Feinstäube und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

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 Präsentation transkript:

Feinstäube und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit Dr. med. Gabriele Gien-Gerlach Mitgliederversammlung der BI Kontra Kohlekraftwerk

Was ist Feinstaub eigentlich?! Als Feinstäube werden alle Luftverunreinigungen bezeichnet, die eine Teilchengröße zwischen 10µm und 0,1µm aufweisen, unabhängig von ihrer chemischen Zusammensetzung, Quelle, Form und Größenverteilung.

Blauer Himmel – unsichtbare Feinstäube ?! Brandts Forderung nach dem blauen Himmel über der Ruhr hat erst einmal zu einer erheblichen Abnahme der GROBstäube und der Atemwegserkrankungen geführt. ABER: Seit einigen Jahren weisen vermehrt wissenschaftliche Studien darauf hin, dass die (zunehmende?) FEINstaubbelastung mit einer Zunahme an Erkrankungen einhergeht.

Quelle der Feinstäube Verbrennungsprozesse industrielle Prozesse Schüttgut-Umschlag Abrieb von Reifen und Bremsen Zigarettenrauch natürliche Quellen: Bodenerosion, Sand-stürme, Vulkane, Meeresbrandungsaerosole, Waldbrände, Pollen

Feinstäube im Organismus Hypothese: kleine Partikel gelangen in de Blutgefäße und aktivieren die Gerinnung Folge: Schlaganfälle und Herzinfarkte Feinstäube lösen in Lunge und Bronchien Entzündungen aus Folge: Husten, erschwerte Atmung Feinstäube können in Leber, Milz, Herz und Gehirn nachgewiesen werden Folgen: noch nicht komplett erforscht

Ergebnisse von epidemiologischen Studien Feinstaubbelastungen gehen einher mit …. erhöhter Sterblichkeit (NEJM 1993, Rev Tec Lux 2007) gehäuften Krankenhauseinweisungen wegen Herz-Kreislauferkrankungen (NEJM 2007) gehäuften Krankenhauseinweisungen wegen Atemwegserkrankungen (Lancet 2000) Verschlechterung der Lungenfunktion (Scarpol-Studie)

Ergebnisse von epidemiologischen Studien II zudem finden sich Hinweise auf einen gesteigerten Verbrauch von Notfall-medikamenten vermehrte Verschlechterungen von vor-bestehenden Krankheiten vermehrte Ausstellungen von Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen

Was können epidemiologische Studien? epidemiologische Studien untersuchen zeitliche und örtliche Übereinstimmungen, zum Beispiel zwischen Feinstaub-Belastung und Krankheitshäufigkeit ABER einen Beweis des Zusammenhangs können sie prinzipiell nicht liefern („Störche-Babies-Problem“)

Helfen „Grenzwerte“ weiter? Es gibt keine wissenschaftlich begründeten Grenzwerte für die Entstehung von Krankheiten. Vielmehr muss man individuelle Schwellenwerte annehmen. Diese hängen von der angeborenen Empfind-lichkeit (Gene?!), der Dauer und zeitlichen Verteilung und Anhäufung der Schadstoffe ab. Die Kombination und die Wechselwirkungen mehrerer Schadstoffe im Körper sind nicht absehbar und kaum untersucht.

Helfen „Grenzwerte“ weiter? II Grenzwerte sind relativ !! – über die Jahre sind die meisten Grenzwerte mit verbesserter Analytik und vermehrtem Wissen erheblich gesenkt worden Grenzwerte lassen niedrigere Werte scheinbar unschädlich erscheinen („Phänomen der Politiker-Reden“) Problem: Grenzwerte sind für einzelne Anlagen festgelegt; die Summation aus verschiedenen Anlagen ist in der Regel nicht berücksichtigt.

Take-home-mesaage Die Pflege der Natur muss die Erde, die Luft, das Wasser, das Leben im Ganzen umfassen. Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben, die uns in eine bessere Zukunft hinüber rettet. Richard v Weizsäcker

Wichtige Internet-Links arbmed.klinikum.uni-muenchen.de/ presse/feinstaub_dgp_kurz.pdf www.aliai.lu/rt/rt/20073/rt20073c.pdf