Die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens in der öffentlichen Bildung

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© NA beim BIBB Programm für lebenslanges Lernen 2007 – 2013.
 Präsentation transkript:

Die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens in der öffentlichen Bildung Jeder braucht das lebenslange Lernen! Am meisten die Lehrer, aber Gewerkschafter noch mehr! Nur der gut informierte Mensch kennt seine Rechte, nur der gut vorbereitete Gewerkschaftsführer kann Interessen vertreten!

„Alt ist, wer nicht lernt, unabhängig davon, ob er 20 oder 80 Jahre alt ist. Wer lernt, bleibt jung. Das Großartigste ist, wenn du mit lebenslangem Lernen die Jugend deines Sinnes bewahrst!” (Henry Ford) Der Mensch lernt nie aus. Es gibt keinen, der nicht lernen kann, nur solche, die es nicht wollen. Lerne, wenn du gebraucht werden willst. (Ungarische Sprüche)

In Europa gibt es ca. 6,25 Millionen, in Ungarn 165 tausend (Schuljahr 2006/2007) Lehrer (vollzeitbeschäftigt). Die grundlegende Rolle der Lehrer besteht darin, den Schülern bei der Entfaltung ihres Talentes, ihrer Persönlichkeit und der Verwirklichung ihres Wohlstandes zu helfen sowie darin, ihnen die komplexen Kenntnisse und Fähigkeiten beizubringen, die sie als Bürger und Arbeitnehmer brauchen, zu denen auch das lebenslange Lernen gehört.

Im gemeinsamen Bericht des Europäischen Rates und der Kommission über den Fortschritt im Unterrichts- und Bildungswesen in Bezug auf die Lissaboner Zielsetzungen aus dem Jahre 2004 wurde eine Definition der gemeinsamen europäischen Prinzipien der Kompetenzen und Qualifikation der Lehrer gefordert. Auf der Sitzung im November 2006. wurde Folgendes festgestellt: „die Motivation, Fertigkeiten und Kompetenzen der Lehrer, der am Bildungswesen Beteiligten, der Bildungsberatungsdienste und der Schülerwohlfahrtsorganisationen sowie die Qualität der Schulleitung spielen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der höchsten Leistungen”. Die Bemühungen der Lehrer müssen durch kontinuierliche Fortbildungsmaßnahmen sowie durch eine entsprechende Zusammenarbeit mit den Eltern, den Schülerwohlfahrtsorganisationen und der größeren Umgebung gefördert werden.”

Der Wandel im Bildungswesen und in der Gesellschaft stellen neue Anforderungen an den Lehrerberuf. Neben der Vermittlung der grundlegenden Kenntnisse wird in zunehmendem Maße von den Lehrern erwartet, dass sie den Jugendlichen an Stelle der Informationsweitergabe eher dazu verhelfen, dass diese durch Aneignung der grundlegenden Fertigkeiten zu selbständigen (autonomen) Schülern werden. Die Lehrer werden aufgerufen, einen auf Zusammenarbeit beruhenden und konstruktiven Ansatz zum Lernen auszuarbeiten, an Stelle des Frontalunterrichts die Arbeit in der Stunde zu fördern und durchzuführen. Diese neuen Rollen machen die Aus- und Fortbildung der Lehrer in vielen Bildungsansätzen und Stilbereichen nötig.

Diese Veränderungen erfordern nicht nur die Aneignung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten von den Lehrern sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung. Damit das Lehrpersonal mit Fertigkeiten und Kompetenzen für die neuen Aufgaben gerüstet ist, sind einerseits eine hochwertige Lehrergrundausbildung, andererseits eine konsequente und kontinuierliche Fortbildung nötig, die in der wissensbasierten Gesellschaft grundlegende Fähigkeiten vermitteln.

In der Europäischen Union wird in die kontinuierliche Fachausbildung und Fortbildung der Lehrer immer weniger investiert; den Lehrern stehen Fortbildungskurse nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung. Eine berufliche Fortbildung für Lehrer ist nur in elf Mitgliedsstaaten vorgeschrieben, und auch in diesen Staaten sind Lehrer nicht immer verpflichtet, an den Kursen teilzunehmen. Im Durchschnitt überschreitet die Fortbildung in keinem Mitgliedsstaat 20 Stunden pro Jahr. In keinem Staat gibt es mehr als fünf Fortbildungstage, aber in den meisten Mitgliedsstaaten werden pro Jahr nur drei Tage vorgeschrieben, wobei der obligatorische Charakter der Fortbildungsmaßnahmen recht wenig über die tatsächliche Teilnehmerzahl verrät.

Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer in der Grund- und Sekundarstufe in den Jahren 2002-2003

Bestandsaufnahme in Ungarn Über den Lehrerberuf der Jahrtausendwende wird wie über eine ständig zu entwickelnde Tätigkeit gesprochen, wie über einen Prozess, der mit dem Erwerb des Diploms und der Berufsbezeichnung Lehrer nicht endet. Im vergangenen Jahrzehnt sind wir Zeugen einer intensiven Maßnahmenreihe geworden, wobei immer institutionalisiertere neue Bildungsformen, finanzielle Fördersysteme, neue berufliche Rollen und Unterrichtsstoffe entstanden sind. Es ist kein Zufall, denn der Lehrer des 21. Jahrhunderts verkörpert für uns den denkenden Menschen, der in seiner beruflichen Entwicklung selbständig und souverän entscheidet, der nicht nur innere Bedürfnisse geweckt bekommen, sondern auch eine entsprechende inhaltliche, rechtliche und finanzielle Förderung erhalten muss.

In der Novelle des Gesetzes über Öffentliche Bildung aus dem Jahre 1996 wurde vorgeschrieben, dass jeder Lehrer alle sieben Jahre mindestens einmal an einer Fortbildungsmaßnahme teilnehmen muss. Dies bedeutet mindestens 120 Unterrichtsstunden. Als Sanktion kann dem Lehrer, der selbstverschuldet an keiner Fortbildung teilgenommen oder seine Fortbildung nicht erfolgreich abgeschlossen hat, sein Arbeitsverhältnis bzw. sein Satus als öffentlich Angestellter gekündigt werden. Im Sinne der geltenden Regierungsverordnung erstellen die Bildungs- und Unterrichtsinstitutionen ein Fortbildungsprogramm für fünf Jahre und einen Einschulungsplan für ein Jahr. In Folge der oben geschilderten Maßnahmen nahmen in den vergangenen Jahren jährlich Zehntausende von Lehrern an Fortbildungsmaßnahmen teil.

In Bezug auf die Fortbildung spielen die Ressourcen eine entscheidende Rolle, da das Bildungsinstitut vom für diesen Zweck bereitgestellten Haushaltsposten 80% der Bildung finanzieren kann. Im Staatshaushalt werden für Lehramtsprüfungen, Fortbildung, Vorbereitung fixe Kopfpauschalen bereitgestellt. In recht wenigen Gemeinden trägt die Kommunalverwaltung, der Träger der Einrichtungen dazu etwas bei, was in der Zukunft noch seltener der Fall sein wird.

Kopfpauschalen für die Förderung der Lehramtsprüfung, Fortbildungs- und Vorbereitungsmaßnahmen Jahr 1999 21 800 Ft/Lehrer Jahr 2000 15 182 Ft/Lehrer Jahr 2001 14 420 Ft/Lehrer Jahr 2002 14 420 Ft/Lehrer Jahr 003 14 500 Ft/Lehrer Jahr 2004 15 000 Ft/Lehrer Jahr 2005* 15 000 Ft/Lehrer Jahr 2006 11 700 Ft/Lehrer Jahr 2007 Jahr 2008 * In diesem Jahr bekam die Lehrerfortbildung für das zweistufige Abitur weitere 10 000/Lehrer

Ohne Ressourcen ist die Lehrerfortbildung gar nicht erforderlich Ohne Ressourcen ist die Lehrerfortbildung gar nicht erforderlich. Die im Gesetz über Öffentliche Bildung vorgeschriebenen Verpflichtungen sollen gestrichen werden, dann haben wir das Problem gelöst – meinen viele. Für die Lehrergewerkschaft ist diese Meinung eine kurzsichtige Reaktion, die aus plötzlicher Entrüstung resultiert. Denn was wäre aus dem Lehrer, der ungarischen öffentlichen Bildung ohne all das? Welche Perspektiven können wir den Lehrern, denen eine „prädestinierte” Schlüsselrolle in der wissensbasierten Gesellschaft zukommt, anbieten? Welche Konsequenzen könnte das für den Erfolg der Qualitätsentwicklung der ohnehin holprigen Unterrichts- und Erziehungsarbeit haben? Das ist nicht die richtige Richtung! Es muss bewiesen werden, dass das ungarische Bildungs- und Erziehungswesen sonst aus den Fugen gerät! Die notwendigen Bedingungen müssen erkämpft werden! Worin besteht die Botschaft für den Lehrer? In welche Lage wird er versetzt? Welche Schlussfolgerungen wird er ziehen?

Zurück nach Europa Die Organisation und inhaltliche Bestimmung der Unterrichts- und Bildungssysteme liegt in der Verantwortung der Mitgliedsstaaten. Die Mitgliedsstaaten zu unterstützen ist die Aufgabe der Europäischen Union. Auf europäischer Ebene förderten Programme wie Socrates, Comenius und Erasmus sowie Leonardo Da Vinci Projekte, die die Kompetenzen der Lehrer entwickeln sollten. Das Programm des lebenslangen Lernens (2007–2013) 21 erweitert die Möglichkeit der Förderung der Projekte, die auf die Zusammenarbeit zwischen der Mobilität der Lehrer und den pädagogischen Hochschulen abzielen. Der Europäische Sozialfonds ist auch ein wichtiges Instrument für die Modernisierung der Unterrichts- und Bildungssysteme, worunter Grundausbildung und Fortbildung der Lehrer zu verstehen ist.

Die Grundprinzipien beschreiben die Vorstellungen über den europäischen Lehrerberuf mit folgenden Merkmalen: Ein Beruf mit hoher Qualifikation: Jeder Lehrer besitzt einen akademischen Abschluss (Lehrer in der Fachausbildung in der Unterstufe haben eine hohe Qualifikation für ihren Fachbereich und eine entsprechende pädagogische Ausbildung). Jeder Lehrer verfügt über umfassende Fachkenntnisse, gute pädagogische Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen für die Förderung und Lenkung der Schüler und kennt die sozialen und kulturellen Dimensionen des Lehrens. Der Beruf des lebenslangen Lernens: Die Lehrer werden aufgefordert, sich selbst lebenslang fachlich fortzubilden. Die Lehrer und deren Arbeitgeber erkennen die Bedeutung der Aneignung neuen Wissens und sind imstande, neue Methoden einzusetzen sowie neue Kenntnisse in den Unterricht einzubauen. Ein mobiler Beruf: Mobilität ist das zentrale Element der Programme für die Grundausbildung und Fortbildung der Lehrer. Die Lehrer werden ermutigt, im Interesse der Fortbildung auch in anderen europaischen Ländern zu arbeiten und zu lernen. Ein auf Partnerschaft beruhender Beruf: Die pädagogischen Hochschulen arbeiten mit Schulen, wirtschaftlichen Organisationen, beruflichen Fortbildungszentren und anderen Interessierten eng zusammen.

Lebenslanges Lernen In der Grundausbildung können sich die Lehrer nicht alle Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen, die sie in ihrer Laufbahn benötigen werden. Die Lehrerausbildung und –fortbildung ist wesentlich effektiver, wenn sie im Rahmen eines internationalen Systems koordiniert und dementsprechend finanziert wird. Der ideale Ansatz wäre ein System, das formale, informale wie nichtformale Lernmöglichkeiten umfassen würde, in dem auf die Lehrergrundausbildung das Referendariat und die lebenslange kontinuierliche berufliche Fortbildung folgen würde. Dies hätte zur Folge, dass jeder Lehrer in den ersten drei Jahren seiner Lehrerlaufbahn an einem effektiven Einführungsprogramm teilnehmen würde; seine Tätigkeit während seiner gesamten Laufbahn unter der Aufsicht erfahrener Lehrer oder anderer Fachleute ausüben würde; in seinem Institut im Rahmen eines umfassenden Entwicklungsplans regelmäßig an einer Diskussion über Aus- und Fortbildungsbedürfnisse teilnimmt.

Die Europäische Kommission vertritt die Meinung, dass es für die Lehrer vorteilhaft ist, wenn sie in ihrer Laufbahn ermutigt und gefördert würden, mit formalen, informalen und nicht formalen Mitteln ihre Kompetenzen zu entfalten und weiterzuentwickeln und das relevante formale und nicht formaleLernen anzuerkennen; sie an anderen kontinuierlichen Fortbildungsprogrammen teilnehmen könnten, wie Austausch- oder Gastlehrerprogramme (mit oder ohne Förderung des lebenslangen Lernens); sie Zeit und Möglichkeit zu Lernen hätten, um weitere Qualifikationen zu erwerben sowie um an Forschungsprojekten auf Hochschulebene teilzunehmen; mehr für die kreative Partnerschaft zwischen den Schulen, der Welt der Arbeit, den Hochschul- und Forschungsinstitutionen getan würde, damit die Ausbildung und die effektive Praxis auf hoher Ebene erfolgt, und damit auf lokaler und regionaler Ebene Innovationsnetzwerke entstehen.

Postgraduale Bildung auf Universitätsniveau für Gewerkschafter Gewerkschaftsführer im Bereich der öffentlichen Bildung Postgraduale Bildung auf Universitätsniveau für Gewerkschafter Der Lehrstuhl für Pädagogie der Budapester Technischen und Wirtschaftsuniversität bietet jedes Jahr den Studiengang Führungskraft in der öffentlichen Bildung an. Dieser populäre Kurs wird ergänzt durch den Kurs gewerkschaftlicher Interessenvertreter auf Grund einer Vereinbarung zwischen dem Lehrstuhl und der Lehrergewerkschaft.

Zweck des Studienganges ist,: den Kursteilnehmern, die auf verschiedenen Ebenen der öffentlichen Bildung in führender Position tätig sind (wie: Schulleiter, stellvertretende Schulleiter von Schulen, Bildungseinrichtungen, Fachbereichsleiter, Fachberater, Berater, Führungskräfte der Fachausbildung und der Fortbildungseinrichtungen) für die Bewältigung ihrer Arbeit Hilfe zu leisten; denjenigen Hochschulabsolventen, die die Lehramtsprüfung ablegen müssen, Hilfe zu leisten, damit sie die im Gesetz über öffentliche Bildung vorgeschriebene Anforderungen für die Ausübung eines Lehrerberufes erfüllen sowie die für Lehrer vorgeschriebenen alle sieben Jahre stattfindenden Fortbildungskurse absolvieren können; Gewerkschaftsvertretern im Bereich der Interessenvertretung profunde Fachkenntnisse zu vermitteln.

II. Struktur des Studienganges Bedingung für die Teilnahme am Studiengang ist ein Universitäts- oderHochschullehrerdiplom und mindestens 3 Jahre Berufspraxis als Lehrer Der Studiengang besteht aus zwei Studienjahren (4 Semestern). Die Studenten erhalten in erster Linie detaillierte Kenntnisse über Theorie und Praxis der Schulleitung, wobei sie für Aufgaben im Bereich der öffentlichen Bildung, Beratungstätigkeit, der gewerkschaftlichen Arbeit, für die Organisation von Prüfungen vorbereitet werden. Ein großes Gewicht wird auf Kommunikation, Konfliktmanagement, die Persönlichkeitsentwicklung der Lehrer, auf das Prinzip der Selbstverwaltung, auf Interessenabstimmung und –vertretung sowie auf die Erstellung lokaler Lehrpläne gelegt.

Der Studiengang wird mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen Der Studiengang wird mit einer Abschlussprüfung abgeschlossen. Aufgrund der Abschlussprüfung und der erfolgreichen Diplomarbeit erhalten die Absolventen ein Diplom „Führungskraft in der öffentlichen Bildung”, das gleichzeitig auch als Lehramtsprüfung gilt; im Falle von Prüfungen in gewerkschaftlicher Interessenvertretung wird dieses Diplom mit einem Diplom „Gewerkschaftsführer” ergänzt. Das erteilte Diplom beruht auf dem Ausgangsdiplom, mit dem es gleichwertig ist. Mit der Absolvierung der Lehramtsprüfung muss der Lehrer einer höheren Besoldungsgruppe zugeordnet werden. Die Organisationsform des Studienganges ist Fernstudium und beruht auf dem individuellen Lernen der Studenten. Die Studenten bekommen fürs individuelle Studium geeignete Fallstudien und Aufgaben in einem Paket, das mit Audio- und Videokasetten ergänzt wird.

Diese Fortbildung „Führungskraft in der öffentlichen Bildung, Gewerkschaftsführer” entspricht den gesetzlichen Vorschriften über die Lehramtsprüfung 41/1999. (X. 13.) Die Berufsbezeichnnung „Führungskraft in der öffentlichen Bildung” ist im Sinne von 8/1997. (II. 18.) MKM § 3. (1) gleichwertig mit der Lehramtsprüfung – Gesetz über die öffentliche Bildung (KT) 1993. /LXXIX. §- 17. Absatz (5), die die Bedingung für die Leitung einer Schule darstellt Kt.. § 18). Die durch den Studiengang erworbene Qualifikation muss im Sinne der geltenden arbeitsrechtlichen Vorschriften anerkannt werden. Laut § 128. Absatz (8). muss der Lehrer ohne Lehramt auf Grund seines Schulabschlusses eingestuft werden. Der öffentlich angestellte Lehrer mit Lehramt muss ab dem ersten Arbeitstag des Jahres nach Vorweis seines Diploms einer höheren Besoldungsgruppe zugeordnet werden.

Themenbereiche Interessenvertretung, gewerkschaftliche Kenntnisse I. Themenbereiche der Interessenvertretung der öffentlichen Bildung, historischer Überblick: - Die Geschichte der ungarischen Lehrerbewegung und –gewerkschaften bis 1948 - Die vier Jahrzehnte des Sozialismus in der Lehrergewerkschaft. - Das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und die gewerkschaftlichen Ereignisse Die soziale Dimension der Europäischen Union Die rechtlichen Rahmen und die Praxis der Interessenabstimmung und des sozialen Dialogs Aufgaben in der Finanzierung der Bildung und der beruflichen Interessenvertretung Dokumente der lokalen Regelung Aufgaben der Arbeitsaufsicht Arbeitsschutz Kenntnisse über die Sozialversicherung, gewerkschaftliche Aufgaben, soziale Leistungen Funktionen und Struktur der Gewerkschaft Wirtschafliche und finanzielle Aspekte der Gewerkschaften

Themen der gewerkschaftlichen Arbeit 1. Struktur der Lehrergewerkschaft 2. Praxis, Phasen und Taktik der Interessenabstimmungsverhandlungen, 3. Aufgaben der Gewerkschaft in den Bildungs- und Unterrichtseinrichtungen 4. Überzeugungsaufgaben der Gewerkschafter, Gewerkschaftsmarketing, Mitgliederwerbung 5. Informationssystem der Gewerkschaft 6. Bildung der Gewerkschafter 7. Dienstleistungen der LG, Benutzung der LG-Karte 8. Auszeichnungs- Anerkennungssystem in der Branche und der Gewerkschaft 9. Kommunikationstraining (Barra Stúdió)

Ausredemanagement Überzeugungsarbait ist nicht leicht, denn die Persönlichkeit der zu Überzeugenden und ihr Verhältnis zu den Gewerkschaften können recht unterschiedlich sein. Es gibt keine Patentrezepte, die immer gültig sind. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Techniken der menschlichen Beziehungen, die sich bewährt haben und deren Aneignung von Nutzen sein , sogar minimale Vorteile mit sich bringen kann. Eine solche Technik ist das Ausredemanagement. Man muss sich nicht nur auf die defensiven, sondern auch auf die offensiven Situationen im Ausredemanagement vorbereiten. Darauf, dass wir uns nicht mit Gegenargumenten ausreden, sondern den zu überzeugenden Kollegen selbst ansprechen und ihm die Vorteile und die Möglichkeiten der Gewerkschaft schildern. Zwei Beispiele für das Ausredemanagement.