Die Struktur des Pomerons

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 Präsentation transkript:

Die Struktur des Pomerons I. Y. Pomeranchuk ( 1913 -1966 )

Quantenchromodynamik SM Quantenchromodynamik 8 Gluonen Elektroschwache WW g, Z0, W+, W- Präzisionsmessungen und Test der Korrekturen höherer Ordnung Störungstheorie Grossartige experimentelle Bestätigung Die wesentlichen Grundannahmen sind experimentell bestätigt. Voraussagen sind nur eingeschränkt möglich: die QCD ist zu kompliziert für unsere bisherigen theoretisch- mathematischen Methoden --> begrenzter Anwendungsbereich. Viel Arbeit geht in die Erweiterung des Anwendungsbereichs der QCD.

Elemente der QCD Alle Teilchen mit Farbladung nehmen teil: Quarks Antiquarks Gluonen as as as Gluonen tragen Farbladung . Sie wechselwirken mit sich selbst. Das macht den ganzen Unterschied zur QED! as Experimenteller Status: Gluonen existieren und haben Spin 1 Gluonen tragen Farbladung: der ‚Tripelgluonvertex‘ existiert Es gibt 8 Gluonen (die Eichgruppe ist SU(3)C

Farbdipole Dr ~ 1/m y es gibt keine freien Quarks und Gluonen k*r V(r) r[fm] 1 m2 [GeV2] 1 10 100 as es gibt keine freien Quarks und Gluonen bei grossen Abständen Farbstring Fragmentation Dr ~ 1/m Kopplung klein für kleine Abstände, grosse Skalen ‚harte Prozesse‘ Kopplung wächst unbegrenzt für grosse Abstände ‚weiche Prozesse‘ p r y Störungstheorie funktioniert nur bei kleinen Abständen, grossen Skalen (>1 GeV)

Protonen und Voraussagen der QCD 1. Bindungzustand: Das Proton ist ein farbloses Objekt aus drei Valenzquarks, die durch das Gluonfeld gebunden sind. Methode zur QCD Beschreibung: Gittereichtheorie 2. Parton-Partonstoesse bei hohen Energien ‚harte Streuprozesse‘: Erzeugung von W‘s,Z0,Top, Jets Erfolgreiche Beschreibung durch QCD- Stoerungsrechnung: aS << 1 p p 3. p-p Streuung bei hohen Energien: totaler WQ und elastische Streuung stot ~ Im [ Ael (t=0)] Sehr aktives neues Arbeitsgebiet! Keine etablierte Methode!

l = 0.0808 Experimentelle Befunde zur p-p Streuung bei hohen Energien Wir beobachten ein einfaches universelles Verhalten! ds/dt t[GeV2] 2. Der diff. WQ zeigt ´Beugungsbild´: Diffraktive Streuung ds/dt ~ s2l e-bt ECM 1. Alle totalen Wirkungs- querschnitte steigen mit s=Ecm2 universell an! stot = a s-a + b sl stot l = 0.0808 Bestimmt den Anstieg Ecm [GeV] 1. das Proton hat diffusen Rand (Gaußprofil) 2. Es wird grösser mit s 3. Es ist grau!

stot = s [a(0)-1] = s-0.45 für ´Reggeon´ Das Pomeron Hochenergiestreung ist dominiert durch Austausch Von Teilchen: ‚Reggetrajektorien = Teilchen und deren Rotationsanregungen‘ p X r,f2, -Trajektorie (Reggeon) 1.0808 Ein Austauschteilchen für die elastische p-p Streuung bei hoher Energie ist NICHT bekannt! Es hätte die Quantenzahlen des Photons P=C = +1 und ist farblos! Kunstname : POMERON QCD: das ´Pomeron´ muss aus qq oder Gluon-Gluon Zuständen bestehen! Pomeron C=P=+1 p stot = s [a(0)-1] = s-0.45 für ´Reggeon´ ds/dt ~ s 2[a (t) –1] Bestimmt Abfall des WQ bei kleinen Energien ECM < 20 GeV a (t) = a (0) + a´ t Trajektorie J

Die besten experimentellen Möglichkeiten zur experimentellen Untersuchung dieser Fragen bietet nicht etwa der Proton- Antiproton Collider bei Chicago (Tevatron) sondern der Elektron-Proton Speicherring HERA (DESY) ECM = 315 GeV p 920 GeV e 27 GeV In der tiefinelastischen ep Streuung wurde `69 die Existenz der Partonen im Proton entdeckt

Tiefinelastische e-p Streuung: Messung der Partonstruktur Evidenz für Streuung an punktförmigen Streuzentren ( farbigen Quarks) Streung des Elektrons um grosse Winkel (~1/sin4q/2 ) Zuschauer ‚Jets‘ im Endzustand e Hadronen in Protonrichtung: es wurde ein farbiges Parton (Quark) aus dem Proton gestreut p e Streuereignis bei HERA (H1)

W2 e ` g x pp Q02 x fi (x ) p Q2> Q02 Harter Streuprozess th ~ 1/Q << 1 fm Fragmentation tF > 1 fm x fi (x ) Formation t ~ 1 fm Q02 x pp Q2> Q02 ` W2 Streuung liefert Schnappschuss der Parton- verteilung mit Belichtungszeit ~1/Q << 1 fm

Evolution der Strukturfunktionen Elektronen streuen nur an elektrisch geladenen Teilchen : Quarks F2 ändert sich mit Q2, weil die Auflösung besser wird: der Anstieg bei kleinem x ist proportional zur Gluondichte F2ep(x,Q2) = Sef2 x[ qf(x,Q2)+qf(x,Q2) ] dominant +

Quark und Gluonverteilungen im Proton die Gluonverteilung kann indirekt aus den Skalenverletzungen bestimmt wer- den oder direkt aus 2 Jet-Ereignissen gluon Die Quarkverteilungen sind direkt messbar: 50% des Protonimpulses! F2(x) ~ x –l bei kleinem x riesig Gluon- Verteilung x –lg x x

Die Universalität der Partonverteilungen: Ein Triumph der QCD Faktorisierung: der Wirkungsquerschnitt faktorisiert in den Wirkungsquerschnitt der Elektron-Quark oder Parton-Parton Streuung, der in Störungsrechnung vorausgesagt werdern kann und die Partondichten, die exp. gemessen werden müssen Universalität: die Partondichten gelten für alle harten Streuprozesse, auch in Hadron-Hadron Streuungen (nach Korrektur auf Effekte höherer Ordnung in aS) Bsp: der 2 -Jet WQ in pp Kollisionen wird vorhergesagt!

Der g* p Wirkungsquerschnitt bei hohen Energien Ein anderer Blickpunkt auf die tiefinelastische Streuung: Proton-Ruhesystem g ist Überlagerung partonischer Zustände (qq,qqg..) l=0.08 r~1/Q tg ~ 1/x Lg ~ 50 fm ! l l=0.35 Soft Pomeron g*p(W2)~ F2(W2,Q2)/Q2 ~ W2l W2 = Q2 /x : kleines x  hohe Energie!

In der tiefinelastischen Streuung bei kleinem x messen wir den totalen Wirkungsquerschnitt eines Farbdipols (qq) mit dem Proton bei hohen Energien ( ECM < 300 GeV) Die transversale Ausdehnung r des Dipols kann über die Wahl von Q2 gesteuert werden...hohe Q2 kleine Ausdehnung ( wir können uns unser ‚Hadron‘ basteln) bei grosser Ausdehnung (1 fm) steigt der WQ an wie der des p-p WQ‘s (weiches Pomeron) für kleine Ausdehnungen des Dipols steigt er viel stärker an es gibt kein universelles Pomeron als Trajektorie

Diffraktive Streuung e q b p xP DIS 1. elastisch gestreutes Proton! (wäre am besten ) 2. keine ‚Vorwärtsenergie‘ (rapidity gap Ereignis ) ca. 10% aller Ereignisse gap e xP q b Rapidity gap Grosses Q2 p

Beschreibung diffraktiver Prozesse bei HERA Proton Ruhesystem Proton ‚infinite momentum frame‘ t ~ 1/x Gluon im Pomeron Quark im Das Photon fluktuiert lange vor der Wechselwirkung mit dem Proton in ein qq oder qqg System: einen ‚Farbdipol‘ entscheidend für den Wirkungs- querschnitt ist der Transversalimpuls der Partonen: wird über Q2 gesteuert die Streuung des Elektrons bei hohem Q2 löst die Partonstruktur des Pomerons auf. Wir können die ‚diffraktiven‘ Quark- und Gluonimpulsverteilungen messen --> wir untersuchen bei HERA die diffraktive Streuung von künstlichen Hadronen variabler Ausdehnung.

Elektronstreuung am Pomeron messe diffraktive Strukturfunktion F2D(b, Q2, xP) in der inklusiven Streuung: Quarkstruktur des Pomerons Experimentelle Befunde: 1. F2D(b, Q2, xP) = xP-2[a(t)-1]*F2D(b,Q2) Pomeronfluss * Quarkverteilung im Pomeron 2. a(0) = 1.16±.03 = 1.08 ! (nicht das soft Pomeron) 2. Wir streuen an punktförmigen Partonen - Skalenverhalten - Jets e q b xP Rapidity gap Resolved Pomeron Modell: die Wellenfunktion des Protons enthält eine ‚Pomeronkomponente‘, die man sich als zusammengesetztes ‚Teilchen‘ vorstellt. Das Elektron streut an den Quarks im ‚Pomeron‘. Der Flussfaktor passt allerdings nicht zum soft Pomeron der p-p Streuung!

Die diffraktiven Partonverteilungen F2D(b,Q2) Anstieg von F2D mit Q2 auch bei grossem b QCD Analyse der Skalenverletzungen: Das Pomeron ist dominiert von Gluonen (80 % des Impulses ). Die Gluonen tragen hohe Impulse b Ich sehe mit e- nur die rel. unwichtigen Quarks! näherungsweises Skalenverhalten ! F2D b b

Die direkte Messung der Gluonverteilung Ereignisse mit 2 Jets messen direkt Die Gluonen im Pomeron! -jet Faktorisierung? die diffraktiven Partonverteilungen sollten universell sein für alle Prozesse. Finden wir Dieselbe Gluonverteilung? Gluon dominiertes Pomeron? qqg Fluktuationen des Photons dominieren.

222-Jet Wirkungsquerschnitt in der diffraktiven DIS Der 2-Jet Wirkungsquerschnitt faktorisiert ebenfalls in denselben Pomeron- flussfaktor und eine Partondichte a(0)=1.2 er wird durch dieselbe Partondichte (Gluondichte) beschrieben wie die inklusive Streuung Das Pomeron ist Gluon-dominiert qqg Fluktuationen im Photon dominieren Für die tiefinelastische Streuung gilt Faktorisierung! (inzw. auch theoretisch gezeigt)

Diffraktive Partondichten in p-p Kollissionen (Tevatron) jet Vorausgesagter WQ Mit diffraktiven Parton- Dichten von HERA gap ? Der Wirkungsquerschnitt in diffraktiven hadronischen Prozessen faktorisiert nicht! ??????? Faktor 10 Mehrere Modelle können das erklären Mehrfachwechselwirkungen durch die ‚Zuschauer‘ zerstören das rapidity gap oder die Farbneutralisierung durch weiche Gluonen hängt vom Partonendzustand und der Schwerpunktsenergie ab.. Diffraktive Prozesse in Hadronreaktionen sind schwieriger zu beschreiben. Was zerstört fir Faktorisierung?  HERA gp

Warum gilt die Faktorisierung nicht? Diffraktive gp Prozesse Q2 = 0 gp: das Hadronlabor bei HERA. ‚reelles Photon‘ ds/dt Parton-Parton Wirkungsquerschnitt: QCD gg  gg , qg  qg , qq  qq, . Und direkter Prozess: gg  qq Die Prozesse können getrennt werden! Photonstruktur ds/dt Pomeronstruktur p p Vorläufige Ergebnisse: keine Faktorisierung: Skalen- faktor S= 0.5 unabhängig vom Subprozess! Form des WQ wird sehr gut durch die diffraktiven Parton- dichten aus der DIS beschrieben. gg gg gq S. Schaetzel

Wesentliche experimentelle Erkenntnisse Das ‚Pomeron‘ besteht überwiegend aus Gluonen In den hadronischen Fluktuationen des Photons dominieren qqg- Zustaende Der Anstieg des g p - Wirkungsquerschnitts bei hoher Energie ist NICHT universell sondern hängt von der Grösse des ‚Hadrons‘ ab. Die Wechselwirkung kleiner Farbdipole kann in guter Näherung pertubativ berechnet werden Die diffraktive Gluondichte ist universell für Prozesse der tiefinelastischen Streuung, sie kann aber nicht die diffraktive Hadron-Hadronstreuung Voraussagen Das Teilchenmodell des Pomerons (resolved Pomeron model) beschreibt die Daten bei HERA sehr gut, wenn der Flussfaktor von Q2 abhängen darf! Einige Pflöcke wurden eingeschlagen und müssen von jeder theoretischen Beschreibung respektiert werden

Das Pomeron als Teilchen (Trajektorie) Ist das Pomeron also ein gebundener Zustand (eine Regge-trajektorie ) aus ‚Glueballs‘, der bei diffraktiven Prozessen ausgetauscht wird? Modell von Donnachie und Landshoff soft Pomeron: aS(t) = 1.008 + 0.25 * t beschreibt im Wesentlichen die WW grosser Hadronen ( pp, pp, gp (Q2=0)) E xperiment: der Achsenabschnitt a(0) der ‚Trajektorie‘ ändert sich mit Q2 bzw. der Ausdehnung des Hadrons. Es kann nicht eine universelle Pomerontrajektorie geben! hard Pomeron: aH(t) = 1.44 + 0.10 * t sgp(W2,Q2) bei hohem Q2 (98): Es gibt 2 Pomerontrajektorien Glueballkandidaten J=2 Modell beschreibt alle Daten im jetzigen Energiebereich zufriedenstellend und ist sehr ökonomisch! Soft Pomeron

R0 (mittlerer Abstand zweier Partonen) sg*p(x,Q2)= sg*p(W2, r) Farbdipolmodelle Die Wechselwirkung eines Farbdipols mit dem Proton beschreibt die tiefinelastische und die diffraktive Streuung bei kleinem x. r~2/Q ( Groesse des Dipols) R0 (mittlerer Abstand zweier Partonen) sg*p(x,Q2)= sg*p(W2, r) DIS (F2 bei kleinem x) Dipol WF im Photon Dipol-p Wirkungs- querschnitt Diffraktion (F2D) Wie sieht der Dipol-Proton Wirkungsquerschnitt aus?

proton ~ 0.4 fm R0(W2) r~2/Q Saturationsmodell für den Dipol-p =F2(x,Q2) xg(x)*r2 diffraktiv s(x,r2) Saturationsmodell für den Dipol-p Wirkungsquerschnitt (Golec-Biernat- Wüsthoff 99) r < 2R0 quadratischer Anstieg durch Gluonevolution (pertubativ berechenbar ) : ok für kleine Dipole und inklusive Streuung r > 2R0 Wirkungsquerschnitt wird konstant, d.h. das Proton ist schwarz für grosse Dipole. Dieser Teil ist eine Modellannahme! Für Diffraktion kann man definitiv nicht nur pertubativ rechnen, für grosse Dipole (z.B. Hadronen) dominieren nichtpertubative Effekte

‚Berechnung‘ des Dipolwirkungsquerschnitt a) Wie weit kommt man mit einem rein pertubativen Ansatz? 2-Gluon Austausch: b) Farbneutralisierung durch das ‚weiche‘ Gluonfeld des Protons Das ist die einfachste Möglichkeit einen farblosen Austausch zu realisieren. Gut für kleine Dipole? Der qq Farbdipol wird am weichen Farbfeld des Protons gestreut und mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit neutralisiert Wie sieht das Farbfeld im Proton aus? Man sollte eigentlich meinen, dass das Experiment zwischen diesen ‚extremen‘ Möglichkeiten diskriminieren kann. Lets see 

Freie Parameter werden an F2(x,Q2) angepasst Diffraktive Verteilungen Sind vorhergesagt.  brauchbare Beschreibungen.

Diffraktive Zwei-Jet Ereignisse Modelle mit Farbneutralisierung durch weiche Gluonen (nichtpertubativ) Modelle zeigen näherungsweise Faktorisierung in xPom Normierung stimmt nicht (Faktoren 2), die differentiellen Verteilungen meist ganz gut qqg-Zustände im Photon sind Dominant Farbdipolmodelle: 2gluon-austausch und ‚saturation‘ 2gluon Res. Pomeron saturation Das simple resolved Pomeron Modell stimmt bisher am besten! Aber es gibt Fortschritte im grund- legenderen Verständnis und Ver- Besserungen in den Vorhersagen (NLO...)

Wie sieht das Proton aus? S= Ecm2 Randzone verbreitert sich durch Evolution weicher Gluonen, die bei hoher Energie ‚sichtbar ‚ werden Das Proton wird schwärzer und grösser mit zunehmender Schwerpunktsenergie Profilfunktion HERA-Energie b_ ‚schwarz‘ Modell von Pirner, Shoshi, Steffen ‚2002 Synthese vieler erfolgreicher Konzepte: versucht alle Prozesse (Hadron-Hadron und HERA) zu beschreiben durch Überlagerung pertubativer und nichtpertubativer Beiträge (Saturationsmodell für Dipol-Dipol WW mit weichem und hartem Anteil, Energieab- Hängigkeit entspr. 2-Pomeronmodell))

Ab hier wird das Proton im Zentrum schwarz (in diesem Modell) Bei anderen Modellen passiert das schon im TeV (LHC) - Bereich. Pirner et al. 2002

Pomeron Odderon Eine Heidelberger ‚Baustelle‘: das ‚Odderon‘ Quantenzahlen einfachste Darstellung Experimentelle Daten: QCD Beschreibungen: Pomeron Odderon C=P= +1 C=P= -1 2 Gluonen 3 Gluonen dominant wird nicht gebraucht muss beschrieben ‚ unvermeidbar werden auch da‘! Dosch, Nachtmann, Meier und Mitstreiter: auf der Suche nach dem Odderon bei HERA! Bisher: upper limits unterhalb der Vorhersagen! Methode: diffraktive Erzeugung einzelner Mesonen bei HERA Pomeron Odderon w0 p0, a2 e p N*

Pomeronsignale sind da wie erwartet Odderon-Signale fehlen bisher ?