Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW

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 Präsentation transkript:

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW Grundlagen der Wirtschafts- und Finanzwissenschaften   Kapitel 2: Öffentliche Haushalte in Konjunktur- und Wachstumsprozessen 2.1c Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Gestaltung der öff. Haushalte Studienabschnitt S 1   Prof. Dr. Michael D. Mroß

Ziele der Wirtschaftpolitik: Generelle und spezielle Hauptziele, 1. Wirtschaftspolitik in Deutschland soll nach § 1 Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) folgende Ziele verfolgen: Generelle Hauptziele: 1. Sicherung der marktwirtschaftlichen Ordnung 2. Erhaltung bzw. Wiederherstellung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Ziele der Wirtschaftpolitik: Generelle und spezielle Hauptziele, 2. Spezielle Hauptziele („Magisches Viereck“): a) Preisniveaustabilität (2% Inflation) b) Hoher Beschäftigungsstand (Ziel: Vollbeschäftigung), (Arbeitslosenquote max. 3%) c) Außenwirtschaftliches Gleichgewicht (1,5% Differenz) d) Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum (ca. 4%) Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH „Magisches Viereck“ Die Ziele des so genannten Magischen Vierecks s.o.: - ergänzen sich teils (komplementäre Ziele) - stehen teils im Widerspruch zu einander - stehen sich neutral gegenüber Die Bezeichnung „magisch“ folgt daraus, dass im Idealfall alle vier Ziele gleichzeitig erfüllt sein sollten, gleichzeitig aber sich das einzelne Ziel desto einfach realisieren lässt, desto mehr die anderen Ziele vernachlässigt werden. Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH Zur Übung: Versuchen Sie aufgrund von eigenen Überlegungen nach zu vollziehen, welche der vier Ziele des magischen Vierecks sich eher komplementär, neutral oder gegenläufig zu einander verhalten. Begründen Sie Ihre Ansicht anhand eines einfachen Beispiels Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Konjunkturbewegungen und typische Konjunkturphasen Zeit Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH Phasen der Konjunktur Rezession: Rückgang des Sozialproduktes, des Volkseinkommens, geringes Preisniveau, hohe Arbeitslosigkeit, insbes. Sinkende Verbrauchssteuer- und Gewerbesteuereinnahmen Depression: wie Rezession, nur in stärkerer Ausprägung Aufschwung: oben genannte Kenngrößen steigen an, Preisniveau noch konstant, abnehmende Arbeitslosigkeit Boom: Übermäßiges Sozialprodukt, Überbeschäftigung, hohes Preisniveau Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Wirtschaft, Konjunktur und Arbeitslosigkeit Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Subjektive Arbeitslosigkeit Subjektive (auch: unechte) Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn diese persönlich verschuldet (Unzuverlässig, unehrlich etc.) oder unverschuldet (z.B. Krankheit) entstanden ist. Subjektiv bzw. unecht, weil die Ursachen nicht ökonomischer Natur sind, sondern auf eine Einzelperson zurückführbar. Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Objektive Arbeitslosigkeit - Saisonbedingt Insbes. Jahreszeiten führen zu unstetigen Arbeitsmöglichkeiten Bsp. Bauwirtschaft, Wintersport, Freiluft-Gastgewerbe (Biergärten etc.), Eisdiele etc. Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Objektive Arbeitslosigkeit - technologiebedingt Die Wirtschaft strebt danach, möglichst effiziente Formen des Ressourceneinsatzes zu finden (Auch) abhängig vom Lohnniveau führt dies dazu, dass Technologie bestimmte Formen personaler Arbeit verdrängt bzw. substituiert. Können diese Arbeitskräfte nicht anderweitig eingesetzt werden, entsteht technologiebedingt Arbeitslosigkeit Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Objektive Arbeitslosigkeit - konjunkturbedingt In den Konjunkturphasen Rezession und Depression sind die wirtschaftlichen Ausbringungsmengen rückläufig, d.h. die Produktion geht c.p. zurück, da allgemein ein Nachfragerückgang zu verzeichnen ist. In der Folge werden weniger Arbeitskräfte benötigt. Dies kann branchenbezogen oder gesamtwirtschaftlich der Fall sein. Trifft dieser Rückgang auf die gesamte Volkswirtschaft zu, entsteht c.p. Arbeitslosigkeit Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH Zur Übung: Welchen Einfluss wird die konjunkturelle Entwicklung auf den öffentlichen Haushalt vermutlich haben? Durch welche hauswirtschaftlichen Möglichkeiten kann die öffentliche Hand auf diesen Einfluss reagieren? In welche Phase würden Sie das Ziel der Haushaltskonsolidierung verorten? Berücksichtigen Sie dabei die augenblickliche tatsächliche Konsolidierungspolitik Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Objektive Arbeitslosigkeit – strukturbedingte Jede Volkswirtschaft weist eine bestimmte Struktur auf, z.B. Schwerpunkte im Mittelstand, Dienstleistung, Stahl, Maschinenbau, Automobil etc. Strukturelle Arbeitslosigkeit entsteht, wenn diese Wirtschaftszweige als solche – insbes. unabhängig vom Konjunkturverlauf – schrumpfen bzw. nicht mehr nachgefragt oder nicht mehr konkurrenzfähig sind. Von Bedeutung ist hier insbes. das Alter der jeweiligen Wirtschaftszweige („Lebenszyklus“). Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH Zur Übung: Was kann der Grund dafür sein, dass eine strukturbedingte Arbeitslosigkeit regelmäßig nicht zu einer so genannten „Massenarbeitslosigkeit“ führt? Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

Ursachen für Strukturveränderungen in der Wirtschaft Technischer Fortschritt Verlagerung der Nachfrage. Nachfrage weicht auf ein substitutives Gut aus Billigkonkurrenz aus dem Ausland Allgemeine Globalisierung Politische Ereignisse (nach: Wagenblaß 2001, 24) Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH

2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH Zur Übung: Stellen Sie bitte drei/vier Wirtschaftszweige vor, von denen Sie annehmen, dass diese das Bild der deutschen Volkswirtschaft prägen oder prägten. An welchem Punkt des „Lebenszyklus“ vermuten Sie diese Bereiche? - Gründe für Ihre Vermutung? Prof. Dr. Michael D. Mroß 2c_Gesamtwirt.Entwicklung_Gestaltung öff HH