Accessible Design Oder: Wie bring ich es für alle rüber... Markus Schaber CCC Ulm.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Juristische Implikationen täglicher Anwendungen Computer und Recht Seminar Januar 2000 Thomas Heymann.
Advertisements

Projekt: Planung und Erstellung einer Webseite
HS-Projekt Friedrich Junge-Schule, Kl. 9c, 2011 Wie funktionieren Internet-Server? Web-Server auf eigener Domain und Game-Server für Internet-Spiele Teilnehmer:
Einführung in HTML (Hypertext Markup Language)
» Imagine « Gestaltung von Benutzungsschnittstellen in der Praxis, Beispiele für Hypermedia- Systeme und virtuelle Realität Videoseminar zur Software-Ergonomie.
Barrierefreies Internet
Das „barrierefreie“ Internet
Basis-Architekturen für Web-Anwendungen
Webseiten, die gefunden werden Dr. Eduard Heindl, Heindl Internet AG Tübingen.
barrierefrei informieren und kommunizieren
BGG Definition Barrierefrei
CD-ROMs im Netz Direkter Zugriff auf CD-ROMs via Web-Browser Hartmut Jörg.
Seminar Internet-Dienste
Usability - Kriterien für Web -Anwendungen
Markus Tank, Wie arbeitet man mit dem Rich Text Editor?
Präsentation Expression Web 2
Dreamweaver Tatjana Funk. Gebrauchtwagenkauf DW ist ein visueller Editor DW ist ein WYSIWYG Editor (What you see is what you get.
Internetstruktur Das Internet besteht aus vielen Computern, die weltweit untereinander vernetzt sind.
Cascading Style Sheets
Werkzeuge und Softwareumgebung von Christian Michele.
Technik Gestaltung Navigation Daten. Übersicht Client Webbrowser InternetServer.
Persönliche Homepages von LehrstuhlinhaberInnen Fakultät für Sozialwissenschaften Ruhr-Universität Bochum Eine Untersuchung auch unter Berücksichtigung.
1.WICHTIG: Bringen Sie Ihr Betriebssystem möglichst "offline" auf den aktuellen Stand. Insbesondere sollten Sie bei Verwendung von Windows XP nicht ohne.
1.WICHTIG: Bringen Sie Ihr Betriebssystem möglichst "offline" auf den aktuellen Stand. Insbesondere sollten Sie bei Verwendung von Windows XP nicht ohne.
Eine Homepage für die Fachberatung Thomas Scholz.
Barrierefreies Webdesign
Barrierefreiheit ( Accessibility ).
Seite Common Gateway Interface. Konzepte. Übersicht 1Einleitung 2Was ist CGI? 3Wozu wird CGI verwendet? 4Geschichtlicher Überblick 5Grundvoraussetzungen.
Kurzanleitung für Laptop-Zugang 1. WICHTIG: Bringen Sie Ihr Betriebssystem möglichst "offline" auf den aktuellsten Stand. 2. WICHTIG: Installieren Sie.
Kurzanleitung für Laptop-Zugang 1. WICHTIG: Bringen Sie Ihr Betriebssystem möglichst "offline" auf den aktuellsten Stand. Entsprechende CDs finden Sie.
1.WICHTIG: oBringen Sie Ihr Betriebssystem möglichst "offline" auf den aktuellen Stand. Insbesondere sollten Sie bei Verwendung von Windows XP nicht ohne.
Folie 1 Reengineering-Werkzeugen für Webseiten Johannes Martin, University of Victoria Ludger Martin, Technische Universität Darmstadt WSR 2001 Bad Honnef,
© gemdat Nö, 2100 Korneuburg, Girakstraße 7http:// Herzlich Willkommen zum Fachvortrag Barrierefreiheit - Anforderung an eine moderne Homepage.
für die Erstellung einer Präsentation
Projekt: Planung und Erstellung einer Webseite Ziel ist die Erstellung einer Webseite, die den Anforderungen einer Organisation (z.B. Unternehmen) entspricht.
Eine Produktion von der Firma Presentations GmbH
Vortrag HTML, XHTML, DHTML
Internet ohne Barrieren - Und was ist mit der Sprache?
Suchmaschinen am Theo Groß und Bernhard Meyer.
Barrierefreies Web 2.0 Sebastian Andres AndresEDV & Consulting
Don`t make me think! A Common Sense Approach to Web Usability
Vor- und Nachteile von Flash Ein Kurzüberblick
Hilfe, meine Kinder streiten!
Internet auch für Blinde? Präsentation mit praktischen Beispielen Von Stefan Müller.
WAI-Richtlinie und E- Government Beirat für Informationsgesellschaft am 11. Oktober 2004.
PPS-Veranstaltung (Design einer eigenen WWW-Homepage) Navigationsmechanismen.
Daniel Kucher Proseminar XHTML. 1. HTML – Struktur und Versionen 2. Der – Teil 3. Der – Teil 4. Stylesheets (CSS) – Das Rückrat von XHTML.
INSTANT MESSAGING LI Xiaohui LIU Miao ZHOU Guanpei Universität Salzburg WAP Präsentation WS 2005/06.
Dipl.-Päd. Irene Tatzgern, MA
Verein der Förderer AKS
Oliver Spritzendorfer Thomas Fekete
CMS-Kolloquium am 10. Januar 2006
Von Sebastian Andres Barrierefreies Web Von Sebastian Andres
2 Internet- Technologie Seite 1 Prof. J. WALTER Kurstitel Stand: september 2002 Internet-Technologie Herzlich Willkommen Prof. J. Walter.
Jonas Rüttimann 2. Juni Motivation Was ist RAP? Schnellstart: Wir bringen RAP zum Laufen! Technologie: Wie funktioniert RAP? Konsequenzen für die.
Ulrich KalinaWindows ohne Maus - Grundlagen 1 Modul 3 aus der Reihe "IT-Qualifizierung für Lehrkräfte in der sonderpädagogischen Förderung Blinder und.
PS Onlinejournalismus WS 2003/04 Usability Fragestellung Verstehen Web-Only Medien mehr von Usability als konventionelle Web- Ausgaben von Printmedien?
Ein Projekt der Valckenburgschule Ulm.
Quellen: Internet INTRANET Ausarbeitung von Sven Strasser und Sascha Aufderheide im Modul Netzwerktechnik, Klasse INBS Mai 2003.
Portal-Treffen des AKI Hamburg 23. Oktober 2001 Fachportal-Physik.de Ideen für ein Physik-Portal Thomas Severiens
17. Juni 2009Autor: Walter Leuenberger Computeria Urdorf Treff vom 17. Juni 2009 Computerhilfsmittel für Sehbehinderte.
Zielgruppe Inhalte Layout Technik: Zielgruppe,Produktion Allgemeines Kosten Rolle der FH Konkretes Konzepte Publikation in Neuen Medien.
Webserver Apache & Xampp Referenten: Elena, Luziano und Sükran
- WAI -. Barrierefreies Webdesign – Zugänglichkeit – Accessibility Die Kunst, Webseiten so zu programmieren, dass jeder sie lesen kann !
Windows, Mac oder doch Linux?
Recherche-Workshop der Stadtbücherei Metzingen Schritte zur erfolgreichen Recherche.
ResA am Arbeitsplatz Das Vorgehen ist angelehnt an „5 S“ und bietet Ihnen die Möglichkeit das Konzept der 5 Disziplinen ressourcenschonenden Arbeitens.
Gefördert durch: Aktionsbündnis für Informationstechnik, AbI-Projekt.
Die ETH an der 8. WWW-Konferenz in Toronto: Accessibility
Christian Kneil – Austria Presse Agentur (APA)
 Präsentation transkript:

Accessible Design Oder: Wie bring ich es für alle rüber... Markus Schaber CCC Ulm

Wer, wie, warum? ¢ Markus Schaber, Informatikstudent ¢ CCC = Chaos Computer Club ErfA-Kreis Ulm Montag, 19:30 Uhr, Cafe Einstein (Uni) ¢ Chaos-Seminar

Inhaltsübersicht ¢ Beeinträchtigungen ¢ Gründe für zugänglicheres Design ¢ Methoden ¢ ZIB-Projekt ¢ Web-Design ¢ Beispiele für WWW-Seiten

Einstimmung "Ich glaube, daß dieses Erlebnis, bei Regen eine Tür zu seinem Garten zu öffnen, mit dem vergleichbar sein muß, was ein Sehender empfindet, wenn er morgens die Vorhänge aufzieht und die Welt draußen sieht [...]. Der Regen enthüllt mir mit einem Male die ganze Fülle einer Situation, und die nicht bloß erinnert, nicht antizipiert, sondern gegenwärtig und jetzt. Der Regen öffnet mir die Welt nach vorn und zeigt mir die tatsächlichen Beziehungen eines Teils der Welt zu einem anderen. Wenn es im Zimmer regnen könnte, so würde mir das helfen zu verstehen, wo die Dinge in diesem sind, würde mir ein Gefühl dafür vermitteln, daß ich in diesem Zimmer bin und nicht nur auf einem Stuhl sitze." John Hull

Andere Wahrnehmung ¢ Blinde, stark Sehbehinderte ¢ Ältere oder kranke Menschen ¢ »exotisches Equipment« ¢ Älteres Equipment ¢ langsame Leitung ¢ Sicherheitsbedenken ¢ Und vieles andere mehr...

Behinderung von Außen ¢ »Wir sind nicht behindert, wir werden behindert« ¢ Sehr häufig unabsichtlich und unnötig ¢ »Neue Medien« noch »zu neu« ¢ Sensibilisierung und Überlegung notwendig

Accessible Design ¢ Accessible Design bedeutet: ¢ Unnötige Hürden abbauen ¢ Zugang uneingeschränkt gestalten ¢ Ausgrenzung vermeiden ¢ Gegenteil von Zugangsschutz ¢ Keine Nachteile für »Standardzielgruppe« ¢ Keine Pflicht zum Verzicht

Prinzipiell vermeidbare Behinderungen ¢ Liegen nicht im Medium begründet ¢ Oft mit wenig Aufwand vermeidbar

Beispiel: Kleingedrucktes ¢ Kleine, hellgraue, eng gedrängte Schrift ¢ Lesen in Wirklichkeit unerwünscht

Beispiel: schlechte Webseiten ¢ Oft vermeidbare Beeinträchtigungen: ¢ Lange Ladezeiten, große Datenmengen ¢ Navigation rein grafisch ¢ »Radio-Aktive« Inhalte / Plugins ¢ Übertriebenes Ziehen aller Register

Beispiel: Fernseh-Untertitel ¢ Farbfernsehsystem eigentlich abwärtskompatibel ¢ Aber: Gefahr lauert in Farbkombinationen!

Prinzipiell unvermeidbare Behinderungen ¢ Durch das Funktionsprinzip des Mediums bedingt ¢ Ersatzwege müssen gefunden werden

Beispiel: Blinde am Computer ¢ Pixel-Barriere ¢ Maus-Barriere ¢ Grafik-Barriere

Beispiel: TV-Nachrichten für Schwerhörige und Taube ¢ Hauptinhalt durch Sprecher. ¢ Abhilfe durch: ¢ Videotext-Untertitel ¢ Gebärdendolmetscher

Beispiel: Zeitung für Blinde ¢ Vorlesegeräte ¢ Blindenschriftausgaben ¢ Vertrieb in elektronischer Form

Gründe für zugängliches Design ¢ Rechtsvorschriften ¢ Öffentliche / staatliche Institutionen ¢ Kommerzielle Anbieter ¢ Private Anbieter

Wege zur Zugänglichkeit ¢ Sinnvolle und umsichtige Gestaltung und technische Verwirklichung ¢ »Graceful Degradation« ¢ Anbieten von Alternativen ¢ Hilfsmittel für Empfänger ¢ Aber: Vollkommener Ausgleich oft nicht möglich.

ZIB-Projekt ¢ »Zugang zum Internet für Blinde und Sehgeschädigte« ¢ Basiert auf »Hearcons« ¢ Direkte Umsetzung grafischer Oberflächen problematisch

ZIB - Probleme ¢ Akustische Umsetzung von Positionen ¢ Trennung der Geräuschquellen ¢ Strukturelemente ¢ Semantik der Geräusche ¢ Eigene Schnittstelle: SPUI-B

ZIB - Arbeitsplan ¢ Erweiterung von Web-Browsern ¢ Ausgabe über Lautsprecher ¢ Untersuchung der Geräuschauswahl ¢ Untersuchung der Interaktionstechniken ¢ Referenzmodell Webbrowser ¢ Benutzeroberfläche entwickeln ¢ Vermarktungsstrategie

Hilfsmittel: Braille-Zeilen und Screenreader ¢ Bieten bekannte Blindenschrift ¢ Teuer, Zuverlässigkeitsprobleme ¢ Hardware-Lösungen: Nur ISA-Textmodus ¢ Software-Lösungen: Tricks für Grafik ¢ Sprachausgabe preisgünstige Alternative

Hilfsmittel: BLINUX / Lynx ¢ Viele Anwendungen für DOS-Sackgasse ¢ Linux bietet Unix-Textkonsole und ist kostengünstig ¢ Lynx bietet spezielle Erweiterungen ¢ Weitere Softwareanpassungen verfügbar ¢ Ziel: Linux-Distribution für Blinde

Erstellung von Web-Seiten ¢ Bilder mit Text-Alternativen ¢ Frames: alternative Navigation ¢ JavaScript/Java/Plugins ¢ Struktur und Semantik statt Layout ¢ Links Trennen

Erstellung von Web-Seiten 2 ¢ Für die Zukunft: CSS ¢ Hilfsmittel: »Lynx-Test« ¢ Hilfsmittel: Bobby ¢ WAI - Richtlinien ¢ Web Access Project ¢ Die goldenen Regeln für schlechtes HTML

Beurteilung einiger Webseiten: ¢ Beispielhaft ¢ Nur einige Aspekte herausgegriffen

Beurteilung einiger Webseiten: Universität Ulm ¢ Feste Breite der Tabelle ¢ Trennbalken sind GIF-Dateien ¢ English Version?

Beurteilung einiger Webseiten: Haralds Heimseite ¢ Bestes Beispiel für »Zuviel des Guten« ¢ Kleinere Darstellungsprobleme ¢ Blinkende Absätze ¢ Fehlend: ¢ alt-Text bei Images ¢ Alternative Links für Server-Side Image Maps

Beurteilung einiger Webseiten: Frank Lachmanns Homepage ¢ Zeigt die Notwendigkeit einer guten Farbwahl ¢ Seltsamer Satzbau ¢ Bobby-Test findet keine Fehler!

Beurteilung einiger Webseiten: Taubenschlag ¢ Einige Alt-Tags fehlen ¢ JavaScript-Ticker

Beurteilung einiger Webseiten: ¢ Nutzt CSS und Alt-Tags ¢ Bobby-Test bestanden

Beurteilung einiger Webseiten: ICQ ¢ Image mit leerem Alt-Tag ¢ Seite total überfrachtet ¢ Zu kleine Schrift ¢ 69k HTML, 57 Bilder mit 50k insgesamt ¢ Ladezeit: ca 60 Sekunden

Beurteilung einiger Webseiten: ¢ »kaputte« Refresh-URL ins Leere ¢ Pixelgenaues Layout ¢ Text als Grafik ¢ Lange Ladezeit ¢ Keine Frame-Titel ¢ Benötigt zwingend JavaScript ¢ JavaScript erzeugt ungültiges HTML

Fazit: ¢ Oft wenig Aufwand, wenn von vornherein geplant ¢ Sensibilisierung und Ausbildung notwendig ¢ Keine Pflicht zum Verzicht

The End