Kinderarmut in Deutschland

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Kinderarmut in Deutschland Eine Einführung in das Thema Zusammengestellt von Ernst Leuninger

Inhalt „Kinderarmut in Deutschland“ Was ist Armut? Armutssituation in Deutschland Kinderarmut in Deutschland Kinderarmut international Gründe der Kinderarmut in Deutschland Folgen der Kinderarmut in Deutschland Änderungsvorstellungen 8. Aufruf 9. Quellen und Literatur

Was ist Armut? Armut bezeichnet den Mangel an lebenswichtigen Gütern. Die Armut ist eine soziale Erscheinung. „Armut“ ist ein Zustand erheblicher sozialer Benachteiligung. Wesentliche Folgen sind die Unterversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen. Von wirtschaftlicher Armut im engeren Sinne gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Definitionen. 1. Das ist die absolute und 2. die relative Armut.

Absolute Armut Der ehemalige Präsident der Weltbank, Robert Strange McNamara, hat den Begriff der absoluten Armut eingeführt: „Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Überleben kämpfen. Die Weltbank betrachtet Menschen, die weniger als 1,25 US-Dollar (etwa 1 €) pro Tag zur haben, als absolut „arm“. Betteln und Hungertod stehen nahe dabei.

Relative Armut In Deutschland wird als arm bezeichnet, wer in einem Haushalt lebt, dessen "bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen" bei weniger als 60 Prozent des Gesamtdurchschnittes liegt. Auf diese Definition von Armut haben sich die EU-Mitgliedsstaaten geeinigt. Es gibt noch andere Berechnungen, diese ist aber die bei uns übliche. Im Schreibwerk 5/ 2008 erzählen 16 Autoren von der "relativen" und "absoluten" Armut in Deutschland und anderswo ...

Das Nettoäquivalenzeinkommen In Deutschland erhält laut Statistischem Bundesamt der Haupteinkommensbezieher des Haushalts das Gewicht 1,0, weitere Personen des Haushalts, die älter als 14 Jahre sind, den Gewichtungsfaktor 0,5 und Kinder bis zu 14 Jahren den Faktor 0,3. Z. B. Beispiel: In einer fünfköpfigen Familie hat der Ehemann 5000 Euro Nettoeinkommen (1), die Ehefrau hat kein eigenes Einkommen (0,5), zwei Kinder sind 6 bzw. 8 Jahre alt (je 0,3), ein weiteres 16 (0,5). Das Nettoäquivalenzeinkommen ist 5000/(1 + 0,5 + 0,5 + 0,3 + 0,3) geteilt durch 2,6 = 1923 EUR. Was für 2008 In Deutschland wird relative Armut auch „armutsgefährdet“ genannt. Unter 40% Nettoäquivalenzeinkommen spricht man auch von „strenger Armut“

Die erste Form der absoluten Armut ist heute in Industriestaaten selten anzutreffen, Sie gibt aber die Situation in Schwellen- und Entwicklungsländern wieder. Die zweite Form betrifft definitionsbedingt in praktisch jedem Staat einen Teil der Bevölkerung.

2. Armutssituation in Deutschland In Deutschland waren 2003 11.205.000 Menschen also 13,5% von relativer Armut betroffen. Wie erwartet liegen die höchsten Armutsquoten (2007) in den neuen Bundesländern, Am meisten in Mecklenburg-Vorpommern mit 24,3 %, dann Sachsen-Anhalt (21,5 %) und Sachsen (19,6 %). Die Armutsquote von Baden-Württemberg beträgt 10 % und von Bayern 11,7 %.  Im Bundesdurchschnitt leben 2007 14,3 % der Menschen unter der Armutsschwelle, im Westen 12,9 Prozent, im Osten 19,5 Prozent. Das ist insgesamt eine leichte Abnahme gegenüber 2005 mit 14,7%. Nach neuesten Berechnungen (2008) der UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) ist jedes 6. Kind/Jugendlicher bis 18 Jahren in relativer Armut. Dies soll im weiteren verwandt werden.

Relative Armut machen sich auch durch gesellschaftliche und kulturelle Verknappungen bemerkbar. Viele soziale Aktivitäten können aus finanziellen Gründen nicht unternommen werden. Probleme gibt es z.B. beim Theater oder Kinobesuch und bei eintägigen Klassenfahrten. Aber auch in vielen anderen Bereichen wie beim Urlaub und bei Reisen gibt es Probleme. Suppenküchen und Tafeln werden notwendig

3. Kinderarmut in Deutschland Das Deutsche Kinderhilfswerk gibt den Kinderreport Deutschland heraus. Dem Kinderreport Deutschland 2007 nach sind in der Bundesrepublik Deutschland 14 % der Kinder arm. Es wird geschätzt, dass knapp 6 Millionen Kinder in Haushalten wohnen, in denen die Eltern über ein für die Familie nicht existenzsicherndes Jahreseinkommen von 15.300 Euro verfügen. Dies sind ein Drittel der Eltern die kindergeldberechtigt sind. Es gibt starke regionale Unterschiede bezüglich der Kinderarmut. In Bayern leben 6,6 % der Kinder von Sozialgeld, in Berlin leben 30,7 % der Kinder von Sozialgeld. (Relative Kinderarmut)

Auf großes Medieninteresse stieß dabei 2007 die Feststellung einer Verdopplung der Zahl sozialhilfebedürftiger Kinder alle zehn Jahre bezogen auf den Zeitraum seit 1965. Gemäß dem Armutsbericht der Bundesregierung 2008 ist jedes 8. Kind arm, gemäß dem Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland von UNICEF (2008) ist es jedes 6. Kind. Nach Hartz IV

Es scheint angesichts der hier präsentierten Zahlen keine Übertreibung von einem sozialpolitischen Skandal zu sprechen, der bis heute jedoch weitestgehend unthematisiert geblieben ist. Mehr noch: Die Zahl der auf Sozialhilfeniveau lebenden Kinder hat sich von 2005 auf 2006 weiter erhöht, für die alten Bundesländer um 4,74%, in den neuen Bundesländern um 4,96%. Für Deutschland insgesamt bedeutet dies, dass am 31.12.2004 965.020 Kinder auf Sozialhilfeniveau lebten, ein Jahr später (nach Hartz IV) waren es 1.813.748 Kinder und wieder ein Jahr später, am 31.12.2006, mussten 1.900.888 Kinder ihr Dasein auf Sozialniveau fristen. (strenge Armut unter 40% des Nettoäquivalenzeinkommens)

Unter Kindern aus Zuwandererfamilien verdreifachte sich in den neunziger Jahren die Armutsrate von fünf auf 15 Prozent. Dieser Zuwachs trägt maßgeblich zum Gesamtanstieg bei Besonders gefährdet sind auch Kinder der Alleinerziehenden Familien mit geringem Einkommen Familien mit mehreren Kindern

4. Kinderarmut international Kein Platz für Flüchtlinge: Über 50 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Verfolgung. Viele davon sind Kinder, denn sie sind zumeist die ersten Opfer. Oft müssen sie jahrelang ihr Leben in Lagern fristen, ohne Zukunftsaussichten, ohne Ausbildung und ohne ein Zuhause.

Viele afrikanische oder asiatische Eltern fliehen gemeinsam mit ihren Kindern aus Staaten, in denen die Wirtschaft sehr schlecht ist oder Krieg herrscht. Zuflucht finden sie in europäischen Flüchtlingslagern. Doch kaum sind sie dort angekommen, verschwinden viele Kinder spurlos. Sie werden einfach von Menschenhändlern geraubt und an fremde Leute verkauft. Dort werden sie ausgebeutet und zum Arbeiten, Betteln, zur Prostitution (sie verkaufen ihren Körper für Sex) oder zur Organ-Entnahme (die entnommenen Organe werden an reiche Leute verkauft, deren Kinder schwer krank sind und ein gesundes Organ brauchen) gezwungen. Manchmal müssen sie in fremden Haushalten schwer arbeiten und werden dabei noch verprügelt. In Italien verschwanden im letzten Jahr (2008) 400 Kinder. Im Jahr 2005 waren es allein in Ungarn 1.800 Kinder.

Gemäß Bericht einer Europäischen Kommission lebt jedes fünfte Kind in ihr in Armut. Bei einem Durchschnitts von 19% stehen Dänemark und Finnland mit einem Anteil von zehn Prozent und Zypern mit elf Prozent besonders günstig da. Mit 12% steht Deutschland auf Platz vier. Sehr schlecht sieht es in Italien, Lettland und Polen aus, wo jedes vierte Kind arm ist. (2008) Grafik von 2005 mit Daten bis 2001

Beim Vergleich der Kinderarmutsraten verschiedener Staaten muss bedacht werden, dass die Armutsgrenze vom Wohlstand des betreffenden Staates abhängt. Je größer der Wohlstand, umso höher die Armutsgrenze. So wären viele deutsche arme Kinder in Polen nicht arm. Die Kinderarmut in anderen Industriestaaten wie Mexiko und der Türkei mit 19,7 % in 2000, und Bosnien-Herzegowina ist zumeist größer als bei uns. Die Weite bewegt sich dabei von Dänemark mit 2,4 % bis Mexiko mit 27,7 %. Italien hat mit 16,6 % den Spitzenplatz in Kinderarmut innerhalb der EU. Deutschland liegt mit 10,2 % im unteren Mittelfeld. In Schwellen- und Entwicklungsländern erreicht die Kinderarmut qualitativ weit höhere Dimensionen. Soziale Gerechtigkeit ist in den USA nicht bedeutend Text und Grafik 2005

Das sind einige der ärmsten Länder der Welt:                                                                                                                        1 Angola; 2 Mali; 3 Indonesien; 4 Madagaskar; 5 Äthiopien; 6 Kongo; 7 Pakistan; 8 Mongolei; 9 Indien; 10 Nicaragua Ungefähr 90.000.000 (90 Millionen!) Kinder auf der Welt sind stark mangelernährt (das bedeutet, dass sie viel zu wenig zu essen haben). Rund 400.000.000 (400 Millionen!) Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Noch mehr Kinder, nämlich 121.000.000 (121 Millionen!) weltweit besuchen keine Grundschule. Unterrichtspflicht gibt es nicht überall. Viele Kinder müssen für ihre Familien arbeiten.

5. Gründe der Kinderarmut in Deutschland Diese sind vor allem: Arbeitslosigkeit der Eltern, 65% der Kinder von ALG (Arbeitslosengeld) II Beziehern sind davon betroffen. Alleinerziehende 38-41% deren Kinder sind davon betroffen. Von Kindern mit Migrationshintergrund der Eltern leben 30% in Armut Hinzu kommen Kinder von Geringverdienern und Kinder in Mehrkindfamilien, die kein gutes Einkommen haben. Sozialhilfegeldbezieher SGB 62,5% (Die Grafik gibt das Anwachsen in Prozentpunkten seit 1969 wieder)

In den Städten ist deutlich mehr Kinderarmut als auf dem Land Die Zahl der in Armut lebenden Kinder hat sich nach Schätzungen in den vergangenen zwei Jahren hier zu Lande mehr als verdoppelt. Derzeit leben in Deutschland rund 2,5 Millionen Kinder bis 18 Jahre auf Sozialhilfeniveau, Im Jahr 2004 waren es noch etwa 1,1 Millionen. Gründe für die zunehmende Kinderarmut seien vor allem die Hartz-IV-Reformen und die schlechte Wirtschaftslage. Bislang hatte der Kinderschutzbund die Zahl der Kinder bis 18 Jahre, die in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, dem Asylbewerberleistungsgesetz oder vergleichbaren Leistungen leben, auf rund 2,2 Millionen geschätzt. Derzeit würden von den 15 Millionen Kindern in Deutschland 2,5 Millionen zu zukünftigen Leistungsempfängern statt zu Leistungsträgern erzogen. (Nach Stern 9/09) Eine erschreckende Situation. In den Städten ist deutlich mehr Kinderarmut als auf dem Land

6. Folgen der Kinderarmut in Deutschland Kinder aus Familien in Armut haben ein doppelt so hohes Risiko, in ihrer sprachlichen, sozialen und gesundheitlichen Entwicklung beeinträchtig zu sein, wie Kinder aus finanziell gesicherten Familien Kleinkinder aus Unterschichtfamilien hören nur einen Bruchteil an Wörtern wie Kinder aus höheren Schichten. Der Schnitt beim Vorlesen und Erzählen bis zum 6. Lebensjahr: – Bei sozial benachteiligten: 20-40 Std. d.h. 0,5 – 1 min/Tag – Bei sozial besser gestellten: 1500 Std. d.h. 41 min/Tag Sie haben weniger Kontakt zu Gleichaltrigen. Der Fernsehkonsum ist stark erhöht. In der Nachbarschaft wohnen meist Arme. Seite und folgende „evangelische Jugend Oldenburg“

6. Folgen der Kinderarmut in Deutschland Die Bildungschancen in Deutschland sind stark an die soziale Herkunft gekoppelt. Die Chancen eines Kindes mit hohem sozialen Status, eine Gymnasialempfehlung zu bekommen, sind rund 2,7 mal so hoch wie die eines Facharbeiterkindes. Die Chancen ein Studium aufzunehmen, sind sogar um das 7,4-fache höher, als die eines Kindes aus einem niedrigen sozialen Stand. Armut wird häufig „vererbt“. Wenn schon der Kinderwagen auf Kredit gekauft wird, beginnt schon früh ein Leben in Verschuldung. Wenn Kinder nicht zum Kindergeburtstag gehen können, weil das Geburtstagsgeschenk, das erwartet wird, zu teuer ist, dann beginnt frühe soziale Ausgrenzung. Die Pisastudie hat deutlich auf den Zusammenhang Armut und Bildung hingewiesen.

7. Änderungsvorstellungen Karitative Hilfen Suppenküche Aufgabenhilfe Kleiderkammern Spielzeugtausch Soziale und kulturelle Kontakte ermöglichen und andere

Strukturelle Hilfen Die kürzlich vorgenommenen leichten Änderungen am System des Kindergeldes werden es nicht bringen. Es bedarf einer grundsätzlichen Änderung z.B. durch eine Grundsicherung für Kinder, die oberhalb der Armutsgrenze liegt. Schulisch müssen wir auf Länder mit weniger Kinderarmut schauen Förderung von lernschwachen Kindern Vorschule? Motivation zum Abitur und Studium

8. Aufruf Mitmachen Das Bistum Limburg erarbeitet „Kinderpolitische Ratschläge“ bis Sommer 2010 Die Kampagne wird ein Jahr dauern. In dieser Zeit sind kirchliche Einrichtungen, wie Pfarrgemeinden und Verbände, eingeladen, Kinderarmut vor Ort aufzuspüren. Dabei sollen sie Ideen entwickeln, was gegen die Armut in ihrer unmittelbaren Umgebung getan werden kann – ob Kleiderbasar beim Pfarrfest, das kostenlose Mittagessen im Kindergarten oder eine organisierte Hausaufgabenbetreuung. Anschließend sollen die verschiedenen Projekte im Internetportal von „Kinderarmut bekämpfen“ zu finden sein. Unterstützt werden die Aktivitäten durch bistumsweite Aktionen zu einzelnen Anlässen im Kirchenjahr – wie Erntedank, St. Martin oder Weihnachten. Darüber hinaus sollen an zentralen Orten im Bistum Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderarmut in der Politik vorgestellt und diskutiert werden. Die Ergebnisse dieser so genannten „Kinderpolitischen Ratschläge“ werden im Sommer 2010 zusammengefasst und den politischen Akteuren übermittelt.

Unterstützt werden die Aktivitäten durch bistumsweite Aktionen zu einzelnen Anlässen im Kirchenjahr – wie Erntedank, St. Martin oder Weihnachten. Darüber hinaus sollen an zentralen Orten im Bistum Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderarmut in der Politik vorgestellt und diskutiert werden. Die Ergebnisse dieser so genannten „Kinderpolitischen Ratschläge“ werden im Sommer 2010 zusammengefasst und den politischen Akteuren übermittelt. Ansprechpartner: Robert Gerhard Eberle (Informations- und Öffentlichkeitsarbeit) Anschrift: Bistum Limburg Rossmarkt 4 65549 LimburgTelefon:06431 295 277Fax:06431 295 Verantwortlich für die Inhalte: Projektgruppe "Kinderarmut bekämpfen" Ordinariatsrat Hanno Heil, Telefon: (06431) 295-341 Dr. Dr. Heribert Zingel (fachlich), Telefon :06431/295-180 E-Mail: kinderarmutbekaempfen@bistumlimburg.de Internet:http://www.bistumlimburg.de/ PermanentLink: http://www.newsmax.de/bistum-limburg-startet-kampagne-gegen-kinderarmut-news12421.html

9. Literatur und Internet Literatur Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend: Dossier für Armutsrisiken für Kinder und Jugendliche in Deutschland, Berlin 2008 Der 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, Berlin 2008 Huberta von Voss, Arme Kinder reiches Land, ein Bericht aus Deutschland, Hamburg 2008 Klaus Hurrelmann: Kinder in Deutschland, Fischer Frankfurt, 2007 Klaus Hurrelmann u.a., 15. Shell Jugendstudie Jugend 2006 Frankfurt 2006 Maria von Welser, Leben im Teufelskreis, Kinderarmut in Deutschland und keiner sieht hin, Gütersloh 2009 Internet www.newsmax.de/bistum-limburg-startet-kampagne-gegen-kinderarmut-news12421.html www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=5175 www.dkhw.de/cms/index.php www.caritas.de/kinderarmut www.diakonie.de/kinderarmut-erkennen-wirksam-handeln-2210.htm www.unicef.de/5777.html www.bundesfinanzministerium.de/nn_60650/DE/Buergerinnen__und__Buerger/Schule__und__Bildung/Arbeitsblaetter/034__Arbeitsblatt__April09.html http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarmut_in_den_Industriel%C3%A4ndern Und viele andere