Laborschule des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld Primarstufe und Sekundarstufe I © Ulrich Bosse für das gesamte Dokument.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Bielefelder Laborschule
Advertisements

Die gymnasiale Oberstufe Einführungsphase
Die Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen

Zweijährige Fachoberschule Gesundheit und Soziales
Die Profiloberstufe Landesverordnung über die Gestaltung der Oberstufe und der Abiturprüfung in den Gymnasien und Gemeinschaftsschulen (OAPVO)
Wilhelm Hittorf Gymnasium Münster
Informationen für Eltern der Klasse 4 15./16. März 2010
Die gymnasiale Oberstufe
zur gymnasialen Oberstufe
1 Abschluss der Erprobungsstufe Endgültige Eignungsfeststellung (nach § 12 APO S-I) Grundlage sind derzeitiger Leistungsstand zu erwartende Entwicklung,
Lehrerkonferenz an der Grundschule Röttingen
Herzlich willkommen zum Informationsabend von Eltern und Schülerinnen und Schülern des jetzigen Jahrgangs 10 am Gymnasium Groß Ilsede
Herzlich willkommen zum Informationsabend von Eltern sowie Schülerinnen und Schülern des jetzigen Jahrgangs 9 am Gymnasium Groß Ilsede
1 Informationen zur gymnasialen Oberstufe Marienschule Euskirchen.
Die gymnasiale Oberstufe
Die gymnasiale Oberstufe
Informationen über das Fachgymnasium Wirtschaft und das Fachgymnasium Gesundheit und Soziales, Ökotrophologie,
Präsentation der BBS‘n im Landkreis Goslar
Vorgaben des Landes NRW
Schulsystem Halver nach neuem Schulgesetz
einen schulerorientierten Unterricht zu gestalten, der die Selbsttatigkeit und das Selbstvertrauen der Kinder sowie das Lernen in facherubergreifenden.
Nachmittägliche Angebote
L E I T B I L D.
Familienföderation e.V.
Das Studium «Ohne Fleis kein Preis».
Soziale Dimension Allgemeinbildung - Definitionsversuch
Ninetta Kollár Evelin Gelecsák
Das Deutsche Bildungssystem
Jeweils ein Exemplar nehmen.
Gesamtschule Eine Schule für alle.
Jeweils ein Exemplar nehmen.. liste Was ändert sich (nicht)? Unterricht ausschließlich in Kursen Jeder Schüler bekommt einen individuellen Stundenplan.
Informationsveranstaltung für die Klasse 10
Herzlich willkommen zum Informationsabend zur gymnasialen Oberstufe am Gymnasium Groß Ilsede
Gymnasiale Oberstufe Informationen für die neue
Deutsch Fremdsprache (E, F, L, S) Kunst, Musik, Literatur (als Medien-, Theater- oder Schreibwerkstatt) Gesellschaftswissenschaft (GE, EK, SW, PA, PL)
Städtische Sekundarschule Ahlen
Informationen über die KGS Wiesmoor
Bernard Overberg Schule
Informationen zur Qualifikationsphase und zur Wahl der Leistungskurse
Vielfalt – Chancengleichheit – Gemeinschaft – Leistung Das Wahlpflichtverfahren in der Jahrgangsstufe 6 Ergänzung der Stundentafel durch ein weiteres Hauptfach.
Gesamtschule Bergheim Oberstufenberatung
Herzlich Willkommen an der IGS Schrenzerschule
Deutsch,Mathe,Geschichte, Literatur – ohne diese F----- stellen wir keine Schule vor. Fächer.
Informationsveranstaltung für die Klasse 10 - Allgemeine Hinweise zu Neuerungen in der Kursstufe. - Welche Belegungspflichten gibt es? - Beispiele möglicher.
Wir lieben unsere Schule.
Eine Schulform des längeren gemeinsamen Lernens
Ein „unbekanntes Recht“ chronisch kranker und behinderter SchülerInnen
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Elterninformationsabend zur Kurswahl für die Einführungsphase Gymnasiale Oberstufe.
Die gymnasiale Oberstufe der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, besonders Jahrgang 11.
Informationen zur Einführungsphase
Waldorfschulen.
Die Schuleinheit Gallispitz besteht aus den Schulhäusern Wiesen- und Wülflingerstrasse, sowie den Kindergärten Wiesen- und Feldstrasse. Leitbild der Schuleinheit.
Elternabend und Jahrgangsstufenversammlung EF Versetzungsordnung, Informationen zur GK und LK Wahl, Verschiedenes.
Eine Schulform des längeren gemeinsamen Lernens für Frechen Dezember 2015.
Hamburger Bildungsoffensive
Der Weg zum Abitur Das Kurssystem (12. & 13. Schuljahr)
Sophie-Scholl-Realschule Karlsruhe Allgemeine Informationen zur Realschule Allgemeine Informationen zur Realschule Lernen an der Sophie-Scholl-Realschule.
Vorteile einer „kleinen Schule“ -kleinere Klassenstärken -überschaubarer Rahmen insgesamt -alle kennen sich an unserer Schule -intensive Elternarbeit.
1. Folie Informations- veranstaltung Mi., D0., Mi., D0., III. II. I. Info 9 Feb Jahrgangs- stufe 9.
Einführung Oberstufe Schülerinformation Elterninformation.
Herzlich Willkommen 1. Die Oberstufe am allgemeinbildenden Gymnasium 2.
Lausitzer Sportschule Cottbus. Auf dem Weg zum Abitur.
DAS SCHULSYSTEM IN DEUTSCHLAND Подготовила учитель немецкого языка Карташева Наталья Николаевна МБОУ «СОШ с. Анастасьино Калининского района.
Wir lieben unsere Schule Wir lernen fleißig hier. Wir machen sie auch sauber, Denn Schule – das sind wir!
In der Schule. Wirklich, müssen wir in unser Zeit lernen, denn alle wissen, dass ohne gut Bildung, du ist niemand.
Versetzungsbestimmungen für Klasse 5
Schule in Deutschland.
 Präsentation transkript:

Laborschule des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld Primarstufe und Sekundarstufe I © Ulrich Bosse für das gesamte Dokument

Die äußere Struktur der Schule Staatliche Versuchsschule und Wissenschaftliche Einrichtung Angebotsschule Aufnahmeschlüssel entsprechend der sozialen Population Dreizügig mit 65 Schülerinnen und Schülerin pro Jahrgang Jahrgänge 0 bis 10 Alle Abschlüsse von Regelschulen Ganztagsschule

Die pädagogischen Leitgedanken Schule als Lebens- und Erfahrungsraum Eine Schule für „alle“ Kinder Schule als Gesellschaft im Kleinen Stufung Mit Unterschieden leben Leistungsorientierung an individuellen Möglichkeiten der Kinder Schule ohne Noten

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 1. These: Die Schule ist ein Lebensraum - neben den Lebensräumen Familie-und-Wohnung, Straße-und-Nachbarschaft und Natur.

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 2. These: An der neuen Schule erfahren die Schüler die wichtigsten Merkmale unserer Gesellschaft - diejenigen, die sie hat, und diejenigen, die sie haben will. Unsere Gesellschaft schützt die Freiheit der Person; sie bejaht die Vielheit der Meinungen, der Lebensziele und Lebensformen - sie ist „pluralistisch"; sie achtet die Würde des Einzelnen.

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 3. These: Die Schule als Erfahrungsraum ist zugleich auch ein Ort, an dem der Einzelne die Notwendigkeit, die Vorteile und den Preis des Lebens in der Gemeinschaft erfährt. Die Schule ist eine polis. Man lernt am Modell dieser Gemeinschaft die Grundbedingungen des friedlichen, gerechten, geregelten und verantworteten Zusammenlebens und alle Schwierigkeiten die dies bereitet.

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 4. These: Ist die Schule ein Lebensraum, muss sich der ganze Mensch in ihr entfalten können. In der neuen Schule wird darum versucht, soviel Belehrung wie möglich durch Erfahrung zu ersetzen oder doch durch Erfahrung zu ergänzen.

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 5. These: Die Schule ist eine Brücke zwischen der Kleinfamilie und den meist massenhaft organisierten Systemen des gesellschaftlichen Lebens.

„Die Schule neu denken“ – 6 Thesen von Hartmut von Hentig (1993) 6. These: Aber auch die 'Schule als Lebens- und Erfahrungsraum' ist eine Schule - ein Ort, an dem wichtige Kenntnisse erworben, Fähigkeiten entwickelt und geübt, Vorstellungen geordnet werden."

Die vier Stufen Stufe I (Eingangsstufe): Jahrgänge 0, 1, 2 (jahrgangsübergreifen) Stufe II: Jahrgänge 3/4/5 (jahrgangsübergreifend) Stufe III: Jahrgänge (5), 6, 7 Stufe IV: Jahrgänge 8, 9, 10

Die vier Stufen Stufe IV: Jg. 8 - 10 Stufe III: Jg. (5) -7 Stufe II:

Lernen an und aus Erfahrungen (1) „So wenig Belehrung wie nötig, so viel Erfahrung wie möglich.“ Je jünger die Kinder, desto ganzheitlicher der Unterricht. Mit zunehmendem Alter wächst die fachliche Gliederung.

Lernen an und aus Erfahrungen (2) Ganzheitlich – offener Unterricht in der Primarstufe Spezialisierung der Erkenntniswege führt zur zunehmenden Herausdifferenzierung von Fächern Erfahrungsbereiche als erste Gliederung der Lernbereiche

Die Erfahrungsbereiche Umgang von Menschen mit Menschen (Sozialwissenschaft): Geschichte, Politik, Geografie, Religion, Psychologie, Soziologie ...

Die Erfahrungsbereiche Umgang mit Sachen - beobachtend, messend, experimentierend (Naturwissenschaft): Biologie, Physik, Chemie, Ökologie ...

Die Erfahrungsbereiche Umgang mit Sachen - erfindend, gestaltend, spielend (Wahrnehmen und Gestalten): Kunst, Musik, Theater, Textilgestaltung, Design ...

Die Erfahrungsbereiche Umgang mit dem eigenen Körper (Körpererziehung, Sport und Spiel): Sport, Gymnastik, Tanz, Hygiene, Körperpflege, Selbstverteidigung ...

Die Erfahrungsbereiche Umgang mit Gedachtem, Gesprochenem und Geschriebenem (Sprache, Mathematik): Sprache, Literatur, Fremdsprachen, Mathematik

Gedanken zum Leistungsverständnis (1) „Es ist normal, anders zu sein.“ „Es ist gerecht, Unterschiede zu machen.“ „Die Menschen stärken, die Sachen klären.“ „Wunder dauern etwas länger.“

Gedanken zum Leistungsverständnis (2) Eine Schülerin erbringt dann eine gute oder auch sehr gute Leistung, wenn sie mit all ihrer Kraft das zeigt und schafft, was in ihr steckt. Niemand kann mehr leisten, als er im Stande ist. Aber jeder kann sich für das ihm Mögliche mehr oder weniger anstrengen und bemühen. Nicht allein das Ergebnis, sondern auch der Prozess des Schaffens prägen die Leistung einer Schülerin, eines Schülers.

Unsere Kritik an Zensuren und Noten (1) Noten berücksichtigen das Leistungsergebnis nicht den Leistungsprozess. Noten orientieren sich am Durchschnitt einer Klasse, eines Jahrgangs, einer Nation, nicht am Leistungsvermögen des Einzelnen. Noten vergleichen Unvergleichliches: Individuen. Gute Noten sind angenehm, aber nicht genug. Schlechte Noten fördern nicht, aber sie können hemmen.

Unsere Kritik an Zensuren und Noten (2) In einer Schule mit Noten ist der Lehrer immer gleichzeitig Arzt und Richter (Ruf/Gallin). Leistungsbeurteilung hat zwei Funktionen: Entwicklungsfunktion und Leistungsfunktion. Diese Funktionen sind im Notensystem nicht miteinander vereinbar. (Bartnitzky)

So bitte nicht !

Formen der Leistungsbewertung an der Laborschule Leistungsorientierung an den individuellen Möglichkeiten der Kinder Aktive Mitwirkung der Kinder Dialogischer Austausch im Alltag Selbstreflexion und Leistungspräsentation, z.B. Portfolio Zum Halbjahr: Verbindliche Eltern-Schüler-Lehrer-Beratungsgespräche Zum Schuljahresende: Schriftliche Berichte zu Entwicklung des einzelnen Kindes Noten erst ab Ende des 9. Schuljahres

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !