Am 05. Mai 2008 geht’s nach einer lustigen Hochzeit in Nürnberg, 40 Kilometern Stau auf der A3 und einer nicht ganz gemütlichen Nacht im Auto ab Stephanshausen bei Wiesbaden im Rheingau los auf Schusters Rappen auf den Rheinsteig, Vater Rhein flussabwärts folgend. Viel Vergnügen auf der Reise wünschen Nadège und J.V. linker Pfeil = zurück rechter Pfeil = weiter

Nach gut drei Stunden Wanderung inklusive Mittagspause auf einer Wiese erreichen wir die Abtei St. Hildegard. Gemeint ist Hildegard von Bingen. An dieser Stelle verläuft auch ein Teilstück des Jacobsweg nach Santiago de Compostela.

Wir erstehen im klostereigenen Laden eine Flasche köstlichen Weißwein. Schwester Veronica aus Dänemark müssen wir nicht zweimal bitten, ein Gläschen mit uns zu trinken.

Zum ersten Mal genießen wir den herrlichen Ausblick über den Rhein bei Rüdesheim.

Unmittelbar neben der Germania legen wir eine Cafépause ein. Natürlich selbstgemachter Instant-Café.

Weiter geht’s auf der Höhe immer den Schildern mit dem geschwungenen R folgend. Der Blick hinüber zur Nahe ist atemberaubend.

Um die nächste Kurve wird das Tal enger und das gegenüberliegende Ufer noch grüner und wilder.

Ein Blick zurück, wo die Nahe in der Ferne in den Rhein fließt.

Der Blick nach vorne ist mindestens ebenso spannend.

Unser treuer Begleiter: Das Zeichen des Rheinsteigs. Aber wer begleitet hier eigentlich wen?

Die Aussichtspunkte, an die uns der Rheinsteig führt sind optimal ausgewählt.

Puuhhh! Nach gut 17 Kilometern Auf und Ab mit 15 Kilogramm auf den Rücken freuen wir uns endlich am Campingplatz angekommen zu sein. Außer uns sind nur eine handvoll Wohnwagen da. Jetzt dürfen wir endlich den leckeren Wein von Schwester Veronica genießen! Wohl bekomm´s!

Und gekocht wird auch. Aber das war wohl etwas zu wenig heißes Wasser für die Tütensuppe!

Wir errichten das Lager unter Obstbäumen, die in herrlicher Frühlingsblüte stehen.

Am nächsten Tag geht’s weiter zum Assmannshauser Höllenberg! Manche machen es sich in der Gondelbahn gemütlich, aber wir sind ja jung und kämpfen uns den Berg zu Fuß hinab.

Assmannshauser Höllenberg! Welche Höllenqualen mögen uns hier wohl erwarten, ob diesen verheißungsvollen Namens?

Garkeine Höllenqualen. Leckeres Geschnetzeltes in Rahmsoße mit Bandnudeln, dabei ein kühles Glas Wein, lassen den höllischen Abstieg schnell vergessen.

Und dann beginnt der Aufstieg auf der anderen Seite.

„Da sollen wir rauf, Schatz?“

„Da muss ich erst ein kühles Bad im Rhein nehmen!“

Die Idylle wird nur durch die Düsenjäger gestört, die es sich nicht nehmen auf Baumwipfelhöhe durch das Rheintal zu jagen. Ach, nehmt mich doch mal mit!...

Oben ist es richtig heiß. Da heißt es viel trinken und den Kopf vor der Hitze schützen. Und ein kleines Nickerchen hilft auch.

Hinter jeder Wegbiegung wartet neues Terrain. Über mangelnde Abwechselung können wir uns wahrlich nicht beklagen.

Der Ausblick entschädigt immer, egal, wie man oben ankommt.

Am nächsten Campingplatz im „Freistaat Flaschenhals“ angekommen genießen wir den Sonnenuntergang über dem Rhein, na klar, mit Wein.

Morgens fällt es uns nicht ganz leicht, wieder aufzubrechen.

Aber schon bald hält uns der Blick wieder gefangen.

Pause muss sein. Darf´s ein Schlückchen Weißwein sein?

Die Stadtschänke ist überall!

Und gemütlich habn´s die Rheingauer es sich gemacht!

„Nee, auf den Campingplatz in Lorchhausen kann ich Euch nicht schicken. Mein Sohn fährt Euch mal zurück!“ kommandiert die resolute Frau in Lorch, und der Sohnemann tut wie ihm geheißen. Nach einem kurzen Abstecher zum Supermarkt müssen wir nur ein kurzes Stück zu Fuß zurück zum Campingplatz „Freistaat Flaschenhals“. Warum auch nicht, ist doch schöööööön hier...!

Die Socken hänge ich lieber ein paar Meter abseits...

Tag´s drauf nur noch einmal über den Berg, auf direktem Wege zurück nach Stephanshausen. Diesmal nicht unten am Rhein entlang.

Aber das ist auch nicht gerade ein Zuckerschlecken. Zuerst will noch die Eiserne Hand bezwungen werden. 454 Meter Höhe: Geschafft!

Und irgendwann sind wir dann auch wieder in Stephanshausen. Erholung ruft!

Was noch bleibt ist eine schöne Fahrt entlang des Rheins auf der D42 bis Koblenz. Loreleybesichtigung und Cafépause inklusive.

Goodbye Rheinsteig Wir werden uns bald wiedersehen!