Ludwig Anzengruber Der Schandfleck.

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Ludwig Anzengruber Der Schandfleck

G l i e d e r u n g Autor Inhalt Hauptpersonen Entstehung Aufbau & Struktur Sprache & Stil Interpretation Textauszug Webtips

A u t o r 29. November 1839 in Wien Bauerngeschlecht Realschule und Buchhändlerlehre abgebrochen Statist und Aushilfsschauspieler 1866: erste erfolglose Dramen 1868/69: finanzielle Not  Journalist, Schreibarbeit für Polizeikanzlei 1870: Durchbruch „Der Pfarrer von Kirchfeld“ Anstellung als Bühnendichter am „Theater an der Wien“ Zahlreiche Bauernkomödien, Romane, Tragödien † 10. Dezember 1889 in Wien

A u t o r Weitere Werke: 1870: „Der Pfarrer von Kirchfeld 1872: „Die Kreuzelschreiber“ 1874: „Der Gwissenswurm“ 1878: „Das vierte Gebot“ 1885: „Der Sternsteinhof“ Preise & Ehrungen: 1878: Schillerpreis 1889: Grillparzerpreis

I n h a l t Geburt von Magdalena Joseph Reindorfer nicht der Vater Stetige Benachteiligung gegenüber den Geschwistern Leopold und Elisabeth Bauer verbietet Umgang mit Florian Magdalena sucht Aufmerksamkeit des Vaters Entfremdung zwischen Vater und Sohn Liebesverhältnis zwischen Florian und Magdalena  Heiratsabsichten Vater kann Wahrheit nicht länger verheimlichen Magdalena nicht leibliches Kind von Joseph

I n h a l t Magdalena verlässt den Hof  Stadt Florian wird zum Rauf- und Trunkenbold (Frust) Kampf mit Urban Leutenberger, gefürchteter Krimineller und Kinderschänder Beide stürzen über eine Felswand Pflegedienst am Hof des Grasbodenbauers Burgl leidet an einer Art Epilepsie seit dem Tod der Mutter Heirat mit dem Grasbodenbauer Joseph Reindorfer wird von zuhause verjagt Joseph stirbt am Hofe des Grasbodenbauers Heilung Burgls Geburt von Magdalenas Kind Joseph

H a u p t p e r s o n e n Joseph Reindorfer Bauer aus Langendorf Magdalena nicht sein leibliches Kind Scheinehe zu seiner Frau Auf guten Ruf bedacht Eigenen Kinder haben nichts für ihn übrig Gibt religiöse und moralische Grundsätze an Magdalena weiter Magdalena ist sein einzig „wahres“Kind

H a u p t p e r s o n e n Magdalena Reindorfer Vater ist der Müller Von Geschwister und Vater benachteiligt Immer stärker werdende Bindung zum Vater Betrachtet Joseph dennoch als Vater Vater als Vorbild

E n t s t e h u n g Aufbau und Struktur Erstlingsroman Erste Fassung: 1876 Zweite Fassung: 1884/85 Aufbau und Struktur 34 Kapitel 2 große Abschnitte Zeit am Hofe des „Vaters“ Zeit am Hofe des Grasbodenbauers

Sprache und Stil Einfache, gut verständliche Sprache Pränaturalistischer Stil Klar beobachtete Handlungsausschnitte Starke Zeitraffung Dialekt Zum Teil erlebte Rede, sonst auktorial

I n t e r p r e t a t i o n Kleinbürgerliche Moral Kleinbürgerliches Denken und religiöse Moral zerstören das Familiengefüge Soziale Problematik werden auf simple Morallehren reduziert Kirche u. Bauernstand als Ordnungsmächte Sie sind bestimmend für das soziale Gefüge der Gesellschaft Ehefrage Ehe nur mit gleichwertigem (finanziell) Partner Ehe muss harmonisch sein Streitigkeiten werden verschwiegen damit der Schein einer harmonischen Ehe aufrecht erhalten bleibt

I n t e r p r e t a t i o n Schlusskommentar: „Und, gelt ja, - dann hat er sich wohl selbst ausgetilgt, der Schandfleck!?“ Kinder (Magdalena) müssen für die Fehler ihrer Eltern (Mutter) büßen und deren Fehler wiedergutmachen.

T e x t a u s z u g „Wenn du -- -- mein Kind wärst,“ brachter er mit gewürgter Stimme hervor und seine Augen schimmerten feucht, „ja dann wär‘ alles gut.“ Sie schaute verständnislos zu ihm auf. „Wie? Bin ich denn ein angenommenes Kind?“ „Nein, nein, du bist deiner Mutter Kind.“ „Und das deine nicht?“ Er sagte nichts und starrte ihr ins Gesicht. „Heiliger Gott im Himmel!“ stammelte sie. „Du willst doch nicht sagen, dass die Mutter…“ Er sagte immer noch nichts und rührte sich nicht. Da warf sie sich aufschluchzend an seine Brust, und der alte Mann streichelte mit zitternden Händen über ihr Haar und ihre Wangen. Tränen tropften auf sie hinab. Dann raffte sie sich plötzlich auf, als wäre ihr ein Gedanke gekommen. „Warum musst du mir den Florian verweigern?“ Dem Bauer trat Schweiß auf die Stirn. Er wischte mit dem Ärmel drüber. „Es ist schon zuviel gesagt, glaub‘ mir. Frag‘ nicht weiter!“ Aber sie war jetzt ganz durcheinander. „Laß‘ mich nicht in solchen Zweifeln, Vater! Sag‘ mir die ganze Wahrheit, wenn du nicht willst, dass ich meinen Glauben an Gott und die Welt verliere!“ „Jesus Dirn! Wie redest du! – Ich seh‘, ich muss es dir sagen, -- Gott mag uns beistehen! – du und der Müllersohn -- -- ihr habt einen Vater!“

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