Dead man walking - Die Bildersprache des Schlusses

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 Präsentation transkript:

Dead man walking - Die Bildersprache des Schlusses

Unter ttp://www. todesstrafe Unter ttp://www.todesstrafe.de/ finden sich die weltweit aktualisierten Hinrichtungen: 31.08.2005 Wegen Mordes an seiner Frau hingerichtet (cs) Im US-Bundesstaat Missouri wurde am Donnerstag Morgen kurz nach Mitternacht der 44 Jahre alte Timothy L. Johnston durch die Giftspritze hingerichtet. Er war wegen Mordes an seiner 27 Jahre alten Ehefrau Nancy Johnston zum Tode verurteilt worden. Die Ehe der Johnstons wird als unbeständig beschrieben, Timothy Johnston warf seiner Frau Untreue vor. Am 30. Juni 1989 eskalierte ein Streit, als sie gemeinsam eine Kneipe in St. Louis besuchten. Johnston begann seine Frau auf dem Weg nach Hause zu schlagen. Zu Hause angekommen, prügelte er so lange auf sie ein, bis sie tot war. Er gestand sofort nach seiner Verhaftung und erklärte, er sei schwer betrunken gewesen und bereue den Tod seiner Frau sehr. Der Gouverneur des Staates Missouri, Matt Blunt, war zu einer Begnadigung nicht bereit. Letzte Berufungen, die die Verfassungswidrigkeit der Anwendung der Tödlichen Injektion zum Thema hatten, wurden schließlich vom Obersten Gerichtshof der USA abgewiesen.

In Zürich tritt 1835 ein neues Strafgesetzbuch in Kraft In Zürich tritt 1835 ein neues Strafgesetzbuch in Kraft. Für Hinrichtungen darf fortan nur die Guillotine verwendet werden. Bereits im Jahre 1848 wurde die Todesstrafe in der Schweiz für politische Vergehen abgeschafft und mit der Verfassungsrevision von 1874 generell verboten. Fünf Jahre später 1879 wurde sie allerdings wieder eingeführt. Ausgenommen davon waren nur politische Vergehen. Im zivilen Strafrecht kam es zur definitiven Abschaffung dieser Strafe mit der Einführung des Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB) vom 21. Dezember 1937, welches am 1. Januar 1942 in Kraft trat. Bis zu diesem Tag hatte jeder Kanton sein eigenes Strafgesetz. Vereinzelt hatten Kantone die Strafe auch vor diesem Datum schon aus ihren Gesetzen gestrichen: Neuchâtel 1864 Zürich 1869 Solothurn 1874 (und weitere) Die letzte Hinrichtung war gestützt auf altes kantonales Strafrecht und wurde am 18. Oktober 1940 in Sarnen am dreifachen Mörder Hans Vollenweider mittels einer Guillotine vollzogen. Das Militärstrafgesetz (MStG) sah die Todesstrafe nur für Kriegszeiten, z. B für Landesverrat, vor und hatte noch Bestand bis 1992. Die letzte Hinrichtung, die gestützt auf das Militärrecht vollzogen wurde, fand im Jahre 1944 statt. Erst seit dem Inkrafttreten der neuen Bundesverfassung am 1. Januar 2000 ist die Todesstrafe auch verfassungsrechtlich wieder vollständig verboten. Im Artikel 10 Absatz 1 der Bundesverfassung heißt es: „Jeder Mensch hat das Recht auf Leben. Die Todesstrafe ist verboten."

Dead Man Walking basiert auf authentischen Begebenheiten, die die Nonne Helen Prejean in ihrem Buch Dead Man Walking - Sein letzter Gang schildert. Der Film kombiniert zwei wirkliche Straffälle, um einen dem Zuschauer gefälligeren Handlungsablauf zu erreichen. Helen Prejean kämpft gegen die Todesstrafe und versucht die Abschaffung der Todesstrafe in den USA zu erreichen. Dead Man Walking ist der US-amerikanische Ausdruck, wenn ein zum Tode Verurteilter aus seiner Zelle zum Hinrichtungsraum geführt wird.

Die katholische Ordensschwester Helen Prejean betreut seit Anfang der 80er Jahre Todestraktinsassen in Angola, dem Staatsgefängnis des US-Bundesstaates Louisiana. In ihrem autobiographischen Werk berichtet die Autorin über die letzten Monate im Leben der beiden Häftlinge Elmo Patrick Sonnier und Robert Willie, die sie bis in die Todeskammer seelsorgerisch begleitet hat. Auf eindrucksvolle Weise schildert Sr. Prejean die seelischen Abgründe zwischen Gut und Böse, die sich in der Psyche der beiden Schwerverbrecher auftun sowie die nervenzerreissenden Bemühungen, die Vollstreckung des Todesurteils mit rechtlichen Mitteln zu verhindern. Die Homepage von Sister Helen Prejean: ttp://www.prejean.org/

20 Minuten vor dem Hinrichtungstermin gelingt es Schwester Helen, Poncelet die Wahrheit bekennen zu lassen.

In „Schuss und Gegenschuss“ entwickelt sich das Geständnis In „Schuss und Gegenschuss“ entwickelt sich das Geständnis. - Schwester Helen: „Uebernimmst du die Verantwortung für den Tod der beiden?“ „Ja.“ „...Es gibt Kummer, der ist so tief, dass nur Gott an ihn rühren kann. Du hast etwas wahrhaft Schreckliches getan, aber du hast jetzt deine Würde.... ...Du bist jetzt ein Sohn Gottes, Matthew Poncelet.“

„Du hast die Wahrheit erkannt und die Wahrheit hat dich frei gemacht“, sagt Schwester Helen vor Poncelet knieend, als dieser in den Hinrichtungssaal geführt wird.

Die Angehörigen der Opfer im „Zuschauerraum“

Anbringen der Kanüle für die tödliche Injektion Eine humane Art der Hinrichtung?

Die letzten Worte: Matthew Poncelet bittet die Eltern seiner Opfer um Verzeihung. Sein Tod solle ihnen Frieden bringen. Assoziation zum Bild?

„Und ich möchte noch sagen, dass ich das Töten für falsch halte – vollkommen egal, wers tut: Ich oder Sie oder die Regierung.“

Blick aus dem Hinrichtungszimmer zum Zuschauerraum Blick aus dem Hinrichtungszimmer zum Zuschauerraum. In der Scheibe, die diese beiden Räume trennt, spiegelt sich der auf dem Operationsschragen festgeschnallte Poncelet.

Während drei Minuten, während derer die Todesspritzen in Poncelets Körper fliessen, ständige Schnitte zwischen Tat, Poncelets Gesicht und Helens Gesicht und immer wieder dem Gift, das durch die Kanülen in Poncelets Körper fliesst.

Das Gift fliesst in Poncelets Körper Als Ueberblendung die beiden Mordopfer.

Der Tod tritt ein, die Gesichtszüge entspannen sich, die Augen öffnen sich – Schnitt auf eine grüne Landschaft mit Wasser aus der Vogelperspektive, Kamerafahrt ...

... die Kamera bleibt stehen, zeigt aus der Vogelperspektive zwei weisse Gestalten am Boden hingestreckt – die beiden Opfer im Wald.

Schnitt: Poncelet von oben im Hinrichtungszimmer, Wegzoomen (Vogelperspektive). Ist hier – bildlich – der Gerechtigkeit Genüge getan worden?

Schlussbild: Der Vater eines der Opfer betet in einer Kapelle mit Schwester Helen. Gefilmt durch das Fenster der Kapelle, nur Musik. Im Fenster spiegeln sich die Bäume und das Sonnenlicht.

...und die Musik. Häufig verbindet eine religiöse und geistige Musik eine Folge von Schnitten, die alternierend Bilder der schrecklichen Tat und Bilder aus der Gegenwart der Schwester zeigt. Die Musik wirkt tiefgründig und ernsthaft, dramatisiert aber nicht.