Decade of the Human Brain Das Jahrzehnt des menschlichen Gehirns in Deutschland Eine Initiative führender deutscher Hirnforscher
Die Idee Den Anstoß für die deutsche Initiative gab die „Decade of the Brain“ (1990-1999) in den USA. 1990 Führende Neurowissenschaftler in den USA suchen einen Schirmherren für ihre Initiative. Sie gewinnen dafür US-Präsident George Bush, der noch im selben Jahr die „Decade of the Brain“ ausruft. 1990-1999 Die Initiative setzt in zehn Jahren rund 800 Mio. Dollar Forschungsgelder frei, die zu einem enormen Aufschwung der Neurowissenschaften in den USA führen.
Die deutsche Initiative Führende deutsche Hirnforscher haben sich zu der Initiative „Dekade des menschlichen Gehirns“ (2000-2010) zusammen geschlossen. Die Dekade wurde offiziell im April 2000 in Bonn durch Ministerpräsident Wolfgang Clement (NRW) eröffnet. Die Initiative soll in die Gründung der Stiftung „Menschliches Gehirn“ münden, die Projekte im Bereich der Hirnforschung am Menschen fördert und intensive Öffentlichkeitsarbeit rund um die Thematik „Gehirn/Hirnforschung“ koordiniert.
Die Initiatoren Prof. Dr. Christian E. Elger (FRCP) - Sprecher der Initiative Direktor der Klinik für Epileptologie Universität Bonn Prof. Dr. Bert Sakmann Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung, Heidelberg Nobelpreis 1991 Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Treusch Direktor des Forschungszentrums Jülich Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth Professor für Biologie, Universität Bremen Direktor des Hanse-Wissenschaftskollegs Oldenburg Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze Direktor der Klinik für Neurologie II Universität Magdeburg Prof. Dr. Karl M. Einhäupl Direktor der Klinik für Neurologie Charité Berlin Prof. Dr. Henning Scheich Direktor des Leibniz-Instituts für Neurobiologie Magdeburg Prof. Dr. Albert C. Ludolph Direktor der Klinik für Neurologie Universität Ulm
Ziele der Initiative Die Hirnforschung in Deutschland soll durch gezielte Investitionen aus der Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren revolutioniert und Deutschland zu einem führenden Hirnforschungsstandort ausgebaut werden. Andere Länder sind deutlich aktiver in der Hirnforschung: Anzahl Veröffentlichungen zum wichtigsten Hirnforschungsbereich - Funktionelle Kernspintomographie - in Top-Journalen (Nature, Science, etc.)
Ziele der Initiative Auch relativiert an der Wirtschaftskraft - gemessen am Bruttoinlandsprodukt - zeigt sich, wie sehr die deutsche Hirnforschung gegenüber den angelsächsischen Ländern ins Hintertreffen geraten ist: Anzahl Veröffentlichungen zur funktionellen Kernspintomographie im Jahr 2000 pro 1 Milliarde $ des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (Weltbank, 2001)
Ziele der Initiative Stärkere Vernetzung der Hirnforschung mit anderen Forschungsgebieten (z.B. Informationstechnologie, Neurobionik, Robotik, Ergonomie/Ergometrie) Früherkennung von Krankheitsbildern Optimierung von Therapieverfahren
Ziele der Initiative Die Diskussion ethischer Aspekte der Hirnforschung in Politik, Wirtschaft und Bevölkerung kompetent gestalten
Ziele der Initiative Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
... und - Gedächtnis: Erinnerung an den guten Geschmack Faszination Gehirn Wie kommt der Apfel ins Gehirn ? Das Gehirn kann eine Vielzahl von Informationen gleichzeitig verarbeiten Hände: Gewicht und Größe Zunge: Geschmack Mund/Zähne: Dichte, Konsistenz Nase: Geruch Haut: Oberflächenstruktur und Temperatur Auge: Farbe, Form Ohr: Geräusch beim Zubeißen ... und - Gedächtnis: Erinnerung an den guten Geschmack
Faszination Gehirn Erkennen Kneifen Sie einmal die Augen zusammen...
Faszination Gehirn Kapazität 500 Impulse pro Sekunde kann eine einzelne Nervenzelle im Gehirn aussenden 100 km lang ist das Netz aus 100 Milliarden Nervenzellen und mehr als 100 Billionen Synapsen im Gehirn Nervenzelle: Jeder orange leuchtende Punkt stellt eine Kontaktstelle (Synapse) dar.
Faszination Gehirn Leistung 2% Körpermasse verbrauchen 20% der Energie Ohne Gehirn kein Denken, Fühlen, Sehen, Sprechen, Schmecken, Riechen, Träumen, Bewegen, Erinnern, Erkennen, Bewusstsein, ...
Faszination Gehirn Schnelligkeit 360 km/h schnell ist die Übertragungsgeschwindigkeit von Informationen zwischen zwei Nervenzellen Übertragungsrate im gesamten Zentralen Nervensystem: ca. 11.000 kbit/s (über 150-fache ISDN-Geschwindigkeit)
Neue Wege für die Gehirn-Forschung Neue Analyseverfahren bieten ungeahnte Möglichkeiten für ein besseres Verständnis der komplexen Zusammenhänge im menschlichen Gehirn. Dem Gehirn beim Arbeiten zusehen, durch: EEG (Elektroenzephalographie) funktionelle Kernspintomographie MEG (Magnetenzephalographie)
Faszination Gehirn Die „Hirnkarte“ Finger links Becken Zehen Knie Rotte et al. (1999)
Hirnforschung wird immer alltagsnäher Effekte eines Blickkontaktes im Gehirn
Hirnforschung wird immer alltagsnäher Effekte eines Blickkontaktes im Gehirn Ableitung so genannter „kognitiver Potenziale“ aus dem Mandelkern bei Epilepsiepatienten (Pezer & Grunwald, 2000) Männer sehen... Frauen sehen... (n= 13) (n= 13) ... Männer ... Männer ... Frauen ... Frauen -200 400 800 ms -200 400 800 ms
Gedächtnis- und Emotionsforschung Werbeforschung - eine mögliche Anwendung Erfolgreiche Werbung aktiviert Hirnregionen, die mit Gefühlen und Gedächtnis verknüpft sind (Heinze & Jäncke). Das funktionelle Kernspintomogramm zeigt die zusätzliche Hirnaktivierung durch die erfolgreiche Kampagne im Vergleich zu einer ineffizienten Werbung. erfolgreich ineffizient Gefühls- und Gedächtniszentren im Schläfenlappen
Gedächtnis- und Emotionsforschung Werbeforschung - eine mögliche Anwendung Gezieltes Design von Produkten/Verpackungen ermöglicht hohe Wiedererkennungswerte Motorradhelm BMW System 4 PKW Mercedes-Benz S-Klasse PKW Volkswagen Lupo
Gedächtnis- und Emotionsforschung Werbeforschung - eine mögliche Anwendung Die Auswahl von Personen für alle Arten von Werbeaktionen (Werbeprospekten, Katalogen u.ä.) kann durch den gezielten Einsatz objektiver Sympathiemerkmale von Gesichtern optimiert werden.
Gedächtnis- und Emotionsforschung Werbeforschung - eine mögliche Anwendung Slogans sowie Produkt-, Marken-, Firmennamen u.ä. mit hohem Aufmerksamkeitswert können gezielt kreiert werden. „Nicht immer, aber immer öfter.“ „Da werden Sie geholfen.“ „Bin ich denn schon drin?“
Jahrzehnt des menschlichen Gehirns (2000-2010) Zusammenfassung Initiative „Jahrzehnt des menschlichen Gehirns“ Deutsche Stiftung „Menschliches Gehirn“ Wissenschaftsförderung Public Relations Grundlagenforschung Öffentliches Interesse Klinische Forschung Ethik-Diskussion Angewandte Forschung Scientific Sponsoring Wiss. Nachwuchs Abbau aller Hindernisse einer effizienten weiteren Entwicklung der Hirnforschung (in Deutschland)
Verein zur Förderung der Erforschung des menschlichen Gehirns e.V. Gründung: 5. April 2000 gemeinnütziger Verein, der bis zur Gründung einer Stiftung die Aktivitäten der Initiative „Dekade des menschlichen Gehirns“ koordiniert Vorsitzender: Prof. Dr. Christian E. Elger Universitätsklinik für Epileptologie Universität Bonn Sigmund-Freud-Straße 25 53105 Bonn Tel.: (0228) 287-5727 Fax: (0228) 287-4328 Internet: www.menschliches-gehirn.de
Pressekontakt Dr. Bernhard Blohm Wolfgang Büscher Büscher & Hofschulz Grenzstraße 6 53340 Meckenheim Tel. (02225) 9197-0 Fax (02225) 165-25 w.buescher@bh-medien.de Dr. Bernhard Blohm equinet Communications AG Gräfstraße 97 60487 Frankfurt am Main Tel. (069) 58997-302 Fax (069) 58997-349 bernhard.blohm@equinet-ag.de