Interkulturelle Phraseologie aus historisch-vergleichender Sicht J. L

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 Präsentation transkript:

Interkulturelle Phraseologie aus historisch-vergleichender Sicht J. L Interkulturelle Phraseologie aus historisch-vergleichender Sicht J.L. García Ramón, Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft garcia.ramon@uni-koeln.de

Linguistische Systeme – Kultur und Weltanschauung Kodierung als kognitives System Phraseologie – Kollokationen als Reflex von Begriffen und sozialen Werten, die einer Kultur zugrunde liegen. Auch der Wortschatz reflektiert, direkt oder indirekt, phraseologische Muster. Übereinstimmungen können (A) auf interkulturellem Kontakt beruhen, oder (B) auf gemeinsamer Herkunft beruhen oder eben auch (C) Universalia reflektieren.

1. ein armer Teufel : : span. un pobre diablo : ital 1. ein armer Teufel : : span. un pobre diablo : ital. un povvero diàvolo : fr. un pauvre diable Ich armer Teufel, Herr Baron Mich armen Teufel, Herr Baron, beneide Sie um Ihren Stand, beneiden Sie, so wie es scheint, um Ihren Platz so nah am Thron weil die Natur vom Knaben schon und um manch schönes Ackerland, mit mir es mütterlich gemeint. um Ihres Vaters festes Schloß, Ich ward, mit leichtem Mut und Kopf, um seine Wildbahn und Geschoß. zwar arm, doch nicht ein armer Tropf (Goethe) 2. dt. der letzte Affe, span. el último mono (Roman von A. Gómez Ugarte 2007)

B Ererbte phraseologisch bzw. lexikalisch ausgedrückte Begriffe B1 B Ererbte phraseologisch bzw. lexikalisch ausgedrückte Begriffe B1. die Gelegenheit am Schopfe packen 1 Lat. occasio calvata : span. la ocasión la pintan calva (Carmina Burana 2, 3-6) Fortunae plango vulnera stillantibus ocellis, quod sua mihi munera subtrahit rebellis. Verum est, quod legitur, fronte capillata, sed plerumque sequitur occasio calvata. `Es ist richtig, was gesagt wird: mit Haaren auf dem Kopf, aber es folgt meistens die Gelegenheit kahl´ 2 dt. eine Etymologie an den Haaren herbeiziehen : ital. tirata degli capelli : span. tirada por los pelos

B2 [auf X das Herz (: Vertrauen) legen] = [DAT - glauben] : it B2 [auf X das Herz (: Vertrauen) legen] = [DAT - glauben] : it. riporre la (propia) fiducia in qualcuno (span. poner su confianza en X, fr. mettre sa confiance en X ) : Lat. cr…d‹, altir. cretim ‘glaube’: Univerbierung idg. *¥red + ÐÇ-o/e- (herz- legen) Plaut. Per. 476 ut ego multis credidi `wie habe ich mein Herz auf viele gelegt!´ Am. 437 iniurato scio plus credet mihi quam iurato tibi `ich bin sicher, dass er mir ohne Schwören mehr glauben wird als dir, auch wenn du schwörst´ (auf mich das Herz legen wird).

1. ved. žrad dh‚- ‘das Herz auf X legen’ (lat. crede mihi). ved 1 ved. žrad dh‚- ‘das Herz auf X legen’ (lat. crede mihi) ved. žraddhƒ- ‘Vertrauen’, adj. žraddhƒ- ‘Gläubiger’ : avest. zrazd‚- ‘ds.’ RV X 147,1ab ÷rát te dadhàmi prathamµya manyáv‚ 'han yád vçtráü ... ‘ich glaube an (= setze mein Herz auf) deinen ersten Ingrimm, als du den Drachen erschlugest ...’

2 Variante:. ‘jemandem etwas auf das Herz legen’. (ved 2 Variante: ‘jemandem etwas auf das Herz legen’ (ved. žrad Lokativ) Ter. An. 272 mihi suom animum atque omnem vitam credidit `mir legte er auf das Herz seinen Geist und sein Leben´

3. Vgl. avest. mązd‚- ‘Weiser’ und jungavest. mąs. d‚. (2. pl. aor 3 Vgl. avest. mązd‚- ‘Weiser’ und jungavest. mąs ... d‚ (2.pl.aor. mazd½¾h‹dŽm) *mén-s (*m¹s-)+ ÐeÇ- ‘den Sinn auf etw. setzen’, ved. mandh‚tár medhƒ- ‘Weisheit’: altavest. mazd‚-: *m¹s-ÐeÇ-.

B3 geschlafene Hunde erwecken , ital B3 geschlafene Hunde erwecken , ital. svegliare il leone dormito [Übel - (er)wecken], wobei [Übel]: Zwietracht, Kampf, Zorn Metapher: das Üble (Zwietracht, Blutbad, Wut), das geweckt wird

Nicht-markiert:. lat. bella mouere 'Kriege verursachen', Nicht-markiert: lat. bella mouere 'Kriege verursachen', oritur caedes 'Blutbad entsteht, erhebt sich' Verg. Aen. 6, 819, natosque pater noua bella mouentis 'und als Vater seine Kriegverursachenden Söhne Aen. 2, 411 oriturque miserrima caedes 'und es entsteht ein unsägliches Blutbad'. Markiert: caedem suscitat '(er)weckt ein Blutbad' und accendere bellum 'Krieg anzünden‚ Aen. 12, 803f. infandum accendere bellum 'einen unsäglichen Krieg entfachen'. Aen. 12,497f. ... nullo discrimine caedme/ suscitat, und wahllos ein furchtbares Blutbad erweckt'

Altgriechisch: [ÜBEL - ERHEBEN/ERREGEN] / [ÜBEL – (ER)WECKEN] (stilistisch markiert) [ÜBEL - ERHEBEN/ERREGEN] Subjekt sowohl ein Mensch (Il. 9,353) als auch ein Gott (Il. 4,15f.) Il. 9, 353 oÙk ™qšleske m£chn ¢pÕ te…ceoj ÑrnÚmen “Ektwr, 'wollte er nie die Schlacht vorantragen (ÑrnÚmen <ornumen>) von der Mauer Hektor". [ÜBEL – (ER)WECKEN] mit Menschen und Götter als Agens Il. 13,778 ™x oá g¦r par¦ nhusˆ m£chn ½geiraj ˜ta…rwn, 'seitdem du bei den Schiffen den Gefährten die Schlacht erweckt hast (½geiraj <ege:ras>', Il. 20, 31 •Wj œfato Kron…dhj, pÒlemon d' ¢l…aston œgeire. 'so sprach der Kronide und erweckte (œgeire) unendlichen Kampf'. Athena, HHCer. 424 Pall£j t' ™grem£ch), ™grem£caj (Soph. OC 1054/5 ™grem£can / Qhsša),

Vedisch RV 1, 81, 3ab yád ud·rata àjáyo dhçùõáve dhãyate dhánà Vedisch RV 1, 81, 3ab yád ud·rata àjáyo dhçùõáve dhãyate dhánà "Wenn die Kämpfe sich erheben, steht für den Mutigen Beutegewinn auf dem Spiel" (Geldner; vgl. den Objekt ājí- 'Streit', vgl. gr. ¢gèn, air. āg 'ds.'). Hethitisch KUB 31:66 IV 4 TUKU.TUKU-an a-ra-a-i. 'er erregt Zorn' KUB 12:62 XXII 7 Vs. 1 k]u-u-ru-ri HI.A a-ra-iš-kat-ta-ri 'Feindschaften erheben sich wiederholt'

Altengl. wīgbealu weccean 'das Übel des Krieges zu wecken' (Beow Altengl. wīgbealu weccean 'das Übel des Krieges zu wecken' (Beow. 2046: hapax): Beow. 2044f. onginneð geōmormōd geongum cempan þurh hreðra gehyad higes cunnian wīgbealu weccean ... 'er beginnt traurigen Sinnes (getrieben) durch seines Herzens bedacht einem jungen Kämpen die Gedanken zu erproben, um das Übel des Krieges zu wecken'. Altnord. víg vekja 'Streit/Kampf wecken', hilde vekja 'ds.', vekja v¼ 'Unheil wecken (errichten)' Rþ 38,3 víg nam ... at vekja 'er begann, den Streit / Kampf zu erwecken', Akv 15,3 at vekja gram hilde 'um den zornigen Kampf zu erwecken'.

C1 [wissen]  [schneiden]: Lat. sciō `wissen', Lat C1 [wissen]  [schneiden]: Lat. sciō `wissen', Lat. scientia  secāre 'schneiden' Heth. šakk-, šekk- `wissen' karš(iya)- `schneiden, verstümmeln´ Toch.AB kärs- 'wissen' kärst- `schneiden´ (*ker[s]- : gr. κείρω <keiro/e-> `(Haare) schneiden´, -κερσεκόμης (Homer) `mit ungeschnittenen Haaren´.

C2 [beleidigen]  [schneiden] lat. con-temn‹ (perf C2 [beleidigen]  [schneiden] lat. con-temn‹ (perf. contempsˆ ‘beleidigen, abwerten’ < *‘in Stücke schneiden'), hom. ker-tomšw <ker-tomeo/e-> ‘beleidigen’, ursprünglich 'in Stücke schneiden' Od. 326.4 oƒ d' ™pelèbeuon kaˆ ™kertÒmeon ™pšessin `die Freier höhnten und schmähten mit Worten´ Hsd. Op. 788 kertom…oisi D…a proshÚda `redeten den Zeus mit schmähenden Worten an´.   b Pl.Poen. 537 ne nos tam contemptim conteras “versehre uns nicht so abwertend!” Pseud. 916-7 nimis tandem ego abs te contemnor /-- quippe ego te ni contemnam, Stratioticus homo qui cluear? ‘nicht wenig bin ich von dir verachtet / wenn ich dich nicht in Stücke zerstückte, wie könnte ich als soldatisch [sic] berühmt werden?’

C3. [helfen], auch [beistehen], [jdm C3. [helfen], auch [beistehen], [jdm. nebenstehen]  Von [ADVERB– laufen / eilen] [ADVERB– laufen / eilen]  [helfen] 1 Heth. piddai- / pittia- (*peth2-) 'laufen', also 'fliehen' lat. suppetō und/ and sup-petias īre 'zu Hilfe gehen/kommen' Plaut. Men. 1020 tibi suppetias temperi adueni modo

Lat. sub-currō 'helfen' Cas Lat. sub-currō 'helfen' Cas. 337 quis mihi subueniet tergo aut capiti aut cruribus 'wer wird mir dem Rücken, dem Kopf, den Beinen helfen ?' Griech. βοηθόος <boEthoos> (Hinterglied : qšw 'laufen', ἐπίκουρος (*°kors-ó-, lat. currere), bohqšw, ™pikouršw Altirland.. fo .reith "sucurrit", kymr. guo-retit 'ds.' (vgl. lat. rota, ved. rathá-). Germ. 'Diener' aus *'eilend, rasch, flink', z.B. got. þiu-magus „Knecht“ (παῖς), urgerm. *þe(g)a- „das.“ : ai. takvá- „eilend, rasch”

Heth. ḫuai ḫi -, ḫuami-, k. -luw. ḫūa-mi : h. -luw Heth. ḫuai ḫi -, ḫuami-, k.-luw. ḫūa-mi : h.-luw. ḫuia-mi (ḫù-a-) a. 'laufen', fliehen', b. 'helfen' (mit peran) 'vorne laufen‚ (: der Gott - der Armee) Ved. avi / ū 'helfen', auch 'sich auf etw./jn. freuen‚ (Präs. áv (i)-a-ti), Lat. (ad)iuuāre 'ds.' (°)i-uuā-

Heth. 'helfen' = vorne laufen KUB 14. 15 Rs. II 43´-44´ […ANA KARAŠḪI Heth. 'helfen' = vorne laufen KUB 14.15 Rs. II 43´-44´ […ANA KARAŠḪI.]A GÌ[R-i]t (44´) pé-ra-an ḫu-u-i-a-nu-un 'ich marschierte zu Fuß vor meinem Heer´' peran huuiatalla- (c.) ´Vorangehender ? Nom.Sg. ḫu-u-i-a-tal-la-aš KUB 19.18 Vs. I 13´ pé-ra-an ḫu-u-i-a-tal-la-aš-ma…[pé-ra-a]n ḫu-u-i-a-an-za e-eš-ta `als Helfer … half er' KUB 2.1 Vs. II 25 ŠA La-ba-ar-]na pé-ra-an ḫu-u-i-a-u-a-aš DLAMMA-ri `zum Schutzgott des Vorne-Laufens' (neutr. -ar / -as)  

D1. TEXT: lat. textum `gewoben´ (Ovid purpura texta) D1. TEXT: lat. textum `gewoben´ (Ovid purpura texta).Quintilian: illud in Lysia dicendi textum tenue `dieses feine Gewebe des Redens bei Lysias´ dt. sich in Lügen verstricken : span. un tejido de mentiras : ital. un tissuto di bugie: frz. un tissu de mensonges [Wörter reden] / [Wörter ZIMMERN] [WörterWEBEN] 1 [ZIMMERN] av. vacas-tašti- `Hymne' : véd. vác~m.si ~sµ ... takùam `mit meinem Mund habe ich diese Wörter gezimmert' : gr. ™πέωv ... τέκτovες `Zimmerer von Worten/Gedichten´ (Pind. Pyth.3.113 ™x ™pšwn keladennîn, tšktonej oŒa sofo… / ¤rmosan idg. *tetk´- `bauen, zimmern, fügen, schnitzen'   Griech. τεκταίvo/ε-: oÆκoδoμήματα 'Gebäude) (Plat. Crit. 116b) Ved. RV X 81,4 k¡ü svid vánaü ká u sá vçkùá àsa yáto dyµvàpçthiv· niùñatakù£þ `welches war denn das Holz, welcher der Baum, aus dem sie Himmel und Erde zimmerten ? '  

2 [WEBEN] IE. teks- `weben, spinnen' (heth 2 [WEBEN] IE *teks- `weben, spinnen' (heth. tak(e)š- `vorbereiten') 6 Plaut. Trin. 797 quamuis sermones possunt longi texier 'die Reden können lang gewoben werden'   → RV I 61.8ab … gnµ÷ cid devápatnãr ¡ndràyàrkám ahihátya åvuþ 'Ihm, dem Indra haben sogar die Götterfrauen, die Gemahlinen der Götter im Drachenkampf ein Preislied gewoben' 6 avest . vaf (Präs. ufiia- `singen, lobsingen'), vafuš- `Formel, Strophe' Y. 43,8e yauua® ‚ qb‚, mazd‚ st‚umi ufii‚ca `in dem Maße/der Weise wie ich dich lobe und besinge, o Mazdā´

→ Altirisch. fáig ferb fithir 'der Meister webte Wörter‚ → Altirisch. fáig ferb fithir 'der Meister webte Wörter‚ (Amrae Choluimb Chille 52) → Altenglish wordcræft wæf 'Ich webte Wortkraft‚ (Cynewulf, Elene 1237). → Griech. ßnαίvειv <uphainein> (Γ 212 μύqoς καì μήδεα), àμvov ßnήvας (Bacch. 5,9) → plškein 'ds.' (Pind.)

D2. dt. er spricht X fließend, span. habla un X muy fluido, ital D2. dt. er spricht X fließend, span. habla un X muy fluido, ital. è fluente in X Hom. Il. 1.249 toà kaˆ ¢pÕ glèsshj mšlitoj gluk…wn ·šen aÙd» `und aus seiner Zunge die Rede floß süßer als Milch’   D3 dt. Ergießen, engl. outpoors, span. chorro de voz und altirisch guth 'Stimme' [Gesänge singen, reinsingen] / [GIEßEN] (L. Kurke, JIES 17, 1989, 113ff.) RV II 27,1 imµ gíra àdityébhyo ... sanµd rµjabhyo juhv¶ juhomi "diese salbungsvollen Lobreden giesse ich (juhomi) den Āditya’s mit der Zunge (als Löffel), den Königen von alters her" 2 Il. 2.41 qe…h dš min ¢mfšcut' Ñmf» `und die göttliche ergoss sich um ihn' Od. 19.521 ¼ te qam¦ ... cšei poluhcša fwn»n `die Nachtigall, die ihre vielfaches Echo erwidernde Stimme ergießt' Auch mit `Gebete´, `Trauergesang´, `Gesang´ (Aischylos).

Lat. Hor. Ep. 17.53 quid fundis obseratis auribus preces ? Verg. Aen. 6. 55 funditque preces rex pectore ab imo. `er gießt seine Gebete aus dem Tiefsten seines Herzens´ Kelt. altirl. feraid fáilte "gießt willkommen aus“ (C. Watkins, How to kill a Dragon, 1995, 16); feraid (*to-wort-éye-, do-fortai `gießen', fáilte "Gaudium", adj. failid `glücklich, willkommen'.

Heth. hit. (anda) šunna- `gießen, füllen',. šãniya- `untertauchen' ( Heth. hit. (anda) šunna- `gießen, füllen', šãniya- `untertauchen' (*sewh3-) CTH 381 (Gebet von Muwattali) (Hinweis von Craig Melchert). A 3.37/8 n)=a-[(a)t=kan A-NA PA-NI DINGIR.MEŠ šu- un-ni nu=za ANA DINGIR.MEŠ / [ ] ar-ku-wa-ar i-ya-mi `fülle (: gieße) (die Gebete) den Göttern. Den Göttern mache ich meine Gebete.' 43 nu=kán A-WA-TEMEŠ A-NA DINGIR.MEŠ an-da su- un-ni nu=[(m]]u išt-ta-ma-aš-ša-an-du `gieße den Göttern die Worte hinein. Sie sollen mich hören´

Phraseologie und Wortschatz: airl Phraseologie und Wortschatz: airl. guth `Stimme', gallisch Gutuater (Titel), gutuatrum (Aquitaine, Caes. de bello Gall. 8,38,3). a *ĝhuH-tu: ved. hv~/hã `aufrufen': IE *ĝhweH), cf. guth an cluig/c `die Stimme der Glocke', gall. Gutuater `Vater des Aufrufes'? oder `des Opfers´?, vgl. germ. *guða- `Gott' "the libated one“ b *ĝhu-tu- 'Guss'