Lost Children - Kindersoldaten in Uganda

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
UNICEF… hilft Kindern in mehr als 150 Ländern
Advertisements

Vanessa, Kelly, Melisa, Joshua, Alina BK, Deutsch
Sexueller MISSBRAUCH an Kindern Ich habe Angst, dass mir die Anderen nicht glauben würden aber trotzem fühle ich das Bedürfnis, das jemendem zu erzählen.
Wo bleibt Dein Glaube? Gedanken zum neuen Jahr
Gott wird antworten! Lukas-Evangelium 18,1-8.
Prudence Aharimpisya.
Liebe Marla,   es hat lange Zeit gedauert, Dir diesen Brief zu schreiben, so wie es oft lange dauert, sich für etwas zu entscheiden.Als mir Antje die Frage.
Mysterisches.
Dann begleite uns auf dieser Reise....?
Ich bin ein Stern Von Inge AUERBACHER.
Wort des Lebens November 2009.
Klatsch von Margitta /2 popcorn-fun.de.
~ °°°speziell für dich°°° ~
Sprichwörter in der Schulstunde
Wort des Lebens September 2010.
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ, der dich wirklich wahnsinnig machen konnte. Es war immer guter Laune und hatte immer was positives zu sagen.
Pharao, wir kommen im Namen unseres Gottes
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ,
Forrest Gump - Eine Zusammenfassung von Alina Hagmaier, Nina Henrich und Zerlina Hofmann.
Geniesse das Leben, denn es ist das Einzige, das du hast !!!
FREUNDSCHAFT.
Mein Name ist Robinson. Ich kam 1632 zur Welt. Meine Eltern waren
Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los.
Der wichtigste Körperteil
Die Wette von Margitta.
….Für Dich…..
Geniesse das Leben, denn es ist das Einzige, das du hast !!!
Als ich eines Tages, wie immer traurig, durch den Park schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken was in meinem Leben.
Teil 4: Jakob (1. Mose 27-36) “Das grösste Schlitzohr in der Bibel”
Vorbilder in der Bibel Teil 5: Josef (1. Mose 39-50)
Gelassen in der Souveränität Gottes leben
Wort des Lebens Oktober 2009.
Um wen geht‘s heute?.
dein Leben durchdringt
(Bastian Schulz) Beenden Kapitel 1: Ein guter Anfang Ein guter Anfang Es windete. Ich sonnte mich unter einem Baum der schönen Schatten gab. So einen.
Serienlogo.
Staatstheorie der Aufklärung 1:
Eine kleine Geschichte für liebe Menschen!
Straßenkinder in Bolivien
Das Leben im Geist, lässt dich in Versuchungen widerstehen!
ICF Zurich Logo 1.
"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen."
Powerpoints bestellen ?? sende eine Mail an : Da ist was dran! Michael war so eine Art Typ, der Dich wirklich wahnsinnig.
….Für Dich…..
Da ist was dran!.
Nachtschicht: Von Herz zu Herz am
Eine Fotoreportage über Straßenkinder
Wie Krisen zu Chancen werden können
1.
Da ist was dran! „Wenn es mir besser gehen würde,
Ein kleiner Junge besuchte seine Großeltern auf dem Bauernhof,
Da ist was dran! „Wenn es mir besser gehen würde,
Geschichte über das Leben
Giovanni der kleine Esel
Lebensmotto: DAS LEBEN LIEBEN -
Hast Du Zeit.
F r e u n d s c h a f t s m e l o d i e
2. Samuel 12, a »Die Bibelstelle ist der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc. TM. Verwendet.
Foto „Game Boy“ als Einstieg in das Thema Kindersoldaten.
Eine Fotoreportage über junge Flüchtlinge in Deutschland
….Für Dich…..
Eine Fotoreportage über junge Flüchtlinge in Deutschland
Kinderarbeit arbeiten um sich das Überleben zu sichern.
und zum weiter Schenken.
Samichlausumzug mit Bänzli
Flüchtlinge Was wir schon wissen:.
Ich wünsche dir Leben ! Berge kommen nicht zusammen, Menschen schon !
Der wichtigste Körperteil
 Präsentation transkript:

Lost Children - Kindersoldaten in Uganda

Situation: 20 Jahre brutalster Bürgerkrieg zwischen Regierung und LRA – der Lord‘s Resistance Army Mehr als 1,4 Millionen geflohene Menschen in sog. Wehrdörfern und Vertriebenenlagern 40 000 Nachtpendler Mehr als 20 000 verschleppte Kinder Fast wöchentlich gibt es Schreckensnachrichten von Massakern, Entführungen, Überfällen usw. auf die Zivilbevölkerung

Politische Geschichte in Uganda 1962: Unabhängigkeit von England. Obote als Premierminister. 1966: Einparteiensystem und Präsidialregime unter Obote. 1971: Militärputsch Idi Amins. Brutales Militärregime, Rassismus 1979: Nach dem Einmarsch in Tansania, Eroberung Ugandas mithilfe tansanischer Truppen, Sturz Idi Amins 1980: Ablösung der Regierung durch Militärkomission unter dem Vorsitz eines Oboteanhängers, Rückkehr Obotes aus dem Exil 1985: Militärputsch von Tito Lutwa 1986: Einnahme der Hauptstadt durch die Nationale Widerstandsarmee (NRA).Vorsitzender Museveni wird Präsident der Republik Uganda. 88-93: Erarbeitung eines Verfassungsentwurfs seit 1996: Siege Musevenis in allen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen,Beibehaltung des „Movement“Systems. (Einparteiensystem)

Situation in Uganda Museveni war der erste Präsident aus dem Süden, was den Norden sozusagen entmachtete, und das wollten die Sektenchefs aus dem Norden nicht akzeptieren, welche sich unter der Führung von Joseph Kony als Rebellenarmee zusammen taten. Der Lord’s Resistance Army. Diese Armee führt seit 1986 (also seit Machtantritt Musevenis) einen brutalen Krieg gegen die Regierung. => Somit ergibt sich folgende Situation: Die nordugandische Rebellenarmee LRA gegen Truppen der Regierung aus dem Süden.

Die LRA - Lord‘ s Resistance Army „Zusammenarbeit mit dem Staat ist von Übel. Alle Vertreter und Kollaborateure des Staates müssen gnadenlos bekämpft werden, denn sie sind des Teufels, und nur wer den Teufel aktiv bekämpft, ist des Himmels sicher.“ Joseph Kony, Rebellenführer Kämpfen schon seit 19 Jahren, allerdings ohne einmal Forderungen gestellt zu haben. Das heißt ihre Ziele sind unklar bis auf das sie gegen die Regierung kämpfen. Wird vom Sudan mit Waffen und Rückzugsgebieten unterstützt, dafür unterstützt die LRA den Sudan beim Kampf gegen die sudanesischen Rebellen. Derzeit geschätzte 8000 Kindersoldaten „im Einsatz“.

Kindersoldaten Weltweit: 300.000, davon in Uganda: 20.000 Kinder im Krieg Kindersoldaten Weltweit: 300.000, davon in Uganda: 20.000 Kinder im Krieg: Sie werden eingeschüchtert, gefoltert, missbraucht und verkauft. Die Überlebenden tragen meistens schwere seelische Schäden davon. Diejenigen denen die Flucht gelingt, leben in ständiger Angst und im Bewusstsein, dass ihre Familien durch ihr Entkommen in Gefahr sind. Deswegen haben die Kinder Angst überhaupt aus dieser Hölle zu fliehen. Aus Gewöhnung und Indoktrinierung, oder aus Furcht vor ihren Familien abgewiesen zu werden, werden sie als Rebellen erwachsen, und bleiben in der LRA. Aus Entführten werden Entführer.

Warum Kinder? Warum Kinder: Kinder sind billig und willig, essen weniger und brauchen keinen Sold, lassen sich leicht manipulieren und leicht ersetzen. Aber sie können so gut töten wie Erwachsene – je jünger sie sind, desto weniger moralische Skrupel kommen ihnen dabei, weil sie die Tragweite ihrer Taten noch nicht begreifen. „Man geht davon aus, dass allein in der Diözese Gulu im Laufe der vergangenen Jahre mehr als 12.000 Kinder entführt worden sind. Viele von ihnen werden gezwungen, nahe Verwandte oder andere Kinder umzubringen.“

Der Film „Lost Children“ LOST CHILDREN ist das Porträt von vier Kindersoldaten zwischen 8 und 14 Jahren, die nach gelungener Flucht aus den Buschlagern der Rebellen, nur Eines wollen: wieder Kind sein und leben. Dabei werden ihre Aufenthalte im Auffanglager von Pajule eine Zeit lang vom Filmteam dokumentiert. Neben den Kindern kommen auch noch die Sozialarbeiter Jon Bosco und Grace Arach zu Wort, die sich um die Kinder kümmern

Jennifer Jennifer, 14,, wird gequält von schweren Alpträumen, in denen ihr die Menschen erscheinen, die sie getötet hat. Als sie elf Jahre alt wurde, bekam sie eine Waffe und musste kämpfen. Sie beschreibt, wie sie zusammen mit anderen Mädchen von einem Kommandanten der Rebellen vergewaltigt wurde. Deshalb hat sie Angst, dass sie HIV-positiv ist. Da sie ein Mädchen ist, muss ihr Vater über sie entscheiden. Sie wirft ihm vor, Schuld an ihrer Entführung zu haben und droht wegzulaufen, sollte sie zu ihm zurückkehren müssen. Jennifer wird von der Sozialarbeiterin Grace betreut, die es schafft, zwischen dem Mädchen und ihren Eltern zu vermitteln und erreicht, dass sie zur Mutter heimkehren darf. Am Ende wird ihr Traum auf die Nähschule zu kommen doch noch wahr.

Kilama Kilama, 13, konnte 12 Monate nach seiner Entführung fliehen und erfuhr erst dann, dass seine Eltern ermordet wurden. Ihn verfolgt die Erinnerung an einen kleinen Jungen, der mit ansehen musste, wie Kilama dessen Mutter erstach. Er betet Tag und Nacht um Vergebung, aber der Großmutter ist der Junge unheimlich. Immerhin ist sie bereit, das Ritual zu organisieren, das ihn von seinen Alpträumen heilen soll. Trotzdem wird der Waise zu entfernten Verwandten außerhalb der Stadt abgeschoben, bei denen er aber nur tagsüber bleiben kann. Die Hütte seiner Verwandten ist zu unsicher, und so wird auch er zu einem Nachtpendler. Schließlich läuft er von seinen Verwandten weg, weil sie ihn ausgrenzen und schlecht über ihn reden. Immerhin fühlt er sich nach dem Ritual von seinen Alpträumen befreit und bittet darum in einem Kinderheim leben zu dürfen. Als er dort freundlich begrüßt wird und einen Schlafplatz auf dem Boden zugewiesen bekommt, lacht er das erste Mal.

Francis Francis , 12, ist einer der Jungen, die von John betreut werden. Francis schildert, wie er anderen Kindern beim Töten zusehen musste. Zwei Jungen wurden mit Macheten hingerichtet. Danach war allen entführten Kindern klar, dass ihnen dasselbe droht, wenn sie es wagen sollten zu fliehen oder sich den Befehlen der Rebellenführer zu widersetzen. Er wird nicht zu seiner Mutter zurückgehen können, da ihm dort die erneute Entführung durch die Rebellen droht. Er wird bei seiner Tante in Gulu leben müssen und nie mehr über seine Erlebnisse sprechen, denn es ist ihm klar, dass die Nachbarn ihn sonst nicht dulden werden.

Opio Opio, 8, hat zahlreiche Verletzungen von seiner Flucht. Aufgrund seines Alters empfindet er weder Unrechtsbewußtsein noch Reue. Als er seine Mutter zum ersten mal seit einem Jahr wieder trifft erzählt sie ihm, die Rebellen hätten gedroht, die ganze Familie zu töten, wenn eines ihrer entführten Kinder zurückkehren sollte. Sie hat Angst um die Familie, und bittet ihn, möglichst lange im Auffanglager zu bleiben. Nach anfänglichem Zögern fragt sie ihn, ob auch er töten musste. Der Junge nickt. Sozialarbeiter John hört später davon, dass der Kleine beim Angriff auf das Flüchtlingslager verschwunden ist. Man sagt ihm, Opio sei aus Angst weggerannt, nachdem das Flüchtlingslager seiner Eltern angegriffen wurde. Niemand weiß, ob ihn die Rebellen erneut entführten oder ob er getötet wurde.

Caritas in Uganda Projektbeginn 1999 Das Projekt Caritas international betreibt und in Norduganda das Auffanglager in Pajule in der Nähe Gulus zur sozialen Wiedereingliederung dieser Kinder. Die Mitarbeiter der Caritas geben den ehemaligen Kindernsoldaten die Chance auf einen Neuanfang. Sie hören ihnen zu, nehmen Anteil und verurteilen sie nicht für das, was sie getan haben. Caritas begleitet die Kinder, bis sie wieder in ihrer Gemeinschaft aufgenommen werden.  Die Kosten 385.000 Euro, davon 44.000 Euro vom Auswärtigen Amt finanziert

Die Dreharbeiten Der Film wurde in zehn Wochen in drei Drehphasen im September 2003, Januar und Mai 2004 gedreht. Um nicht zur Zielscheibe der Rebellen zu werden oder der drastischen Zensur der Regierung zu unterliegen, reiste das Team inkognito mit kleinem Equipment und der Unterstützung der Caritas Gulu, denn das Vertrauen der Kinder hätten die Filmemacher mit Regierungstruppen im Rücken wohl kaum gewinnen können. Zwei Tage nach der Abreise des Teams im Oktober 2003 wurden Pajule und das Auffanglager von den Rebellen angegriffen. Dabei starben fast 20 Menschen und über 240 wurden entführt.