Kognitive und sozial‐emotionale Förderung für Kinder mit Autismusspektrumstörung im Rahmen der Multifunktionellen Fördertherapie Mag. Elvira MUCHITSCH,

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Predigt zu Offenbarung des Johannes 2,18-29 „Falsche Kompromisse“
Advertisements

Jugendkultur und Jugendsprache
1.
Gedanken zum Muttertag
Ich habe für Dich gebetet
Übernatürliche Stärkung
I. Das Leben ist kein Spaziergang
Wenn wir auf uns schauen, erfüllen sich unvernünftige Wünsche
Woher wird mir Hilfe kommen?
Mit grossem Glauben leben – wie mach ich das?
Gott wird antworten! Lukas-Evangelium 18,1-8.
Perfekt, Possessivpronomen und Imperative Winterurlaub.
GZD Unsere Werte: - großzügig weitergeben - Jesus folgen - offen für Veränderung - missionarisch leben - Gottes Geist erleben - Anbetung Gottes.
Unsere Werte: - großzügig weitergeben - Jesus folgen - offen für Veränderung - missionarisch leben - Gottes Geist erleben - Anbetung Gottes - echte.
Kursleitung: Hier ist Platz für Ihren Namen
Was ich gern lese Lesetagebuch von
___________________ {Trage hier bitte deinen Namen ein !}
Halte zu mir, guter Gott Liedmappe Nr. 60.
Zusammen-Wachsen durch Liebe
Was kann mir Gewissheit im Glauben geben?
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
Kleine Engel Ein ungeborenes Kind im Gespräch mit Gott...
Unterrichtsmaterial (D7)
Zeichen der Zeit verstehen!
Eine Präsentation von:
41 Beleidigungen für jeden Anlass
Darum schickte er die beiden aus dem Garten Eden fort und gab ihnen den Auftrag, den Ackerboden zu bebauen, aus dem er sie gemacht hatte. An der Ostseite.
Viele versuchen es, nur wenige schaffen es: Mailings, die umhauen
Mohammad Es ist einfach geboren zu werden, aber es ist ganz schwierig Mensch zu sein.
IHR meine lieben Freunde
Liebe und Gemeinschaft untereinander
Individuelle Förderung in der OGS im Primarbereich
Prophetie und Zungenrede
Taufe!.
Das Leben als zeitlich begrenzte Aufgabe
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
Ein kleiner Text, der zu denken gibt - das dauert nur 2 Minuten!
Jetzt aber komme ich zu dir
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Du bist einflussreich! Matthäus-Evangelium 10
MODAL-PARTIKELN.
Gebrauchsanweisung für ein glückliches Zusammenleben
Friedensstifter Von König David lernen!.
Gedanken, Gedichte, Betrachtungsweisen
Vortrag von Rechtsanwältin Verena Nedden, Fachanwältin für Steuerrecht zur Veranstaltung Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen der Piratenpartei Rhein-Hessen.
Ich habe nie gesehen was du eigentlich bist was du mir bringst was du mit mir machst wie viel du wert bist und warum ich dich mag.
Man fragt sich oft warum
Ich bin das Brot des Lebens!
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
wenn du nichts aufbauendes, hilfreiches, zu sagen hat, dann sei still!
Ich bin die Auferstehung und das Leben!
Romea und Julian Teil 1 Mit Luftpost.
Wolfgang´s Powerpoint Präsentation.
Nachtschicht: Von Herz zu Herz am
31 Verben im Perfekt: 1) Sind die Verben schwach, stark, oder unregelmäßig? 2) Wie ist das Partizip? 3) Wie ist die Perfekt-Form für das gegebene Subjekt?
. Richard Foster: Geld, Sex und Macht
Willst du mit in den Himmel? Teil 1: Willst du mit in den Himmel?
Der Heilige Geist wohnt und wirkt in dir …
Willst du mit in den Himmel? Teil 1: Willst du mit in den Himmel?
Es war einmal ein Haus
Infinitiv + zu Infinitiv mit zu: Infinitiv ohne zu:
… von Gott gesandt!.
Gottes Liebe kannst du nicht verlieren
Das Menschenbild der Individualpsychologie -Alfred Adler
..
Übersicht Sitzung 2: Psychoedukation
Freiburger Elterntraining für Autismus-Spektrum-Störungen
Erziehung in der Gnade 3: Das eine Ziel.. Kinder fragen: Warum?
 Präsentation transkript:

Kognitive und sozial‐emotionale Förderung für Kinder mit Autismusspektrumstörung im Rahmen der Multifunktionellen Fördertherapie Mag. Elvira MUCHITSCH, Tirol 2012

Die Welt aus der Sicht eines Autisten Ich sehe, aber mit Vorliebe Details. Ich höre, aber ich kann dem Gehörten keinen Sinn entnehmen. Ich rieche, ich schmecke, ich taste - intensiv ist die Erfahrung, schmerzlich, fast unaushaltbar. Jede einzelne dieser Wahrnehmungen Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten empfange ich, versuche ich zu einem Ganzen zu vereinen, zu einer Information zusammenzufügen, doch bruchstückhaft, detailhaft bleibt das Abbild meiner Umwelt. Die Welt aus der Sicht eines Autisten

"Unmögliches möglich machen" Gründerin der Involvierungstherapie und der Multifunktionellen Fördertherapie "Unmögliches möglich machen" Ohne sie wäre viel nicht gewesen durch sie ist viel entstanden  E. Muchitsch senior, Klinische und Gesundheitspsychologin leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet des Autismus. Schon in den 80er Jahren beschäftigte sie sich intensiv mit dem Erscheinungsbild des Autismus und der intensiven therapeutischen Förderung von autistischen Menschen. Sie entwickelte für alle Kinder und Jugendliche, die Lern- und Leistungsprobleme hatten, spezielle therapeutische Programme.35 Jahre lerntherapeutische Lebensbegleitung zeigen, dass rechtzeitige therapeutische Fördermaßnahmen ungeahnte Lebensperspektiven eröffnen. Das Therapiemodell nach Muchitsch ist ein ganzheitliches Konzept zur Förderung der Motorik, Wahrnehmung, Sprache, Emotionalität, des Denkens und Sozialverhaltens. Stärken werden gefestigt Schwächen minimiert 

Guten Tag, guten Tag, ich weiß warum ich nicht mitspielen mag Guten Tag, guten Tag, ich weiß warum ich nicht mitspielen mag. Ich weiß nicht, was Puppen fragen, ich weiß nicht, was Puppen sagen, mir fällt dazu nichts ein, drum lass ich´s lieber sein.

Zu viel sehen zu viel hören zu viel spüren in diese grelle Welt hineingeboren, verschließe ich Augen und Ohren, und lass mich nicht berühren. Zu viel riechen zu viel schmecken, ein Leben voll Gestank macht mich krank.

Meine kleine Welt dreht sich, drehen, drehen, drehen, alles bewegt sich, auch ich. Ich bringe die Welt zum Schwingen, zum Pendeln, zum Rieseln, zum Drehen und Singen, das ist Spaß, das gibt mir was.

Stereotype Spiele Irgendwo in jedem Zimmer gibt es immer Lichtschalter, die ich betätigen kann. Lichtschalter ziehen mich magisch an. Licht ein, Licht aus, bei Tag und Nacht, so wird´s gemacht. Licht ein, Licht aus, bei Nacht und Tag, immer dann, wenn ich es mag, wo und wann ich es will, das ist das Lichtschalterspiel!

Faszination an glänzenden bewegten Gegenständen keine kleine Welt dreht sich, drehen, drehen, drehen, alles bewegt sich, auch ich, ich bringe die Welt zum Schwingen, zum Pendeln, zum Rieseln, zum Drehen und Singen, das ist Spaß, das gibt mir was.

Es dreht sich das Rad, (mir wird niemals fad), die Speichen glitzern in der Sonne, es gibt nur das Glitzern und meine Wonne.

Der Kreisel hats mir angetan, er dreht sich wie man sehen kann und immer halt ich ihn im Gang ewig, ewig, ewig lang.

Ein Weg ist mein Weg. Mein Weg ist ein Weg, den ich mag, Tag für Tag Ein Weg ist mein Weg. Mein Weg ist ein Weg, den ich mag, Tag für Tag. Jeden Tag seh ich ihn, jeden Tag geh ich ihn, ich kenne ihn, er ist mir vertraut, nur für mich gebaut. Neue Wege will ich nicht gehen, weil sie so fremd aussehen.

Mach, mach das, mach auch so, gib die Arme in die Höh, mit gespreizten Beinen steh, hüpfe wie ein Hampelmann, ich fang gar nicht an, weil ichs nicht nachmachen kann.

Grundbedürfnisse der Kinder mit Autismus: Gleicherhaltung der bekannten Umgebung Gleicherhaltung der vertrauten Personen Gleicherhaltung der Art der Vermittlung pädagogischer Inhalte Langsame harmonische Übergänge Langsame behutsame Einleitung von Ablöseprozessen Individuelle ganzheitliche Förderung (Einzel- und Gruppentherapie)

Die Involvierungstherapie Die Involvierungstherapie – ein neuer Zugang zum autistischen Kind – hat zu Beginn den Charakter einer Spieltherapie.

Multifunktionelle Fördertherapie Es entstanden Programme zur Einübung von Kulturtechniken, die nicht nur den Effekt hatten, dass viele autistisch behinderte Kinder schreiben und rechnen lernten, sondern auch wesentlich zur Defektkompensation in den einzelnen Wahrnehmungs-bereichen beitrugen.

Übungen die in Einzelsitzungen mit Kind und Eltern unter Anleitung erarbeitet werden Aufbau von Sozialverhalten Aufbau von nichtverbalen Diskriminationsleistung en Sprachaufbau Gedächtnisübungen Training der graphischen Fertigkeiten

Übungen die in Einzelsitzungen mit Kind und Eltern unter Anleitung erarbeitet werden Buchstabentraining Konzentrationstraining Training des Mengenbegriffs Übungen zur Einsicht in Zusammenhänge Training von lebenspraktischen Fertigkeiten Nach der Einübungsphase im Einzeltraining werden die Übungen nach und nach auf die Gruppensituation übertragen

Übungen die im Großraum erarbeitet werden Rhythmisch-musikalische Erziehung Verhaltenspädagogisch geführte Gruppen Es handelt sich hier um geplante Aufbauprogramme für lernbehinderte und autistische Kinder, sowie für Kinder mit einer Teilleistungs-störung.

  Ein Netzwerk bildet sich aus: Visueller Gestalt Akustischen Erfahrungen Taktilen Erfahrungen In der normalen Entwicklung funktioniert diese Vernetzung automatisch – die betroffenen Kinder müssen dies erst mühsam erlernen.

Z I E L des lebenslangen lebensbegleitenden Lernens … … ist es, den Menschen, die eine besonders lange Lern- und Entwicklungsphase brauchen, diese auch zu geben. Die Betroffenen sollen so ihr Potential zur Gänze ausschöpfen können.

Ich komme in Eure Welt und werde ein Teil von ihr Und führe Euch Schritt für Schritt In unsere Welt Dann haben wir Ein Stück gemeinsame Welt