CHANCE HOCHBAU 2009 Zwang zur thermischen Sanierung Franz Böhs

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Potenziale und Ansätze zur Steigerung der
Advertisements

BAU 2011 Europas Bauwirtschaft nach der Krise – wie geht es weiter?
Der Sozialstaat ist finanzierbar!
Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken
Jede/r Fünfte in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen Etwa jede/r Fünfte (19,9 %) in Deutschland – das sind rund 16 Millionen Menschen.
Das Finanzpolitik Quiz
Zukunft des Europäischen Sozialfonds in Baden-Württemberg
Südosteuropa und der EU- Emissionshandel
Vorlesung Gesamtbanksteuerung Langfristiges Liquiditätsrisiko
Regionales Energiekonzept der LEADER Region NÖ Süd
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
Vermögen- und Erbschaftsteuern – Profiteure zur Kasse! Stand: Oktober 2009 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Standortfaktoren INTERN - Ausdrucksstark präsentieren.
2050 Perspektiven der EU Energiepolitik
aktiv für den Klimaschutz !
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Das Recht der Erneuerbaren Energien in Deutschland und der EU
Wirtschaft Technologie Umwelt Vorstand Wilfried Kurtzke Konjunktur: Aufschwung ohne breite Grundlage Einkommen, Nachfrage, Arbeitsplätze Kollektive Arbeitszeitverkürzung.
1 Thematische Schwerpunkte innerhalb der Prioritätsachse 3 Ressourcenschutz, CO 2 -Reduzierung EFRE - Investitionsprioritäten: Energieeffizienz und Nutzung.
Sozialpolitik in Europa und das europäische Sozialmodell
Volkswirtschaftliche Bewertung der EnEV 2009 Berlin, 30. August 2011.
„schlaue Früchtchen“ Obst und Gemüse für die Pause Interpädagogica, Graz 15. November 2013 DI Michaela Schwaiger.
Was wir können… Arbeitsplätze, 40% Green Jobs ! Bereits 40% der Arbeitsplätze in der Zellstoff- und Papierindustrie sind Green Jobs und stärken.
„Richtig investieren“
sportinfra Fachtagung 14. und 15
Chance Hochbau Arbeitslosigkeit am Bau – Weg in die Armut? Abg. z. NR Josef Muchitsch Bundesvorsitzender Stellvertreter der Gewerkschaft Bau-Holz.
Bedeutung energetischer Gebäudesanierung für den Klimaschutz – die Energieeinsparverordnung 2009 Dr.-Ing. Alexander Renner Referat Energieeffizienz.
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
15. Okt WKÖ ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE GEWINNSTRATEGIE FÜR ÖSTERREICH & DIE BAUWIRTSCHAFT DIE ÖSTERREICHISCHE UMWELTSCHUTZORGANISATION GEWINNSTRATEGIE.
Status Smart Metering in Österreich und Wien
Innovationskongress Berlin, 27. Nov 2012
Als Hausbewohner/-Besitzer können wir uns drehen und wenden wie wir wollen: Wir Bewohner und unser Haus benötigen/wollen ENERGIE. Mit Hilfe von Technik.
Energieeffizienz-Richtlinie
Grün Gewachsen: Bilanz
Kommunale Energiepolitik am Beispiel Wiens
1 Die Verantwortung von multinationalen Unternehmen Mark Ware, Group Vice President, Communications and External Affairs.
Die Bundesregierung sichert die Rahmenbedingungen der Universitäten für eine erfolgreiche Zukunft der Universitäten für eine erfolgreiche Zukunft. Bau-Offensive.
EnergyTransition.wifo.at Was bedeutet das Energie- und Klimapaket der EU für Österreich? Enquete des Vorarlberger Landtags 24. April 2009 Stefan P. Schleicher.
Wird die Schuldenbremse eine Konjunkturbremse?
NEIN zur schädlichen AUNS-Initiative Staatsverträge vors Volk Volksabstimmung vom 17. Juni 2012.
1 Klimaschutz für alle leistbar machen. Umstieg von alten Heizungen auf neue Heizanlagen staatlich fördern. Dr. Christoph Matznetter Staatssekretär für.
EUROPÄISCHE UNION: Investition in Ihre Zukunft Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Fragen zu den Themenschwerpunkten des EFRE von Auswertung.
Bedeutung, Technik, Einsatzbereiche, CH-Potenziale
Klimaschutz als Motor für Wachstum und Beschäftigung
W w w. c l e a n – d r i v e. e u Clean Drive E-Learning 1 / 19 Aktuelle Rahmenbedingungen Aktuelle Rahmenbedingungen.
1 RUMBA nicht nur ein Tanz 1 Spartipps el. Energie.
Wirtschaftsfaktor Krankenhaus
Chance Hochbau 2009 Abschlussveranstaltung 15. Oktober 2009 Mag. Robert Schmid Fachverband Steine-Keramik.
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020 Daten: Statistik Austria, Energiestrategie Österreich Gesamtenergieverbrauch Österreich nach Sektoren.
© economiesuisse Cancún 2010: Schweizer Wirtschaft zu aktivem Klimaschutz bereit Folien zum dossierpolitik 24, 29. November 2010.
50 % Anteil Erneuerbare bis 2020
EnergieEffizienz-Netzwerk (EEN) für Trier und die Region Hermann Weber
KV Österreichische und Internationale Energiepolitik SS07 An energy policy for Europe - the quantitative targets Florian Brence Thomas Schinko Mark Sommer.
Are EU Member States on the Kyoto track?
Klimaschutz als kommunale Aufgabe Peter Vennemeyer Bürgermeister Stadt Greven Wifo
1 Öffentlich geförderte Beschäftigung Veranstaltung der Ratsfraktion und des Stadtverbandes DIE LINKE. Halle am 1. November 2007 Bundesprogramm Kommunal-Kombi.
Erneuerbare Energie TT.MM.JJJJ
für den ländlichen Raum“
Inhalt Die Forderung der Initiative Die heutige Situation Erfolgreiche SNB – starke Schweiz Folgen der Gold-Initiative Vier Gründe für ein NEIN Breite.
Welche erneuerbaren Energien eignen sich für die private Anwendung ? 1.Fotovoltaik 2.Solarwärmetauscher 3.Wärmepumpe 4.Holzpellets.
Energieverbrauch eigene Liegenschaften
Solarwärmemarkt in Österreich Quelle: Biermayr/BMVIT, 2014 Gesamt 2013: rd. 5 Mio. m² (inkl. Schwimm- badabsorber) entspricht MW th.
ÖGB BÜRO CHANCEN NUTZEN
TranSust The Transition to Sustainable Economic Structures Versäumt Österreich die Weichenstellungen für eine.
“Essen oder Fahren?” 23.Oktober 2007Markus Piringer Ausgangslage Beimischungsziele Österreich: Kraftstoffverordnung: 4,3% bis ,75% bis 2008 Klimastrategie.
Chemieproduktion wächst im Gesamtjahr 2014 um 1,5 Prozent
© Handwerkskammer Freiburg, Bismarckallee 6, Freiburg Martin Lamm Präsident der Handwerkskammer Freiburg Erfolgsformel Klimaschutz: das Klima schützen.
Passivhaus – Baustandard 2011?
Ökostrom Keine Atomkraftwerke Dominik Schuster.
Bioenergie in Bayern ErfolgeZiele 2020 –
 Präsentation transkript:

CHANCE HOCHBAU 2009 Zwang zur thermischen Sanierung Franz Böhs Geschäftsführung Rockwool Österreich 15.10.2009, Bundeswirtschaftskammer Wien

Energiesparverordnung BRD Bundeskabinett beschließt neue Energieeinsparverordnung Tiefensee: 30 Prozent mehr Energieeffizienz bei Gebäuden 18. März 2009, Nr.: 048/2009 Die Bundesregierung hat heute die Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) beschlossen.  Dann gilt: bis Ende 2011 müssen begehbare Geschossdecken gedämmt werden, wenn das Dach darüber ungedämmt ist.

1. Kiotoziel klar verfehlt! Statt der rund 69 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, wie im Kiotoprotokoll vereinbart, werden heute sogar rund 89 Millionen Tonnen CO2 emittiert, also rund 20 Millionen Tonnen CO2 mehr.

1. Kiotoziel klar verfehlt! Die Kioto-Bilanz Mio Tonnen CO2 88,1 Emissionen 2007 68,7 Kioto-Ziel 19,4 Kioto-Defizit 9,0 Ausländische Zukäufe (Emissionsrechte) 0.7 Waldbewirtschaftung 10,7 Offener Reduktionsbedarf

2. Europa hat sich verpflichtet: 20 20 20! 2020 soll Europa um 20 Prozent weniger CO2 in Bezug auf 2005 emittieren und der Anteil an erneuerbarer Energie auf 20 Prozent des tatsächlichen Energieverbrauchs gesteigert werden. Fazit: Österreich hat sich im Rahmen dieses Prozesses verpflichtet,16 Prozent CO2 ein zu sparen und den Anteil erneuerbarer Energie auf 34 Prozent zu steigern.

3. Wie sicher ist die Energieversorgung? Zwei Gaslieferausfälle in den letzten Jahren haben die Energieabhängigkeit und Verletzbarkeit Europas dramatisch aufgezeigt. Viele Haushalte in Osteuropa haben die Folgen hautnah zu spüren bekommen – die Heizungen blieben kalt!

3. Wie sicher ist die Energieversorgung?

4. Österreichs Antwort auf Lehman Brothers Zwei Konjunkturpakete haben die Österreichische Konjunktur nachhaltig erfolgreich (WIFO, IHS) gestützt bzw. angekurbelt.

Effekte: 100 Millionen Euro (50 für Private, 50 für Betriebe) an staatlicher Förderung lösen ein Sanierungsvolumen von mindestens 650 Mio. Euro im Inland aus. Damit werden 7.000 Arbeitsplätze gesichert und 95 Mio. Euro an Arbeitslosengeld gespart. Dem Finanzminister bringt das: 70 Millionen Euro an Lohnsteuer, 65 Millionen an Umsatzsteuer. Weitere 104 Millionen Euro durch Sozialversicherungen. Nicht zuletzt werden damit 50.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart, um diese Menge reduzieren sich die Emissionsrechte, die Österreich jährlich zukaufen müsste.

Klimaschutz ist Bundessache Österreich ist eine föderative Republik. In der Bundesverfassung ist geregelt, dass alle Kompetenzen automatisch den Ländern zufallen, außer dem Bund wird die Kompetenz in der Verfassung explizit einräumt.

Schlussfolgerungen: Kiotoziel verfehlt, bis zu 1,5 Milliarden Euro „Strafzahlungen“ drohen. Bund hat zwar Kioto-Vertrag abgeschlossen, Bundesländer müssten aber großteils die Reduktionsmaßnahmen freiwillig umsetzen. Nach 2012 tritt Post-Kioto Zeitraum ein. In Kopenhagen sollen neue Ziele vereinbart werden. 2020 muss Österreich auf Basis 2005 weitere 16 Prozent CO2 einsparen und den Anteil erneuerbarer auf 34 Prozent erhöhen. Energieversorgung mit Gas ist auch in Zukunft unsicher.

Was geschah bisher? Auf Bundesebene: Klimastrategie klima:aktiv Budgetäre Maßnahmen: Klima- und Energiefonds 15a Staatsvertrag Ökologisierung des Steuersystems Klimaschutzgesetz

Was geschah bisher? Auf Länderebene: Harmonisierung der Bautechnikverordnungen EU-Gebäuderichtlinie Wohnbauförderung

Klimaerwärmung

Die Österreichische Klimapolitik ist gekennzeichnet durch Ambitionierte Klimaschutzziele (13 Prozent Reduktion), Kompetenzen-Wirrwarr zwischen Bund und Ländern, Zögerliche gesetzliche Reglements (Steuer-, Wohn-, Baurecht) und Die auf Freiwilligkeit basierenden Maßnahmen. Die bisherige Form der Klimapolitik ist so nicht zielführend, sie verfehlt die selbstgesetzten Ziele und kostet darüber hinaus Steuergeld (Kauf von Verschmutzungsrechten).

Die Österreichische Klimapolitik ist gekennzeichnet durch Laut Klimastrategie muss Österreich in den Jahren 2008 bis 2012 die Thermische Sanierungsrate auf 3 bis 5 Prozent steigern, damit Österreich auf dem Kioto-Pfad bleibt. Allerdings: Die heutige Sanierungsrate beträgt durchschnittlich 1 Prozent. Im Bereich Gemeinnütziger Wohnbau und Gemeindebauten liegt die Quote bei drei bis vier Prozent. Im Bereich Einfamilienhäuser allerdings nur unter einem Prozent!

EU-Gebäuderichtlinie Die bisherige Strategie ist fehlgeschlagen, neue Wege müssen gefunden werden. Das bisherige System der Freiwilligkeit und Bonifikation stößt an seine Grenzen. EU-Gebäuderichtlinie Wohnbauförderung

Paradigma heute: Freiwilligkeit und Belohnungssystem Paradigma heute: Freiwilligkeit und Belohnungssystem. Ergebnis: Nicht effektiv! Neues Paradigma: Ordnungspolitik muss obligatorische Vorgaben machen. Ergebnis: Hocheffektiv!

Auch der Katalysator beim Auto wäre freiwillig nicht eingeführt worden.

Der Königsweg: Thermische Modernisierung durch Ordnungspolitik! Investitionen in die Thermische Modernisierung schaffen Dreifach-Gewinne, für Ökologie, Wirtschaft und den Menschen. Jeder hat was davon! Die Rentabilitäten und Amortisationszeiten sind je nach eingesetzten Maßnahmenbündel hochrentabel (7 bis 14 Prozent) und kurz- bis mittelfristig wirksam.

Rechtliche Optionen, die zu prüfen sind: Einzelne Bundesländer führen Verpflichtung in Bautechnikverordnung ein. Alle Bundesländer einigen sich auf eine verpflichtende Maßnahme (OIB). Alle Bundesländer und der Bund einigen sich (15a-Vertrag) und verabschieden ein Bündel von Maßnahmen auch auf Ebene des Bundes, wie z.B. Wohnrecht, Steuerrecht etc. Der Bund schreibt im Rahmen der Bundesgesetze eine Verpflichtung vor (Wohnrecht, Steuerrecht).

Verpflichtung zur Sanierung von Wohngebäuden In den entsprechenden rechtlichen Grundlagen ist eine Verpflichtung zur Sanierung von Wohngebäuden vorzusehen, und zwar innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

Lösungsvorschlag: Ein Paradigmenwechsel in der Klimapolitik wird dringend empfohlen und sollte rechtlich geprüft werden. Verpflichtende Maßnahmen zur Thermischen Sanierung an einzelnen Bauteilen, wie der obersten Geschossdecke oder Dach (Beispiel Deutschland). Verpflichtung zur umfassenden Thermischen Sanierung von Gebäuden. Etablierung eines ganzen Maßnahmenbündels mit Verpflichtung zur Thermischen Sanierung sowie der gleichzeitigen Erhöhung der Förderungen und einer entsprechenden Anpassung des Wohn- und Steuerrechts.

Die Umsetzung der EU-Ziele für 2020 in Österreich Stabilisierung des Endverbrauchs auf Niveau 2005 24

CHANCE HOCHBAU Energieeffizienz ist eines der zentralen Themen der Zukunft und Wert bestimmender Faktor für Immobilien.

WER DÄMMT GEWINNT! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! CHANCE HOCHBAU Ende Lassen Sie sich nicht verheizen ! WER DÄMMT GEWINNT! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !