DER SALAGOU-SEE.

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 Präsentation transkript:

DER SALAGOU-SEE

Im Frühjahr, während unseres Urlaubs im Hérault, haben wir den Cirque de Mourèze ent-deckt, ein Felsenmeer aus grau-em Dolomitstein, das mit seinen riesigen Felsen beeindruckt, die durch jahrhundertelange Ver-witterung entstanden sind. Heute starten wir auf Ent-deckungstour an den Salagou-See, nur zwei Kilometer Luftlinie entfernt. Was für eine großartige Verän-derung im Landschaftsbild! Hier herrschen nicht mehr die großen grauen Felsen mit ihren fantastischen Formen vor! Hier stoßen wir auf eine über-raschend rote Erde, rot entlang der Straße, rot bis hoch zu den umliegenden Gipfeln!

Der dolomitische Cirque de Mourèze und die Buntsandsteinformation am Lac du Salagou bilden zusammen den « Grand  Cirque du Salagou ». Ein magischer Ort! Resultat von geologischen Vorgängen, geformt durch die Arbeit der Bauern in den vergangenen Jahrhunderten: so erinnert das Salagou-Tal und der Cirque de Mourèze an eine ausgetrocknete Mondland-schaft. Der starke Kontrast mit der Wasserfläche des Salagou-Sees und die bemerkenswerte mediterrane Artenvielfalt bezaubern uns immer wieder. Diese Landschaft mit mehr als 10 000 ha steht unter gemeinsamer Verwal-tung des Départements Hérault, der Gemeinden von Clermont l‘Hérault, Lodève, Larzac und Avene Gravezon Orb.

Auf diesem Foto erkennt man gut die Arbeit des Windes, der Dünen geformt hat, die denen der Sahara gleichen.

Wahrscheinlich geht es Ihnen wie uns: wir wussten nicht, was man in Frankreich als « Grands Sites » bezeichnet. Im Internet haben wir dazu folgendes gefunden: (www.grandsitedefrance.com) Die « Grands Sites » haben drei gemeinsame Eigenschaften: Es handelt sich um gesetzlich geschützte Stätten, dazu zählen z.B.: Naturdenkmale, Kunstwerke, historische, wissenschaftliche Stätten. Es sind Landschaften, die Frankreich prägen und die zahlreiche Be-sucher anziehen. Die örtlichen Behörden haben sich verpflichtet, die Stätten nachhaltig und verantwortungsvoll zu verwalten. Hauptziele: Die einzigartige Stätte erhalten und ihre landschaftlichen Qualitäten be-wahren. Die Stätte beleben, ein interessiertes Publikum willkommen heißen, das die Stätte kennenlernen oder sich hier erholen möchte. Durch die Anerkennung als « Grand Site de France », wird die Stätte unter Verwaltung der örtlichen Behörden gestellt. Dabei soll gleichzeitig der « Geist des Ortes » erhalten und gleichzeitig zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung (Landwirtschaft, Handwerk…) beigetragen werden.

Die Grenze zwischen dem Dolomitgestein rund um Mourèze (man erkennt noch die grauen Felsen im Hintergrund) und der Salagou-Landschaft, ganz in Rot und Basalt-Schwarz der Vulkankegel…

Das Staudammprojekt wurde in den 50-er Jahren mit dem Ziel ersonnen, einen Wasserspeicher zu schaffen, der eine stärkere landwirtschaftliche Vielfalt ermöglichen sollte, u.a. durch den Obstbau, da der Weinbau seinerzeit unrentabel geworden zu sein schien. Ein zweites Ziel war, den Zulauf zum Fluß Hérault zu regulieren. Die Arbeiten begannen 1964 und wurden Anfang 1969 abgeschlossen. 1968 vermutete manche noch, dass es Jahre dauern würde, bis das Escandorgue-Becken gefüllt sein würde. Ein großes Gewitter im März 1969 füllte es jedoch auf einen Schlag bis zur Hälfte. Weitere Niederschläge füllten dann das Becken in wenigen Monaten fast vollständig und bestätigten damit die Berechnungen der Ingenieure. Der See ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen, das von allen 3 großen Städten im Département Hérault aus leicht zu erreichen ist, nicht zuletzt, seit die Autobahn A 75 fertiggestellt ist. Die Hauptanziehungspunkte sind hier: - Die Geologie, - Bademöglichkeiten und unterschiedliche Wassersportarten, - Rundtouren zu Fuß oder mit dem Fahrrad rund um den See.

Die Lage des Stausees wurde so gewählt, weil der Untergrund wasserundurchlässig ist und so das Wasser-Niveau gleichblei-bend gehalten werden kann. Der Untergrund besteht aus « ruffe », einem Gestein, das aus Ton- und Eisenoxyd Sedimenten besteht. Dieses Sedimentge-stein entstand im Perm vor 280 Millionen Jahren. Es ist das Ergebnis von Ablagerungen im ruhigen urzeitlichen Süßwasser. Man findet hier Fossilien und versteinerte Saurier-Fußspuren (in La Lieude). Auf starke urzeitliche Vulkan-tätgkeit weisen die Basltkegel hin, die hier immer wieder aus dem stärker der Verwitterung ausgesetzten roten Gestein herausragen.

Die Vegetation die sich ihre Rechte zurückholt, ist sehr vielfältig : Hier Flechten und Zwerg-Iris.

Winzige Veilchen (Viola cornuta) und nicht identifizierte Feld-Blümchen.

In ein paar tausend Jahren werden diese Hügel sicher dicht bewaldet sein und das heutige feste Gestein wird durch Verwitterung, durch den Einfluß des Winds im « Midi » zu Sand geworden sein. Bernadette bestaunt die Blüten-vielfalt.

In etwas Entfernung zum See ist die Vegetation auf älteren Erosions-Schichten dichter.

Es ist inzwischen zur Tradition geworden, auf dem roten Gestein mit weißen Kieseln oder Muscheln seinen Namen zu schreiben.

Auf diesem Foto kann man zwar schlecht die Größenverhältnisse erkennen, die in Wirklichkeit größer sind, als es hier erscheint, aber man kann doch gut den Erosionsprozess nachempfinden.

Aber wir sind ja hierhergekommen, um einen See und ein Geisterdorf zu besu-chen.

Das Dorf Celles zählt 28 Einwohner, die ihr altes Dorf gern wieder zum Leben erwecken würden. Die Dorf-Grundstücke wurden anlässlich der Flutung des Salagou-Stausees Ende der 60-er Jahre enteignet und in den Besitz des Départements Hérault überführt. Der Wasserspiegel sollte ursprünglich bis auf 139 Meter über dem Meeresspiegel ansteigen, später sogar auf 150. Celles auf durchschnittlich 144 m Höhe wäre also überflutet worden. So ließ man das Dorf verfallen. 1985 wurde hier der Film « Death Town » (Zone rouge) von Robert Enrico gedreht, mit Sabine Azéma und Richard Anconina in den Hauptrollen. Erst 1996 entschied das Département offiziell einen endgültigen Wasser-spiegel von 139 m festzuschreiben. Von Beginn an hatte ein Teil der ur-sprünglichen Einwohnerschaft dafür gekämpft, für Celles den Status einer Gemeinde zu bewahren und daher wurden von ihnen die kommunalen Gebäude, die ja nicht enteignet werden konnten, in Stand gehalten und renoviert. Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen erreicht das Wasser des Sees schon gelegentlich fast die Häuser.

Und das Wasser des Sees ist rot von all dem Lehm und dem Schwemmland, das vom Regen eingespült wird.

Celles, ein Geisterdorf mit zerfallenen Häusern.

Die Einwohner lassen den Kopf jedoch nicht hängen und kehren in ihr Dorf zurück. Und die Alten treffen sich wie eh und je am Dorf-Kruzifix um zu diskutieren und Pläne zu schmieden!

Sie hoffen, dass "chez Gigi", wieder aufmacht und der Besitzer sein Schild wieder umdreht!

Aber rund um den See gibt es inzwischen einige Neubauten, Campingplätze… Das Leben ist zurückgekehrt.

Ein wenig Geologie Auffällig sind die tiefroten Farben der Ablagerungen, feine blättrige Sedimente, die wegen ihrer Farbe „ruffes“ genannt werden. Gegen Ende des Perm erstreckte sich im heutigen Südfrankreich vor dem Gebirge eine ausgedehnte Ebene. Der abgelagerte Kontinentalschutt erreichte Mächtig-keiten von mehreren tausend Metern. Im nördlichen Becken in der Umgebung von Lodève treten die älteren Karbonschichten zu Tage, reich an Pflanzenfossilien. Das folgende per-mische Terrain scheint durchgehend ein seichtes Gewässer gewesen zu sein. Häufig fiel es trocken, Trockenrisse und sogar fossile Regentropfen sind überall zu finden. Als Folge von klimatischen Änderungen kam die Senkung des Bodens zur Ruhe, und im Bereich des Beckens lagerten sich Schichten der Trias, des Jura und der Kreide in einem flachen Meer ab. Gesteine aus dieser Zeit sind heute in den mächtigen Steilstufen des Larzac und in den schroffen Zacken der Liausson-Berge erhalten geblie-ben, die den Süden des Lac du Salagou überragt. Die Spannungen der Erdkruste durch die Hebung der Pyrenäen hatten darüber hinaus eine rege vulkanische Aktivität zur Folge. Heute ragen drei herausgewitterte Basalthügel als Inseln oder Halbinseln aus dem Stausee. Emporgeschleuderte Lavabomben liegen an manchen Stellen verstreut auf den roten Sedimenten.

Wir wünschen dem Dorf Celles alles Gute Wir wünschen dem Dorf Celles alles Gute. Mit zahlreichen schönen Erinner-ungen und voller Bilder fahren wir wieder nach Hause.

Fotos : Bernadette et Yvonne Text : Jacky Übersetzung und Überarbeitung: Uli Schrag Unter Verwendung von Informationen aus dem Internet (Wikipedia). Musik : Okzitanische Folklore PowerPoint-Präsentation von Jacky Questel, ambassatrice de la Paix Jacky.questel@gmail.com http://jackydubearn.over-blog.com/ Homepage: http://www.jackydubearn.fr/