ETWAS TEIG UND MEHL und die Kante vom Tisch Cornelia Pointner
Durch den Schnee stapfen sie, meine schweren Füsse. Auf dem Weg lächeln hier und da die Weihnachtsgrüsse.
Weit ist’s nicht mehr, bald endlich zuhaus, ob es wohl gibt einen kleinen Abendschmaus?
Hinter den Bäumen erspähe ich bereits die warme Stube, Ach, wie freue ich mich auf wertvolle Rast und Ruhe.
Aus dem Schornstein steigt auf besinnlicher Rauch, davor der beleuchtete Christbaum nach altem Brauch.
Die letzten Meter, da kitzelt es in der Nase, es duftet nach Mandeln, nach Zimt und Schokolade.
Kaum erwarten lässt es sich jetzt mehr, das Wasser im Mund, der Magen wie ein Bär.
Endlich streichelt die Hand die kupferne Klinke, immer stärker der Duft, sodass ich darin versinke.
Es knarrt und quietscht und vorsichtig erspähe ich, etwas Teig und Mehl und die Kante vom Tisch.
Langsam erschleicht mich Wärme und Licht, den Türspalt noch vergrössern für bessere Sicht.
Das wohlige Gefühl, welches mich erhascht, beim Anblick der tausend Kekse in genüsslicher Pracht.
Gegen nichts eintauschen würde ich diesen Moment, in sich vollkommen, ich bin zuhause, es ist Advent.