Friedrich Engels zur Entstehung von Privateigentum, Familie und Staat

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Advertisements

Die Verfassung Athens – Reformen Solons 594. v. Chr
Geschlechterrollen Ecuador
Bleibt nüchtern!.
Ehe und Familie als Instrumente
Die Prinzipien der Wiederherstellung Die Rückkehr der Familie zu Gott
Soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich
Unsere Werte: - großzügig weitergeben - Jesus folgen - offen für Veränderung - missionarisch leben - Gottes Geist erleben - Anbetung Gottes - echte.
für behinderte Frauen, Männer und Kinder
Grundwissen: Rousseau Direkte Demokratie
Grundkurs praktische Philosophie 10
Bauern im Mittelalter.
Ritter – Burgleben - Rittertum
Die Verfassung von 1791.
Von der Aristokratie zur Demokratie
Welchen Stellenwert hat die Kirche?
Gliederung: 1. Werther und sein Verhältnis zur Natur
Weltflüchtlingstag 20. Juni Österreichisches Jugendrotkreuz.
Ein Sohn fragte den Vater:
Welchen Stellenwert hat die Kirche?
Die ägyptische Gesellschaft Frau Schewczyk ©
Mittelalter Lesen und lernen.
DAS POLITISCHE DENKEN DER AUFKLÄRUNG:
Straßenkinder Straßenkinder allgemein
Globalgeschichte Einführung in die VO
Mitsprache als Grundlage der Gewaltenteilung
Früchte für später Text: Autor unbekannt.
Unser Thema heißt „ Die deutsche Sprache
2. Kapitel: Vom Stamm zum Staat in einer globalisierten Umwelt B: Die Entwicklungsstadien der staatlichen Gemeinschaft.
Die Ordnung des menschlichen Zusammenlebens Menschen leben in Staaten.
Die römische Republik Von Sitara Schmidt.
Die Verfassung des deutschen Reiches vom 16
Weimarer Klassik.
Am Gymnasium im Schloss
Jünger sind entschieden!
Du wohnst im Himmel! Reihe: Unser Vater! (2/6) Matthäus-Evangelium 6,9.
Äthiopien: Bildung gegen Armut
Die Erziehung ihrer Kinder
In der Siegesmacht Jesu leben.
Die Leitplanken Gottes
Französische Revolution
Gott allmächtig?.
Staatstheorien.
Echte Helden sind bescheiden
Die Welt der alten Germanen
DIE WIRTSCHAFTSSEKTOREN
Grundkurs praktische Philosophie 20. Dezember 2004 Politische Freiheit
Rom 2. Klasse.
Desmond Tutu Lebenslauf.
Kann Politik ehrlich sein? D‘ Sunne schiint für alli Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg
Kinderrechte.
der deutschen Sozialversicherung
Das antike Griechenland
Hebräer-Reihe Nr. 4 (2:5-18) Jesus schämte sich nicht.
Lesen: eine Pflicht.
Gnade in der Rechtfertigung 4: Wie in Adam, um wie viel mehr in Christus.
Regierungsformen.
Industrielle Revolution im 19.Jhd
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Sozialversicherungen BSV Familien unterstützen – Wirtschaft stärken – Gleichstellung fördern Abstimmung.
Aufbau  Einführung  Ursachen  Situation (der Bauern und Adligen)  Aufstände im Vorfeld  Verlauf und Höhepunkt des Krieges  Die 12 Artikel  Reformation.
 Verfassungsgesetze und Bestimmungen des Bundesrechtes › Gesetze › Einzelne Bestimmungen › Staatsverträge  Beschluss 1920  Unterbrechung
FB Frauen- und Gleichstellungspolitik Internationaler Frauentag 2009 Das haben wir auf dem Zettel.
Schweizer Geschichtsbuch 1 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2012 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 5. Europa und die Schweiz.
Unser Verhältnis zu Israel Einleitung Herauskommen aus persönlichen Problemen Probleme des deutschen Volkes lassen wir zu, dass der HG heute unser.
Städtegründung im Mittelalter
Natürlich kennen wir die Demokratie - wir Schweizer insbesondere die Direkte Demokratie, in der die Bürgerinnen und Bürger auf die politischen Entscheidungen.
Die Ordnung des menschlichen Zusammenlebens Menschen leben in Staaten.
5 Generationen auf dem Sofa
 Präsentation transkript:

Friedrich Engels zur Entstehung von Privateigentum, Familie und Staat Positionen zum partnerschaftlichen Zusammenleben

Aufbau des Buches Vorgeschichtliche Kulturstufen Familie Irokesische Gens Griechische Gens und Entstehung des athenischen Staates Gens und Staat in Rom Gens und Staat bei den Germanen Vergleich Barbarei und Zivilisation

Vorgeschichtliche Kulturstufen „Alle großen Epochen menschlichen Fortschritts fallen mehr oder weniger direkt zusammen mit Epochen der Ausweitung der Unterhaltsquellen“ Lewis Morgan Wildheit (Sprache, Pfeil & Bogen – Jagd) Barbarei (Zähmung von Tieren, Anbau von Pflanzen, Buchstabenschrift) – durch mehr Lebensmittel rasche Vermehrung der Bevölkerung Zivilisation – Verarbeitung von Naturerzeugnissen, Arbeitsteilung, Entstehung von Industrien

Familie Urgeschichte – Männer leben in Vielweiberei; Frauen leben in Vielmännerei; unbeschränkter GV Blutverwandtschaftsfamilie (Trennung zwischen Generationen, GV zwischen Generationen nicht möglich) Punaluafamilie Paarungsfamilie Monogame Familie

Punaluafamilie Ausschließung GV zwischen Bruder und Schwester Einrichtung der Gentes (Sippen), die die Grundlage der gesellschaftlichen Ordnung bilden sollen; „um Inzucht zu vermeiden“ Mutterrecht – Abstammung nur von mütterlicher Seite eindeutig feststellbar

Entwicklung zur Paarungsehe Kinder konnten nicht vom Vater erben Frauen wurden seltener und wurden geraubt Arbeitsteilung Herde- Mann; Frau Haus eingeführt; Herden wurden größer, Mann will Erbrecht ändern, damit vererbt werden kann, Übergang zum Vaterrecht – wie ???? (Unterschiedliche Interpretationen)

Weltgeschichtliche Niederlage der Frau Einführung der Monogamen Familie (damit Mann wußte wer seine Kinder sind) Frau wurde Sklavin seiner Lust und bloßes Werkzeug der Kindererziehung („Familia“ Gesamtheit ader einen Mann gehörenden Sklaven) Wenn Mann Frau tötet über er nur sein Recht aus

Zusammenfassung (Engels) Der erste Klassengegensatz der in der Geschichte auftritt fällt zusammen mit der Entwicklung des Gegensatzes von Mann und Frau in der Einzelehe und die erste Klassenunterdrückung mit der des weiblichen Geschlechts durch das männliche. Die Einzelehe war ein großer geschichtlicher Fortschritt, aber zugleich eröffnet sie neben der Sklaverei und dem Privatreichtum jene bis heute dauernde Epoche, in der jeder Fortschritt zugleich ein relativer Rückschritt, in dem das Wohl und die Entwicklung der einen durchsetzt durch das Wehe und Zurückdrängung der anderen.

Eheschließung Bürgertum Katholiken: Eltern besorgen Bürger angemessene Frau Protestanten: Bürgersohn darf sich in seiner Klasse Frau aussuchen Geschlechterliebe nur bei den unterdrückten Klassen (Proletarier) denn es muss nichts bewahrt werden; Frau ernährt sich auch selber, daher Männer Macht entzogen

Schlussfolgerung (Engels) Befreiung der Frau zur ersten Vorbedingung hat die Wiedereinführung des ganzen weiblichen Geschlecht in die öffentliche Industrie und dies wieder erfordert die Beseitigung der Eigenschaft der Einzelfamilie als wirtschaftliche Einheit der Gesellschaft. Die Führung des Haushalts muss öffentlichen Charakter haben, sonst werden Frauen ins Haus gedrängt und bleiben wirtschaftlich abhängig!

Gents (Geschlechterverbände) Liefern Aufschlüsse über Gesellschaftsverfassung der Urzeit vor Einführung des Staates Drei Klassische Beispiele Griechen/Römer/Irokesen

Organisation der Irokesen Stamm – Phratrien – Gentes Funktionen der Phratrien Ballspielen Stammesrat Vermittlungsfunktion zwischen Gents verschiedener Stämme Stamm Eigenens Gebiet und Sprache & Name gemeinsame religiöse Riten, Stammesrat für gemeinsame Anliegen mit Sachems & Kriegsführer, „Repräsentationspflichten“, Erklärte Krieg und schloß Frieden Zusammenschluss von Stämmen – erster Schrit zur Bildung von Nationen

Irokesenbund (Morgan Lewis) Grundlage vollkommene Gleichheit und Selbständigkeit in alles inneren Angelegenheiten Bundesrat (Organ für alle Stämme); Beschlüsse einstimmig; Bund hatte keinen Vorsitz Sitzungen fanden vor versammeltem Volk statt (jeder konnte mitreden, aber Rat entschied)

Athenisch Gens/Verfassung Stehende Behörde war der Rat „Brule“ (Ausbildung des aristokratischen Elements) Völkerversammlung (agora) – nur Männer Jeder Mann war Krieger, daher keine vom Volk getrennte öffentliche Gewalt Heerführer (gewählt oder von Organe bestätigt - unsicher)

Zusammenfassung Griechen Vaterrecht mit Vererbung d. Vermögens an die Kinder Erste Ansätze von Adel Sklaverei (zunächst Krieggefangene) Reichtum wird gepriesen – kriegerische Beutezüge - damit Reichtum gesellschaftliche Anerkennung erfuhr, Staat notwendig

Entstehung Zentralverwaltung in Athen Verschmelzung der einzelnen Stämme zu einem einzigen Volk Athener Bürge erhielten Rechtsschutz auf Gebiet wo sie stammesfremd waren Athenisches Volksrecht stand über Stammesrecht

Entstehung Einteilung des Volkes in drei Gruppen Eupadride/Adelige – ausschließliches Recht der Ämterbesetzung Geomaren/Ackerbauern Demiurgen/Handwerker Zunehmende Arbeitsteilung mit unterschiedlichen Interessen, die vertreten werden mußten – Schaffung von Ämtern Unterdrückungsmechanismus Geld & Wucher Sklaverei der Kinder wenn Schulden nicht bezahlt werden konnten

Revolution Solon Schulden wurden für ungültig erklärt; Ziel war Versklavung zu verhindern Grundgedanke: Emanzipation des Einzelnen, der nicht mehr im Geschlecht verwurzelt, sondern in den Staat hineingestellt wird Förderung von Handel und Gewerbe

Revolution des Kleisthenes Ignorierte die Stämme Organisation der Bürger nach Ansässigkeit Volksvertreter wurden gewählt Einführung der Demokratie

Gents und Staat in Rom Stamm – Curien Senat zusammengesetzt aus den Vorsteher der 300 Gentes Rat der Ältesten“; gewohnheitsmäßig zusammengesetzt aus immer derselben Familie – Begründung für Stammesadel

Rom Durch Einwanderung wuchs Bevölkerung Roms, diese konnten aber keine Ämter besetzen; waren von allen Rechten ausgeschlossen „Plebs“; Ungleiche Einkommensverteilung, Konflikte entstehen- neue Verfassung Einteilung der Bürge, ob Sie Kriegsdienst leisten oder nicht. Stimmrecht in der Volksversammlung nach Besitz Einteilung der Bürger: weg von persönlichen Blutsbanden hin zu - Gebietseinteilung - Vermögensunterschiede PROLETARIER durften sich nicht bewaffnen!

Germanen Bis zur Völkerwanderung in Gentes organisiert Ansiedelung nach Geschlechtern in Hausgenossenschaften Im Haus Herrschaft der Frauen unbestritten Vielweiberei gestattet; aber Keuschheit der Mädchen wichtig Bebaute Land wurde jedes Jahr neu aufgeteilt (Tacitus) WALD; WIESE; GEWÄSSER blieben Gemeineigentum

Germanen - Verfassung Rat der Vorsteher (geringere Entscheidungen) Vorsteher (leben von Ehrengeschenken, gewählt meist aus der selben Familie Adelige?) Heerführer wird aufgrund der Tüchtigkeit gewählt

Staatenbildung Germanen Großes Volk, befreiten Römer vom Staat, teilten Boden auf, WALD und WEIDE bliebe gemeinsame Nutzung Mit Vermischung der Völker ging Gentilverfassung unter und Ortverfassung wurde wichtig (Römer mußten irgendwie integriert werden)

Staatenbildung Gemanen Oberster Heerführer – König Volkseigentum wurde gestohlen und zu königlichen Gut und unter Krieggefolgschaft aufgeteilt. Grundlage für neuen Adel auf Kosten des Volkes Gesellschaftsklassen 9. Jhdt: Grundherren Dienende Bauern – Feudalismus Staatenbildung

Kommendation Ein in Europa im 8. und 9. Jahrhundert verbreitetes Übereinkommen, durch das sich ein Schwächerer dem „Schutz“ eines Stärkeren unter bestimmten Bedingungen unterstellte. Sie bedeutete für die Bauern den Verlust der persönlichen Freiheit, für die kleinen Grundbesitzer die Abhängigkeit von den großen Feudalherren und festigte die Feudalhierarchie.

Zusammenfassung 1 Haushaltung (oft mehrere Familien) kommunistisch Arbeitsteilung nur zwischen Geschlechtern Arbeitsteilung in verschiedene Arbeiten macht Austausch notwendig (zuerst nur Vieh ausgetauscht) Viehzucht; Ackerbau; häusliches Handwerk Menschen fingen an mehr zu erzeugen als für sie notwendig war, neue Arbeitskräfte notwendig (Kriegsgefangene)

Zusammenfassung 2 Teilung der Gesellschaft Herren & Ausbeuter/ Sklaven & Ausgebeutete Teilung Mann/Frau Frau übernimmt unproduktiven Bereich Erfindung Eisen – Grundlage für Feldbau auf größeren Flächen 2. große Arbeitsteilung: Handwerk/Ackerbau Handel entsteht – kommunistische Hausgemeinschaft wurden durch Besitzunterschiede gesprengt Habgier entsteht – Raubkriege werden geführt; Heerführer gewinnt Macht

Zusammenfassung 3 /Schwelle zur Zivilisation Handwerker Bauern Händler (unterwerfen Produzenten) Metallgeld wird eingeführt und beherrscht die Welt (ZINS, WUCHER,…) Reichtumsaristokratie

Unterschied Gentilverfassung Staat Einteilung der Zugehörigkeit nach Abstammung Keine öffentliche Gewalt, sondern Gleichheit aller, daher natürliche Autoritäten Staat Einteilung der Staatsangehörigkeit nach dem Gebiet Errichtung einer öffentlichen Gewalt (Notwendig durch Klassenunterschiede) Einführung von Steuern zur Aufrechterhaltung des Staates Vollzugsorgane – Beamte stehen über der Gesellschaft