Technische Universität Berlin Institut für Energietechnik Fachgebiet Energiesysteme Steinkohle - Weltmarkt Jonas Grigoleit 2208370 Ich beleucht in dem Vortrag die Strukturen des Steinkohleweltmarktes und erstelle eine Bestandsaufnahme anhand von aktuellen Daten !

Steinkohle - Weltmarkt Agenda 1 Steinkohle – Begriffsbestimmung 2 2 Reserven und Ressourcen 5 3 Produktion, Export und Verbrauch 8 4 Steinkohlenhandel 12 5 Preisbildung und Entwicklung 16 6 Ausblick 21 Was ist Steinkohle?

1.1 Steinkohle- Begriffsbestimmung Unterscheidungskriterium: Inkohlungsgrad - Graphit (CG = 100%) - Anthrazit (CA > 90%) Bituminöse Kohle (CSK = 75% - 90%) - Braunkohle (CBK = 55%-77%) Im erdgeschichtlichen Zeitablauf ist eine breit gefächerte Palette von Kohlearten mit unterschiedlichen Stoffeigenschaften entstanden. Das Unterscheidungsmerkmal ist der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff ! Der internationalen Praxis folgend werden dem Begriff Steinkohlen anthrazitische und bituminöse Kohlen zugerechnet! Mit steigendem C-Gehalt nimmt der Anteil an Flüchtigen Bestandteilen ab! Der Heizwert von Braunkohle beträgt ca.17 MJ/Kg, von Steinkohle 33 bis 35 MJ/Kg. Im englischen Sprachgebrauch werden Weich – und (z.T.) Mattbraun - Kohlen als Lignit (im dt. Sprachgebrauch frühere Bezeichnung für den Xylit, die Holzsubstanz der Weichbraun – Kohle) bezeichnet, Glanzbraun - Kohle als subbituminöse Kohle, Steinkohle (außer Anthrazit) als bituminöse Kohle. Quelle: RWE „Weltmarkt für Steinkohle 2005“

1.2 Steinkohle- Begriffsbestimmung Kesselkohlen: (Hauptsächlich Energiegewinnung) - möglichst hoher Heizwert (Hu >6000 kcal/kg25,116MJ/kg), - Schwefelanteile<1% und Feuchte-& Ascheanteile zusammen<25% Kokskohlen : (zur Herstellung von Koks,Verkokung) - gutes Verkokungsverhalten, d.h. Blähzahl 4-7 - Gehalt an Flüchtigen 27% (Toleranz 7%), Hu:23-30MJ/kg PCI pulverised coal injection: (Teilersatz von teurem Hüttenkoks) - schwefel- und aschearmer Kohlenstaub( Hu= 33-35 MJ/kg) - kein Verkokungsverhalten - hoher Anteil an Flüchtigen Je nach Verwendung und Qualität der Steinkohlen unterscheidet man Kesselkohlen... Der Heizwert entspricht der Wärmemenge, die bei der Verbrennung und anschließender Abkühlungauf 250 C von einem kg Brennstoff freigesetzt wird. Koks dient als Reduktionsmittel bei der Erzverhüttung. !Zeigestock benutzen! Quelle: Zeitschrift „et“ Energiewirtschaftliche Tagesfragen 1/2006

Steinkohle - Weltmarkt Agenda 1 Steinkohle – Begriffsbestimmung 2 2 Reserven und Ressourcen 5 3 Produktion, Export und Verbrauch 8 4 Steinkohlenhandel 12 5 Preisbildung und Entwicklung 16 6 Ausblick 21 Es wird unterschieden zwischen Reserven und Ressourcen! Als Reserven bezeichnet man die bekannten Vorräte, die mit heute verfügbarer Technologie wirtschaftlich abbaubar sind! Ressourcen sind vermutete und bekannte derzeit nicht wirtschaftlich gewinnbare Mengen!

2.1 Reserven und Ressourcen Weltweite Verteilung der Steinkohlereserven 2005 Wie sie anhand dieser Karte sehen können sind die Kohlereserven/Ressourcen geographisch erheblich breiter gestreut als z. B. die Erdölvorkommen(„naher Osten“). Laut „BP Statistical Review 2006“ belaufen sich die Reserven Ende 2005 auf 909 Mrd.t. Die Ressourcen betragen nach „Schätzung RWE Power2005“ 6000 Mrd.t! Sie verteilen sich hauptsächlich auf Gus, Asien, N-Amerika... Die statische Reichweite liegt theoretisch bei über 1000 Jahre. Quelle:

2.2 Reserven Weltweite Verteilung der Kohlereserven Ende 2005 Mio.t Die schon genannten Reserven von 909 Mrd.t verteilen sich auf USA.... Die statische Reichweite beläuft sich auf ca. 160- 180 Jahre (je nach Quelle)! Mio.t Quelle: BP Statistical Review of World Energy 2006

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3.1 Produktion   „Im Jahr 2004 wurden 4,6 Mrd. t Steinkohle gefördert.“ (laut der Zeitschrift „Energietechn. Tagesfragen“ vom Januar 2006) Hir fällt besonders die große Fördermenge von China ins Auge? Obwohl China nur halb soviele Reserven wie die USA besitzt, förderte es mehr als die doppelte Menge! Die größten Exporteure sind Australien, Indonesien und China! Indien, Polen ,Ukraine und Kasachstan nutzen ihre Reserven fast ausschließlich im eigenen Land! Kolumbien exportiert fast die gesamte Förderung!

3.2 Verbrauch 1995 2005 (1kgoe = 41,87 MJ=1,43 kgSKE)   1995 2005 Die Abb.3.2 zeigt den weltweiten Verbrauch an Steinkohle 1995(grün) und 2005(gelb) in Mio. toe Der asiatisch- pazifische Raum dominiert durch starkes Wachstum beim Verbrauch! Gründe liegen zum großen Teil bei dem starken Wirtschaftwachstum von China(Kraftwerksneubauten, Stahlindustrie). Nordamerika verzeichnet beim Verbrauch eine leichte Zunahme!(ca. 10%).- Europa&Eurasien eine leichte Abnahme! Diese ist durch die sinkende Kohlesubvention und vermehrten Einsatz von Erdgas und regenerative Energie zur Stromerzeugung zu erklären. In D hat die Belegschaft von 600.000(1957) auf 42.000 (2004) abgenommen! Die Förderung hat im gleichen Zeitraum von 149 Mio.t verwertbare Förderung auf 26 Mio. t v. F. abgenommen! Quelle: BP Statistical Review of World Energy 2005

3.3 Produktion und Verbrauch Die Abb.3.2 vergleicht den Weltsteinkohleverbrauch nach Sektoren von 1980 und 2004! Hier fällt die prozentuale Verdoppelung des Sektors Kraftwerke auf! Quantitativ gab es hier sogar eine Verdreifachung! Der stagnierende Verbrauch der Stahlindustrie lässt sich durch Effizienzsteigerungen moderner Hochöfen und die Substitution von Eisen durch andere Rohstoffe erklären. Die starke Abnahme beim Wärmemarkt hängt mit dem Einsatz von modernen Öl und Gas Heizungsanlagen zusammen!! Quelle: Verein der Kohleimporteure e.V.

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4.1Steinkohlewelthandel Weltweiter Energiemix 2004 Beim Primärverbrauch liegt die Kohle auf Platz 2 (27%).- Strom wird zum größten Teil (39%) aus Kohle generiert. In Südafrika und Polen z.B. liegt der Anteil der Kohle zur Stromerzeugung bei über 90% !!! In Deutschland bei ca. 50% Quelle: RWE Steinkohlereport 2005 ( 1 kg SKE entspricht 29 308 kJ)

4.2 Steinkohlewelthandel 2.Ölpreis krise 70 Mio.t 505 Mio.t Kesselkohlen 180 Mio.t Kokskohlen Von den 4,6 Mrd.t Weltsteinkohleförderung in 2004 fanden sich nur 15% im Seewärtigen Handel wieder, bei Öl sind es immerhin 57%! Seit 1979, nach der 2. Ölpreiskrise befindet sich der Welthandel im Aufschwung !! Hintergrund des Wachstums ist der Preisvorteil von Weltmarktkohle gegenüber Innlandskohle, sowie der steigende Energiebedarf für Stromerzeugung! In den letzten 10 Jahren verdoppelte sich der seewärtige Handel mit Steinkohle.

4.3 Steinkohlewelthandel Die wichtigsten Exportländer sind Australien, Indonesien,China, Südafrika,Russland und Kolumbien. Sie haben einen Anteil von 87% am Seehandel. Der asiatischer Wirtschaftsraum hat einen Anteil von 60% an den Weltimporten! Europa einschließlich der angrenzenden Mittelmeerländer folgt mit einem Anteil von 33%! Deutschland importiert die Kohle aus... Quelle: RWE Power „Weltmarkt für Steinkohle 2005“

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5.1 Preisbildung und Entwicklung Atlantischer Markt (208 Mio.t) Pazifischer Markt (297 Mio.t) Marktstruktur Nachfrage EU 25 Osteuropa Mittelmeerraum Nord-, Mittel- Und Südamerika Indonesien Angebot 189 Mio.t Kolumbien Südafrika Russland Polen Venezuela USA u.a. Angebot 316 Mio.t Australien Indonesien China Russland Vietnam Nachfrage Japan Südkorea Taiwan Indien China u. a. 182 Mio.t 290 Mio.t Der Steinkohleweltmarkt für Kesselkohle gliedert sich aufgrund von Transportkostendifferenzen in zwei unabhängige Teilmärkte: den Atlantischen- und den Pazifischen Markt! Zwischen diesen Märkten hat 2004 ein Transfer von 33 Mio.t stattgefunden. „Zeigestock“ Verknüpfungen der Märkte sichern eine weitgehend synchrone Preisentwicklung. Diese schauen wir uns nun auf der nächsten Folie an! 7 Mio.t 26 Mio.t Quelle: RWE Power „Weltmarkt für Steinkohle “ Ausgabe 2005

5.2 Preisbildung und Entwicklung Wie schon der Überschrift zu entnehmen ist, zeigen die McCloskey Coal Industry Services-Preisindices für NW-Europa und Ostasien eine synchrone Preisentwicklung.- Cif: = Cost insurance freight: = der Verkäufer trägt die Transportkosten und die Versicherung. Fob (Free on board):= die Ware ist an einem vereinbarten Hafen zu einem festgelegtem Preis verfügbar! Auf dem atlantischen Markt ist Südafrika und auf dem pazifischen Markt Australien Preisführer. Jetzt noch kurz etwas zur Marktstruktur: Trotz regionaler breiter Streuung der Kohlevorkommen sind Konzentrationstendenzen bei Marktteilnehmern nicht zu übersehen! Etwa 33% der Exportproduktion und 50% der Ausbauprojekte gehen auf das Konto der „Big Four“. (Amcoal, BHP-Billiton, RioTinto und Xstrata/Glencore) Längerfristige Mengenabsprachen, die bei Lieferung zu dem aktuellen Spotpreis abgewickelt werden, haben Langfristverträge mit Preisbindung abgelöst! Durch die Schaffung von Indizes für Kesselkohlen ist der Handel an Rohstoffbörsen und Internationalen Handelsplätzen möglich geworden! Quelle: MCIS McCloskey Coal Industry Services

5.3 Preisbildung und Entwicklung MCIS-Preis und Kapazitätsauslastung für Kesselkohlen Starke Expansion seit 1980 Handelszentrum für Nordwesteuropa: ARA:=Amsterdam/Rotterdam/Antwerpen 1990-1992 gibt es erstmals ein Überangebot durch Produktivitätsverbesserungen! Seit 1990 eilt die Entwicklung des Angebotes der Nachfrage tendenziell vorraus ! Die Kapazitätsauslastung ist ein Preisindikator,der direkt proportional zur Preisentwicklung ist! Der Preisanstieg 2003-2004 ist durch einen Nachfrageanstieg zu erklären! Dieser hat seine Ursache im steigenden Stromverbrauch und im Beitragsrückgang anderer Energien zur Stromerzeugung! Handelszentrum für Nordwesteuropa: ARA:=Amsterdam/Rotterdam/Antwerpen Quelle:Kopal, C.:Weltmarkt Steinkohle, Hannover 2005

5.4 Preisbildung und Entwicklung Die Kosten, die der Endverbraucher z.B. in Europa zu tragen hat, setzen sich zusammen aus den Produktionskosten der Steinkohle, den Transport im Exportland,... Diese Folie soll Sie nicht erschlagen sondern ein Gefühl für die Größenordung der verschiedenen Kosten vermitteln! Es reicht wenn man sich z. B. die erste Zeile (Kesselkohlen, Australien, Tagebau) ansieht, um sich ein ungefähres Bild zu machen. Ein wichtiger Vorteil der Kohle, gegenüber Öl und Gas, sind die sehr günstigen Transportkosten ! Kohleexportpreise müssen allerdings Verbrennungsvorteile und geringere Co2-Kosten (Zertifikatehandel) von Gas kompensieren. Wenn man sich z. B. die erste Zeile (Kesselkohlen, Australien, Tagebau) ansieht Quelle: Zeitschrift „et“ Energiewirtschaftliche Tagesfragen 1/2006

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Steinkohlewelthandel Im Durchschnitt der Prognosen wird ein relativ konstanter Energiemix vorrausgesagt! Es zeichnet sich bei m Öl ein starkes Wachstum ab, welches durch Motorisierung der Entwicklungs- und Schwellenländer zu erklären ist. Erdgas wird sich als zweitwichtigster Energieträger vor Kohle etablieren- Auch die Erneuerbaren Energien werden stark wachsen. Laut DOE/EIA wird der Welthandel mit Kesselkohlen mit 1,5%/a wachsen! Bei Entwicklung einer Marktreifen Clean Coal Technologie dürfte der Anteil der Kohle weit stärker wachsen! 1.)CO2-Minderung um ca. 33% durch Austausch der Altanlagen d.h. State of the Art Technologie(= 44% statt 29%) 2.)Weiterentwicklung von modernen Kraftwerkstechnologien 3.) CO2-Abtrennung, man unterscheidet drei Verfahren: „pre-combustion“, „postcombustion“ und „Oxyfuel“, durch die sich allerdings der Wirkungsgrad der Kohlekraftwerke um 5-10% verschlechtern wird!

Steinkohle - Weltmarkt Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !