Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (08 - Einfache Sortierverfahren) Prof. Th. Ottmann.

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 Präsentation transkript:

Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (08 - Einfache Sortierverfahren) Prof. Th. Ottmann

Sortieren Motivation, Einführung Datenbestände müssen sehr oft sortiert werden, etwa um Zuordnungen herzustellen, oder um darin suchen zu können. Im täglichen Leben werden ebenfalls oft Dinge sortiert – etwa Spielkarten (beim Aufnehmen in die Hand). Mögliche Strategien sind: 1. Alle Karten kommen in die Hand, anschließend werden benachbarte Karten (in korrekte Reihenfolge) getauscht, bis alle korrekt sind  Bubble Sort 2. Die jeweils niedrigste Karte wird vom Tisch in die Hand genommen und an die schon sortierten dort angefügt  Selection Sort 3. Karten werden in beliebiger Reihenfolge aufgenommen und jeweils an der richtigen Stelle (die zu suchen ist) in die sortierten in der Hand eingefügt  Insertion Sort

Rahmenbedingungen beim Sortieren • Die zu sortierenden Datensätze können beliebig strukturiert sein. • Der Sortierschlüssel ist Teil jedes Datensatzes. Davon kann es mehrere geben. • Das Sortieren ändert die Reihenfolge von Datensätzen oder beschreibt (etwa durch Angabe einer Folge von Operationen) wie die korrekte Reihenfolge erreicht werden kann. Internes Sortieren: Anzahl der Datensätze ist so begrenzt, dass alle gleichzeitig in den Speicher passen. Externes Sortieren: Anzahl der Datensätze ist zu groß, um sie alle gleichzeitig im Speicher zu halten. Kann auf Internes Sortieren zurückgeführt werden: 1. Die zu sortierende Datei wird in Teile zerlegt, die jeweils intern sortiert werden können. 2. Die Teile werden sortiert. 3. Die Ergebnisdatei wird aus den sortierten Teilen zusammengemischt: Dazu ist ein Datensatz pro Teil im Speicher ausreichend, der kleinste wird zum Ergebnis hinzugefügt und durch seinen Nachfolger aus der Ursprungsdatei ersetzt.

Klassifikationsmöglichkeiten für Sortierverfahren Methode des Verfahrens • Vertauschen, Einfügen, Auswählen • Vorsortierung ausnutzend • Rekursion, Iteration • Verwendung spezieller Datenstrukturen Effizienz • O(n2), O(n log n), O(n) • Verwendung von zusätzlichem Speicher Allgemeine oder Verfahren mit Speziellen Voraussetzungen A: Nur Schlüsselvergleiche A: Reihenfolge von Daten ändern A: Kann Reihenfolge von Daten mit gleichem Sortierschlüssel geändert werden (Stabilität) S: Wird eine bestimmte Schlüssel-Struktur vorausgesetzt?

Untere Komplexitätsschranke für Sortierverfahren (1) Satz. Jeder Sortier-Algorithmus für n Elemente, der ausschließlich auf Schlüssel-Vergleichen und Element-Vertauschungen beruht, hat eine worst-case Laufzeit Ω(n log n). • Am Ende des Sortier-Vorgangs muss eine von n! Permutationen der n Elemente erzeugt worden sein. • Jeder Ausgang eines Vergleiches liefert Informationen um die in Frage kommende Menge von Permutationen in zwei Teile zu zerlegen.

Untere Komplexitätsschranke für Sortierverfahren (2) • Der entstehende Entscheidungsbaum mit n! Blättern ist im besten Fall balanciert. • Die Höhe des Baumes ist also Mit der Stirlingschen Formel folgt dann der Satz.

Rahmen für Sortier-Verfahren • Sortier-Verfahren sollten immer so geschrieben sein, dass sie mit beliebigen Datentypen operieren können. • Das bedingt einen gewissen Zusatz-Aufwand. • Für die Darstellung der Verfahren wird im Folgenden der Einfachheit halber ein Array von Zeichen (char) sortiert. • Wir verwenden ein simples Rahmen-Programm. class CharSort { public static void main (String args[]) { char [] a = " thequickbrownfoxjumpsoverthelazydog".toCharArray(); System.out.println ("Zeichen-Sortierprogramme\n"); System.out.println (a); System.out.print ("bubbleSort: "); Sorter.bubbleSort (a); System.out.println (a); } // main } // CharSort

Die Sorter-Klasse Die Sorter-Klasse vereint verschiedene Sortier-Algorithmen sowie Hilfs-Methoden: class Sorter { private final static void swap (char[] a, int i, int k){ char h = a[i]; a[i] = a[k]; a[k] = h; } // swap // verschiedene Sortier-Verfahren ... } // Sorter Die Ausgabe eines Sortier-Laufs sieht dann etwa so aus: C:\algo>java CharSort Zeichen-Sortierprogramme thequickbrownfoxjumpsoverthelazydog bubbleSort: abcdeeefghhijklmnoooopqrrsttuuvwxyz

Bubble Sort Wiederholung: Das Blasen-Aufstiegs-Verfahren static void bubbleSort (char[] a){ int hi = a.length-1; for (int k = hi; k > 0; k--){ boolean test = true; for (int i = 0; i < k; i++) if (a[i] > a[i+1]) { swap (a, i, i+1); test = false; } if (test) break; } } // bubbleSort • Beginnend mit dem höchsten Index wird das Array sortiert. • Vorsortierung wird ausgenutzt • Laufzeiten in O(n²) im worst und average case sowie Ο(n) im best case.

Selection Sort (1) • Suche das kleinste der verbleibenden Elemente und hänge es an den bisher sortierten Bereich (durch Tausch) an. • Am Ende ist alles sortiert. static void selectionSort (char[] a){ int hi = a.length-1; for (int k = 0; k < hi; k++){ int min = minPos (a, k, hi); // finde minPos im Rest if (min != k) swap (a, min, k); // tausche es nach k } } // selectionSort private static int minPos (char[] a, int lo, int hi){ int min = lo; for (int i = lo+1; i <= hi; i++) if (a[i] < a[min]) min = i; return min; } // minPos

Selection Sort (2) • Äußere Schleifendurchläufe: (n - 1) • Bestimmung von minPos (a,k,hi): (n - k) Vergleiche. • Gesamtaufwand: O(n²) • Vorteil: Nur (n - 1) Vertauschungen, besser als bei Bubble Sort. • Nachteil: Bei Vorsortierung keine Verbesserung.

Insertion Sort (1) • Das erste Element des noch unsortierten Bereiches wird genommen und in den schon sortierten an der richtigen Stelle (durch Tausch) eingefügt. • Die bereits sortierten Elemente oberhalb der Einfügestelle müssen dazu je um eine Position verschoben werden. static void insertionSort (char[] a){ int hi = a.length-1; for (int k = 1; k <= hi; k++) if (a[k] < a[k-1]){ char x = a[k]; int i; for ( i = k; ( (i > 0) && (a[i-1] > x) ) ; i-- ) a[i] = a[i-1]; // rechts schieben a[i] = x; // einfuegen } } // insertionSort

Insertion Sort (2) • Aufwand wieder in O(n²) im Mittel und im worst case. • Es werden viele Vertauschungen ausgeführt. • Vorsortierung ist von Vorteil.

Shell Sort (1) • Shell Sort kann als Variante von Insertion Sort angesehen werden (Donald Shell). • Es werden mehrere Durchgänge gemacht, deren letzter mit Insertion Sort übereinstimmt. • Frühere Durchgänge erhöhen die Vorsortierung, so dass spätere Durchgänge weniger zu tun haben. • Insgesamt kann der Aufwand gegenüber Insertion Sort verbessert werden, auch in Größenordnungen. Er liegt unter O(n1.5), experimentell belegt in O(n1.25). • Es wird eine (mit h statt 1) parametrisierte Version von Insertion Sort benutzt.

Shell Sort: Beispiel h3 = 5, h2 = 3, h1 = 1 Eingabefolge: d a f e b c g h3 = 5 d a f e b c g c a f e b d g h2 = 3 c a f e b d g c a d e b f g h1 = 1 c a d e b f g a b c d e f g

Shell Sort (2) private static void insertionSorth (char[] a, int h){ int i, hi = a.length-1; for (int k = h; k <= hi; k++) if (a[k] < a[k-h]){ char x = a[k]; for ( i = k; ( (i > (h-1)) && (a[i-h] > x) ) ; i-=h ) a[i] = a[i-h]; a[i] = x; } } // insertionSorth

Shell Sort (3) Die parametrisierte Version von Insertion Sort wird nun für immer kleiner werdende Werte von h aufgerufen: h = . . . , 1093, 364, 121, 40, 13, 4, 1 static void shellSort (char[] a){ int hi = a.length-1; int hmax, h; for (hmax = 1; hmax < hi ; hmax = 3*hmax+1 ); // 1, 4, 13, 40, 121, 364, 1093 ....., 3*h+1 for ( h = hmax/3; h > 0; h /= 3) insertionSorth (a, h); } // shellSort • Der erste Wert von h muss kleiner sein als n • Experimentell hat man noch bessere Folgen für h ermittelt, etwa: 16001, 3905, 2161, 929, 505, 209, 109, 41, 19, 5, 1