Lösungsfokussierte Familientherapie

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 Präsentation transkript:

Lösungsfokussierte Familientherapie Thomas Schnura

Ein allgemeines Modell pathologischer Prozesse Ein Prozess in sechs Stadien

1. Stadium Das Patt zwischen den Eltern: Aktiver Provokateur vs. Passiver Provokateur

2. Stadium Das Kind wird in das elterliche Spiel einbezogen

3. Stadium Das ungewöhnliche Verhalten des Kindes, die Symptom-Entwicklung

4. Stadium Die Kehrtwendung des vermeintlichen Verbündeten

5. Stadium Der Ausbruch der Symptome

6. Stadium Strategien auf der Grundlage des Symptoms

Die Verschreibung Die psychotischen Spiele in der Familie Mara Selvini Palazzoli und Mitarbeiter www.schnura.info/dokumente

Überblick Punkt 1 Ausschluss der Großfamilie Punkt 2 Sitzung mit den Eltern allein Punkt 3 Ankündigung der Hausaufgabe Punkt 4 1. Stillschweigen Punkt 5 2. Ausflüge Punkt 6 3. Ausschluss der Kinder Punkt 7 4. Notizen

Punkt 1 Ausschluss der Großfamilie Die Sitzung beenden wir damit, daß der Therapeut folgendes erklärt: „Dieses Mal nun bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß eine Familientherapie in Ihrem Fall eindeutig angezeigt ist Unsere nächste Sitzung wird zu diesem Termin stattfinden. Ihr [Kinder] werdet zu Hause bleiben. Nur Sie beide [Eltern] werden kommen.“ Danach verabschiedet sich der Therapeut. Achtet dabei auf die unmittelbaren - verbalen und nonverbalen - Reaktionen der einzelnen Familienmitglieder.

Punkt 2 Sitzung mit den Eltern allein Die folgende Sitzung mit den Eltern allein wird durch folgende Fragen strukturiert, die abwechselnd immer beiden Elternteilen gestellt werden: Wie haben es die Kinder aufgenommen, daß die Behandlung nur mit Ihnen beiden weitergeführt wird? Wie waren ihre Reaktionen gleich nach der Sitzung und wie in den darauf folgenden Tagen bis heute? Und wie haben Sie selbst darauf reagiert? Wie haben Sie sich den Ausschluss der Kinder erklärt? Haben Sie darüber miteinander gesprochen?

Punkt 3 Ankündigung der Hausaufgabe: „Wir sind zu dem Schluss gekommen, daß es heute notwendig ist, Ihnen eine Hausaufgabe zu verschreiben. Wir haben uns diese Verschreibung lange überlegt, und wir sind uns sehr wohl darüber im klaren, daß es für Sie nicht einfach sein wird, sie auszuführen. Dennoch sollten Sie Ihr möglichstes tun, die Verschreibung zu befolgen, denn sie von äußerster Wichtigkeit. Es handelt sich um eine mehrteilige Verschreibung, die in vier Punkte untergliedert ist.“

Punkt 4 1. Stillschweigen Zu Hause müssen Sie über alles, was in der Sitzung geschieht, absolutes Stillschweigen bewahren. Sollte einer von Ihnen allein von einem oder mehreren Ihrer Kinder gefragt werden, was in der heutigen Sitzung passiert sei, so antworten Sie mit genau diesen Worten: „Herr/Frau X hat uns verschrieben, daß alles, was in der Sitzung besprochen wird, zwischen ihm/ihr und uns bleiben muss.“ Der Ton soll dabei ganz ruhig und gelassen sein.

Sollten Sie gefragt werden, während Sie zusammen sind, so antwortet derjenige von Ihnen, der sich gerade eher dazu bereit fühlt, mit eben diesem Satz. Genau das gleiche sagen Sie, wenn sich irgendwelche anderen Personen - Ihre Eltern, Ihr Hausarzt, Verwandte oder Freunde - nach der Therapie erkundigen. Das Geheimnis muss vor allen bewahrt werden."

Punkt 5.1 2. Ausflüge: Etwa eine Woche nach dieser Sitzung beginnen Sie damit, abends einige Male auszugehen. Wie oft, werde ich Ihnen später noch genau sagen. Diese gemeinsamen Ausflüge werden nach folgendem Muster ablaufen:

Punkt 5.2 Nachdem Sie sich auf einen Abend geeinigt haben, machen Sie einen Treffpunkt außerhalb der Wohnung aus, wo Sie sich irgendwann am späten Nachmittag - in jedem Fall aber vor der Zeit, zu der Sie gewöhnlich zu Abend essen - treffen können. Zu Hause hinterlassen Sie lediglich einen Zettel auf dem Küchentisch mit folgenden Worten: ,Wir sind heute Abend nicht zu Hause.' Diesen Zettel wird mal der eine, mal der andere von Ihnen schreiben; Sie werden ihn aber niemals mit einer Unterschrift versehen.

Punkt 5.3 Für das Abendessen werden Sie nichts vorbereiten. Wenn Sie zurückkommen, was nicht vor 23 Uhr sein darf, werden Sie schon gegessen haben. Gestalten Sie diese Ausgehabende ansonsten ganz wie Sie wollen. Wichtig ist nur, daß Sie nicht mit Leuten zusammentreffen, durch die herauskommen kann, wo Sie waren und was Sie getan haben. Nicht einmal mir müssen Sie sagen, wie und wo Sie diese Zeit verbringen.

Punkt 6 3. Ausschluss der Kinder Sollten Ihre Kinder fragen, wo um alles in der Welt Sie gewesen sind und was Sie in der Zeit gemacht haben, so antworten Sie in ruhigem Ton: „Das sind Dinge, die nur uns beide etwas angehen.“

Punkt 7 4. Notizen Schließlich wird sich jeder von Ihnen ein kleines Heft für persönliche Eintragungen besorgen, das so aufbewahrt werden muß, daß es niemand finden kann. Darin halten Sie unter dem jeweiligen Datum alle verbalen und nonverbalen Äußerungen Ihrer Kinder oder anderer Personen fest, von denen Sie glauben, daß sie mit der Ausführung dieser Verschreibung zusammenhängen. Wir möchten Sie dringend bitten, sich sehr sorgfältig Notizen zu machen, denn es ist von größter Wichtigkeit, daß nichts vergessen wird. Zur nächsten Sitzung erwarten wir wieder nur Sie beide. Bringen Sie bitte Ihre Hefte mit; anhand Ihrer Eintragungen werden Sie uns berichten, was passiert ist.“