Sexuelle Gewalt verhindern

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 Präsentation transkript:

Sexuelle Gewalt verhindern

Sport im Verein macht Spaß!? Viele tausend Kinder und Jugendliche betreiben in einem Verein des Deutschen Sportbundes ihre Lieblingssportart, im Breitensport- und auch im Leistungssportbereich.   Manchmal macht Kindern und Jugendlichen der Sport aber plötzlich keinen Spaß mehr, sie wollen nicht mehr ins Training gehen, hören vielleicht ganz auf im Verein zu trainieren. Das kann viele Ursachen haben. Manchmal ist die Ursache Sexuelle Belästigung oder sogar Sexueller Missbrauch. Besonders schlimm ist es, wenn der eigene Trainer oder die eigene Trainerin der Täter oder die Täterin ist. Das gibt es nicht? Das darf nicht sein!

Februar 2005 Kinder missbraucht - Prozess gegen Kölner Pfadfinder Köln (ddp-nrw). Das Kölner Landgericht hat jetzt die Anklage gegen den 32-jährigen Leiter eines Pfadfinder-Stammes zugelassen. Der Jugendbetreuer soll im vergangenen Jahr insgesamt acht Jungen sexuell missbraucht haben. Der gelernte Werksfeuerwehrmann eines Kölner Unternehmens soll die Kinder in seinem Pfadfinderstamm sowie in der Jugendfeuerwehr kennen gelernt haben. Unter anderem mit Disney-Filmen und Computerspielen hat er die Jungen laut Ermittlungen zu sich nach Hause gelockt. Hier soll es dann auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Leiter des Pfadfinderstammes die einzelnen Missbrauchstaten mit einer Digitalkamera festgehalten. Dem Jugendbetreuer drohen bis zu zehn Jahren Haft.

Sexuelle Gewalt hat viele Gesichter: Anzügliche, oft abwertende Kommentare über den Körper, das Aussehen, den Busen, Bauch, Po von Mädchen, über den Körper oder Penis bei Jungen Glotzen beim Umziehen oder Duschen Sexistische Witze und Sticheleien Schweinische und abfällige Sprüche über Mädchen, Frauen oder andere Jungen bei Hilfestellungen wie zufällig zwischen die Beine greifen oder am Busen berühren, aber auch sexueller Missbrauch, sexuelle Nötigung, bis hin zur Vergewaltigung  

Was ist sexueller Missbrauch? Alters- und / oder Entwicklungs- unterschied zwischen Opfer und Täter Psychischer und / oder physischer Zwang oder Gewalt Sexuelle Handlungen vor oder an einem Kind vornehmen Kind veranlassen, dass es sexuelle Handlungen an sich oder einem anderen vornimmt Pornographische Darstellungen zeigen oder aufnehmen z.B. mit dem Handy, oder aus dem Internet

Sexueller Missbrauch ist erschreckend weit verbreitet, (vorsichtige Schätzung des Bundeskriminalamtes: 150 000 Opfer jährlich, Dunkelziffer sehr hoch) ist keine spontane Tat, sondern meist sehr genau geplant findet oft über Jahre hinweg statt hat tiefgreifende, oft lebenslange Folgen beinhaltet immer den Zwang zur Geheimhaltung wird auch an Jungen verübt wird in der Regel (bis zu 85 % ) von Tätern aus dem Bekannten- oder Familienkreis verübt.

Signale erkennen: Schulleistungsstörungen plötzliche Verhaltensänderungen Ess- Störungen Isolation, Körperhaltung, Sprachstörungen, indirekte Aussagen Suchtverhalten, negatives Selbstbild, Depressionen Schlafstörungen,

Signale erkennen: selbstzerstörerisches Verhalten besondere Stelllung in der Familie Störungen im Hygieneverhalten Anklammern, Angst, Sexualisiertes Verhalten Weglaufen Flucht in eine Phantasiewelt Krankheiten, Körperliche Verletzungen

Diese Anzeichen können natürlich auch andere Ursachen haben! Aber je mehr zutreffen, desto wahrscheinlicher ist ein sexueller Missbrauch.

Bestimmte Verhaltensweisen im Umgang mit Mädchen und Jungen können die Hilflosigkeit der Kinder erhöhen und begünstigen sexuellen Missbrauch und die Gefahr von Angriffen:

Gefährdendes Verhalten Täter nutzen es aus, dass vielen Kindern beigebracht wird, Erwachsenen ohne Widerrede zu gehorchen. Vor allem bei Mädchen wird Wert gelegt auf Folgsamkeit und Anpassungsfähigkeit. Vielen Kindern wird nicht zugestanden ein Recht über den eigenen Körper auszuüben und Berührungen und Zärtlichkeiten zurückzuweisen, wenn ihnen danach zumute ist. Häufig wird auch Materielles als Druckmittel gebraucht: „Die Tante hat dir schöne Schokolade mitgebracht, jetzt gib ihr auch ein Küsschen“ Viele Kinder und Jugendliche erhalten keine altersgerechte Sexualaufklärung Manche Kinder und Jugendliche erhalten zuwenig Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit und Zuwendung

Typische Ablaufmuster Kontaktaufnahme Interessen der Kinder / Jugendlichen Institutionen, Chat im Internet Erste Übergriffe werden als zufällige Berührungen getarnt Isolation von Familie und Freunden „ Geheimnis“ Übergriffe werden massiver, oft auch gewalttätig, Bedrohung, Schuldgefühle, Verzweiflung Oft jahrelanger Missbrauch Aufdeckung durch Zufall oder Krise

Schutz von Kindern und Jugendlichen Thematisierung der Problematik Informations- und Präventions- veranstaltungen auf allen Ebenen Stärkung des Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen „Area of Saveness“ Offenes Training Ehrenkodex Ächtung von sexueller Gewalt Achtung persönlicher Grenzen und Auseinandersetzung über Grenzverletzungen Handlungsrichtlinien und Ansprechpartner für den Verdachtsfall

Was tun im Verdachtsfall? Ruhe bewahren, überhastetes Eingreifen schadet oft Glauben sie dem Kind Tagebuch führen (auch bei stummen Verdachtsmomenten) Zeichnungen aufheben Über gute und schlechte Geheimnisse, angenehme und unangenehme Berührungen sprechen Anruf bei Notruf oder Frauenverein ( kann auch anonym erfolgen

Sexuelle Gewalt verhindern www.nicht-mit-mir.org Inhalt und Gestaltung der Präsentation: Annemarie Besold Quellen: Bayr. Jugendring, Anyma (München) www.zartbitter.de Drachen gezeichnet von Enno Häberle