GEBET – MEHR ALS BEZIEHUNGSPFLEGE MIT GOTT BEZIEHUNGSORTIENTIERUNG "Ich finde viel Energie durch die Beziehung zu anderen Menschen, was dann dazu führt, dass eine Aufgabe erfüllt wird." "Ich finde hauptsächlich Erfüllung darin, wenn ich mit Menschen etwas tun kann." AUFGABENORIENTIERUNG "Ich finde viel Energie durch das Erfüllen von Aufgaben, was dann dazu führt, dass Menschen gedient wird." "Ich finde hauptsächlich Erfüllung darin, wenn ich für Menschen etwas tun kann." Heute ein Aspekt zum Thema Gebet. Beziehungsorientierung (initiativ, stetig), in der Gemeinde hören wir diese Aspekte oft, tendenziell weiblich Aufgabenorientierung (dominant, gewissenhaft), in der Gemeinde hören wir diese Aspekte seltener, tendenziell männlich Beide sind gut!

GEBET – MEHR ALS BEZIEHUNGSPFLEGE MIT GOTT BEZIEHUNGSORTIENTIERUNG "Mich fasziniert besonders, dass Jesus mich liebt, mein persönlicher Retter ist und ich ein Kind des himmlischen Vaters sein darf." AUFGABENORIENTIERUNG "Mich fasziniert besonders, dass Jesus rechtmässiger König dieser Welt ist, der einmal sichtbar regieren wird, und ich jetzt schon Teil von seinem Königreich sein und ihn in dieser Welt repräsentieren darf." Auswirkungen auf den Glauben.

GEBET – MEHR ALS BEZIEHUNGSPFLEGE MIT GOTT BEZIEHUNGSORTIENTIERUNG "Durch das Gebet pflege ich meine Beziehung zu Gott, öffne ihm mein Herz, rede mit ihm über alles, was mich bewegt und sitze auf seinem Schoss. Ich brauche das Gebet. Durch das Gebet verändert Gott zuerst mich selbst." AUFGABENORIENTIERUNG "Durch das Gebet eröffne ich Gott eine Handlungsmöglichkeit, die er sonst nicht IN GLEICHER WEISE hätte. Gott braucht das Gebet. Durch das Gebet hat Gott ERWEITERTE Möglichkeiten, etwas in dieser Welt zu verändern." Auswirkungen auf das Gebet Den Beziehungsaspekt hören wir oft. Für auftragsorientierte Leute ist eine solche Beschreibung des Gebetes schambelastet. Eindruck: "Offenbar will Gott das gleiche von mir, das ich schon meiner Frau nicht genügend zu geben vermag. Ich bin offenbar defekt." Das Gebet ist nicht nur da, um etwas in mir zu verändern. Wenn ich für eine Situation bete, verändert sich nicht nur meine Haltung zu dieser Situation.

GEBET – MEHR ALS BEZIEHUNGSPFLEGE MIT GOTT 2Mo 17,10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, und kämpfte gegen Amalek. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Höhe des Hügels. 11 Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte Amalek.

GEBET – MEHR ALS BEZIEHUNGSPFLEGE MIT GOTT "Wir müssen die Möglichkeiten des Gebets viel tiefer ausschöpfen: 'Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren [hören] auf ihr Gebet' (1. Petr 3,12). … Denn das Gebet bewegt die Hand dessen, der die Welt bewegt." (Klaus Bockmühl, Leben mit dem Gott, der redet, 41.47) Das bedeutet: Diese Hand würde sich sonst nicht GLEICH bewegen. Warum ist das so? Weiss Gott nicht, was wir brauchen? Müssen wir ihn zuerst überzeugen oder überreden? Hat Gott das nötig?

GOTTES LIEBE BRAUCHT GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG 1Jo 4,8 Gott ist Liebe. Mt 22,37 Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Eine absolute Grundeigenschaft Gottes ist Liebe. "Gott ist Liebe." (1Jo 4,8) Das höchste Gebot

GOTTES LIEBE BRAUCHT GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG Liebe ist immer freiwillig, sonst ist es Vergewaltigung. Gott kann uns nicht zwingen, ihn zu lieben. Liebe gibt es nur dort, wo es den freien Willen gibt. Und weil Gott Liebe möchte, gibt er uns den freien Willen. Deshalb geschehen ganz viele schreckliche Dinge auf dieser Welt, weil Gott uns den freien Willen lassen muss, selbst wenn dies enorm schlechte Konsequenzen hat. Alles Negative auf dieser Welt ist schlussendlich eine Folge dessen, dass die Menschen sich immer wieder gegen Gott entscheiden. Und Gott lässt das zu, weil er uns den freien Willen lässt, weil er Liebe will.

GOTTES LIEBE BRAUCHT GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG Weil Gott Liebe will, hat er sich selbst eingeschränkt. Er handelt nicht über den freien Willen der Menschen hinweg. Aber wenn wir ihn mit unserem freien Willen um sein Handeln bitten, dann tut er es (oft). Würde Gott sich uns in seiner ganzen Herrlichkeit offenbaren, könnten wir uns nicht mehr entscheiden, ihn anzubeten, sondern wir müssten es tun. So zeigt Gott von sich selbst immer nur so viel, dass wir zwar an ihn glauben können, aber nicht dazu gezwungen werden und an ihn glauben müssen. Weil Gott Liebe will, muss er sich also selbst einschränken, muss sich zurücknehmen. (Text)

GOTTES LIEBE BRAUCHT GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG  GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG BRAUCHT DEINE GEBETE. "Gott zieht sozusagen seine Allmacht zurück, um für unsere Freiheit Platz zu schaffen … . Er macht sich aus freien Stücken abhängig von dem, was ihm sein Kind sagt." (Emil Brunner, Dogmatik Bd. III, 373) "Das ist zweifellos die höchste Würde, die Gott seinen Kindern gewährt, und es ist die stärkste Motivation für unsere Beziehung zu ihm." (Martínez, "Abba, lieber Vater", 53.) "Gott ist nicht machtlos, aber er lässt seine Macht los." (Peter Gloor)

GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG BRAUCHT DEINE GEBETE. Joh 15,5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. … 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Uns ist klar: Eine Rebe bringt keine Frucht, wenn sie nicht am Weinstock bleibt. Wir brauchen das Gebet. Aber wir übersehen oft: Auch ein Weinstock bringt keine Frucht, wenn die Reben fehlen. (vgl. Martin Schleske, Der Klang, 132)

GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG BRAUCHT DEINE GEBETE. BEZIEHUNGSORTIENTIERUNG "Durch das Gebet pflege ich meine Beziehung zu Gott, öffne ihm mein Herz, rede mit ihm über alles, was mich bewegt, sitze auf seinem Schoss. Ich brauche das Gebet. Durch das Gebet verändert Gott zuerst mich selbst." AUFGABENORIENTIERUNG "Durch das Gebet eröffne ich Gott eine Handlungsmöglichkeit, die er sonst nicht IN GLEICHER WEISE hätte. Gott braucht das Gebet. Durch das Gebet hat Gott ERWEITERTE Möglichkeiten, etwas in dieser Welt zu verändern." "Das Gebet [ist], wo Himmel und Erde sich überschneiden … Himmel und Erde treffen sich, wenn jemand im Geist den Namen des Herrn anruft." (N.T. Wright, Die Gebete des NT für heute, 46)

GOTTES SELBSTEINSCHRÄNKUNG BRAUCHT DEINE GEBETE. Das wahre Gebet geschieht "im Geist" (Joh 4,23-24; Eph 6,18; Jud 1,20) Fürbitte bringt das Wirken des Geistes. (Phil 1,19; 2Kor 1,11 vgl. Eph 6,18-20 mit Mk 13,11) Der Geist hilft uns beim Beten im Namen Jesu. (Röm 8,26; Eph 5,18-20; Gal 4,6; 2Petr 1,21; Joh 16,13-15.23b-24) Das Gebet bringt Erfüllung mit dem Geist. (Apg 4,31; Eph 5,18-20; Lk 11,13)

HANDLUNGSSPIELRAUM, NICHT WENIGER, NICHT MEHR! Das Gebet öffnet den Handlungsspielraum, wirken muss aber Gott. Wie Gott den Handlungsspielraum nutzt, ist seine Sache. Das Gebet ist die Infusionsnadel, den Infusionsbeutel hängt Gott an. Das Gebet steckt den Stecker in die Dose. Der Strom fliesst von Gott, oder vielleicht auch nicht. Wir können Gott im Gebet um alles bitten, ihm aber nichts befehlen. Ein Gebet wird nicht einfach immer erhört. "In Gethsemane betete der heiligste aller Bittsteller dreimal, ein gewisser Kelch möge an ihm vorbeigehen. Es geschieht nicht. Danach hat eine Vorstellung ausgespielt, die das Gebet als eine Art unfehlbaren Dreh darstellt." (C.S. Lewis, Von der Wirksamkeit des Betens)   Manchmal verstehen wir nicht, weshalb Gott einmal so antwortet und einmal so.

HANDLUNGSSPIELRAUM, NICHT WENIGER, NICHT MEHR! BEZIEHUNGSORTIENTIERUNG "Durch das Gebet pflege ich meine Beziehung zu Gott, öffne ihm mein Herz, rede mit ihm über alles, was mich bewegt, sitze auf seinem Schoss. Ich brauche das Gebet. Durch das Gebet verändert Gott zuerst mich selbst." AUFGABENORIENTIERUNG "Durch das Gebet eröffne ich Gott eine Handlungsmöglichkeit, die er sonst nicht IN GLEICHER WEISE hätte. Gott braucht das Gebet. Durch das Gebet hat Gott ERWEITERTE Möglichkeiten, etwas in dieser Welt zu verändern." Wenn ein Gebet nicht erhört wird, stimmt immer noch diese Aussage.

HANDLUNGSSPIELRAUM, NICHT WENIGER, NICHT MEHR! Was würde Gott verändern, wenn wir ihm durch unser Gebet den Handlungsspielraum gegeben würden?

HANDLUNGSSPIELRAUM, NICHT WENIGER, NICHT MEHR! Wenn wir glauben, dass Gott nichts tut, wenn wir beten – warum sollten wir dann überhaupt beten? Wenn wir glauben, dass Gott etwas tut, wenn wir beten – wie können wir es uns dann leisten, nicht zu beten? Vgl. Stecker und Steckdose

sondern eine Möglichkeit, in die wir hineinwachsen dürfen! GEBET – ACHTUNG, SCHLECHTES GEWISSEN! Keine Erwartung, der wir genügen müssen, sondern eine Möglichkeit, in die wir hineinwachsen dürfen!