nestor Machno John Henry Mackay Errico Malatesta Dora Marsden Louise Michel Johann Most Erich Mühsam, D Dieter Nelles Max Nettlau Abel Paz Pierre Joseph Proudhon, F Ravachol, (eigentl. Francois Claudius Koeningstein) Rio Reiser, D Fermin Rocker Rudolf Rocker Murray Rothbard Bertrand Russell Sacco und Vanzetti, (Nikola Sacco, Bartholomeo Vanzetti), USA Abad de Santillán Augustin Souchy Max Stirner, D Clara Thalmann B. Traven Benjamin Tucker Raoul Vaneigem Simone Weil, F Clara Wichmann Milly Witkopf-Rocker John Zerzan (*1943), USA Howard Zinn von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Der Schlechte Ruf des Anarchismus Attentate auf: Kaiser Wilhelm I. (Deutsches Reich) Zar Alexander II. (Russland) Kaiserin Elisabeth (Österreich) König Umberto I. (Italien) Präsident William McKinley (USA) König Georg I. (Griechenland) Präsident Carnot (Frankreich) von Hans J. Bauer

Der Schlechte Ruf des Anarchismus Bombenattentate durch Gruppen mit anarchistischen Motivationen. Pseudoanarchistische Gruppen wie die APPD und Pogo-Anarchisten. Die Angst der Menschen vor Eigenverantwortlichkeit. von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Fazit Zum Thema Anarchie gibt es viele Missverständnisse, Unverständnis und Irrglaube. Die Anarchie ist mehr als die primitive Philosophie für sie die meisten Menschen halten. Auch bei den Anarchisten gehen die unterschiedlichen Meinungen und Ansichten weit auseinander. von Hans J. Bauer

Fazit Anarchie hat im eigentlichen Sinne nichts mit Chaos und Gewalt zu tun. Anarchie kann nur funktionieren, wenn: die Gesellschaft sich freiwillig dafür entscheidet. die Moral der Menschheit sich gebessert hat. die Menschen die nötig geistige Reife erlangt haben um die Verantwortung zu übernehmen für sich selbst zu sorgen. von Hans J. Bauer

Index Einleitung Erklärungen Anarchismus Geschichte der Anarchie Was ist Anarchie Die Symbolik der Anarchie Anarchismus Gibt es Anarchie Der Anarchismus Geschichte der Anarchie Die Bedeutung des Wortes „anarchia“ Anarchie vor unserer Zeitrechnung Anarchie bis zum 18. Jahrhundert Anarchie im 18. Jahrhundert Anarchie im 19. Jahrhundert Anarchie des 20. Jahrhunderts und heute Hintergrund Arten des Anarchismus Wichtige Personen Der schlechte Ruf Fazit Quellenangabe von Hans J. Bauer

Quellen http://de.wikipedia.org/ http://de.encarta.msn.com/ http://www.lsr-projekt.de/ http://deu.anarchopedia.org/ http://anarchosyndikalismus.org/ http://www.appd.de/ http://anarchismus.de/ http://www.graswurzel.net/ http://www.fau.org/ http://www.anarchismus.at/ Diese Präsentation online unter: http://www.fbihome.de/~h.bauer/anarchie/ von Hans J. Bauer