Claudia Gutsche Nicole Herbelschmidt

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 Präsentation transkript:

Claudia Gutsche Nicole Herbelschmidt Wendeliteratur Claudia Gutsche Nicole Herbelschmidt

Julia Schoch: „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“

Zur Autorin: Geb. 17.05. 1974 Offizierstochter Aufgewachsen in Bad Saarow (ehem. DDR) 1986 Umzug nach Potsdam 1992- 1998 Studium Germanistik und Romanistik Seit 2001 freie Autorin und Übersetzerin Lebt heute in Potsdam

Das Buch „ Niemand, nicht einmal ihr Liebhaber, ahnte etwas von dem Vorhaben meiner Schwester. Alles hatte ihr offengestanden nach dem Fall der Mauer, sie hätte ihrem Leben eine neue Wende geben können. Und vielleicht hätte ich ihre tragische Entscheidung rückgängig machen können, wäre ich nur aufmerksamer gewesen.“

Leseprobe „Wir sind noch klein. Alle hier sind aus demselben Grund anwesend. Die Kinder sind mit den Frauen gekommen, die Frauen sind ihren Männern gefolgt, die Männer einem Befehl. Und obwohl wir noch klein sind, als das Leben in dieser Stadt beginnt, ist sie schon zu spüren, die stille Enttäuschung bei manchen der Frauen. Man kann die kurzen gesenkten Blicke sehen, die Niedergeschlagenheit auf ihren Gesichtern angesichts der neu errichteten Siedlung, der Wohnblocks aus Beton. Alles an ihnen vermittelt den Eindruck, sie hätten ein Leben in der Berziks- vielleicht sogar der Hauptstadt aufgegeben für das hier, hätten etwas zurückgelassen, das nun nicht mehr zurückzutauschen war. Rauschende Feste, Studentenpartys, Faschingsbälle, all das würde hier nicht stattfinden, höchstens noch der übliche Tanz zu den Nationalfeiertagen. Doch dieses Gefühl vergeht, mit den Jahren wird Trägheit daraus.“

Leseprobe „Dadurch, daß die Geschichte dieses Staates nicht zu Ende gegangen, sondern abgebrochen worden war wie eine festgefahrene, unerträgliche Schulstunde, war es möglich, sich eine andere Vergangenheit auszumalen, die stattgefunden hätte, wenn diese Schulstunde, das Experiment weitergelaufen wäre…“ „Sie kaufte Bücher, die Spurensuche hießen oder Bilder aus einem untergegangenen Land. Bücher, in denen Ferienheime und Wohnungen aus der damaligen Zeit abgebildet waren, Fotos von Menschenschlangen vor Geschäften, von überfüllten Cafés.“

Besonderheiten Keine Namen: „Der Ort“, „Meine Schwester“, „Der Soldat“ Zusammenhänge mit Biografie der Autorin Rolle der Frauen Symbolik: Soldat: anderes Leben, wenn die Mauer nicht gefallen wäre. Plattenbau: fehlender Individualismus Schwester: Symbolisiert das Schicksal vieler Menschen die nach der Wende gescheitert sind. Zeitebenen: Gegenwart Leben der Schwester nach dem Ende der DDR Leben vor dem Mauerfall, Kindheit

Rolle der Frauen „Während die Männer, alarmiert, mit der Kommandozentrale telefonierten, während sie noch rätselten und unruhig fragten, wie diese Bilder zu deuten seien, zogen sich die Frauen schon ihre Mäntel über und rasten die Treppe hinunter. Übermütig klingelten sie sich gegenseitig aus den Wohnungen, sie riefen durch die Treppenhäuser, wirres Zeug, liefen auf die Straße hinaus, und ihre Gesichter leuchteten, wie seit Jahren nicht mehr. Sie hakten sich unter; ihr lautes Lachen, die ganze Nacht hindurch. Es war, als hätte ihnen der Lauf der Geschichte plötzlich ein Argument für ein eigenes Leben gegeben.“

Volker Braun »Der Wendehals«

Zum Autor Volker Braun: geb.: 7.Mai 1939 in Dresden wohnt in Berlin studierte Philosophie in Leipzig erhielt 2000 den Georg-Büchner-Preis

Besonderheiten von »Der Wendehals« Dialogerzählung monotone Struktur markante Intertextualität

Themenschwerpunkte Trauma des Utopie- und Identitätsverlusts Identitätsentwurf der Figuren „Ich“ & „Er“ Kapitalismuskritik Zivilisationskritik

Leseprobe „ER Worauf sich den berufen? Auf die Wissenschaft? die Wirklichkeit? Das ist alles nichts. Nur was, nur wie wir es erleben. […] Hier in der Natur – ist man aufgehoben. Man sinkt zurück, in das Gestrüpp, man kann sich fallenlassen. Wir selber, Herr Botschafter, sind wieder Natur. Ich habe keine Botschaft, ich entgegne: Kapitalismus. ER Natürlich … das Label. Unsere Firma war ausgedacht, im nacktem Kopf. Sozialismus, die abstrakte Kunst. ICH Man merkte es bis in die Sprache, die so ausgedacht war, daß man sie ablesen musste. Er war begreiflich, aber nicht verständlich. Er konnte sich nicht ausdrücken. Es fehlten ihm die Münder. Die Natur versteht sich von allein. Sie ist schön, wild, grausam, rücksichtslos, aber sie macht Theorie daraus. Die Wildnis eben.“ (s.S.79.)

2. Leseprobe „ER Das ist die Seite. Wende wir die andere um … die Welt. Du bist nicht von dieser Welt. Die Welt ist in Aufruhr, in ungeahnter Bewegung. Du kommst nicht mit. Er sagt es ganz klar. Das ist wie es ist, aber du kannst etwas daraus machen. Laß sie, die Rasende. Behaupte dich nicht, behaupte nicht so etwas. Dein Leben, das niemand führen, das niemand will! […] Er redet wie der Prophet, der, wo er hätte fluchen sollen, segnete, und ich schmecke meine, meine verschenkte … meine entscheidende Existenz. Jetzt sind wir drin! sagt er in seinem Rausch, wie kommen wir wieder heraus? Es muß ja nicht die letzte Wende sein.“ (s.S.118ff.)