Gelassenheit im (Schul-)Alltag: Erheiternde und pragmatische Strategien fürs Wohlbefinden Referat im Rahmen der Fraktionsversammlung der Primar-Lehrpersonen.

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 Präsentation transkript:

Gelassenheit im (Schul-)Alltag: Erheiternde und pragmatische Strategien fürs Wohlbefinden Referat im Rahmen der Fraktionsversammlung der Primar-Lehrpersonen des Kt. Solothurn Dr.phil. Heinz Bolliger-Salzmann, Bern Olten, 14. September 2011

Überblick Ausgangslage Das Wellness-Dreieck Was tut der Seele gut? Methode 1: Die Viererbande der Entspannung Methode 2: Arbeit mit dem ZRM (die Würmli-Kur) Literaturhinweise

I. Ausgangslage Zum Lehrberuf gehören (nolens volens) viele stressige Situationen, z.B.: - der vergessene Stick für die Präsentation - ein Papierstau im Kopierer - Divergenzen im Lehrerzimmer - eine allzu pedantische Interpretation von Reglementen - nicht-motivierbare SchülerInnen - Eltern, die etwas sonderbare pädagogische Konzepte umsetzen

Globale Fragestellung Wie können Sie innerhalb dieser nur indirekt beeinflussbaren Strukturen gesund bleiben und persönliche Handlungsspielräume nutzen, damit die Freude und Leistungsfähigkeit erhalten bleiben?

Zu Beginn: Ein aktuelles Zitat „Der Gesundheitszustand der Jugend ist katastrophal. Der Grund liegt zum einen in der Einseitigkeit der schulischen Erziehung, die nur sitzend erfolgt und nur auf geistige Inhalte ausgerichtet ist, zum anderen in den veränderten Lebensverhältnissen. Die Errungenschaften der modernen Zivilisation, zu sehen an den Eisenbahnen und den Folgen der beginnenden Industrialisierung, haben viele Menschen in Armut, Elend und Krankheit gestürzt.“ Dr. Ignaz Lorinser (Regierungs-Medizinalrat) Zum Schutze der Gesundheit in den Schulen, 1836 (zitiert nach Prof.Dr. Klaus Bös)

II. Das Wellness-Dreieck Entspannung Bewegung Ernährung

Entspannung mental Bewegung Ernährung körperlich Überwindung Beschwichtigung des des „Inneren Genussmenschen in uns Schweinehundes“ bzw. stimmiger Umgang mit dem „Würmli“

Der Zusammenhang von Körper und Seele Entspricht unserer Alltagserfahrung Ist wissenschaftlich gut belegt (z.B. Sport-wissenschaften, Psychologie, Psycho-Neuroimmunologie) Der Körper holt sich unmittelbarer das, was er braucht Die Seele lässt sich längere Zeit missachten – und die Symptome werden dann oft auch noch somatisiert

III. Was tut der Seele gut? Entspannung Gelassenheit Zeit für „das Wichtige im Leben“ haben Ein gutes soziale Umfeld Sicherheitsgefühl Etwas „Schönes“ Sinnvolle, zugängliche Infrastruktur Genügend Handlungsspielräume

Aspekte einer gelassenen Grundhaltung Selbstbewusstsein Erkennen und Einhalten der „Spielregeln“ Gute, transparente Kommunikation Humor

Was braucht es dazu? Die Abstimmung zwischen „Kopf und Bauch“ Machen Sie nichts, was Ihnen „gegen den Strich“ geht: Was Sie tun, soll Ihnen Freude machen Handeln Sie mit den anderen Beteiligten aus Verändern Sie die Bedingungen Bewerten Sie die Situationen „nährend“

Bauchgefühle als Bodymind-Phämomen Wissenschaftlich ist bewiesen (aber noch nicht unbedingt akzeptiert!), dass Gefühle meist aus dem Bauch kommen Und: alles ist mit allem verbunden, und zwar über Neurotransmitter und Peptide. Unsere Gefühle haben einen enormen Einfluss darauf, ob wir krank werden oder nicht (Candice Pert) Prof. Candice Pert (eine strenge Naturwissenschaftlerin), eine der führenden amerikanischen Mikrobiologinnen und Neuropharmakologinnen, spricht inzwischen von ‚bodymind’ (Körpergeist). Quelle: www.synergetikpraxis.de

Wie kann dieser Mechanismus selbst direkt beeinflusst werden? Methode I: Die Vierer-Bande der Entspannung Methode II: Befolgung der Erkenntnisse des „Zürcher Ressourcen Modells“ (ZRM). Dies ist eine anwendungsorientierte Synthese von zwei Wissenschaftszweigen: Handlungspsychologie Neurowissenschaften

IV. Methode 1: Die Viererbande der Entspannung Fusssohlen spüren Schliessmuskel öffnen Bauchatmung Ein netter, freundlicher, lustiger Gedanke © Dr.phil. Heinz Bolliger-Salzmann, Bern

V. Methode 2: Arbeit mit dem ZRM (die „Würmli“-Kur) Konkretes Bsp: Jessica und Sven: Einladung zur Hochzeit von Jessicas Schwester Sie hat kein gutes Verhältnis zur gesamten Familie Trotzdem findet sie es als eine Geste ihrer Schwester, mit der sie drei Jahre nicht mehr gesprochen hat, dass sie überhaupt eingeladen wird Sie ist also ambivalent, „ihr Wurm ist gespalten“

Svens Situation Sven, ihr Freund, will nicht gehen, da er dasselbe schon beim 60. Geburtstag der Mutter und dem 65. des Vaters erlebt hat: Zuerst ein „unangenehmes“ Gefühl, dann sich trotzdem überwinden um schliesslich enttäuscht zu werden. Er muss seine Jessica dann wieder einige Tage lang „aufbauen“.

Die Wurm-Bilanz

Die Wurm-Bilanz von Jessica und Sven

Hilfreiche Fragen „Auf wie viel müsste das negative Gefühl sinken, damit du dich für die Einladung entscheiden könntest?“ „Welche Massnahmen sind geeignet, um Dich von minus 85 auf minus 40 zu bringen?“  Diese Frage ist nicht beantwortbar, genau dazu ist gähnende Leere im Gehirn  Lösung: „Fremdgehirne“ benutzen und einen „Ideenkorb“ füllen lassen

Der Ideenkorb Fragen Sie fremde Menschen: der Busfahrer, die Coiffeuse, die Kindergrätnerin oder den Freund ihrer Tochter Weniger geeignet sind die beste Freundin oder der Kumpel: da kriegen Sie wohlmeinende Ratschläge und Hypothesen, was die Personen glauben, was gut für Sie wäre.

Der Ideenkorb von Jessica

Auswahl aus dem Ideenkorb Das schöne Paar Schuhe kaufen Die Schwester bitten, sie an den Tisch mit der liebenswürdigen Tante zu setzen Sven um den „Handy-Trick“ bitten Unangenehme Personen ignorieren

Svens Situation Die Verwandtschaft ist ihm ziemlich egal, aber die schlechte Laune von Jessica hat ihn auf Minus 100 gebracht – wenn sie nicht mehr übellaunig ist, dann ist sein Minus bei 0 Die Handy-Sache gefällt ihm, so dass sogar ein Plus von 20 besteht

Wurm-Bilanz von Jessica und Sven, nach dem Ideenkorb

Entscheidungen für das eigene Wohlbefinden „Es geht weniger darum, richtig zu entscheiden, sondern vielmehr, klug zu entschieden.“ (Maja Storch, 2010, S. 85)

Bücher zum Thema

VI. Literaturhinweise Peters, A. (2011). Das egoistische Gehirn. Frankfurt: Ullstein. Storch, M. & Krause, F. (2007). Selbstmanagement – ressourcenorientiert. Grundlagen und Trainingsmanual für die Arbeit mit dem Züricher Ressourcen Modell (4. Aufl.). Bern: Huber. Storch, M. (2010). Machen Sie doch, was Sie wollen! Wie ein Strudelwurm den Weg zu Zufriedenheit und Freiheit zeigt. Bern: Huber & Lang.

Besten Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit! 